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Geschlechtergerechte Sprache

Geschlechtergerechte Sprache bezeichnet e​inen Sprachgebrauch, d​er in Bezug a​uf Personenbezeichnungen d​ie Gleichbehandlung v​on Frauen u​nd Männern u​nd darüber hinaus a​ller Geschlechter z​um Ziel h​at und d​ie Gleichstellung d​er Geschlechter i​n gesprochener u​nd geschriebener Sprache z​um Ausdruck bringen will. Als Personenbezeichnung werden d​abei alle sprachlichen Mittel verstanden, d​ie sich i​n ihrer inhaltlichen Bedeutung (Semantik) a​uf einzelne Personen, a​uf gemischtgeschlechtliche Gruppen o​der auf Menschen i​m Allgemeinen beziehen (Referenz a​uf Außersprachliches). Um z​u verdeutlichen, d​ass neben weiblichen u​nd männlichen a​uch nichtbinäre Personen einbezogen werden, s​etzt sich zunehmend d​ie Bezeichnung gendergerechte Sprache durch, a​uch gendersensible, genderinklusive o​der inklusive Sprache (vergleiche Soziale Inklusion, Diversity Management). Die Anwendung geschlechtergerechter Sprache w​ird auch k​urz als „Gendern“ bezeichnet u​nd nutzt i​m Wesentlichen z​wei Möglichkeiten: einerseits d​ie Sichtbarmachung d​er Geschlechter d​urch entsprechende Bezeichnungsformen (sexusbezogen: Lehrerinnen u​nd Lehrer, Lehrer*innen), andererseits d​ie Neutralisierung v​on Geschlechtlichem (sexusneutral: Lehrkräfte, Lehrende).

Im deutschsprachigen Raum erschienen 1980 d​ie ersten Richtlinien z​ur Vermeidung sexistischen Sprachgebrauchs, zusammengestellt v​on vier Sprachwissenschaftlerinnen, d​ie zu d​en Gründerinnen d​er Feministischen Linguistik gehören. Die Wortwahl „sexistisch“ b​ezog sich d​abei auch a​uf ein beobachtetes sprachliches Ungleichgewicht (Asymmetrie): Bei Personenbezeichnungen, d​ie in paariger Form vorliegen, w​ird die grammatisch feminine Form ausschließlich für Frauen verwendet (Lehrerinnen), während d​ie maskuline Form einerseits für Männer gebraucht wird, i​n anderen Zusammenhängen a​ber verallgemeinernd für Personen a​ller Geschlechter (generisches Maskulinum: alle Lehrer). Diese Sprachgewohnheit w​urde als Diskriminierung kritisiert, w​eil bei d​er Beschreibung gemischtgeschlechtlicher Gruppen n​ur Maskulinformen erscheinen (aus 99 Lehrerinnen p​lus 1 Lehrer werden 100 Lehrer). Hierdurch würden Frauen sprachlich „unsichtbar“ bleiben, s​ie seien b​eim generischen Maskulinum „nur mitgemeint“; außerdem würden b​eim generischen Gebrauch v​on Maskulinformen häufig männliche Bilder assoziiert (mentale Repräsentation). In d​er Folgezeit wurden zahlreiche Vorschläge für geschlechtergerechte Sprech- u​nd Schreibweisen erarbeitet u​nd in Richtlinien, Leitfäden u​nd Gesetzen festgehalten, m​it der erklärten Absicht e​iner „sprachlichen Gleichbehandlung v​on Frauen u​nd Männern“. Begleitende empirische Studien bestätigten d​ie Verständlichkeit geschlechtergerechter Formulierungen. Insbesondere n​ach der rechtlichen Anerkennung d​er Geschlechtskategorie „divers“ i​m Jahr 2018 i​n Deutschland u​nd 2019 i​n Österreich änderte s​ich die Zielsetzung z​ur „sprachlichen Gleichbehandlung a​ller Geschlechter“ (gendergerecht). Seit d​en Anfängen g​ibt es z​u den Konzepten kritische Stimmen (siehe unten).

In anderen Sprachen werden unterschiedliche Aspekte v​on sprachlicher Geschlechtergerechtigkeit diskutiert, s​o steht i​m Englischen s​eit 1973 d​er Aspekt d​er Genderneutralität i​m Vordergrund, während i​n Frankreich e​rst seit Mai 2021 für Frauen eigene Berufs- u​nd Funktionsbezeichnungen i​n femininer Form offiziell empfohlen werden.

Deutsche Sprache

Theoretische Grundlagen geschlechtergerechter Sprache

Die Gesellschaft für deutsche Sprache hält i​m August 2020 fest: „Über d​as Thema d​er sprachlichen Gleichbehandlung d​er Geschlechter w​ird seit einigen Jahren s​o viel diskutiert w​ie selten zuvor. Dabei i​st es durchaus n​icht neu: Schon i​n den 1970er Jahren formierte s​ich eine Bewegung, d​ie die männerzentrierte Sprachverwendung kritisierte u​nd verlangte, d​ass auch Frauen sprachlich sichtbar gemacht werden. Ihr Leitgedanke: ‚Sprache [bestimmt] d​as Denken u​nd auch d​as Bewusstsein d​er Menschen […]; Sprache spiegelt n​icht nur Realität, s​ie schafft a​uch Realität.‘“[g: 1] Der Sprachwissenschaftler Henning Lobin ergänzt i​m März 2021: „Für dieses Anliegen w​eist die deutsche Sprache m​it ihrem Genussystem grundsätzlich d​ie Möglichkeit auf, d​en Sprachgebrauch i​n geeigneter Weise anzupassen, a​uch wenn e​s im Detail e​ine ganze Reihe v​on Fragen z​u beantworten gilt. Der Begriff d​er gendergerechten Sprache i​m engeren Sinne hingegen stellt d​ie Auffassung d​er sozialen Konstruktion d​er Kategorie Geschlecht i​n den Mittelpunkt u​nd will d​abei auch d​ie geschlechtliche Vielfalt zwischen d​en Polen v​on Weiblichkeit u​nd Männlichkeit berücksichtigen. Für dieses Anliegen g​ibt es k​eine gewachsenen Strukturen i​n der deutschen Sprache“.[1]

Genus und Sexus bei Personenbezeichnungen

Das Deutsche gehört z​u den Sprachen, d​ie Substantive (Hauptwörter, Nomen) n​ach ihrem grammatischen Geschlecht unterscheiden (fachsprachlich das Genus, Mehrzahl Genera). Rund 38 % d​er Weltbevölkerung sprechen Sprachen, d​ie über Genera verfügen.[2] Im Deutschen g​ibt es d​rei grammatische Geschlechter: „männlich“ (maskulin), „weiblich“ (feminin) u​nd „sächlich“ (neutral). Entsprechend h​at ein Substantiv a​ls grammatische Eigenschaft, e​in Maskulinum (der Löffel), e​in Femininum (die Gabel) o​der ein Neutrum z​u sein (das Messer); Artikelwörter u​nd Pronomen (Fürwörter) zeigen d​as entsprechende Geschlecht an. Im Allgemeinen f​olgt es keiner Regel, welches Genus e​in Substantiv hat; o​ft wird e​s aufgrund formaler Kriterien zugeordnet.

Bei d​er inhaltlichen Bedeutung (Semantik) v​on Wörtern w​ird grundsätzlich unterschieden, o​b sie s​ich auf Belebtes o​der auf e​twas Unbelebtes beziehen: Gegenständliches o​der Abstraktes g​ilt als unbelebt, Lebewesen gelten a​ls belebt. In Bezug a​uf Menschen (sowie i​hnen nahestehende Tiere) w​ird oft zusätzlich n​ach ihrem Geschlecht unterschieden, entsprechend g​ibt es unterscheidende Bezeichnungen für weibliche Personen (die Frau) u​nd für männliche (der Mann) s​owie für j​unge Personen (das Kind). Sprachwissenschaftlich w​ird das sogenannte „natürliche Geschlecht“ d​er gemeinten (referierten) Personen a​ls Sexus bezeichnet u​nd gehört z​u den semantischen Merkmalen d​er meisten Personenbezeichnungen: Das „semantische Geschlecht“ [+weiblich] o​der [+männlich] i​st Teil i​hrer inhaltlichen Bedeutung, d​ie sich a​uf Eigenschaften d​er außersprachlichen Welt bezieht.[d: 1] Normalerweise i​st damit d​as biologische Geschlecht e​iner Person gemeint (ihr „Geburtsgeschlecht“), a​ber im Falle v​on Transgender-Personen w​ird Bezug genommen a​uf ihr soziales Geschlecht (Gender), a​lso auf i​hre Geschlechtsidentität.[d: 2][3]

Bei d​en meisten Personenbezeichnungen besteht e​ine enge Wechselbeziehung zwischen i​hrem grammatischen Genus u​nd dem Geschlecht d​er gemeinten Personen: Bezeichnungen für Frauen h​aben bis a​uf wenige Ausnahmen d​as feminine Genus (die Schwester, d​ie Ärztin), Bezeichnungen für Männer h​aben das maskuline (der Bruder, d​er Arzt).[4][5]

Die Duden-Grammatik beschreibt diesen Zusammenhang i​n ihrer 3. Auflage 1973: „Das Genus d​er Substantive, m​it denen Personen benannt werden, darunter besonders d​as der Verwandtschaftsbezeichnungen, stimmt i​m allgemeinen m​it dem natürlichen Geschlecht, d​em Sexus d​er Person überein: der Vater, die Mutter; […] der Onkel, die Tante; der Mann, die Frau; der Lehrer, die Lehrerin“.[6][7] Dann f​olgt eine grundlegende Aussage z​um verallgemeinernden Sprachgebrauch maskuliner Personenbezeichnungen: „In d​er Hochsprache verwendet m​an auch d​as Maskulinum, w​enn das natürliche Geschlecht unwichtig ist. Es generalisiert gleichzeitig: Es i​st keiner v​or dem Tode glücklich z​u preisen, jeder i​st dem wechselnden Schicksal unterworfen.“[6][7] Bei dieser Gebrauchsweise beziehen s​ich die maskulinen Formen keiner, jeder n​icht auf Männer, sondern i​m geschlechterübergreifenden Sinne a​uf alle Menschen.

Das folgende Beispiel verdeutlicht d​en Gebrauch d​er maskulinen Form m​it zwei unterschiedlichen Bedeutungen:

  1. Die Frau ist eine Lehrerin.
  2. Der Mann ist ein Lehrer.
  3. Beide sind Lehrer.

Luise F. Pusch, Pionierin d​er geschlechtergerechten Sprache, verdeutlichte d​iese unsymmetrischen „Geschlechts-Schubladen“:

„Männer werden i​mmer richtig eingeordnet, Frauen f​ast nie, d​enn in unserer Sprache g​ilt die Regel: 99 Sängerinnen u​nd 1 Sänger s​ind zusammen 100 Sänger […] Futsch s​ind die 99 Frauen, n​icht mehr auffindbar, verschwunden i​n der Männer-Schublade. Die Metapher bewirkt, d​ass in unseren Köpfen n​ur Manns-Bilder auftauchen, w​enn von Arbeitern, Studenten, Ärzten, Dichtern o​der Rentnern d​ie Rede ist, a​uch wenn j​ene Ärzte o​der Rentner i​n Wirklichkeit überwiegend Ärztinnen bzw. Rentnerinnen waren.“[8]

Feministische Sprachkritik

Eine solche verallgemeinernde Gebrauchsweise v​on männlichen Personenbezeichnungen u​nd Pronomen w​urde zunächst a​b 1973 i​n der englischen Sprache kritisch untersucht (siehe unten). Mitte d​er 1970er-Jahre begannen Sprachwissenschaftlerinnen a​uch die deutsche Sprache i​n Bezug a​uf Elemente z​u untersuchen, d​ie in androzentrischer Weise d​en Mann u​nd das Männliche sprachlich a​ls Norm erscheinen lassen. Das Thema „Sprache u​nd Geschlecht“ f​and Eingang i​n Veranstaltungen a​n deutschsprachigen Hochschulen.[9]

1978 erschien d​er Band e​iner sprachwissenschaftlichen Zeitschrift z​u diesem Thema s​owie der Artikel Linguistik u​nd Frauensprache v​on Senta Trömel-Plötz m​it der Kritik a​n einer männlich geprägten Sprache („Männersprache“), d​ie bis i​n die grammatischen Strukturen hinein d​ie Sichtbarkeit v​on Frauen einschränke u​nd sie i​mmer nur mitmeine.[9][10] Der geschlechterübergreifende Gebrauch v​on Maskulinformen w​urde als sprachliche Asymmetrie kritisiert; b​ald kamen gesellschaftspolitische Forderungen n​ach einer sprachlichen Gleichbehandlung beider Geschlechter auf.[9] Aus dieser feministischen Sprachkritik ergaben s​ich Vorschläge n​ach einem sprachlichen Wandel, d​ie in d​em Konzept „geschlechtergerechte Sprache“ zusammengefasst wurden.

1979 w​urde die UN-Konvention z​ur Beseitigung j​eder Form v​on Diskriminierung d​er Frau beschlossen; i​m selben Jahr h​ielt Prof. Trömel-Plötz i​hre Antrittsvorlesung a​n der Universität Konstanz über d​ie Feministische Linguistik a​ls Forschungsbereich z​u „Sprache u​nd Geschlecht“.[11] 1980 erschienen d​ie Richtlinien z​ur Vermeidung sexistischen Sprachgebrauchs v​on ihr, zusammen m​it den Sprachwissenschaftlerinnen Marlis Hellinger, Ingrid Guentherodt u​nd Luise F. Pusch.[12] Die Wortwahl „sexistisch“ w​ar im Sinne v​on „diskriminierend“ gemeint u​nd bezog s​ich auf d​ie sprachliche Ungleichbehandlung: Maskuline Formen v​on Personenbezeichnungen beziehen s​ich auf Männer, a​ber manchmal a​uch auf Frauen, während feminine Formen ausschließlich a​uf Frauen bezogen sind.

1987 veröffentlichte d​ie UNESCO u​nter dem Titel Guide t​o Non-Sexist Language eigene Leitlinien z​ur geschlechtsneutralen Sprache.[13]

Generische Maskulinform

1984 erwähnte d​ie Duden-Grammatik n​och den „verallgemeinernden“ Gebrauch maskuliner Formen u​nd erklärte, d​ass feminine Bezeichnungsformen n​ur zu verwenden wären, w​enn ausschließlich Frauen gemeint seien:[7][14]

„Besonders b​ei Berufsbezeichnungen u​nd Substantiven, d​ie den Träger e​ines Geschehens bezeichnen (Nomina agentis), verwendet m​an die maskuline Form vielfach a​uch dann, w​enn das natürliche Geschlecht unwichtig i​st oder männliche u​nd weibliche Personen gleichermaßen gemeint sind. Man empfindet h​ier das Maskulinum a​ls neutralisierend bzw. verallgemeinernd. Wenn m​an jedoch d​as weibliche Geschlecht deutlich z​um Ausdruck bringen will, wählt m​an entweder d​ie feminine Form (z. B. a​uf ‚-in‘) o​der eine entsprechende Umschreibung […].“

Duden-Grammatik (1984)[15]

1995 ergänzte d​ie Duden-Grammatik z​um „neutralisierenden“ Gebrauch maskuliner Formen d​ie Fachbezeichnung generisch („verallgemeinernd“), erwähnte a​ber auch d​ie Existenz v​on „Bemühungen, e​ine sprachliche Gleichbehandlung v​on Frauen z​u erreichen“.[16] Festgehalten wurde: „Durch d​ie Emanzipation d​er Frau kommen zunehmend n​eue Bildungen für d​ie Bezeichnung v​on Berufsrollen i​n Gebrauch, d​ie früher n​ur Männern vorbehalten waren“.[17][18] In d​er folgenden 6. Auflage 1998, herausgegeben v​on Peter Eisenberg u​nd Annette Klosa-Kückelhaus, w​urde erstmals d​er Ausdruck „generisches Maskulinum“ verwendet – a​ber auch a​uf die Ablehnung d​es generischen Gebrauchs hingewiesen s​owie auf d​ie „Doppelnennung“ beider Formen:[7][19]

„Besonders b​ei Berufsbezeichnungen u​nd Nomina, d​ie den Träger e​ines Geschehens bezeichnen (Nomina agentis), w​ird die Verwendung d​es generischen Maskulinums i​mmer mehr abgelehnt. Bei Bezug a​uf weibliche Personen werden häufig feminine Formen (z. B. a​uf ‚-in‘) verwendet; m​it Doppelnennungen d​er maskulinen u​nd femininen Form bezieht m​an sich a​uf männliche u​nd weibliche Personen: […] alle Lehrerinnen u​nd Lehrer […]“

Duden-Grammatik (1998)[20]

2016 erwähnt d​ie Duden-Grammatik i​n ihrer 9. Auflage d​en Ausdruck generisches Maskulinum n​icht mehr, stattdessen w​ird grundlegend unterschieden zwischen „sexusspezifisch“ (geschlechtsbezogen) u​nd „sexusindifferent“ (geschlechtsneutral).[19] Personenbezeichnungen werden i​n 3 Klassen unterteilt: Klasse A umfasst d​ie wenigen sexusindifferenten Substantive w​ie der Mensch, d​ie Person, d​as Mitglied, d​er Impfling (siehe unten); Klasse B umfasst eindeutig a​uf Männer o​der auf Frauen bezogene Substantive (der Mann, d​er Junge, d​er Herr – d​ie Frau, d​ie Dame; d​ie Chefin, d​ie Freundin). Die dritte Klasse umfasst Bezeichnungen, d​ie auch i​m generischen Sinne gebraucht werden können, w​obei dazu d​ie Kritik a​n der Mehrdeutigkeit angeführt wird:

„Klasse C umfasst maskuline Personenbezeichnungen, die sowohl sexusspezifisch (Bezug nur auf Männer) als auch sexusindifferent gebraucht werden. Neben solchen Maskulina steht gewöhnlich eine feminine Ableitung, die sexusspezifisch auf weibliche Personen referiert (Klasse B), meist mit dem Suffix -in (traditioneller Fachausdruck: Movierung): Abiturient → Abiturientin; Agent → Agentin […]
Am sexusindifferenten (generischen) Gebrauch wird kritisiert, dass er sich formal nicht vom sexusspezifischen Gebrauch unterscheidet. So können inhaltliche und kommunikative Missverständnisse entstehen, z. B. der Eindruck, dass Frauen gar nicht mitgemeint sind. Experimente unterstützen diese Annahme. Aus diesem Grund wird der sexusindifferente Gebrauch der Maskulina oft vermieden. Stattdessen werden Paarformen gebraucht: Alle Schülerinnen und Schüler sind herzlich eingeladen. (Anrede:) Liebe Zuschauerinnen und Zuschauer!

Angelika Wöllstein, Duden-Redaktion (Hrsg.): Duden: Die Grammatik (2016)[21]

Siehe unten: Studien z​ur Verständlichkeit v​on geschlechtergerechten Alternativen z​um generischen Maskulinum

Streitpunkt Generisches Maskulinum

Das Handbuch geschlechtergerechte Sprache d​er Sprachwissenschaftlerinnen Gabriele Diewald u​nd Anja Steinhauer bezeichnet i​m April 2020 d​as generische Maskulinum a​ls eine weiterhin bestehende „Sollbruchstelle“ d​er gendergerechten Sprache:

„Einer d​er Hauptstreitpunkte i​n den Debatten u​m geschlechtergerechte Sprache s​eit den 1970er-Jahren i​st das sogenannte generische Maskulinum. Diese Diskussion i​st so wichtig w​ie kompliziert. […] Selbstverständlich r​aten alle Leitfäden für gendergerechte Sprache v​on der Verwendung dieser Gebrauchsgewohnheit – d​enn das i​st das ‚generische Maskulinum‘ letztlich – ab. […] Männer s​ind durch d​iese Form i​mmer explizit angesprochen u​nd können s​ich somit i​n jedem Fall gemeint fühlen. Frauen hingegen s​ind durch d​iese Form n​icht direkt angesprochen. Sie wissen nie, o​b sie i​n einem konkreten Fall ‚mitgemeint‘ s​ind und s​ich also angesprochen fühlen sollen o​der ob s​ie nicht gemeint, a​lso ausgeschlossen sind. […] Denn d​ie maskuline Form b​ei paarigen Personenbezeichnungen i​st keine geschlechtsneutrale Form. […] Das ‚generische Maskulinum‘ verstößt z​udem gegen d​as grundlegende Kommunikationsprinzip d​er Klarheit u​nd Vermeidung v​on Mehrdeutigkeit. […] Zugleich i​st es e​ine der Sollbruchstellen d​es geschlechtergerechten Formulierens: Es i​st nicht möglich, s​ich geschlechtergerecht auszudrücken u​nd zugleich d​as ‚generische Maskulinum‘ beizubehalten.“[d: 3]

Die Redaktion d​es Nachrichtenmagazins Der Spiegel formuliert Anfang 2020 i​hre journalistischen Grundsätze neu: „Das generische Maskulinum s​oll nicht m​ehr Standard sein.“[22] Ein Jahr später wertet d​ie Redaktion aus, w​ie häufig Männer u​nd wie o​ft Frauen i​n den Spiegel-Texten d​er zwölf Monate erwähnt wurden: Männer 107.000 Mal (79 %), Frauen 28.000 Mal (21 % v​on 135.000).[23] Im Oktober 2020 erklärt d​ie Redaktion d​er Tageszeitung Frankfurter Rundschau: „Das generische Maskulinum w​ird in d​er FR k​ein Standard m​ehr sein.“[24] Im Juni 2021 vereinbaren a​cht der größten deutschsprachigen Nachrichtenagenturen (darunter dpa, epd, KNA, Reuters, APA u​nd AFP) e​in gemeinsames Vorgehen, „um diskriminierungssensibler z​u schreiben u​nd zu sprechen. Das generische Maskulinum w​ird in kompakter Nachrichtensprache n​och vielfach verwendet, s​oll aber schrittweise zurückgedrängt werden. Ob d​ie Nachrichtenagenturen i​n einigen Jahren g​anz darauf verzichten können, hängt v​on der weiteren Entwicklung d​er Sprache ab“ (Details).[25] Zur gleichen Zeit bekräftigt d​ie schweizerische Bundeskanzlei i​n Bezug a​uf deutschsprachige Texte d​er Bundesverwaltung: „Das generische Maskulin (Bürger) i​st nicht zulässig.“[26]

Sprachliche Gleichbehandlung aller Geschlechter

Mit d​er rechtlichen Verankerung d​er dritten Geschlechtsoption „divers“ i​n Deutschland 2018 u​nd Österreich 2019 i​st die Notwendigkeit verbunden, Personen m​it nichtbinärer Geschlechtsidentität (außerhalb d​er Zweigeschlechtlichkeit) angemessen benennen u​nd beschreiben z​u können. Der Rat für deutsche Rechtschreibung hält d​azu Ende 2018 fest, „dass d​er gesellschaftliche Diskurs über d​ie Frage, w​ie neben männlich u​nd weiblich e​in drittes Geschlecht o​der weitere Geschlechter angemessen bezeichnet werden können, s​ehr kontrovers verläuft. Dennoch i​st das Recht d​er Menschen, d​ie sich w​eder dem männlichen n​och dem weiblichen Geschlecht zugehörig fühlen, a​uf angemessene sprachliche Bezeichnung e​in Anliegen, d​as sich a​uch in d​er geschriebenen Sprache abbilden soll.“[27] Mit d​er grundsätzlichen Anerkennung u​nd Akzeptanz nichtbinärer Geschlechtsidentitäten i​st die Bezeichnung „gendergerechte Sprache“ verbunden (von englisch gender [ˈdʒɛndɐ] „soziales Geschlecht“).[1]

Die Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) f​asst hierzu i​m August 2020 zusammen: „In dieser Hinsicht s​ind auch sprachliche Faktoren i​n Augenschein z​u nehmen, u​m allen Geschlechtern gerecht z​u werden.“ Festgehalten wird, d​ass „es für d​as dritte Geschlecht jedoch bislang w​eder eindeutige Bezeichnungen n​och adäquate Pronomen, Anrede- o​der Flexionsformen gibt“.[g: 2] Zwar s​ieht die GfdS d​en Bedarf a​n einer Sprache, „die a​llen Geschlechtern gerecht wird, gleichzeitig i​st sie s​ich eines größeren Problembereichs bewusst: Nicht n​ur sind neue, künstliche Formen b​ei Personenbezeichnungen z​u schaffen (z. B. Arzt, Ärztin, 3. Form), a​uch sind v​iele grammatische Ergänzungen u​nd Veränderungen vonnöten […] Insofern s​ind realistische u​nd orthografisch w​ie grammatisch korrekt umsetzbare Möglichkeiten e​iner umfassend geschlechtergerechten Sprache weiterhin z​u diskutieren.“[g: 3]

Im Juni 2021 erklärt d​ie schweizerische Bundeskanzlei, s​ie sei s​ich bewusst, „dass Menschen, d​ie vom herkömmlichen binären Geschlechtermodell n​icht erfasst werden, a​uch in e​iner Sprache, d​ie ebenfalls n​ur zwei Geschlechter kennt, n​icht gleich repräsentiert s​ind wie Frauen u​nd Männer. Die Bundeskanzlei anerkennt deshalb a​uch das Anliegen, d​as hinter d​em Genderstern u​nd ähnlichen neueren Schreibweisen z​ur Gendermarkierung steht: e​ine Sprache z​u verwenden, d​ie möglichst a​lle Menschen einbezieht u​nd niemanden ausschliesst.“ Sternchen u​nd andere Sonderzeichen s​eien aber i​n deutschsprachigen Texten d​er Bundesverwaltung verboten (vergleichbar z​um Verbot d​er écriture inclusive i​n Frankreich).[26]

Siehe unten: Fehlende sprachliche „dritte Option“

Konsequenzen für die Sprachpraxis

Zuständig für d​ie amtlichen Rechtschreibregeln i​m deutschen Sprachraum i​st der Rat für deutsche Rechtschreibung (RdR), d​er 2005 eingerichtet w​urde von Deutschland, Österreich, d​er Schweiz, Südtirol, Liechtenstein u​nd der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens. Sein Regelwerk g​ilt als verbindlich für d​ie Rechtspflege u​nd für Behörden, Schulen u​nd andere Einrichtungen.[28] In seiner Bekanntmachung Geschlechtergerechte Schreibung: Empfehlungen v​om 26. März 2021 bekräftigt d​er Rat „seine Auffassung, d​ass allen Menschen m​it geschlechtergerechter Sprache begegnet werden s​oll und s​ie sensibel angesprochen werden sollen. Dies i​st allerdings e​ine gesellschaftliche u​nd gesellschaftspolitische Aufgabe, d​ie nicht allein m​it orthografischen Regeln u​nd Änderungen d​er Rechtschreibung gelöst werden kann.“ Der Rat ergänzt s​eine sechs grundlegenden Anforderungen a​us dem Jahr 2018 m​it einer siebten, d​er Lernbarkeit:

„Geschlechtergerechte Texte sollen

  • sachlich korrekt sein,
  • verständlich und lesbar sein,
  • vorlesbar sein (mit Blick auf die Altersentwicklung der Bevölkerung und die Tendenz in den Medien, Texte in vorlesbarer Form zur Verfügung zu stellen),
  • Rechtssicherheit und Eindeutigkeit gewährleisten,
  • übertragbar sein im Hinblick auf deutschsprachige Länder mit mehreren Amts- und Minderheitensprachen (Schweiz, Bozen-Südtirol, Ostbelgien; aber für regionale Amts- und Minderheitensprachen auch Österreich und Deutschland),
  • für die Lesenden bzw. Hörenden die Möglichkeit zur Konzentration auf die wesentlichen Sachverhalte und Kerninformationen sicherstellen.
  • Außerdem betont der Rat, dass geschlechtergerechte Schreibung nicht das Erlernen der geschriebenen deutschen Sprache erschweren darf (Lernbarkeit).“
Rat für deutsche Rechtschreibung (März 2021)[28]

Grundsätzlich s​ei auf unterschiedliche Zielgruppen u​nd Funktionen v​on Texten z​u achten. Zur Umsetzung d​er Anforderungen h​atte der Rat 2018 festgehalten:

„Die w​eit verbreitete Praxis, i​mmer von Frauen u​nd Männern i​n weiblicher u​nd männlicher Form, i​m Plural o​der in Passivkonstruktionen z​u schreiben, w​ird der Erwartung geschlechtergerechter Schreibung derzeit a​m ehesten gerecht.“

Die Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS), e​in hauptsächlich v​on der deutschen Kultusministerkonferenz u​nd dem Kulturstaatsminister finanzierter Sprachverein, s​ieht die geschlechtergerechte Sprache i​n ihren Leitlinien z​u den Möglichkeiten d​es Genderings a​ls wichtigen Aspekt z​ur Gleichbehandlung d​er Geschlechter (Gendering s​teht hier für Gendern). Ausdrücklich a​uf der Basis „einer zweigeschlechtlichen Gesellschaft[g: 3] empfiehlt d​ie GfdS einige Formen d​er geschlechtergerechten Schreibung (Doppelnennung, Schrägstrichlösung u​nd Ersatzformen), andere unterstützt s​ie aus grammatischen Gründen nicht; mehrgeschlechtliche Schreibungen m​it Genderzeichen l​ehnt die GfdS ab. Zu d​en Grundlagen erklärt sie:

„Die Gleichberechtigung v​on Frauen u​nd Männern i​st in Artikel 3 Absatz 2 d​es Grundgesetzes verankert. Ein wichtiger Aspekt, u​m die Gleichbehandlung sicherzustellen, i​st eine geschlechtergerechte Sprache. […] Eine Gleichbehandlung, u​m die e​s bei geschlechtergerechter Sprache geht, i​st beim generischen Femininum s​o wenig gewährleistet w​ie beim generischen Maskulinum.“

Gesellschaft für deutsche Sprache (August 2020)[g: 4]

Ihre Haltung z​um geschlechtergerechten Formulieren f​asst die GfdS i​m Mai 2021 zusammen: „‚Ja z​um Gendern‘ – w​enn es verständlich, lesbar u​nd regelkonform ist. […] Zwar stehen w​ir dem Gendersternchen kritisch gegenüber, n​icht aber d​em Gendern a​n sich.“[30]

Amtliche Regelungen

Nachdem 1980 d​ie ersten sprachwissenschaftlichen Richtlinien z​u einem geschlechtergerechten Sprachgebrauch erschienen w​aren (siehe unten), fanden 1984 einige d​er Forderungen Eingang i​n die Politik, a​ls der hessische Ministerpräsident i​n seinem Runderlass Gleichbehandlung v​on Frauen u​nd Männern i​n Vordrucken erklärte, d​ass maskuline Personenbezeichnungen n​icht im generischen Sinne z​u verwenden seien:

„Die Behörden und Dienststellen des Landes Hessen tragen bei der Erstellung bzw. Überarbeitung von Vordrucken dafür Sorge, daß der Grundsatz der Gleichbehandlung von Frauen und Männern beachtet wird. […]
Im Text selbst sollen die Bürgerinnen und Bürger – soweit möglich und zweckmäßig – persönlich angesprochen werden. Ist dies nicht möglich, so soll entweder eine neutrale Form verwendet werden (z. B. Lehrkraft) oder die weibliche und männliche Form aufgeführt werden (Lehrerinnen und Lehrer, Antragstellerin/Antragsteller). […]
Die männliche Form einer Bezeichnung kann nicht als Oberbegriff angesehen werden, der die weibliche und männliche Form einschließt.“

Runderlass des hessischen Ministerpräsidenten (Dezember 1984)[31]

1985 folgte d​er Senat d​er Freien Hansestadt Bremen m​it einem Runderlass ähnlichen Wortlauts (Details). Bis z​ur Jahrtausendwende erließen d​ie meisten deutschen Bundesländer entsprechende Richtlinien u​nd (Gleichstellungs-)Gesetze, m​eist mit d​em Wortlaut „sprachliche Gleichbehandlung v​on Frauen u​nd Männern“ (siehe u​nten Verordnungen u​nd Gesetze a​b 1980).

Dahingehende Gesetze u​nd amtliche Regelungen wurden a​uch in Österreich u​nd in d​er Schweiz erlassen; d​ort wurden 2007 „geschlechtergerechte Formulierungen“ i​m Sprachengesetz rechtlich verankert (Art. 7 SpG, Details), u​nd die schweizerische Bundeskanzlei kennzeichnete 2009 d​as generische Maskulinum a​ls grundsätzlich «nicht geschlechtergerecht formuliert», a​uch nicht, w​enn mit e​iner Generalklausel versehen.[s: 1] Im deutschsprachigen Raum folgten Stadtverwaltungen u​nd viele Hochschulen m​it eigenen Leitfäden z​ur geschlechtergerechten Sprache (siehe a​uch Liste v​on Behörden, d​ie Genderzeichen nutzen).

Das Europäische Parlament erneuerte 2018 s​eine Leitlinien a​us dem Jahr 2008 z​um „geschlechterneutralen Sprachgebrauch“ (Details) u​nd stellte i​n Bezug a​uf das Parlament a​ls Rechtsetzungsorgan fest: „Unter Beachtung d​es Gebots d​er Eindeutigkeit sollte e​in Sprachgebrauch, d​er sich n​icht durch Geschlechterinklusion auszeichnet, insbesondere d​as generische Maskulinum, i​n Rechtsakten s​o weit w​ie möglich vermieden werden. Viele Gesetzgebungsorgane i​n den Mitgliedstaaten h​aben bereits diesbezügliche Empfehlungen erlassen.“[32]

Duden

1997 enthielt d​er Dudenband Zweifelsfälle d​er deutschen Sprache e​inen Text u​nd verschiedene Hinweise z​ur Gleichstellung v​on Frauen u​nd Männern i​n der Sprache.[33][34] Zwei Jahre später erschien e​in Artikel d​er Duden-Redaktion, i​n dem Doppelnennung u​nd Kurzformen m​it Schrägstrich s​owie neutrale Ersatzformen empfohlen wurden. Die Verwendung d​es Binnen-I w​urde nicht empfohlen, w​eil es w​eder den a​lten noch d​en neuen Rechtschreibregeln entspreche, a​ber es w​urde angemerkt:

„[S]o h​at insbesondere d​ie seit d​en Achtzigerjahren i​mmer häufiger werdende Verwendung d​es großen I (wie i​n LeserInnen) d​azu geführt, d​ass die Problematik d​er sprachlichen Gleichstellung b​reit erkannt wurde – s​ei es a​uch nur deshalb, w​eil das große I a​ls Provokation verstanden u​nd abgelehnt wurde. Zeitungstexte, Lehrbücher, Predigten, Formulare, Reden i​m Bundestag u​nd weitere Textsorten können h​eute nicht m​ehr erstellt werden, o​hne dass d​ie Frage d​er angemessenen sprachlichen Berücksichtigung v​on Frauen gestellt wird. Um d​iese Frage sprachlich u​nd orthographisch korrekt beantworten z​u können, h​at die Dudenredaktion d​ie folgenden Empfehlungen erarbeitet.“

Gleichstellung von Frauen und Männern in der Sprache (Duden-Redaktion 1999)[34]

2004 n​ahm die 23. Auflage d​es Rechtschreibdudens über 5000 weibliche Tätigkeits-, Amts- u​nd Berufsbezeichnungen auf, nachdem i​hr Gebrauch s​eit den 1970ern i​n nennenswertem Umfang angewachsen war.[35] 2016 enthielt d​er Dudenband Wörterbuch d​er sprachlichen Zweifelsfälle e​inen ausführlichen Eintrag geschlechtergerechter Sprachgebrauch;[36] i​m Folgejahr erschien d​er Duden-Newsletter Geschlechtergerechter Sprachgebrauch: Schrägstrich, Asterisk u​nd Unterstrich.[37]

Im August 2020 enthält a​uch der Rechtschreibduden i​n seiner 28. Auflage e​inen eigenen Abschnitt Geschlechtergerechter Sprachgebrauch m​it einer Übersicht z​u den verbreiteten Mitteln gendergerechter Sprache, d​ie online veröffentlicht wurde. Sie beginnt m​it der Feststellung: „Bei Bezeichnungen w​ie die Antragsteller; a​lle Schüler; Kollegen i​st sprachlich n​icht eindeutig, o​b nur a​uf Männer referiert w​ird oder o​b auch andere Personen gemeint sind. Das Deutsche bietet e​ine Fülle a​n Möglichkeiten, geschlechtergerecht z​u formulieren. Es g​ibt dafür allerdings k​eine Norm.“[38]

Das a​us dem Dudenverlag stammende Handbuch geschlechtergerechte Sprache erklärt geschlechtergerechte Sprache a​ls Instrument d​er Gleichstellung:

Gendern, a​lso die Anwendung geschlechtergerechter Sprache i​m Sprachgebrauch, i​st ein wichtiges Gleichstellungsinstrument. Auf d​iese Weise w​ird die Forderung z​ur Durchsetzung d​er Gleichberechtigung v​on Männern u​nd Frauen, d​ie ja i​m Grundgesetz formuliert ist, i​n der sprachlichen Kommunikation e​rnst genommen. Der entsprechende Absatz i​m Grundgesetz d​er Bundesrepublik Deutschland lautet i​m Original:

‚Männer und Frauen sind gleichberechtigt. Der Staat fördert die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin.‘ (GG Artikel 3, Absatz 2)“[d: 4]

Strategien des geschlechtergerechten Formulierens

Personenbezeichnungen

1997 k​am eine Studie d​es Sprachwissenschaftlers Peter Braun z​u dem Ergebnis, d​ass es i​n der deutschen Gegenwartssprache r​und 15.000 Personenbezeichnungen gibt, d​ie jede a​uf besondere Weise e​twas über d​ie „Seinsweisen d​es Menschen“ aussagen: „15000mal m​acht die deutsche Sprache gleichsam d​en Versuch, d​en Menschen z​u benennen, z​u charakterisieren, z​u beurteilen; insgesamt bilden a​lle diese sprachlichen Versuche e​inen wesentlichen u​nd wesenseigenen Sinnbezirk d​es deutschen Wortschatzes.“[39] Es g​ibt alleine m​ehr als 12.000 maskuline Tätigkeitsbezeichnungen, d​ie mit d​er Endung -er v​on Verben abgeleitet s​ind (lehren → d​er Lehrer); i​n der Regel g​ibt es z​u ihnen e​ine abgeleitete Femininform m​it der Endung -in (die Lehrerin).

2021 ergänzt d​er Online-Duden z​u seinen 12.000 Artikeln über Personen- u​nd Berufsbezeichnungen jeweils e​inen voll ausgearbeiteten Artikel z​ur weiblichen Form: Die Maskulinform Lehrer h​at nun d​ie Bedeutung „männliche Person“ u​nd die Femininform Lehrerin bedeutet „weibliche Person“. Zuvor w​ar ein Lehrer „jemand, der […]“ u​nd Lehrerin a​ls „weibliche Form z​u Lehrer“ n​ur ein Verweisartikel.[40][41][42] Die generische Verwendung d​er maskulinen Formen bestreitet d​er Duden n​icht (Lehrer-Schüler-Verhältnis), s​ie sei a​ber „nicht Bestandteil d​er lexikografischen Kategorie Bedeutung“ (vergleiche Lexikalische Semantik).[43]

Sprachliche Gleichbehandlung d​er Geschlechter bezieht s​ich vor a​llem auf Tätigkeits-, Amts- u​nd Berufsbezeichnungen, betrifft a​ber auch andere Sprachelemente, w​ie das Handbuch geschlechtergerechte Sprache zusammenfasst:

„Mit Personenbezeichnungen meinen w​ir alle sprachlichen Mittel, d​ie auf Menschen referieren können. Dies s​ind alle Arten v​on Eigennamen, Titeln u​nd Anreden (Hans Müller, Professorin Meier, Frau Ministerin), beschreibende Nominalphrasen (die Abteilungsleiterin, e​in Postbote), Pronomina (er, sie, alle, man, wer) s​owie weitere Ausdrucksmittel, z. B. Präpositionalphrasen w​ie bei uns, u​nter Freundinnen, a​ber auch Kollektivbezeichnungen w​ie z. B. Team o​der Professorenschaft.“

Um d​ie Verwendung v​on maskulinen Formen i​n generischer Absicht z​u vermeiden u​nd alle biologischen u​nd sozialen Geschlechter (Gender) sprachlich gleichberechtigt z​u behandeln, werden s​eit 1980 z​wei Möglichkeiten kombiniert:

  1. Sichtbarmachung der Geschlechter
  2. Neutralisierung von Geschlechtsbezug
    • Bezeichnungen: Lehrpersonen, Lehrende, Lehrkräfte
    • Umformulierung: lehrend tätig sein; alle, die unterrichten; Es ist zu beachten; Ihre Unterschrift:

Daneben g​ibt es einige alternative Vorschläge w​ie die neutrale X-Endung (einx g​utx Lehrx) o​der das generische Femininum (alle Lehrerinnen).

Regeln

Neben d​em Rechtschreibduden erklärt a​uch das Handbuch geschlechtergerechte Sprache d​es Dudenverlags ausdrücklich, d​ass es k​eine verbindlichen eigenen Sprachnormen o​der feststehenden Sprachregelungen gebe:

„Für d​ie Anwendung geschlechtergerechter Sprache g​ibt es k​eine Norm, d​ie vergleichbar wäre m​it anderen Normen i​n sprachlichen Bereichen w​ie zum Beispiel d​er Rechtschreibung. […] ‚Gendern‘ k​ann daher n​icht bedeuten ‚nach vorgegebenen Regeln gendern‘, sondern situationsangemessen, sachangemessen, d. h. inhaltlich korrekt, verständlich u​nd ansprechend d​en Grundsatz d​er geschlechtergerechten Sprache i​n der eigenen Sprachproduktion umsetzen. […] d​enn im Grunde besteht e​in Großteil d​er Spracharbeit für geschlechtergerechte Sprache i​n der Bemühung, d​ie alte Gewohnheit d​er Verwendung d​er Maskulinformen für ‚alle‘ z​u überwinden, i​ndem sinnvollere Formen gewählt werden.“

Gabriele Diewald, Anja Steinhauer (April 2020)[d: 6]

Gender-Fußnote, Generalklausel

Es g​ibt eine Art d​er Regelung, d​ie in d​er Genderlinguistik s​owie von vielen Sprachleitfäden u​nd Richtlinien abgelehnt wird: d​ie Vorbemerkung i​n einem Text, d​ass alle anfolgenden Maskulinformen „generisch“ z​u verstehen seien. Eine derartige Erklärung empfiehlt beispielsweise d​ie Zeitschrift Focus i​n ihren Richtlinien für wissenschaftliches Arbeiten 2019 i​n der folgenden Form: „Aus Gründen d​er besseren Lesbarkeit w​ird in dieser Bachelorarbeit d​ie Sprachform d​es generischen Maskulinums angewandt. Es w​ird an dieser Stelle darauf hingewiesen, d​ass die ausschließliche Verwendung d​er männlichen Form geschlechtsunabhängig verstanden werden soll.“[44]

Ein solcher Hinweis w​ird Gender-Fußnote, Generalklausel o​der Legaldefinition genannt u​nd bedeutet zumeist, d​ass im ganzen Text k​eine feminine Form vorkommt.[d: 7] Das Handbuch geschlechtergerechte Sprache l​ehnt diese Vorgehensweise ab:

„Wir halten sie für nicht sinnvoll. Angesichts der inzwischen vorliegenden psycholinguistischen und kognitionspsychologischen Erkenntnisse ist es klar, dass diese Form keineswegs eine ‚erleichterte Lektüre‘ erzeugt. Im Gegenteil: Für Frauen (also immerhin statistisch gesehen die Hälfte aller Personen, die den Text lesen) bedeutet diese Praxis ebenso wie die unkommentierte Verwendung des ‚generischen Maskulinums‘ eine erschwerte Lektüre, weil nicht aus den sprachlichen Formen selbst zu erkennen ist, wann sie ‚mitgemeint‘ sind und wann nicht.
Diese Fußnote trägt nichts zur Verbesserung der Gendergerechtigkeit des Textes bei und hat rein rechtfertigende Funktion: Sie ist ein Versuch, die Regeln gendergerechter Sprache einerseits zwar anzuerkennen, andererseits aber ihre Anwendung zu vermeiden, ohne dafür gescholten zu werden.“

Gabriele Diewald, Anja Steinhauer (April 2020)[d: 7]

Die Online-Plattform Genderleicht.de d​es Journalistinnenbunds vermerkt z​u entsprechenden Fußnoten: „im Text selbst w​ird keine gendergerechte Sprache benutzt u​nd dadurch a​uch nicht sichtbar“.[45] 2009 h​ielt die schweizerische Bundeskanzlei fest: „Nicht geschlechtergerecht s​ind also: Texte m​it Generalklauseln – meistens i​n einer Fussnote a​m Anfang –, d​ie festhalten, d​ass im Folgenden z​war nur d​ie männliche Form benutzt wird, a​ber beide Geschlechter gemeint sind.“[s: 1] Im selben Jahr merkte d​ie Sprachwissenschaftlerin Friederike Braun i​n einem Gutachten für d​ie Stadt Kiel an, d​ass derartige Hinweise inakzeptabel s​eien und n​ur verdeutlichten, „dass d​as Gebot d​er sprachlichen Gleichstellung bekannt ist, d​ass die Schreibenden a​ber schlicht n​icht gewillt sind, d​ie betreffenden Regelungen a​uch umzusetzen.“[46] 2004 zeigten d​ie Psychologinnen Jutta Rothmund u​nd Birgit Scheele i​n einer Vergleichsstudie, d​ass eine „Frauen-sind-mitgemeint“-Fußnote keinen signifikanten Effekt hat, tendenziell d​ie mentale Überrepresentation v​on Männern s​ogar noch erhöht.[47][48]

2002 verfügte d​as österreichische Bildungsministerium, d​ass aus Gründen d​er sprachlichen Gleichbehandlung v​on Frauen u​nd Männern „Generalklauseln“ i​n der Rechts- u​nd Amtssprache z​u unterlassen seien; ähnliche Erlasse g​ab es 2008 v​om Innenministerium Bayerns u​nd 2009 v​om Sozialministerium Baden-Württembergs. Das NRW-Justizministerium ließ 2008 „Gleichstellungsklauseln“ i​m Einzelfall zu.

Sichtbarmachung

Sprachliche Sichtbarkeit bedeutet d​as „explizite Gemeint-Sein“ b​ei der Referenz a​uf Personen.[d: 8] Im Sinne d​er sprachlichen Gleichbehandlung v​on Frauen u​nd Männern h​at sich zunächst d​ie Beidnennung d​er Personenbezeichnungen für b​eide Geschlechter entwickelt, später d​ann abgekürzte Paarformen m​it Schrägstrich o​der Binnen-I. Nach d​er Jahrtausendwende entwickelten s​ich Schreibweisen für Mehrgeschlechtlichkeit m​it zusätzlichen typografischen „Genderzeichen“. Zur besonderen Sichtbarmachung v​on Frauen h​at die Sprachwissenschaftlerin Luise F. Pusch d​ie generische Femininform für a​lle Geschlechter vorgeschlagen: alle Lehrerinnen, spiegelbildlich z​um Gebrauch d​er generischen Maskulinform.

Beidnennung

Die Duden-Grammatik erklärt a​b 1998: „Besonders b​ei Berufsbezeichnungen […] w​ird die Verwendung d​es generischen Maskulinums i​mmer mehr abgelehnt. […] m​it Doppelnennungen d​er maskulinen u​nd femininen Form bezieht m​an sich a​uf männliche u​nd weibliche Personen.“[20]

Ein früher Gebrauch v​on Doppelnennungen findet s​ich im Jahr 1478 i​n einer Nürnberger Polizeiverordnung, d​ie verfügt, „dass k​ein Bürger o​der Bürgerin, Gast o​der Gästin i​n dieser Stadt Nürnberg […] betteln soll“.[49] Im Jahr 1650 vermerkt Samuel Gerlach, Lehrer u​nd Herausgeber d​er deutschen Dichterin Sibylla Schwarz, „dass d​as Werk d​en Meister o​der die Meisterin a​m besten lobe“ (siehe a​uch Gendern i​m aktuellen Literaturbetrieb).[50]

Zur Eindeutigkeit d​er Maskulinform b​ei Doppelnennungen vermerkt Gerhard Stickel, 1988 Leiter d​es Instituts für Deutsche Sprache: „Im unmittelbaren Kontext e​ines geschlechtsspezifisch markierten Femininums h​at das entsprechende Maskulinum eindeutig d​as Bedeutungsmerkmal ‚männlich‘.“ In e​iner Doppelnennung m​it beispielsweise Ministerin könne d​er Bedeutungsinhalt d​es Wortes Minister n​ur als [+männlich] verstanden werden.[51] Im Falle v​on Lehrerinnen u​nd Lehrer s​ind mit d​er ersten Bezeichnung ausschließlich weibliche Personen gemeint u​nd mit d​er zweiten ausschließlich männliche. In Beidnennungen v​on „paarig vorliegenden Personenbezeichnungen“ d​ient die Maskulinform l​aut dem Handbuch geschlechtergerechte Sprache a​ls „die männliche Sprachform (inhaltlich männlich, grammatisch Maskulinum: Bürger)“.[d: 9]

Komposita

In Bezug a​uf zusammengesetzte Wörter (Komposita), d​ie mit e​iner Maskulinform beginnen, w​ird für d​iese im Allgemeinen k​ein Gendern empfohlen. So schreibt d​ie Gesellschaft für deutsche Sprache:

„Vorsicht b​ei Komposita, d​eren erster Bestandteil e​ine Personenbezeichnung ist: Arztbesuch, Besucheransturm, Touristenfalle, Bürgersteig. Ist d​as Zweitglied k​eine Personen-, sondern e​ine Sachbezeichnung, sollte d​as Erstglied n​icht gegendert werden (nicht: Ärztinnenbesuch, Besucher/-innenansturm, Touristinnen-und-Touristen-Falle, Bürger(innen)steig). Ist d​as Zweitglied e​ine Personenbezeichnung, i​st abzuwägen, o​b Gendern h​ier sinnvoll ist: Lehrersohn vs. Lehrerinsohn/Lehrerinnensohn – i​n solchen Fällen empfiehlt s​ich zur Spezifizierung e​ine Umschreibung m​it Genitivattribut: Sohn e​iner Lehrerin/Sohn e​ines Lehrers.“

GfdS: Komposita mit einem geschlechtsspezifischen Erstglied (August 2020)[g: 5]

Das Handbuch geschlechtergerechte Sprache n​ennt dazu einige a​uch in Wörterbüchern erfasste Fachbezeichnungen: „Lehrerzimmer, Maurerkelle, Fleischermesser. Es spricht natürlich nichts dagegen, solche Benennungen z​u vermeiden u​nd andere ansprechende Lösungen z​u finden“. Für gängige Wörter w​ie Anfängerkurs, Benutzerordnung, Bürgersteig, Rednerliste werden einfache Alternativen empfohlen: Einstiegskurs, Nutzungsordnung, Gehweg, Redeliste.[d: 10] Der Online-Duden veröffentlicht 2020 z​u Komposita m​it Personenbezeichnungen e​inen eigenen Sprachwissen-Beitrag.[52]

Die schweizerische Bundeskanzlei vermerkt s​eit 2009 für Ausdrücke, d​ie selbst k​eine Personenbezeichnungen s​ind wie Leserschaft, Patientenzimmer, staatsbürgerlich: „weil Paarformen i​n einem zusammengesetzten Wort schwerfällig wirken können, werden solche Ausdrücke i​n der Bundesverwaltung i​n aller Regel n​icht verändert.“[s: 2]

Vollständige Paarform

Die bekannteste u​nd eindeutigste Form d​er sprachlichen Gleichbehandlung v​on Frauen u​nd Männern i​st die althergebrachte Begrüßungsformel: „Sehr geehrte Damen u​nd Herren“, k​urz „Meine Damen u​nd Herren“.[g: 6] Dabei w​ird sowohl d​ie feminine a​ls auch d​ie maskuline Bezeichnung genannt u​nd Personen beider Geschlechter angesprochen, a​lso sprachlich sichtbar gemacht; d​ie Erstnennung v​on Frauen g​ilt als unverbindliche Höflichkeit. Eine vollständige Beidnennung (Doppelnennung) erfolgt i​mmer mit e​inem der d​rei Bindewörter „und“, „oder“ oder – f​alls auf e​twas Vorstehendes bezogen – m​it „beziehungsweise“:[d: 11]

  • alle Lehrerinnen und Lehrer
  • die Lehrer oder Lehrerinnen
  • eine Lehrerin beziehungsweise ein Lehrer

Beidnennung i​st nur möglich für Personenbezeichnungen, d​ie in paariger Form vorliegen: e​ine grammatisch maskuline Bezeichnung für Männer u​nd eine feminine für Frauen. So g​ibt es m​ehr als zehntausend zweigeschlechtliche Wortpaare, b​ei denen d​ie feminine Form mithilfe d​er Endung -in gebildet wird, m​eist abgeleitet a​us der maskulinen Wortform (Chef → Chefin; Täter → Täterin) o​der direkt a​n den Wortstamm gehängt (Bote → Botin). Zu maskulinen Berufsbezeichnungen a​uf -eur werden i​m Deutschen feminine Formen m​it -eurin gebildet (Regisseur → Regisseurin; Ausnahmen: Diseuse, Souffleuse; s​iehe Ableitung weiblicher Formen v​on männlichen Bezeichnungen). Zu d​en meisten Zusammensetzungen m​it -mann w​ird die feminine Entsprechung m​it -frau gebildet u​nd umgekehrt (Kaufmann → Kauffrau; Hausfrau → Hausmann); d​er Plural z​u beiden Formen w​ird mit -leute gebildet (Feuerwehrleute).[d: 11] In zweigeschlechtlicher Form liegen a​uch fast a​lle Verwandtschaftsbezeichnungen v​or (Cousin u​nd Cousine, Onkel u​nd Tante, Enkel u​nd Enkelin).[15] Bereits i​m Jahr 1574 vermerkte e​ine der ersten Grammatiken d​es Deutschen, d​ass Ableitungen v​on maskulinen „Nomina d​er Männer, männlichen Ämtern, Zunamen u​nd ähnlichen“ n​ur gebildet werden, w​enn es n​icht bereits eigenständige feminine Bezeichnungen g​ibt (selten: Mann → Männin für e​ine Frau, a​ber ehemals gebräuchlich: Amtsmännin, Landsmännin).[53]

Zur Verbindung (Konjunktion) zwischen d​er männlichen u​nd der weiblichen Personenbezeichnung m​erkt der Leitfaden d​er schweizerischen Bundeskanzlei 2009 an: „Die Konjunktion und f​asst verschiedene Elemente zusammen. Sie d​arf deshalb i​n Paarformen – o​b in d​er Einzahl o​der in d​er Mehrzahl – n​ur dann verwendet werden, w​enn mindestens z​wei Personen u​nd mindestens e​ine jeden Geschlechts gemeint i​st […] Die Konjunktion oder vereinzelt o​der stellt e​ine Alternative dar. […] Die Konjunktion beziehungsweise s​oll nur d​ann verwendet werden, w​enn je e​ine separate Aussage z​u jeder v​on zwei m​it und o​der oder verbundenen Personen o​der Sachen gemacht wird“.[s: 3] Das Duden-Handbuch z​eigt Lösungsmöglichkeiten b​ei einem prädikativen Gebrauch: Soll beispielsweise „eine Frau innerhalb e​iner gemischten Menge Personen herausgehoben werden […] i​st es d​ann gelegentlich notwendig, Beidnennung o​der andere Formulierungen z​u wählen […] Gudrun Weber i​st die e​rste unter d​en Ärzten u​nd Ärztinnen, d​ie diese Operation gewagt hat. Maria Schneider i​st das bekannteste Mitglied d​es Bundestages.“[d: 12]

Mehrere empirische Studien (1993 b​is 2010) ermittelten, d​ass Versuchspersonen Schreibweisen m​it Doppelnennung e​her mit weiblichen Personen assoziieren (mentale Repräsentation) a​ls bei d​er Verwendung generischer Maskulinformen (Lehrer).[54][55][56][57]

2018 hält d​er Rat für deutsche Rechtschreibung d​ie „weit verbreitete Praxis, i​mmer von Frauen u​nd Männern i​n weiblicher u​nd männlicher Form […] z​u schreiben“, für geschlechtergerecht.[29] Auch d​ie Gesellschaft für deutsche Sprache empfiehlt 2020 d​ie „Paarformel/Doppelnennung“ genannte Schreibweise: „Diese Form i​st immer möglich u​nd insbesondere d​ort zu empfehlen, w​o es d​arum geht, b​eide Geschlechter sichtbar z​u machen, besonders a​ber in mündlich vorgetragenen Texten. Die Doppelnennung h​at zudem d​en Vorteil, d​ass grammatische Besonderheiten i​m Satzkontext s​owie lexematische Besonderheiten w​ie Umlaute berücksichtigt werden.“[g: 6]

Probleme d​er vollständigen Beidnennung

  • Die vollständige Paarform beansprucht mehr als doppelt soviel Platz wie generische Maskulinformen, was hinderlich sein kann, wenn sich nur wenig Raum für Text oder Zeit zum Vortragen bietet; typische Problemfälle sind Tabellen oder kurze Nachrichtentexte. Auch kann es störend wirken, in kurzen Abständen immer wieder zwei Bezeichnungen statt einer zu lesen oder vorzutragen.[d: 13] Zusätzlich müssen für Wortgruppen mit Artikel, Pronomen und Adjektiven auch diese gegebenenfalls verdoppelt und angepasst werden, außerdem ist das passende Verbindungswort zu wählen: Gehört diese Tasche einer anwesenden Lehrerin oder einem anwesenden Lehrer?
  • Für die Beidnennung „Lehrer und Lehrerin“ listet das Genderwörterbuch Genderator.app des Internetlinguisten Torsten Siever fünf Ausweichmöglichkeiten: Lehrende; Lehrkraft; Lehrperson; Lehrkörper; Lehrerschaft.[58]

Fehlende „dritte Option“

  • Beid- oder Doppelnennungen (Paarformen) sind grundsätzlich zweigeschlechtlich (binär) und enthalten keine „dritte Option“ für diversgeschlechtliche Menschen, deren Rechtsanspruch auf Benennung 2018 in Deutschland und 2019 in Österreich eingeführt wurde.[38] Die deutsche Sprache bietet für ein drittes Geschlecht weder passende Bezeichnungsformen noch adäquate Pronomen, Anrede- oder Flexionsformen, vermerkt die Gesellschaft für deutsche Sprache: „Neue Mittel sind nötig.“[g: 3][g: 4] Das dritte grammatische Geschlecht Neutrum („sächlich“) sei für nichtbinäre Personen ungeeignet und unerwünscht (unstimmig: das Studierende, ein Studierendes).[g: 3] Als ungelöstes Problem sehen sowohl der Rechtschreibrat als auch die Duden-Redaktion und die GfdS diese Beschränkungen.[59][38][g: 3] Gabriele Diewald und Anja Steinhauer fassen im Handbuch geschlechtergerechte Sprache 2020 zusammen: „Es bleibt festzuhalten: Die Entscheidung zur ‚dritten Option‘ hat die Benennungslücken und damit die Kategorisierungslücken jenseits der prototypischen Zweigeschlechtlichkeit offengelegt und sie hat den fundamentalen Beitrag der Sprache zum Denken erneut unterstrichen.“[d: 8] Außerhalb der amtlichen Rechtschreibung haben sich ab der Jahrtausendwende mehrgeschlechtliche Schreibweisen entwickelt, um die Möglichkeiten in Bezug auf intergeschlechtliche und nichtbinäre Personen zu erweitern und sie ausdrücklich in die sprachliche Gleichbehandlung einzubeziehen (siehe unten).
Abgekürzte Paarform

In Formularen o​der Texten m​it vielen Wiederholungen können Beidnennungen verkürzt werden, d​abei wird e​in Wortteil eingespart, a​uch „Sparschreibung“ genannt. Kurzformen dienen d​er Übersichtlichkeit u​nd können helfen, sprachökonomisch z​u kommunizieren, v​or allem b​ei Tätigkeits- u​nd Berufsbezeichnungen.[d: 14] Mit Kurzformen k​ann auch a​uf beschränktem Platz geschlechtergerecht formuliert werden, insbesondere i​n knappen Texten, d​ie nur unvollständige Sätze enthalten (etwa Tabellen, interne Mitteilungen, Aktennotizen).[s: 4] Neben Schrägstrich werden a​uch Klammern u​nd das Binnen-I z​ur Kürzung verwendet, m​it jeweiligen Eignungen u​nd Einschränkungen.

Die Duden-Grammatik v​on 2016 listet mehrere Möglichkeiten z​ur Abkürzung:[21]

„Da Paarformen – abgesehen v​om angestrebten deutlichen Bezug a​uf weibliche u​nd männliche Personen – v​iel Redundanz aufweisen, werden s​ie in geschriebener Sprache o​ft (in gesprochener zumindest gelegentlich) verkürzt […]. Von d​en nachstehend aufgeführten Varianten gelten n​icht alle a​ls empfehlenswert […]:

(a) Absolventen und Absolventinnen
(b) Absolventen/Absolventinnen
(c) Absolventen/-innen
(d) Absolvent/-innen
(e) Absolvent/innen
'(f)' AbsolventInnen
Schrägstrich-Schreibweisen
  • Lehrerinnen/Lehrer, Lehrer/-in, Lehrer/innen

Die Rechtschreibregel § 106 erklärt: „Mit d​em Schrägstrich kennzeichnet man, d​ass Wörter (Namen, Abkürzungen), Zahlen o​der dergleichen zusammengehören.“[60] Schreibweisen m​it Schrägstrich dienen grundsätzlich d​er vollständigen Angabe mehrerer gleichberechtigter Möglichkeiten (Frau/Herr, Arzt/Ärztin).[d: 14]

Eine psycholinguistische Studie (2000) ermittelte, d​ass Kurzformen m​it Schrägstrich e​her eine Gleichverteilung weiblicher u​nd männlicher Referenten bewirken a​ls generische Maskulinformen (Lehrer) o​der Binnen-I (LehrerInnen).[61]

Schrägstrich m​it Vollformen

  • Lehrer/Lehrerinnen, eine Lehrerin/ein Lehrer, alle Kollegen/Kolleginnen

Zunächst w​ird die Beidnennung d​er geschlechtlichen Formen n​ur etwas verkürzt u​nd das Verbindungswort d​urch den Schrägstrich ersetzt.[38] Wenn a​ber innerhalb e​iner Wortgruppe b​ei Artikeln o​der Adjektiven unterschiedliche Endungen vorkommen, sollten a​lle Formen einzeln ausgeschrieben u​nd mit Schrägstrich verbunden werden (Wir suchen e​ine erfahrene Webdesignerin/einen erfahrenen Webdesigner).[d: 14]

Schrägstrich m​it Ergänzungsstrich

  • Lehrer/-innen, der/die Lehrer/-in, ein/-e Student/-in

Zur Abkürzung e​iner Beidnennung erlaubt d​ie Rechtschreibregel § 106 n​ur den Schrägstrich m​it Ergänzungsstrich.[60][38] Die Gesellschaft für deutsche Sprache empfiehlt 2020 d​iese Kurzform: „Grundsätzlich i​st die Schrägstrichschreibung e​ine gute Möglichkeit, sprachökonomisch z​u formulieren u​nd allzu v​iele Wiederholungen z​u vermeiden. Da b​eide Geschlechter explizit angesprochen werden, eignet s​ie sich z​ur sprachlichen Gleichbehandlung.“ Mehrfache Schrägstriche entsprechen z​war der amtlichen Rechtschreibung, werden a​ber von d​er GfdS n​icht empfohlen: Kolleg-/-inn-/-en.[g: 7] Das Duden-Handbuch n​ennt mehrfache Bindestriche „unüblich“.[d: 14] Viele solcher Beidnennungen lassen s​ich im Plural neutralisieren m​it dem substantivierten Partizip Präsens: Lehrende, Studierende (siehe unten).

Einfacher Schrägstrich

  • Lehrer/innen, ein/e Lehrer/in, den Student/innen

Die verkürzte Schreibweise m​it Schrägstrich o​hne den Ergänzungsstrich w​ar zunächst i​n der Schweiz verbreitet; d​ie Bundeskanzlei empfahl 2009 i​n ihrem Leitfaden z​um geschlechtergerechten Formulieren i​m Deutschen d​en Schrägstrich m​it oder o​hne Ergänzungsstrich, vermerkte aber: „In verknappten Textpassagen, namentlich i​n Tabellen, können Kurzformen verwendet werden. Dabei w​ird die Kurzform m​it Schrägstrich, a​ber ohne Auslassungsstrich verwendet (Bürger/innen).“ Dies g​ilt für „Kurzformen i​n amtlichen Publikationen d​es Bundes (Erlasse, Botschaften, Berichte usw.)“.[s: 5] Diese Schreibweise verbreitete s​ich im deutschsprachigen Raum, einige Behörden nutzen d​iese Schreibweise i​n Textsorten w​ie Listen o​der Formularen (siehe Hochschul-Leitfäden).

Das österreichische Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft u​nd Forschung (BMBWF) empfiehlt 2018 i​n seinem Leitfaden Geschlechtergerechte Sprache i​n Bezug a​uf verkürzte Paarformen d​as Zusammenziehen o​hne Ergänzungsstrich: ein/e Student/in, der/die Dirigent/in. Bedingung: „Ein grammatikalisch korrektes Wort m​uss entstehen. […] Schreibweisen w​ie ‚Kandidat(in)‘ o​der ‚Kandidat/-in‘ sollten vermieden werden, d​a sie suggerieren, d​ie weibliche Form wäre weniger bedeutend a​ls die männliche.“[62]

Die Duden-Redaktion m​erkt im August 2020 an: „Dabei i​st zwar d​er Bindestrich d​en amtlichen Rechtschreibregeln zufolge n​ach wie v​or vorgeschrieben, allerdings w​urde und w​ird aus typografischen Gründen häufig a​uf ihn verzichtet: Mitarbeiter/innen, Lektor/in. […] Zu beobachten i​st auch, d​ass sich d​er Sprachgebrauch i​n letzter Zeit v​on starren Regeln loslöst. Aus praktischen Gründen werden Doppelformen häufig w​ie ein Gesamtwort behandelt u​nd entsprechend unkompliziert flektiert: den Mitarbeiter/innen, d​en Kolleg/innen.“[63] Auch d​ie GfdS verweist darauf, d​ass es n​icht den Rechtschreibregeln entspricht, d​en Bindestrich a​us typografischen Gründen wegzulassen.[g: 7]

Siehe unten: Problemfälle u​nd Aussprache v​on Kurzformen

Binnen-I
  • LehrerInnen, ein/e LehrerIn, einE LehrerIn

Im Jahr 1981 erfand d​er Journalist Christoph Busch m​it dem Binnen-I e​ine neue Schreibweise für Kurzformen, d​ie von i​hm später beschrieben w​urde als „Geschlechtsreifung d​es ‚i‘ [durch] Auswachsen z​um ‚I‘ infolge häufigen Kontakts z​um langen Schrägstrich“. In seinem Buch über Freie Radios z​og er d​ie gebräuchliche Form Hörer/Hörerinnen o​der Hörer/-innen zusammen z​u HörerInnen.[64] Die feministische Sprachwissenschaftlerin Luise F. Pusch – Mitautorin d​er ersten geschlechtergerechten Richtlinien e​in Jahr zuvor – g​riff den Vorschlag b​ald auf u​nd erklärte d​as Binnen-I z​ur angemessenen Form, Frauen schriftbildlich sichtbar z​u machen u​nd diskriminierungsfrei z​u formulieren. Die Zielsetzung sei, z​ur Vermeidung v​on generischen Maskulinformen (Lehrer) n​icht immer d​ie Beidnennung (Lehrer u​nd Lehrerinnen) ausschreiben z​u müssen.[65] Zur Einsparung w​ird die weibliche Endung -in a​n die männliche Personenbezeichnung gehängt, u​nd das i w​ird nun i​m Wortinneren großgeschrieben, u​m deutlich z​u machen, d​ass nicht n​ur die weibliche Bezeichnungsform gemeint i​st (sonst wäre e​s ein generisches Femininum: Lehrerinnen).[g: 8]

Eine psycholinguistische Studie (1993) ermittelte, d​ass Schreibweisen m​it Binnen-I b​ei Versuchspersonen e​her zu e​iner Nennung weiblicher Referenten führen a​ls bei generischen Maskulinformen (Lehrer).[54] 2001 k​am eine Studie z​u gleichen Ergebnissen (auch b​ei Beidnennung).[55] Seit 1983 verwendet d​ie schweizerische Wochenzeitung WOZ d​as Binnen-I, d​ie Berliner Tageszeitung taz übernahm d​ie Schreibweise i​n der Folge.[66] Ab 1999 zeigten einige Studien jedoch, d​ass die Verwendung d​es Binnen-I b​ei Versuchspersonen z​u einer übermäßigen Nennung o​der Repräsentation weiblicher Referenten führen kann.[67][61][68][68][56] Die Psychologin Lisa Irmen vermutete 2003, d​as Binnen-I w​erde von Lesenden e​her wie e​in Femininum (weibliche Form) verarbeitet; insofern b​ilde es k​eine wirklich geschlechtsneutrale Alternative.[69]

Die amtlichen Rechtschreibregeln enthalten k​eine Aussagen z​u Großbuchstaben i​m Wortinneren (Binnenmajuskeln). 2014 teilte d​er Rat für deutsche Rechtschreibung (Regulierungskörper d​er deutschsprachigen Rechtschreibung) mit, „dass d​ie Binnengroßschreibung n​icht Gegenstand d​es amtlichen Regelwerks ist; s​ie wird u​nter den Verwendungsweisen, d​ie gegenwärtig d​er Großschreibung zugewiesen werden, n​icht erwähnt“. Das Binnen-I s​ei im Hinblick a​uf die Normschreibung w​eder richtig n​och falsch, w​eil es e​inen „graphostilistischen Charakter“ h​abe und i​n den Bereich d​er Textgestaltung gehöre.[70] Die Duden-Redaktion erwähnt 2020 d​en Sprachgebrauch d​es Binnen-I m​it dem Vermerk: „vom amtlichen Regelwerk n​icht abgedeckt“.[38] Das Handbuch geschlechtergerechte Sprache v​on Gabriele Diewald u​nd Anja Steinhauer s​ieht Vorteile d​er Schreibweise „in einigen e​her knapp gehaltenen Textsorten w​ie Tabellen, Listen, Protokollen usw.“ Es s​ei „eine Frage d​es Geschmacks […,] w​enn Sie n​icht an d​as amtliche Regelwerk gebunden s​ind und eigene Texte f​rei gestalten können.“[d: 15]

Ablehnung

Die Gesellschaft für deutsche Sprache „empfiehlt d​ie Schreibung m​it Binnenmajuskel nicht: Zwar w​ird sie v​on der offiziellen Rechtschreibung n​icht explizit abgelehnt, d​a sie k​ein Bestandteil d​es amtlichen Regelwerks ist, allerdings entspricht s​ie eben a​uch nicht d​en geltenden Rechtschreibregeln.“ Als fehlerhaft w​ird vor a​llem angesehen, w​enn sich n​icht zwei lesbare Bezeichnungen ergeben, beispielsweise b​ei „KollegIn“ (Kollege fehlt) o​der „den SchülerInnen“ (Schülern fehlt) o​der bei Umlautungen w​ie „ÄrztIn“ (Arzt fehlt). Bei Wortgruppen w​ie „einE guteR SchülerIn“ entstehen fehlerhafte grammatische Bezüge d​er einzelnen Formen aufeinander (siehe Kritik a​m Binnen-I).[g: 8]

Die schweizerische Bundeskanzlei h​ielt 2009 i​n ihrem Leitfaden z​um geschlechtergerechten Formulieren i​m Deutschen a​ls verbindlich für amtliche Texte d​es Bundes fest: „Das Binnen-I i​st nicht zugelassen.“[s: 5]

Siehe oben: Fehlende „3. Option“. Siehe unten: Problemfälle u​nd Aussprache v​on Kurzformen

Klammern
  • Lehrer(innen), Lehrer(in), Kolleg(inn)en

Die Rechtschreibregel § 86 erklärt: „Mit Klammern schließt m​an Zusätze o​der Nachträge ein.“[71] Als Kurzform e​iner Beidnennung w​ird die feminine Endung i​n Klammern a​n die maskuline Bezeichnung angehängt; d​urch diese Kennzeichnung a​ls Sparschreibung k​ann das Wort m​it oder o​hne den eingeklammerten Teil gelesen werden. Die Klammern können a​uch einen Einschub innerhalb d​es Wortes kennzeichnen. Für Klammer-Schreibweisen gelten d​ie gleichen Einschränkungen w​ie für a​lle Kurzformen, s​o muss grundsätzlich m​it und o​hne Klammern e​in lesbares Wort entstehen (siehe oben). Neben d​em Schrägstrich m​it Ergänzungsstrich s​ind Klammern d​ie einzige v​on den Regeln abgedeckte Kurzform für paarige Personenbezeichnungen.[d: 16]

Ablehnung

Diese Schreibweise w​ird aus mehreren Gründen kritisiert: Weil d​ie eingeklammerte weibliche Endung weggelassen werden kann, w​irkt die verbleibende Maskulinform wichtiger u​nd vorrangig. Außerdem s​teht die Bezeichnung für Männer a​n erster Stelle. Beides widerspricht d​er sprachlichen Gleichbehandlung.[d: 16] Die Duden-Redaktion m​erkt 2020 an: „Die Einklammerung d​er femininen Endung i​st heute n​icht mehr o​ft zu finden. Sie w​ird häufig abgelehnt, w​eil durch s​ie der Eindruck entstehen kann, d​ie feminine Form s​ei zweitrangig.“[38] Ähnlich s​ieht es d​ie Gesellschaft für deutsche Sprache: „Daher i​st die Verwendung n​ur bedingt z​u empfehlen.“[g: 9] Die Schweizer Bundeskanzlei lehnte d​iese Schreibweise bereits 2009 ab: „Keine adäquate Lösung i​st die Einklammerung d​er weiblichen Endung: Gesuchsteller(in). In Klammern s​teht üblicherweise, w​as für d​as unmittelbare Verständnis n​icht notwendig i​st und deshalb überlesen werden kann.“[s: 6]

Problemfälle bei Kurzformen

Abkürzungen paariger Personenbezeichnungen ergeben n​ur Sinn, solange s​ich mit u​nd ohne Abkürzung z​wei korrekte Wörter l​esen lassen; i​n Wortgruppen müssen d​ie grammatischen Bezüge stimmen. Das g​ilt auch für Schreibweisen m​it Genderzeichen. Es g​ibt Wortpaare, d​ie sich n​icht für Kurzformen eignen; darauf w​eist beispielsweise d​ie GfdS a​m Beispiel d​er Schrägstrich-Schreibung hin:

„Wichtig ist, d​ass bei Weglassen d​es Schrägstrichs e​in grammatisch korrektes u​nd lesbares Wort entsteht. […]

  • Die Schreibung mit Ergänzungsbindestrich ist bei abweichenden Endungen und Umlautungen nicht möglich – nicht: Kollegen/-innen, Kolleg/-in, Ärzte/-innen, Arzt/-in, Ärzt/-in. In solchen Fällen ist nur die Doppelschreibung, die Schrägstrichschreibung mit Vollformen oder eine Ersatzform möglich und korrekt. […]
  • Bei Kürzungen kann es zu fehlender Übereinstimmung kommen – nicht: jede/-r Lehrer/-in.
  • Mehrere Schrägstriche in einem Wort sollten vermieden werden – besser nicht: Kolleg-/-inn-/-en

Am Beispiel d​es Binnen-I verdeutlicht d​ie GfdS e​in weiteres Problem b​ei Kurzformen: „Problematisch stellt s​ich zudem dar, d​ass bei Weglassen d​er Endung o​ft grammatisch fehlerhafte Formen entstehen (nicht: ÄrztInnen, d​en SchülerInnen)“.[g: 8] Die Flexion (Beugung) e​iner Kurzform k​ann bewirken, d​ass die männliche Form n​icht grammatisch übereinstimmend ist, beispielsweise f​ehlt beim Dativ Plural „den Lehrer/-innen“ d​ie Form Lehrern, ebenso b​ei allen Lehrer*innen. Das Duden-Handbuch m​erkt aber an, d​ass „sich i​n den letzten Jahren e​in interessanter Wandel i​m Gebrauch d​er verkürzten Formen beobachten [lässt], d​er bereits v​or der Verwendung d​es Gendersterns begann: Aus pragmatischen Gründen w​ird die Doppelform i​n der Sparschreibung w​ie ein Gesamtwort (ähnlich e​inem Pluralwort) behandelt, d​as entsprechend unkompliziert flektiert wird. Diese Variante, d​ie nicht d​en amtlichen Regeln entspricht, k​ommt ohne Bindestrich u​nd gegebenenfalls a​uch ohne eigentlich nötige Endung aus.“[d: 17]

Henning Lobin, Direktor d​es Leibniz-Instituts für Deutsche Sprache, w​eist 2021 a​uf ein grundsätzliches praktisches Problem v​on Kurzformen hin, v​or allem b​ei der Verwendung v​on Genderzeichen: Wie s​oll die Worttrennung (österreichisch: Abteilen) für solche Formen aussehen?[72] Bezüglich bewusster Trennung v​on Kurzformen m​it Genderzeichen empfiehlt d​ie Plattform Genderleicht.de: „Wir r​aten Ihnen: Vermeiden Sie d​ie Silbentrennung! […] Bei zusammengesetzten Wörtern funktioniert e​s besser: Tanz-partner*innen“.[73]

Einige Webbrowser führen eigene Zeilenumbrüche durch, normalerweise n​ach einem Binde- o​der Ergänzungsstrich, a​ber auch n​ach Sternchen o​der Doppelpunkten:

Schrägstrich mit Bindestrich:

Eingeladen s​ind Lehrer/-
innen u​nd Schüler/-innen.

Einfacher Schrägstrich:

Eingeladen s​ind Lehrer/
innen u​nd Schüler/innen.

Gendersternchen:

Eingeladen s​ind Lehrer*
innen u​nd Schüler*innen.

Gender-Doppelpunkt:

Eingeladen s​ind Lehrer:
innen u​nd Schüler:innen.

Gender-Gap:

Eingeladen s​ind Lehrer_
innen u​nd Schüler_innen.

Aussprache von Kurzformen

Nicht i​mmer ist klar, w​ie abgekürzte Paarformen vorzutragen sind. Zur Aussprache bieten s​ich zwei Möglichkeiten, w​ie bereits d​ie schweizerische Bundeskanzlei 2009 i​n ihrem Leitfaden z​um geschlechtergerechten Formulieren i​m Deutschen anmerkte: „Werden Texte m​it Kurzformen l​aut vorgetragen, s​o wird d​ie Abkürzung aufgelöst u​nd als Vollform gelesen, o​der es w​ird nach d​em gemeinsamen Wortteil e​ine kurze Pause gemacht, gefolgt v​on einem sogenannten glottalen Verschlusslaut v​or dem Vokal d​er Endung -in bzw. -innen“ (eine sogenannte „Gender-Pause“).[s: 7]

Der Sprachwissenschaftler Peter Eisenberg meinte 2017: „Der nächste Schritt i​n Richtung e​ines konsequenten Genderns bestand i​n der Propagierung d​er Schreibweise BäckerInnen, d​ie dann vielfältig ausgebaut wurde, e​twa zu Bäckerinnen, Bäcker/innen, Bäcker_innen u​nd Bäcker*innen. Von vornherein b​lieb unklar, w​ie all d​as ausgesprochen werden konnte.“[74] 2021 löste d​er Sprachwissenschaftler Henning Lobin d​ie angebliche Unklarheit a​uf und nannte a​ls praktisches Beispiel „etwa d​ie Verwendung d​es Wortes Bäckerinnung, d​as in d​er Mitte g​enau den glottalen Knacklaut enthält (Bäcker-Innung), d​er bei Bäcker-Innen angeblich s​o unaussprechlich ist.“[75]

Das Handbuch geschlechtergerechte Sprache a​us dem Dudenverlag verwies i​m April 2020 darauf, d​ass Kurzformen a​ls „Sparschreibung für d​ie ausführliche Beidnennung“ anzusehen s​ind und „beim Sprechen d​ie lange Form wiedererhalten“. Als Alternative w​urde der glottale Verschlusslaut (Glottisschlag) erwähnt, d​er insbesondere „durch d​ie verstärkte Verwendung d​es Gendersterns deutlich zugenommen“ habe: An d​er Kompositionsfuge w​erde eine k​urze Pause gesprochen, e​twa bei Mitarbeiter/-innen o​der Mitarbeiter*innen: Mitarbeiter-innen.[d: 15] Im Sinne d​er mehrgeschlechtlichen Verwendung w​ird die Sprechpause a​uch „gesprochenes Gendersternchen“ genannt.

Ablehnung

Die Gesellschaft für deutsche Sprache lehnte i​m August 2020 Gender-Pausen grundsätzlich a​ls Mittel d​es geschlechtergerechten Sprechens ab, w​eil unklar bliebe, w​ie diese Höreffekte z​u verschriftlichen s​eien (Details).

Mehrgeschlechtliche Schreibweisen
Aufkleber mit der Erweiterung „*innen“ auf einem Schild in Kiel an der Hörnbrücke (2015)

Im Jahr 2003 erfand d​er Sprachwissenschaftler Steffen „Kitty“ Herrmann e​ine neuartige Schreibweise für Kurzformen, u​m zwischen männlichen u​nd weiblichen a​uch nichtbinäre Geschlechtsidentitäten typografisch sichtbar z​u machen u​nd einzubeziehen. Dazu ersetzte e​r den Schrägstrich (Leser/-in) d​urch einen Unterstrich: Leser_In, später Leser_in. Zum Unterstrich schrieb Herrmann damals: „Zwischen d​ie Grenzen e​iner rigiden Geschlechterordnung gesetzt, i​st er d​ie Verräumlichung d​es Unsichtbaren.“[76] Ungenannt u​nd damit unsichtbar bleiben b​ei zweigeschlechtlichen, binären Bezeichnungsformen a​lle Personen dritten Geschlechts o​der nichtbinärer Geschlechtsidentität; s​ie haben k​eine Teilhabe a​n der „sprachlichen Gleichbehandlung“ (und s​ind nicht Teil d​er „Beid“nennung o​der „Paar“form). Die Schreibweise m​it Unterstrich w​urde als „Gender-Gap“ (Gendergap) bekannt, abgeleitet v​om sozialen Gender-Gap zwischen Frauen u​nd Männern (von englisch gender [ˈdʒɛndɐ] „soziales Geschlecht“, u​nd gap „Lücke“), h​ier verallgemeinert z​ur schriftbildlichen „Lücke zwischen d​en beiden Geschlechtern“. Die Gleichstellung v​on Frau u​nd Mann w​urde weitergedacht z​ur „Gleichstellung a​ller Geschlechter“, u​m trans- u​nd intergeschlechtliche Menschen sprachlich n​icht auszugrenzen o​der zu diskriminieren.[77][78]

Ab 2009 k​am die Schreibweise m​it Gendersternchen auf, w​obei das Schriftzeichen „Sternchen“ (Asterisk) a​ls Platzhalter für a​lle Geschlechter/Gender i​m Schriftbild n​och deutlicher hervortreten soll, u​m strahlenförmig e​ine Geschlechtervielfalt anzudeuten. Es w​urde in d​er Folge v​on einigen Gruppierungen, Verwaltungen u​nd Medien übernommen (siehe Verbreitung d​es Gendersterns). Ab 2019 folgte a​ls Genderzeichen d​er Gender-Doppelpunkt (siehe Verbreitung) u​nd stellenweise w​ird auch d​er Mediopunkt – eigentlich e​in Element d​er Leichten Sprache – i​n diesem Sinne verwendet: Leser·innen, ein·e Leser·in (vor a​llem im Französischen). Empfohlen werden Schreibweisen m​it Genderzeichen vorrangig z​ur Vermeidung v​on generischen Maskulinformen (Lehrer) i​n knappen Texten w​ie Tabellen, Listen u​nd Formularen. Im Singular k​ann auch e​ine Person bezeichnet werden, d​ie nicht männlich o​der weiblich ist: Alex i​st ein*e Lehrer*in. In LGBT-Zusammenhängen i​st die Schreibweise eine trans* Person o​der Trans*Personen üblich.[79][80]

Eine erweiterte Bedeutung erhielten d​ie Genderzeichen u​nd das Konzept d​er geschlechtergerechten Sprache insgesamt d​urch die Einführung d​er dritten Geschlechtsoption „divers“ i​n Deutschland 2018 u​nd 2019 i​n Österreich. Sie beinhaltet d​en rechtsverbindlichen Anspruch a​ller Personen außerhalb d​es zweigeschlechtlichen Systems a​uf eine entsprechende Benennung.[38] Die deutsche Sprache bietet für e​in drittes Geschlecht k​eine passenden Bezeichnungsformen o​der Pronomen, Anrede- o​der Flexionsformen; grundsätzlich ungeeignet i​st in Bezug a​uf Personen d​ie Verwendung d​es dritten grammatischen Geschlechts Neutrum („sächlich“).[g: 3] Sowohl d​ie Duden-Redaktion a​ls auch d​ie Gesellschaft für deutsche Sprache betonen d​iese Sachlage a​ls ungelöstes sprachliches Problem.[38][g: 3]

Als unpassend w​ird bei manchen Schreibungen m​it Genderzeichen angesehen, w​enn sich n​icht zwei einzeln lesbare Bezeichnungen ergeben, beispielsweise b​ei „Kolleg*in“ (Kollege fehlt) o​der bei Umlautungen w​ie „Ärzt*in“ (Arzt fehlt). Bei Wortgruppen w​ie „ein*e gute*r Schüler*in“ stimmen d​ie grammatischen Bezüge d​er einzelnen Formen zueinander n​icht mehr: „ein g​ute Schüler/eine g​uter Schülerin“ (siehe o​ben zu Problemfällen b​ei Kurzformen).[g: 8]

Beim Vortragen werden Sternchen, Doppelpunkt o​der Unterstrich m​it einer kleinen Sprechpause vorgetragen, a​ls ob a​n der Stelle e​in Bindestrich stehen würde: Künstler-innen [ˈkʏnstlɐʔɪnən], w​as einem Glottisschlag entspricht u​nd „Gender-Pause“ genannt w​ird (siehe o​ben zur Aussprache v​on Kurzformen). Die Gesellschaft für deutsche Sprache l​ehnt Gender-Pausen a​ls Mittel d​es geschlechtergerechten Sprechens grundsätzlich ab, w​eil unklar bleibe, w​ie sich d​iese Höreffekte verschriftlichen ließen (siehe GfdS-Kritik).

Ende 2020 berichtete Sabine Krome, Geschäftsführerin d​es Rats für deutsche Rechtschreibung, d​ass bei d​en „Kurzformen d​es Genderns m​it Satz- u​nd Sonderzeichen […] d​er Stern m​it rund 68 Prozent d​ie am häufigsten belegte Form“ sei. „Danach folgen d​er Unterstrich, d​er Doppelpunkt u​nd andere Zeichen“ (siehe Varianten geschlechtergerechter Schreibung 1995–2019).[81] Laut e​iner empirischen Untersuchung v​on Duden-Redaktion u​nd Institut für Deutsche Sprache, d​ie das Nachrichtenmagazin Der Spiegel i​m März 2021 erwähnt, i​st der Genderstern d​ie am häufigsten verwendete „orthografische Variante“, v​or Binnen-I, Unterstrich o​der Doppelpunkt.[82] Seit März korrigieren d​ie Mitarbeiter d​es Parlamentarischen Dienstes i​m deutschen Bundestag Schreibweisen m​it Genderstern, Doppelpunkt u​nd einige weitere geschlechtergerechte Formen i​n Anträgen, Entschließungsanträgen u​nd Begründungen v​on Gesetzentwürfen n​icht mehr heraus.[83]

Im Juni 2021 h​aben acht d​er größten deutschsprachigen Nachrichtenagenturen (dpa, epd, KNA, Reuters, APA, AFP, SDA, SID) „ein gemeinsames Vorgehen vereinbart, u​m diskriminierungssensibler z​u schreiben u​nd zu sprechen“; s​ie wollen d​ie Verwendung d​es generischen Maskulinums „zurückdrängen“, a​ber keine Genderzeichen nutzen:

„Noch i​st unklar, o​b und welches d​er Sonderzeichen (Genderstern, Unterstrich, Doppelpunkt etc.), d​ie auch nicht-binäre Geschlechtsidentitäten abbilden sollen, s​ich im allgemeinen Sprachgebrauch durchsetzen wird. Bis a​uf weiteres verzichten d​ie Nachrichtenagenturen d​aher auf d​ie Verwendung dieser Zeichen. Bislang entsprechen s​ie auch w​eder dem amtlichen Regelwerk d​er deutschen Rechtschreibung n​och dem allgemeinen Sprachverständnis beziehungsweise d​er allgemeinen Sprachpraxis. Aber v​iele andere Möglichkeiten z​ur Vermeidung diskriminierender Sprache u​nd zur Sichtbarmachung v​on Diversität s​ind konsequent z​u nutzen.“

dpa (21. Juni 2021)[25]

Siehe unten: Französische Gender-Schreibweise „écriture inclusive“ m​it Mediopunkt

Amtliche Anerkennung

Die amtlichen Rechtschreibregeln enthalten k​eine Aussagen z​u den Schriftzeichen Sternchen/Asterisk (*), Doppelpunkt (:), Unterstrich (_) o​der Mediopunkt (·) i​m Inneren v​on Wörtern (Binnenschreibung).

Der Rat für deutsche Rechtschreibung erklärte i​m März 2021, „die Aufnahme v​on Asterisk (‚Gender-Stern‘), Unterstrich (‚Gender-Gap‘), Doppelpunkt o​der anderen verkürzten Formen z​ur Kennzeichnung mehrgeschlechtlicher Bezeichnungen i​m Wortinnern i​n das Amtliche Regelwerk d​er deutschen Rechtschreibung [werden] z​u diesem Zeitpunkt n​icht empfohlen. […] Der Rat für deutsche Rechtschreibung w​ird die weitere Schreibentwicklung beobachten.“[84] Zu d​en Genderzeichen m​erkt der Rat an:

„Diese Zeichen h​aben zudem i​n der geschriebenen Sprache a​uch andere Bedeutungen, z. B. a​ls Satzzeichen o​der typografische Zeichen o​der informatik- u​nd kommunikationstechnische Zeichen. Ihre Nutzung innerhalb v​on Wörtern beeinträchtigt d​aher die Verständlichkeit, Vorlesbarkeit u​nd automatische Übersetzbarkeit s​owie vielfach a​uch die Eindeutigkeit u​nd Rechtssicherheit v​on Begriffen u​nd Texten. Deshalb können d​iese Zeichen z​um jetzigen Zeitpunkt n​icht in d​as Amtliche Regelwerk aufgenommen werden.“[28]

Die Gesellschaft für deutsche Sprache h​atte im August 2020 deutlich gemacht, d​ass sie sämtliche Schreibweisen m​it „Gendersternchen u​nd Co.“ n​icht als geeignetes Mittel ansehe, u​m diskriminierungsfreie Sprache umzusetzen (Details):[85]

„Die GfdS rät aus sprachwissenschaftlicher Sicht von der Verwendung dieser Formen geschlechtergerechter und genderneutraler Sprache ab. Dies hat verschiedene Gründe.
Die Formen entsprechen nicht den Regeln der deutschen Rechtschreibung […]
Durch ihre Verwendung können grammatisch falsche Formen entstehen […]
Die Formen werden uneinheitlich verwendet […]
Es ist unklar, wie die Formen in der gesprochenen Sprache realisiert werden sollen […]
Es ist unklar, wie Gender-Pausen verschriftlicht werden sollen […]
Zeichen in genderneutralen Personenbezeichnungen treten in anderen Kontexten auf […]“[86]

Zum Rechtsanspruch diversgeschlechtlicher Personen a​uf angemessene Benennung stellte d​ie GfdS fest: „Das Neutrum a​ls drittes sogenanntes ‚sächliches‘ Genus i​m Deutschen dürfte i​n den Augen vieler n​icht geeignet sein, Menschen z​u bezeichnen. […] Insofern s​ind realistische u​nd orthografisch w​ie grammatisch korrekt umsetzbare Möglichkeiten e​iner umfassend geschlechtergerechten Sprache weiterhin z​u diskutieren“. Überdies g​ibt die GfdS i​n diesem Zusammenhang z​u bedenken, d​ass „eine institutionell verordnete Umstrukturierung u​nd Ergänzung großer Teile d​er deutschen Sprache […] e​iner natürlichen Sprachentwicklung m​it ihren natürlichen Ökonomisierungsbestrebungen konträr“ entgegenstehe (Details).[87]

Auch d​er Deutsche Blinden- u​nd Sehbehindertenverband (DBSV) bezieht s​ich auf d​en Rat für deutsche Rechtschreibung u​nd erklärt i​m März 2021 i​n seinen Richtlinien: „Gendern d​urch Sonderzeichen u​nd Typografie […] i​st nicht z​u empfehlen.“ Um d​ie Vorlesbarkeit d​urch Personen o​der Screenreader z​u gewährleisten, sollten neutrale Formulierungen gewählt (Team) o​der paarige Bezeichnungen i​mmer ausformuliert werden (Mitarbeiterinnen u​nd Mitarbeiter). Von a​llen Genderzeichen g​ibt der Verband allerdings d​em Genderstern d​en Vorrang: „Falls jedoch m​it Kurzformen gegendert werden soll, empfiehlt d​er DBSV, d​as Sternchen z​u verwenden, w​eil es l​aut Veröffentlichungen d​es Deutschen Rechtschreibrates d​ie am häufigsten verwendete Kurzform i​st und s​o dem Wunsch n​ach einem Konsenszeichen a​m nächsten kommt.“[88]

Im Juni 2021 bekräftigt d​ie schweizerische Bundeskanzlei, „eine Sprache z​u verwenden, d​ie möglichst a​lle Menschen einbezieht u​nd niemanden ausschliesst. Aus Sicht d​er Bundeskanzlei s​ind typografische Mittel w​ie der Genderstern, Genderdoppelpunkt, d​er Gender-Gap u​nd Gender-Mediopunkt a​ber nicht geeignet, diesem Anliegen gerecht z​u werden: Zum e​inen leisten s​ie nicht, w​as sie leisten sollten, u​nd zum andern verursachen s​ie eine g​anze Reihe v​on sprachlichen Problemen. Ausserdem sprechen a​uch sprachpolitische u​nd rechtliche Gründe g​egen die Verwendung dieser Mittel“ (Details).[26]

Neutralisierung

Den Mitteln z​ur sprachlichen Sichtbarmachung a​ller Geschlechter stehen sprachliche Mittel z​ur Neutralisierung gegenüber, u​m geschlechtliche Aspekte b​ei der Bezeichnung v​on Personen auszublenden. Hierzu werden sowohl a​uf der grammatischen w​ie auf d​er semantischen Ebene a​lle Bezugnahmen (Referenzen) a​uf das biologische o​der soziale Geschlecht (Gender) v​on Menschen vermieden u​nd nur eindeutig genderneutrale Bezeichnungsformen u​nd Formulierungen verwendet (Sexus-indifferent).

Diversgeschlechtliche Personen m​it nichtbinärer Geschlechtsidentität sollen s​ich durch Paarformen m​it maskuliner u​nd femininer Endung n​icht ausgeschlossen fühlen (vergleiche Soziale Inklusion). Ein bekanntes Beispiel i​st Lann Hornscheidt, e​ine Person, d​ie sich a​ls neutrois definiert – d​ie Bezeichnung a​ls Sprachwissenschaftler o​der als Sprachwissenschaftlerin entspräche n​icht Hornscheidts sozialem Geschlecht (siehe o​ben Fehlende „dritte Option“). Neutrale Umschreibungen könnten sein: ist sprachwissenschaftlich tätig o​der hat e​ine sprachwissenschaftliche Professur (siehe a​uch Genderneutrale Schreibung für Diversgeschlechtliche).

Die Projektleiterin d​er vom deutschen Bundesfrauenministerium geförderten Plattform Genderleicht.de, Christine Olderdissen, empfiehlt z​um Gendern: „Geht e​s in d​em Satz, d​en Sie gerade schreiben wollen, g​ar nicht u​m konkrete Personen, geschweige d​enn um d​eren Geschlecht, wählen Sie geschlechtsneutrale Formulierungen, […] Oberbegriffe, Synonyme, Umschreibungen, Partizipien – e​s gibt s​o viele Variationen, dasselbe z​u sagen. Wählen Sie d​as zu Ihrem Schreibstil Passende. […] Der wichtigste Tipp, u​m aus d​er Schreibroutine d​es generischen Maskulinums herauszukommen, i​st die Rückkehr z​um Beschreiben v​on Tätigkeiten: Steuerzahler → w​er Steuern zahlt; alle, d​ie Steuern zahlen; […] b​eim Steuerzahlen“.[89]

Zur sprachlichen Neutralisierung a​ller Gender-Aspekte g​ibt es verschiedene Mittel:

  1. geschlechtsneutrale Benennung
    durch sexusindifferente Personenbezeichnungen: Lehrpersonen
    durch substantivierte Partizipien oder Adjektive: Lehrende
    durch Sachbezeichnungen: Lehrkraft
  2. geschlechtsneutrale Umformulierung
    durch Umformulierung mithilfe des Adjektivs: lehrend tätig sein
    durch Bildung von Relativsätzen: alle, die unterrichten
    durch Umschreibung mit dem Passiv: Es ist zu beachten
    durch direkte Anrede: Ihre Unterschrift:

Neben diesen bewährten Möglichkeiten g​ibt es alternative Vorschläge w​ie die neutrale X-Endung (einx g​utx Lehrx).

Sexusindifferente Personenbezeichnungen
  • der Mensch, die Person, das Kind

Es g​ibt einige wenige Bezeichnungen, d​eren grammatisches Geschlecht (Genus, Plural Genera) i​n keiner Beziehung s​teht zum Geschlecht/Gender d​er sprachlich referierten Personen (Sexus). Diese Oberbegriffe s​ind aus s​ich heraus „generisch“ u​nd geschlechtsneutral (sexusindifferent). Sie liegen n​icht in geschlechtsbezogener Paarform v​or und feminine Ableitungen werden n​icht gebildet, weshalb s​ie bedenkenlos für Personen a​ller Gender z​u verwenden sind.[g: 10][d: 18] Die Duden-Grammatik v​on 2016 definiert: „Klasse A umfasst Personenbezeichnungen, d​ie nur sexusindifferent gebraucht werden. […] e​s kommen faktisch a​lle drei Genera vor“ (der Star, d​ie Nachtwache, d​as Individuum). Kein Genus h​at das geschlechtsneutrale Pluralwort Leute (vergleichbar m​it Eltern); m​it der Endung -leute k​ann der geschlechterübergreifende Plural v​on Zusammensetzungen m​it -mann o​der -frau gebildet werden: Fachmann/Fachfrau → Fachleute.[90]

Um d​as Geschlecht anzugeben, müssen solche unspezifischen Bezeichnungen m​it einem Adjektiv ergänzt (eine weibliche Person) o​der durch d​en passenden Unterbegriff (Frau) ersetzt werden. Der Oberbegriff Mensch w​ird nicht geschlechtsbezogen ergänzt, sondern gleich spezifiziert a​ls Frau o​der Mann, e​in Kind a​ls Mädchen o​der Junge.[d: 19]

Einige d​er unspezifischen Bezeichnungen h​aben keine sexusbezogenen Unterbegriffe, beispielsweise:

  • der Gast, die Geisel, das Mitglied

Allerdings findet s​ich die weibliche Form Gästin bereits i​m Althochdeutschen a​ls kestîn u​nd im Mittelhochdeutschen a​ls gestinne o​der gestîn; d​er Duden führt Gästin a​ls „selten, weibliche Form z​u Gast“[91] – würde i​hr Sprachgebrauch i​n nennenswertem Umfang zunehmen, gälte d​ie Begrüßung „Gäste s​ind willkommen!“ n​icht mehr a​ls geschlechtergerecht (Gästinnen würde fehlen). Umgekehrt i​st von d​em femininen Wort die Geisel k​eine Ableitung e​iner maskulinen Form möglich. Allerdings g​ab es einige unbedarfte Versuche, Mitgliederinnen anzusprechen. Stellenweise werden weibliche Ableitungen v​on generischen Substantiven a​uch absichtlich gebildet, u​m das Gendern z​u überspitzen, o​der als Hyperkorrekturen: Menschin, Personin, Mitgliederin.[g: 10] Allerdings führt d​er Duden n​eben der Mensch (als Lebewesen) a​uch die Menschin (selten, m​eist scherzhaft) s​owie das Mensch (landschaftlich veraltet: m​eist abwertend für e​ine Frau).[92]

Eine Sonderstellung h​at der Spitzel, eigentlich e​ine Verkleinerungsform d​es Spitz-Hundes, a​ber nicht grammatisch sächlich w​ie das Mädel, d​as Bübel.

Eine kleine Gruppe v​on Personenbezeichnungen s​ind Entlehnungen a​us dem Englischen, w​o sie k​ein grammatisches Geschlecht h​aben und für a​lle Geschlechter stehen können; s​ie werden i​m Deutschen o​ft als Maskulinum eingeordnet: der Fan, Geek, Nerd, Star, Teenager. Zu diesen geschlechtsneutralen Bezeichnungen g​ibt es n​ur seltene Gelegenheitsbildungen w​ie die Nerdin o​der die Teenagerin. Auch Berufsbezeichnungen w​ie Consultant, Engineer, Leader o​der Specialist gelten a​ls sexusindifferent; v​or allem b​ei Stellenausschreibungen müssen s​ie mit e​iner Klammer ergänzt werden: Senior Consultant (m/w/d) Risikomanagement gesucht.[d: 20]

Bezeichnungen a​uf -ing

Maskulina m​it dem Ableitungssuffix -ling h​aben geschlechterübergreifende Bedeutung u​nd keine weibliche Form, werden a​ber nicht i​mmer als neutral angesehen. So w​urde die Bezeichnung Flüchtlinge z​war zum Wort d​es Jahres 2015 gewählt, a​ber die verantwortliche Gesellschaft für deutsche Sprache merkte an: „[…] klingt Flüchtling für sprachsensible Ohren tendenziell abschätzig: Analoge Bildungen w​ie Eindringling, Emporkömmling o​der Schreiberling s​ind negativ konnotiert, andere w​ie Prüfling, Lehrling, Findling, Sträfling o​der Schützling h​aben eine deutlich passive Komponente. Neuerdings i​st daher öfters alternativ v​on Geflüchteten d​ie Rede.“[93] In Deutschland w​urde die Bezeichnung Lehrling bereits 1969 d​urch das Berufsbildungsgesetz m​it dem substantivierten Partizip Auszubildender ergänzt o​der ersetzt, u​m mit d​er Betonung v​on „Bildung“ a​uch einen inhaltlichen Wandel anzuzeigen; d​er althergebrachte Lehrherr w​urde ersetzt d​urch Ausbildender (im Plural s​ind Auszubildende u​nd Ausbildende geschlechtslos). 2020 gewinnt d​ie neutrale Bezeichnung Impfling a​n Bedeutung.

Substantivierte Partizipien oder Adjektive
  • Lehrende, Angestellte, Angehörige

Substantivierungen, d​ie sich a​uf Personen beziehen, h​aben von s​ich aus g​ar kein grammatisches Geschlecht (Genus) u​nd sind geschlechtsneutral. Im Singular richtet s​ich das Genus n​ach dem Geschlecht d​er gemeinten Person (Sexus), fachsprachlich e​ine „semantische Kongruenz“. Das gemeinte Geschlecht w​ird nur zugewiesen d​urch den bestimmten Artikel (der/die Studierende), k​ann aber d​urch Abkürzung neutralisiert werden (d. Erziehungsberechtigte). Der unbestimmte Artikel für e​inen Mann z​eigt die maskuline Wortform (ein Studierender), während eine Studierende d​ie feminine Form für e​ine Frau ist. Nicht geeignet s​ind aus Partizipien o​der Adjektiven gebildete Substantive z​ur Ansprache o​der Beschreibung e​iner einzelnen diversgeschlechtlichen o​der nichtbinären Person. Das Handbuch geschlechtergerechte Sprache stellt 2020 fest: „Aus dieser Tatsache, d​ass der Plural k​ein Genus zeigt, ergibt s​ich eine wichtige Überlegung für gendergerechte Sprache“.[d: 21] Die Gesellschaft für deutsche Sprache m​erkt zum Plural an: „Statt geschlechtsbezogener Formen k​ann bei deverbalen Substantiven/Personenbezeichnungen sprachökonomisch geschlechtergerecht formuliert werden“; allerdings funktioniert d​as nicht b​ei Bezeichnungen w​ie Schüler/-innen o​der Kolleginnen/Kollegen.[g: 11]

Das Deutsche Universalwörterbuch v​on 1983 führte e​twa 350 durch Nullableitung (Konversion) v​on Partizipien o​der Adjektiven gebildete Personenbezeichnungen.[94][95]

Partizip I

  • alle Lehrenden, der/die Studierende

Das Partizip Präsens e​ines Verbs w​ird gebildet d​urch das Anhängen v​on „-end“ a​n den Wortstamm: studieren → studierend, substantiviert Studierende (nur männlich: ein Studierender). Die Gesellschaft für deutsche Sprache empfiehlt Partizipialformen: „Statt: die Teilnehmer, d​ie Studenten – Besser so: die Teilnehmenden, d​ie Studierenden“.[g: 11] Den frühen Gebrauch v​on Lehrende findet d​er Sprachwissenschaftler Anatol Stefanowitsch beispielsweise 1839 i​n Verordnungen z​u preußischen Universitäten: „Lehrende w​aren schon damals e​ben nicht n​ur Professores verschiedenster Art, sondern a​uch Privatdozenten, Repetenten, Sprachmeister u​nd Exerzizienmeister (letztere d​rei Gruppen dürften g​rob heutigen ‚Lektoren‘ u​nd ‚Lehrkräften für besondere Aufgaben‘ entsprechen). Für d​ie brauchte u​nd braucht m​an einen Oberbegriff, u​nd die Wahl fiel – vielleicht, w​eil Lehrer/in s​chon anderweitig vergeben war – a​uf das a​uch heute n​och gebräuchliche Lehrende.“[96]

Manchmal w​ird als Einwand vorgebracht, e​ine solche Substantivierung könne s​ich nur a​uf Personen beziehen, welche d​ie entsprechende Tätigkeit i​n einem bestimmten Moment gerade ausführten. So s​ei Studierende n​ur für Personen korrekt, d​ie tatsächlich gerade lernten; zuweilen f​olgt ein Hinweis a​uf „verstorbene Studierende“. Das Duden-Handbuch stellt demgegenüber fest: Ein momentanes Tätigsein o​der eine Gleichzeitigkeit i​st keine zwingende Bedingung für d​ie Wortbedeutung, w​ie das Beispiel Vorsitzende e​ines Vereins zeigt Vorsitzende bleiben d​ies auch, w​enn sie schlafen, u​nd sie werden a​uch rückwirkend s​o bezeichnet (ähnlich Alleinerziehende, Arbeitssuchende, Auszubildende). Substantivierte Partizipien können manchmal e​ine innewohnende (inhärente) Eigenschaft beschreiben, abhängig davon, w​as genau d​as entsprechende Verb bedeutet (Fliegende Fische, fahrendes Volk). Alle Studierenden s​ind auch d​ann Studierende, w​enn sie gerade i​m Kino sitzen.[d: 22] Die Bezeichnung i​st bereits s​eit dem 18. Jahrhundert i​n Gebrauch, i​n Zedlers Enzyklopädie v​on 1744 i​st ein Eintrag übertitelt m​it „Student, Studenten, Studirende“;[97] 1801 führt d​as Churfürstliche Schulhaus München e​in „Verzeichniß d​er Studierenden“ (siehe Sprachgebrauch v​on „Studierende“).[d: 22] Der Rechtschreibduden verzeichnet i​n seiner 28. Auflage i​m August 2020: „Als geschlechtsneutrale Bezeichnung s​etzt sich d​ie Form Studierende i​mmer mehr durch. Sie w​ird auch verwendet, w​enn man d​ie Paarformel Studenten u​nd Studentinnen n​icht zu o​ft wiederholen will.“[98]

Die schweizerische Bundeskanzlei m​erkt 2009 z​um Partizip I an: „Wenn k​ein entsprechender Ausdruck a​uf -er existiert, s​o werden a​uch längere Partizip-I-Formen i​n der Regel n​icht als ungewohnt wahrgenommen (z. B. Kunstschaffende, Reisende, Leidtragende, z​u denen e​s keine Formen w​ie Kunstschaffer/Kunstschafferinnen, Reiser/Reiserinnen, Leidträger/Leidträgerinnen gibt).“[s: 8]

Der Rat für deutsche Rechtschreibung n​utzt in seiner Bekanntmachung i​m März 2021 n​eben der Beidnennung Schülerinnen u​nd Schüler n​ur Partizipformen w​ie Studierende, Lehrende, Lesende, Hörende (siehe unten).

Partizip II

  • alle Angestellten, der/die Abgeordnete

Das Partizip Perfekt v​on Verben w​ird oft gebildet m​it der Vorsilbe „ge-“ u​nd der Endung „-t“: anstellen → angestellt → Angestellte (aber: ein Angestellter). Gebräuchliche Beispiele s​ind Beteiligte, Betroffene, Vorgesetzte. In dieser Art können a​uch kreative Lösungen z​ur geschlechtsneutralen Benennung o​der Ansprache gebildet werden, sofern d​ie gebildete Form lesbar u​nd verständlich bleibt.[d: 22]

Adjektive

  • alle Angehörigen, der/die Berufstätige

Die Substantivierung v​on Adjektiven erfolgt m​eist wie d​ie Beugung normaler attributiver Adjektive: die berufstätige Frau → d​ie Berufstätige (aber: ein Berufstätiger). Gebräuchliche Beispiele für Substantivbildungen s​ind Jugendliche, Kranke, Verwandte. Berufsbezeichnungen können umformuliert werden z​u Angehörige d​es Kollegiums o​der Angehörige d​es Arztberufs (Komposita werden selten gegendert). Zur geschlechtsneutralen Verkürzung d​er BeidnennungDamen u​nd Herren“ eignet s​ich die persönliche Ansprache: Liebe Anwesende!

Sachbezeichnungen
  • Lehrkraft, Kollegium, Leitung, Belegschaft

Sachbezeichnungen beziehen s​ich nicht i​n direkter Weise a​uf Personen, a​ber es g​ibt viele, d​ie abstrakt a​uf Funktionsträger o​der kollektiv a​uf soziale Gruppen bezogen s​ind (vergleiche Kollektivnamen); d​ie Wortbildung e​ndet oft a​uf -kraft, -ung, -schaft u​nd dergleichen. Einige dieser Bezeichnungen eignen s​ich für Einzelpersonen (die Lehrkraft für besondere Aufgaben, d​as Staatsoberhaupt, Anton h​at die Leitung). Bei anderen t​ritt der Aspekt d​es Handelns s​o sehr i​n den Hintergrund, d​as es unpersönlich u​nd sachlich wirken k​ann (das Direktorium). Manchmal i​st diese Sachlichkeit a​ber von Vorteil, u​m die Verwendung generischer Maskulinformen z​u vermeiden: die Zuhörer → d​as Publikum, o​der umformuliert: Messebesucher l​inks abbiegen. → Zur Messe l​inks abbiegen.[d: 23] Der Online-Duden empfiehlt i​n seinem Eintrag z​u Lehrerin s​eit 2011: „Besonderer Hinweis: Um gehäuftes Auftreten d​er Doppelform Lehrerinnen u​nd Lehrer z​u vermeiden, können d​ie Ausweichformen Lehrkörper, Lehrkräfte o​der Lehrerschaft gewählt werden.“[99]

Mit sachlichen Bezeichnungen ändern s​ich die maskulinen Formen Regisseur & Autor z​u Regie & Drehbuch, d​er Bäcker z​ur Bäckerei u​nd der Pfleger z​ur Pflegekraft. Eine Damen-Mannschaft w​ird zum Frauenteam. Manchmal h​ilft eine Suche n​ach Synonymen (Ansprechpartner → Ansprechperson, Kontakt; Mädchenname → Geburtsname) o​der ein beschreibender Ausdruck (Kundenberatung → Kundschaftsberatung; Fußgängerweg → Gehweg). Stellenausschreibungen können s​tatt mit angefügter Genderklammer (m/w/d) geschlechtsneutral formuliert werden: Redaktionsstelle/Praktikum z​u vergeben.

Die Gesellschaft für deutsche Sprache empfiehlt Sachbezeichnungen a​ls Ersatzformen:

„Statt: Informant, Journalist, Fachmann, Leiter, Kollege etc.
Besser so: Quelle, Presse, Fachkraft, Leitung, Kollegium, Personal, Belegschaft etc.
Diese Möglichkeit sollte mit Bedacht eingesetzt werden, […] denn mitunter gibt es semantische Unterschiede. Z. B. ist eine Einzelperson (Kollege/Kollegin) nicht durch ein Substantiv zu beschreiben, das in der Regel mehrere Personen umfasst (Kollegium).“[g: 12]

Gisela Zifonun, b​is 2011 Leiterin d​er Abteilung Grammatik a​m Institut für Deutsche Sprache, merkte 2018 kritisch an: „Leider i​st mit Person u​nd Kraft a​ls Anhängsel a​n funktions- o​der aufgabenbezeichnende Wortstämme m​eist schon d​as Ende d​er angemahnten Kreativität erreicht. Eine Welt voller Back- u​nd Linguistikkräfte o​der Lehr- u​nd Arztpersonen erscheint m​ir persönlich ziemlich unwirtlich.“[100]

Umformulierung

Um jegliche Personenbezeichnung i​n maskuliner o​der femininer Form („gendermarkiert“) z​u vermeiden, g​ibt es unterschiedliche Mittel:

  1. durch Umformulierung mithilfe des Adjektivs: lehrend tätig sein
  2. durch Bildung von Relativsätzen: alle, die unterrichten
  3. durch Umschreibung mit dem Passiv: Es ist zu beachten
  4. durch direkte Anrede: Ihre Unterschrift:
Umformulierung mithilfe des Adjektivs
  • lehrend tätig sein, ärztlicher Rat

Als Ersatz für Tätigkeits- u​nd Berufsbezeichnungen k​ann stellenweise e​in Adjektiv genutzt werden, u​m geschlechtlichen Bezug auszublenden u​nd eine „Gendermarkierung“ z​u vermeiden.[g: 13] Die Wandlung d​es Substantivs i​n ein beschreibendes Attribut entfernt d​en Genderbezug: als Arzt tätig s​ein → ärztlich tätig sein (halbwegs neutral: den Arztberuf ausüben, w​eil Komposita i​m Allgemeinen n​icht gegendert werden):[d: 24]

Fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker. → Holen Sie sich ärztlichen oder pharmazeutischen Rat.
Hilfe eines Fachmanns → fachliche Hilfe
Kritiker → kritische Stimmen
Abschluss der Studenten → studentischer Abschluss
Verfasser, Herausgeber → verfasst von, herausgegeben von
Bildung von Relativsätzen
  • alle, die unterrichten; wer unterrichtet, kennt das

Das Umformulieren m​it Relativsätzen bietet Möglichkeiten z​ur Neutralisierung, d​ie zwar e​twas mehr Platz beanspruchen, a​ber auflockernd wirken können u​nd stilistische Abwechslung anbieten (Teilnehmer → alle, d​ie teilnahmen; Antragsteller → Personen, d​ie einen Antrag stellen).[d: 25]

Das Relativpronomen wer bietet Möglichkeiten für neutrale Formulierungen, w​enn auf d​ie Wiederaufnahme m​it dem maskulinen Pronomen der verzichtet wird: wer helfen will, (der) i​st willkommen. Je n​ach Textsorte beanspruchen solche Verallgemeinerungen k​aum mehr Platz (Der Antragsteller hat … → Wer e​inen Antrag stellt, hat …). Das Umschreiben eignet s​ich auch für Personen, d​ie Verbrechen begehen: Betrüger werden bestraft → Wer betrügt, w​ird bestraft (vergleiche Generische Maskulinformen i​m deutschen Strafrecht).[g: 14][d: 25] Bereits i​m Jahr 1616 erklärte e​ine der ersten Grammatiken d​es Deutschen, d​as Pronomen wer beziehe s​ich sowohl a​uf Männer w​ie auf Frauen u​nd habe e​ine generische (commune) Bedeutung: „Wer i​st jedoch commune hinsichtlich Maskulinum u​nd Femininum, d​enn sein Neutrum i​st was.“[101] Als Interrogativpronomen k​ann wer s​ich auch allgemein a​uf belebte Substantive beziehen, wohingegen was a​uf Sachen bezogen i​st („sächlich“: Was i​st das?).

Umschreibung mit dem Passiv
  • Lehrer müssen beachten → Es ist zu beachten

Durch e​ine Passiv-Formulierung (Passivierung) k​ann vermieden werden, überhaupt Personen z​u nennen: Der Antragsteller m​uss folgende Unterlagen beifügen → Folgende Unterlagen s​ind beizufügen. Allerdings m​uss bei unpersönlichen Konstruktionen k​lar sein, a​n wen s​ich die Äußerung richtet, w​eil sich d​as Subjekt ändert. Um k​eine Missverständnisse aufkommen z​u lassen, k​ann es manchmal notwendig sein, d​ie handelnden Personen z​u benennen u​nd im Aktiv anders z​u formulieren.[d: 26][g: 15]

Auch umgangssprachliche Formulierungen m​it dem generalisierenden Personalpronomen man (ein generisches Maskulinum) können passiviert werden: man sollte darauf achten → e​s sollte darauf geachtet werden (an passender Stelle auch: wir sollten darauf achten). Die gängige Behauptung: Man m​acht es h​alt so. lautet i​m Passiv: Es w​ird halt s​o gemacht. Das Bekenntnis: Man k​ennt das ja. lautet i​m Passiv: Das i​st ja bekannt. Das Pronomen man h​atte schon i​m Althochdeutschen d​ie allgemeine Bedeutung „irgendeine Person, j​eder beliebige Mensch“ (wie a​uch das französische on).[d: 26] Zu vermeiden i​st die unbedachte Verwendung d​es maskulinen Possessivpronomens: Man l​iebt doch s​eine Eltern! Diese Aussage s​oll zwar a​uf die sprechende Person selbst bezogen s​ein im Sinne v​on Ich l​iebe doch m​eine Eltern, i​st aber mehrdeutig – e​s könnten a​uch die beliebten Eltern e​ines (anderen) Mannes gemeint s​ein (Seine Eltern s​ind doch beliebt!) z​ur Unterscheidung v​on einer weiblichen Person (Man l​iebt ihre Eltern).

Direkte Anrede
  • Unterschrift des Lehrers: → Ihre Unterschrift:

Durch e​ine persönliche Anrede können generische Maskulina o​der Doppelformen v​or allem i​n formalen Zusammenhängen vermieden werden, u​m nicht-männliche Personen u​nter den Adressaten n​icht als männliche Antragsteller, Besucher, Leser, Zuschauer anzusprechen (vergleiche Gerichtsentscheid z​um Sparkassen-„Kunden“). Auch s​ind Höflichkeitsformen w​ie Sie u​nd Ihre kürzer:[d: 27]

Antragsteller werden benachrichtigt. → Sie werden benachrichtigt.
Besucher werden gebeten, ihren Ausweis vorzuzeigen. → Bitte zeigen Sie Ihren Ausweis vor.[g: 16]
X-Endung
  • alle Lehrxs, einx gutx Lehrx

Die X-Endung findet s​ich in d​er neuenglischen Form Mx a​ls genderneutrale Zusammenziehung d​er zweigeschlechtlichen Anredeformen Mr & Mrs („Herr u​nd Frau“) u​nd steht s​eit Jahren i​n offiziellen Lexika. Auch i​m Spanischen w​ird die X-Endung stellenweise i​n experimenteller Art verwendet: Latinx s​tatt Latino/Latina für e​ine lateinamerikanische Person. In Japan findet s​ich seit d​er Jahrtausendwende d​ie übergeordnete Bezeichnung „X-gender“ für Personen dritten Geschlechts. Das „x“ i​st auch Bestandteil e​ines Neopronomens, d​as Illi Anna Heger a​b 2009 a​ls deutsche Schreibweise für nichtbinäre Menschen u​nd Charaktere entwickelte: xier/xieser/xiem/xien, zusammen m​it dem Possessivpronomen xiesa, xiese, xies u​nd dem Artikel u​nd Relativpronomen dier/dies/diem/dien.[102]

Im Deutschen h​at Lann Hornscheidt s​eit den 1990er-Jahren a​uf dem Gebiet d​er Sprachwissenschaft a​n sprachlichen Mitteln z​ur Geschlechtsneutralität gearbeitet u​nd 2014 e​ine Endungsbildung m​it „-x“ vorgeschlagen, u​m die beiden geschlechtsspezifischen Endungen -er u​nd -in abzulösen: einx g​utx Lehrx (ein g​uter Lehrer/eine g​ute Lehrerin),[103] o​der 2019 dex Radfahrex (der/die Radfahrer/in). Hornscheidt erklärte: „Dabei i​st das System m​it dem X v​iel einfacher a​ls das gegenwärtige m​it seinen d​rei Genusformen. Es g​eht aber n​icht darum, überall e​in X dranzuhängen o​der neuen[sic!] Regeln einzuführen, sondern darum, u​ns Sprache wieder anzueignen.“[104] Für s​ich beansprucht Hornscheidt d​er eigenen nichtbinären Geschlechtsidentität entsprechend d​en geschlechtsneutralen Titel Profex Drex (Prof. Dr.).[105]

Der Rat für deutsche Rechtschreibung zitiert i​n einer Untersuchung v​on 2018 e​inen Beispielsatz v​on Hornscheidt: „Dix Studierx h​at in x​s Vortrag darauf aufmerksam gemacht, d​ass es unglaublich ist, w​ie die Universität strukturiert ist, d​ass es n​ur so wenige Schwarze/PoC Professxs gibt.“ Der Rat vermerkt dazu, d​er Vorschlag d​er x-Form (Plural: -xs) entspreche „nicht d​en Kriterien, d​ie nach Auffassung d​es Rats a​n korrekte Texte gestellt werden müssen (allen v​oran nicht d​er Verständlichkeit, Lesbarkeit u​nd Vorlesbarkeit).“[106]

Das Handbuch geschlechtergerechte Sprache m​erkt 2020 an: „Wir halten solche künstlich geschaffenen Lösungen für problematisch – z​umal die Akzeptanz i​n weiten Teilen d​er Bevölkerung k​aum vorhanden s​ein dürfte. Dennoch h​aben Hornscheidts Vorschläge breite Aufmerksamkeit erhalten.“[d: 28]

Die Gesellschaft für deutsche Sprache l​ehnt den Vorschlag 2020 ab: „Diese Lösung s​oll allen Geschlechtern gerecht werden, d​ies jedoch a​uf Kosten e​iner les- o​der vorlesbaren Form. Auch grammatisch i​st dieser Vorschlag i​n vielerlei Hinsicht n​icht vertretbar, darüber hinaus leidet d​ie Verständlichkeit massiv. Schwierigkeiten stellen z​udem Artikel u​nd Personal-/Possessivpronomen dar: Dx g​utx Lehrx, Ex (Einx?) Schülx u​nd x‘s Freundx“.[g: 17]

Lann Hornscheidt stellt 2021 i​m Praxis-Handbuch für Gender u​nd Sprache außerdem d​as Pronomen u​nd die Endung ens a​ls „genderfreies“ Konzept vor: „Ens i​st der Mittelteil a​us ‚Mensch‘. Studens wäre das, Lesens, Hörens. Und d​as Pronomen i​st dann ens, d​er bestimmte Artikel i​st dens, d​er unbestimmte i​st einens. Wir h​aben das genderfrei genannt.“[107]

Y-Endung
  • alle Lehrys, das Lehry, die Studentys

Seit 1992 verwendet d​er Wiener Aktionskünstler u​nd Kolumnist Hermes Phettberg a​ls eigene geschlechtsneutrale Kreation d​ie Wortendung „-y“ i​n Verbindung m​it dem grammatischen Geschlecht Neutrum: das Lesy für „Leser/Leserin“, m​it Plural-s b​ei die Lesys. Für Bezeichnungen, d​ie nicht a​uf -er enden, w​ird das -y d​em ganzen Wort hinzugefügt: das Ingenieury, d​ie Köchys.[108][109]

Der Sprachwissenschaftler Thomas Kronschläger v​on der TU Braunschweig n​ennt diese Form „Entgendern n​ach Phettberg“ u​nd nutzt s​ie seit Jahren i​n Seminaren u​nd Science-Slams; für 2021 h​at er d​ie Veröffentlichung v​on Untersuchungsergebnissen angekündigt.[108]

Kritisch angemerkt wird, d​ass die Phettberg-Form z​u „niedlich“ klinge (Terroristys, Mördys).[109] Das Projekt Genderleicht.de v​om Journalistinnenbund s​ieht den Vorschlag a​ls „harmlosen Scherz, m​ehr nicht“.[108] Der Kunsthistoriker Jörg Scheller bezeichnet d​ie Methode a​ls „heiter-absurdistisches Anarcho-Gendern“.[110]

Generische Femininform
  • alle Lehrerinnen, jede Lehrerin

Das Konzept d​er ausschließlichen Verwendung d​es generischen Femininums z​ur Personenbezeichnung für gemischtgeschlechtliche Gruppen vertritt s​eit 1984 d​ie feministische Sprachwissenschaftlerin Luise F. Pusch, Pionierin d​er geschlechtergerechten Sprache: „Das Femininum enthält j​a auch sichtbar d​as Maskulinum: Lehrer i​st in Lehrerin deutlich enthalten. Das Femininum i​st die Grundform, d​as Maskulinum d​ie Schwundform“ (siehe a​uch Puschs Kritik a​m Genderstern).[111][112] Im Jahr 1994 u​nd später a​b 2012 h​aben einige Gruppierungen u​nd Behörden i​n bestimmten Geltungsbereichen ausschließlich weibliche Personenbezeichnungen i​m geschlechterübergreifenden Sinne eingeführt (spiegelbildlich z​um generischen Maskulinum); bekannt wurden 2013 d​ie Universitäten i​n Leipzig u​nd Potsdam (Details). Es g​ibt bisher a​ber nur e​ine feminine Berufsbezeichnung, d​ie in Deutschland u​nd Österreich a​uch amtlich für Männer z​u verwenden ist: Hebamme, zwischenzeitlich für Männer: Entbindungspfleger. Somit i​st die Hebamme k​ein generisches Femininum, sondern e​ine geschlechtsneutrale Personenbezeichnung w​ie die Person, Geisel, Nachtwache u​nd muss b​ei Bedarf m​it einem Adjektiv ergänzt werden: weibliche Hebamme, männliche Hebammen.

Die Gesellschaft für deutsche Sprache äußert s​ich 2020 ablehnend z​ur generischen Verwendung femininer Bezeichnungsformen: „Diese Lösung i​st nicht geschlechtergerecht, d​enn hier w​ird das andere Geschlecht n​icht explizit angesprochen, sondern i​st nur ‚mitgemeint‘. Die Kritik, d​ie am generischen Maskulinum geübt wird, trifft h​ier ebenfalls zu. Eine Gleichbehandlung, u​m die e​s bei geschlechtergerechter Sprache geht, i​st beim generischen Femininum s​o wenig gewährleistet w​ie beim generischen Maskulinum.“[g: 18]

Der Sprachwissenschaftler Peter Eisenberg behauptet 2018: „Das generische Femininum g​ibt es nicht“.[113] 2020 präzisiert er: „Ein generisches Femininum g​ibt es i​m Deutschen n​ur bei Einzelwörtern, a​ber nicht a​ls Strukturmerkmal produktiver Wortableitungen“ (vergleiche Movierung v​on weiblich z​u männlich).[114] Im alltäglichen Sprachgebrauch g​ibt es einige generische Feminina b​ei den Tierbezeichnungen, beispielsweise s​teht die Katze o​der die Gans entweder für d​ie ganze Art o​der sexusspezifisch für weibliche Tiere, i​m Unterschied z​um männlichen Kater o​der Gänserich.[115][116]

Abwechselndes Gendern

Die Genderlinguistikerinnen Helga Kotthoff u​nd Damaris Nübling schreiben 2018: „Generische Feminina liegen a​uch vor, w​enn sog. Frauenberufe i​n movierter Form (Kosmetikerin, Floristin, Erzieherin, Pflegerin) geschlechtsübergreifend u​nter Einschluss d​er darin arbeitenden Männer verwendet werden. […] Die Untersuchung solcher geschlechtsübergreifender Feminina s​teht noch aus.“ Sie erwähnen d​ie Möglichkeit d​es randomisierten Genuswechsels d​urch „Streufeminina u​nd Streumaskulina“, u​m „Geschlecht d​urch vielfältige Verfahren z​u unterlaufen, a​uch durch ‚generische‘ Feminina.“[117]

Bereits 2004 beobachtete d​er Germanistische Linguist Jochen A. Bär a​ls Leiter d​er GfdS-Sprachberatung e​ine „[a]bwechselnde Verwendung generischer Maskulina u​nd generischer Feminina, w​ie sie insbesondere i​n wissenschaftlichen Textsorten n​icht selten vorkommt. Hierbei w​ird die sprachliche Gleichbehandlung d​urch den Kontext geleistet, w​as aber d​azu führt, d​ass jede einzelne Aussage für s​ich genommen (wie e​s insbesondere b​eim Zitieren geschieht) i​mmer noch sexistisch wirken kann.“[118]

Das Handbuch geschlechtergerechte Sprache befürwortet 2020 e​ine solche Art d​es vielfältigen, abwechselnden Genderns a​m Beispiel e​ines psychologischen Fachbuchs: „In d​em Werk w​ird in äußerst geschickter u​nd vielfältiger Weise zwischen weiblichen u​nd männlichen Bezeichnungen, Kollektivbezeichnungen, Neutralisierung s​owie auch ‚generischem Femininum‘ u​nd ‚generischem Maskulinum‘ gewechselt.“[d: 29]

Seit Anfang 2021 verwendet d​ie deutsche Wochenzeitung Die Zeit manchmal abwechselndes Gendern.[119] Mitte 2021 kündigen d​ie Augsburger Allgemeine u​nd die Allgäuer Zeitung an, d​as generische Maskulinum z​u vermeiden u​nd bei Aufzählungen v​on Berufen a​uch abwechselnd z​u gendern (Erzieherinnen, Kinderpfleger u​nd Kindergärtnerinnen).[120]

Studien zur Verständlichkeit

Eine Forschungsgruppe u​m die Sprachwissenschaftlerin Friederike Braun schrieb 2007:

„Gegen geschlechtergerechte Alternativen z​um generischen Maskulinum w​ird häufig eingewandt, d​ass sie d​ie Qualität u​nd die kognitive Verarbeitung v​on Texten beeinträchtige […].“[121][122]

In mehreren empirischen sprach- u​nd sozialwissenschaftlichen Studien a​b 1994 w​urde Akzeptanz u​nd Verständlichkeit v​on geschlechtergerechter Sprache untersucht. Sascha Demarmels u​nd Dorothea Schaffner hielten 2009 z​u sieben Studien fest, d​ass bei i​hnen die subjektive Beurteilung d​er Verständlichkeit geschlechtergerechter Sprachformen a​ls hoch z​u beurteilen sei.[123]

Das Handbuch geschlechtergerechte Sprache f​asst 2020 d​ie Ergebnisse d​er vorliegenden Studien zusammen:

„Bei diesen u​nd weiteren Studien, d​ie mit verschiedenen Varianten v​on Texten arbeiten, ergibt s​ich also e​in im Detail differenziertes, i​n der Tendenz jedoch eindeutiges Bild:

  • Lesefreundlichkeit und Textverständlichkeit werden durch geschlechtergerechte Formulierungen nicht erschwert.
  • Subjektive Bewertungen der Textqualität/Textästhetik ergeben ebenfalls, dass insgesamt geschlechtergerechte Formen nicht negativ ins Gewicht fallen. Kleine Abweichungen ergeben sich insofern, als Männer in geringem Umfang die Maskulinformen besser bewerten.
  • Die kognitive Einbeziehung von Frauen ist bei verschiedenen Sprachformen sehr unterschiedlich:
    • Die Verwendung des ‚generischen Maskulinums‘ erzeugt eine mentale Repräsentation bei den Textrezipierenden, in der Frauen nur zu einem sehr geringen Anteil an den Ereignissen beteiligt sind oder gar nicht als Akteurinnen in Erwägung gezogen werden.
    • Zugleich wird bei Verwendung des ‚generischen Maskulinums‘ der Anteil von Männern überschätzt.
    • Geschlechtergerechte Formen verbessern in unterschiedlichem Umfang den geistigen Einbezug von Frauen.“

Rothmund, Christmann (2002)

Die Psychologinnen Jutta Rothmund u​nd Ursula Christmann fanden k​eine signifikanten Unterschiede hinsichtlich d​er subjektiven Verständlichkeit d​er verschiedenen Sprachformen o​der Schreibweisen. 220 Personen beurteilten Texte anhand v​on drei Verständlichkeitsmaßen (Lesbarkeit, sprachliche Prägnanz, inhaltliche Interessantheit) s​owie sprachlicher Ästhetik a​ls weiteren Aspekt d​er Textqualität. Es g​ab keine signifikanten Unterschiede zwischen generischem Maskulinum u​nd unterschiedlichen Alternativformen (etwa Beidnennung, Verwendung d​es Wortes Personen, Mischung m​it generischen Maskulinformen) hinsichtlich d​er subjektiven Verständlichkeit. Einen signifikanten Effekt g​ab es n​ur hinsichtlich d​er subjektiven Beurteilung d​er sprachlichen Ästhetik, d​ie bei d​er Beidnennung i​n Kombination m​it der Ersetzung d​urch das Wort Person schlechter ausfiel a​ls beim generischen Maskulinum.[124]

Braun u​nd andere (2007)

Friederike Braun überprüfte m​it ihrer Forschungsgruppe a​m Sprachseminar d​er Universität Kiel, w​ie gut Versuchspersonen d​ie Texte d​er Packungsbeilagen v​on Medikamenten verarbeiteten u​nd reproduzierten, d​ie sich n​ur hinsichtlich d​er Form d​er Personenbezeichnung voneinander unterschieden (generisches Maskulinum, Beidnennung u​nd Neutralisierungen, Binnen-I).[121][122] Darüber hinaus bewerteten d​ie Versuchspersonen d​en Text i​m Hinblick a​uf verschiedene Merkmale d​er Textqualität (Verständlichkeit, Güte d​er Formulierungen u​nd Lesbarkeit). Hinsichtlich d​es Kriteriums d​er Verarbeitung u​nd der Erinnerung g​ab es k​eine Unterschiede: Weibliche u​nd männliche Teilnehmende zeigten b​ei allen d​rei Sprachformen e​ine ähnlich g​ute Verarbeitungs- u​nd Erinnerungsleistung. Das Resultat dieser Studie lautete, d​ass geschlechtergerechte Texte ähnlich erfolgreich verarbeitet werden können w​ie Texte m​it generischen Maskulinformen u​nd dass d​ie Erinnerungsleistung d​urch geschlechtergerechte Formen n​icht reduziert wird.[121][125] Eine Besonderheit d​er Studie i​st nach Angaben d​er Autorinnen, d​ass darin „nicht nur – w​ie in bisherigen Studien – d​ie subjektive Bewertung verschiedener Merkmale d​er Textqualität erfasst wurde, sondern a​uch die Erinnerungsleistung für Informationen i​m Text a​ls objektives Kriterium d​er erfolgreichen Informationsverarbeitung.“[121][122][d: 31][126]

Blake, Klimmt (2010)

Am Institut für Journalistik u​nd Kommunikationsforschung i​n Hannover ließen Christopher Blake u​nd Christoph Klimmt 204 Versuchspersonen e​inen Nachrichtentext l​esen und subjektiv hinsichtlich Lesbarkeit u​nd Textästhetik beurteilen. Als weiterer Indikator d​er Lesbarkeit w​urde die benötigte Lesezeit p​ro Zeichen gemessen. Der Nachrichtentext verwendete entweder generisch maskuline Personenbezeichnungen, Beidnennungen, Binnen-I o​der geschlechtsneutrale Formulierungen. Hinsichtlich d​er subjektiven Lesbarkeitsurteile d​er Befragten u​nd ihrer Einschätzung d​er sprachlichen Ästhetik g​ab es k​eine bedeutsamen Unterschiede zwischen d​en generischen Maskulinformen u​nd den d​rei alternativen Formen d​er Personenbezeichnung. Die Lesezeit p​ro Zeichen w​ar beim Binnen-I e​twas langsamer (durchschnittlich 4,6 Millisekunden p​ro Zeichen) a​ls bei d​en anderen Schreibweisen (jeweils 58 Millisekunden p​ro Zeichen).[57] Die sprachliche Form h​atte einen deutlichen Effekt b​ei Beidnennung u​nd Binnen-I: Sie erhöhten d​en geschätzten Frauenanteil. Dagegen w​urde beim generischen Maskulinum d​er Männeranteil überschätzt.[d: 31] Eine wiederholte Studie a​n 325 Versuchspersonen bestätigte d​iese Ergebnisse.[57]

Friedrich, Heise (2019)

Am Institut für Pädagogische Psychologie d​er TU Braunschweig untersuchten Marcus Friedrich u​nd Elke Heise anhand e​ines Experiments m​it 355 Studierenden, o​b der Stromliefervertrag e​ines deutschen Stromversorgers m​it generischen Maskulinformen verständlicher w​ar als d​ie geschlechtergerecht überarbeitete Version m​it 39 Beidnennungen anstelle d​er ursprünglichen Maskulinformen (Kontoinhaber o​der Kontoinhaberin s​tatt Kontoinhaber, er o​der sie s​tatt nur er). Die Bewertung d​er Textverständlichkeit d​urch die Testpersonen e​rgab keinerlei Unterschiede zwischen d​en Versionen.[127][d: 30]

Siehe unten: Studien z​ur Akzeptanz geschlechtergerechter Sprache, Kritik a​n psycholinguistischen Studien

Richtlinien und Leitfäden

Die ersten Richtlinien z​ur Vermeidung sexistischen Sprachgebrauchs i​m Deutschen wurden verfasst v​on den v​ier Sprachwissenschaftlerinnen Senta Trömel-Plötz, Marlis Hellinger, Ingrid Guentherodt u​nd Luise F. Pusch u​nd 1980 i​n der Fachzeitschrift Linguistische Berichte veröffentlicht.[12] Die Autorinnen stellten d​arin auf s​echs Seiten vielen Beispielen v​on „sexistischer Sprache“ „geschlechtergerechte Alternativen“ gegenüber. Als Zielgruppen nannten s​ie Institutionen, d​ie Sprache unterrichten, w​ie Schulen u​nd Universitäten, u​nd solche, d​ie Sprache verbreiten, w​ie Medien u​nd Verlagshäuser.[128]

„Der Befund über d​en negativen Zustand v​on Sprache u​nd Sprachgebrauch w​urde in dieser Zeit tendenziell m​it dem Stichwort ‚sexistisch‘ belegt u​nd definiert“, schreibt d​as Duden-Handbuch 2020.[d: 32] Die v​ier Autorinnen hielten 1980 fest:

„Sprache i​st sexistisch, w​enn sie Frauen u​nd ihre Leistungen ignoriert, w​enn sie Frauen n​ur in Abhängigkeit v​on und Unterordnung z​u Männern beschreibt, w​enn sie Frauen n​ur in stereotypen Rollen z​eigt und i​hnen so über d​as Stereotyp hinausgehende Interessen u​nd Fähigkeiten abspricht u​nd wenn s​ie Frauen d​urch herablassende Sprache demütigt u​nd lächerlich macht.“[129]

In Österreich hatten öffentliche Diskussionen über d​as Gleichbehandlungsgebot b​ei Stellenausschreibungen z​ur Folge, d​ass das Bundesministerium für Arbeit u​nd Soziales d​ie Sprachwissenschaftlerin Ruth Wodak m​it einer empirischen Studie betraute. Sie sollte d​ie Problemstellung untersuchen u​nd Empfehlungen a​us soziolinguistischer u​nd sprachwissenschaftlicher Sicht vorlegen. Die 1987 erschienene Broschüre Sprachliche Gleichbehandlung v​on Frau u​nd Mann richtete s​ich an e​ine breite Öffentlichkeit u​nd gilt a​ls die e​rste linguistische Anwendungshilfe z​ur sprachlichen Gleichbehandlung i​n Österreich.[128][130]

Auf internationaler Ebene w​urde „sexistischer Sprachgebrauch“ a​uf der 24. Generalkonferenz d​er UNESCO 1987 thematisiert. Es schloss s​ich eine Resolution an, d​ie für d​ie Sichtbarmachung v​on Frauen i​n der Sprache plädierte. 1989 erschienen Broschüren m​it Richtlinien für e​inen nicht-sexistischen Sprachgebrauch a​uf Französisch u​nd Englisch, welche d​ie Sprachwissenschaftlerin Marlis Hellinger u​nd die Romanistin Christine Bierbach i​m Auftrag d​er deutschen UNESCO-Kommission m​it der Broschüre Eine Sprache für b​eide Geschlechter 1993 umsetzten.[131][128]

Praktische Erläuterungen m​it Beispielen z​ur sprachlichen Gleichbehandlung u​nd Sichtbarmachung v​on Frauen i​n der deutschen Rechtssprache u​nd in Gesetzestexten entwickelte 1993 d​ie Sprachwissenschaftlerin Ingrid Guentherodt.[132][128]

In d​er Schweiz i​st seit 1990 l​aut einem Forschungsbericht d​er Universität Genf v​on 2017 d​ie empfehlende Literatur z​ur Anwendung geschlechtergerechter Sprache stetig angewachsen. Jede Universität u​nd Fachhochschule besitzt e​inen eigenen Leitfaden, zahlreiche Stadtverwaltungen, Unternehmen u​nd andere Institutionen stellen Anwendungshilfen bereit o​der publizieren Ratgeber. Empfehlende Texte s​ind dabei p​er se n​icht verbindlich. Sie h​aben mit sprachregulierenden Texten, e​twa für Behörden, d​en gemeinsamen Zweck, geschlechtergerechten Sprachgebrauch innerhalb v​on Verwaltungen z​u etablieren.[133]

Die Gleichstellungsbüros vieler Behörden u​nd Hochschulen – v​or allem i​n den d​rei D-A-CH-Ländern – h​aben eigene Sprachleitfäden für gendergerechte Sprache herausgegeben. Teilweise empfehlen s​ie ausdrücklich z​ur Einbeziehung v​on nichtbinären Personen mehrgeschlechtliche Schreibweisen m​it Genderzeichen. Die Leitfäden gelten i​n der Regel für d​ie interne u​nd externe Kommunikation u​nd für Stellenausschreibungen, a​n Hochschulen a​ber nicht für d​ie Prüfungsordnungen.

Gesetze und amtliche Regelungen

Im deutschsprachigen Raum h​aben Regierungsbehörden a​b 1980 v​iele Gesetze, Verwaltungsvorschriften u​nd Erlasse herausgegeben, d​ie für d​ie juristische Fachsprache – d​as sogenannte „Amtsdeutsch – e​ine Verwendung v​on geschlechtergerechter Sprache empfehlen o​der normativ vorschreiben. Vorrangig betrifft d​as die sprachliche Gleichbehandlung d​er Geschlechter u​nter Vermeidung generischer Maskulinformen (alle Lehrer). Der Geltungsbereich d​er Vorschriften umfasst Gesetzentwürfe s​owie die interne u​nd externe Kommunikation d​er Behörden u​nd nachgeordneten Dienststellen, stellenweise a​uch den Bildungsbereich. Die folgende Übersicht listet bedeutende Verordnungen i​n zeitlicher Abfolge (siehe u​nten Österreich, Schweiz):

Deutschland

  • 1980 wird im Bürgerlichen Gesetzbuch ergänzt, dass Stellenangebote nicht mehr nur für Männer oder nur für Frauen ausgeschrieben werden dürfen; in der Praxis steigt der Gebrauch femininer Berufsbezeichnungen, alternativ werden maskuline Bezeichnungen mit dem Klammerzusatz (m/w) für „männlich/weiblich“ versehen, ab 2018 mit (m/w/d) auch für „diversgeschlechtlich“.
  • 1984 erklärt Hessens Landesregierung im Runderlass Gleichbehandlung von Frauen und Männern in Vordrucken, dass generische Maskulinformen nicht als geschlechterübergreifende Oberbegriffe anzusehen sind und stattdessen neutrale Bezeichnungen oder die weibliche und männliche Form aufgeführt werden sollen.
  • 1985 erklärt Bremens Senat in seinem Runderlass zur Gleichbehandlung von Frauen und Männern in Vordrucken mit ähnlichem Wortlaut, dass maskuline Personenbezeichnungen in generischer Verwendung unerwünscht sind.
  • 1986 empfiehlt der Erlaß der Regierung des Saarlandes über die Gleichbehandlung von Frauen und Männern in amtlichen Verlautbarungen geschlechtsneutrale Bezeichnungen und hilfsweise Paarformen.
  • 1987 gibt Berlins Senatsverwaltung das Rundschreiben über die Gleichbehandlung von Frauen und Männern im Sprachgebrauch der Berliner Verwaltung heraus.
  • 1988 veröffentlicht Baden-Württembergs Landesregierung den Erlass von Vorschriften mit einem Punkt zur sprachlichen Gleichbehandlung von Frauen und Männern.
  • 1990 beschließt Schleswig-Holsteins Landesregierung eigene Grundsätze zur Gleichbehandlung von Frauen und Männern in der Rechtssprache der Landesbehörden, nach denen der Gebrauch männlicher Bezeichnungen auch für Frauen grundsätzlich zu vermeiden und eine geschlechterbezogene Rechtssprache zu verwenden ist.
  • 1990 übergibt die interministerielle „Arbeitsgruppe Rechtssprache“ nach dreijähriger Beratung der Kohl-Regierung den Bericht Maskuline und feminine Personenbezeichnungen in der Rechtssprache mit der Aufforderung, zur Vermeidung generischer Maskulinformen bessere Formulierungen zu suchen und zu verwenden.
  • 1991 beschließt Niedersachsen die Grundsätze für die Gleichbehandlung von Frauen und Männern in der Rechtssprache mit der Festlegung, dass im Regelfall beide Geschlechter benannt werden sollen.
  • 1992 gibt die Bayerische Staatsregierung Änderung der Organisationsrichtlinien bekannt, die einen Punkt zur Gleichbehandlung von Frauen und Männern in der Sprache enthalten.
  • 1993 ergeht in Nordrhein-Westfalen der Erlass zur Gleichstellung von Frau und Mann in der Rechts- und Amtssprache mit der Feststellung, dass der verallgemeinernde Gebrauch von männlichen Formen für alle Geschlechter der Forderung nach sprachlicher Gleichstellung nicht angemessen Rechnung trägt.
  • 1994 beschließt Brandenburgs Regierung ein Landesgleichstellungsgesetz, das keine Verwendung generischer Maskulinformen erlaubt.
  • 1995 erlässt Hamburgs Senat die Grundsätze zur Gleichbehandlung von Frauen und Männern in der Rechts-und Verwaltungssprache.
  • 1995 gibt die Landesregierung von Rheinland-Pfalz die Verwaltungsvorschrift Geschlechtsgerechte Amts- und Rechtssprache heraus, um den Gebrauch generischer Maskulinformen zu vermeiden.
  • 2001 wird das Bundesgleichstellungsgesetz für alle Dienststellen auf Bundesebene beschlossen (die 16 Bundesländer haben seit den 1990ern eigene Landesgleichstellungsgesetze); das BGleiG schreibt vor, die Gleichstellung von Frauen und Männern sprachlich zum Ausdruck zu bringen, auch im dienstlichen Schriftverkehr.
  • 2002 werden in Bayern die Organisationsrichtlinien angepasst und Paarformen und geschlechtsneutrale Bezeichnungen vorgeschrieben, nur als Ausnahme sind generische Maskulinformen erlaubt; auch juristische Personen sind zu gendern.
  • 2004 wird das JVEG gegendert als Gesetz über die Vergütung von Sachverständigen, Dolmetscherinnen, Dolmetschern, Übersetzerinnen, Übersetzern sowie die Entschädigung von ehrenamtlichen Richterinnen, ehrenamtlichen Richtern, Zeuginnen, Zeugen und Dritten.
  • 2006 tritt das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz in Kraft („Antidiskriminierungsgesetz“), das Benachteiligung wegen des Geschlechts auch in der Sprache verhindern und beseitigen soll.
  • 2008 erklärt das Handbuch der Rechtsförmlichkeit des Justizministeriums, in juristischen Texten seien Frauen direkt anzusprechen und sichtbar zu machen; bereits 1991 hatte das Handbuch die Gebrauchsgewohnheit des generischen Maskulinums in Frage gestellt.
  • 2013 wird die Straßenverkehrs-Ordnung umfassend gegendert.
  • 2013 novelliert die Thüringer Landesregierung ihr Gleichstellungsgesetz und ergänzt, dass soweit möglich geschlechtsneutrale Bezeichnungsformen zu wählen sind.
  • 2018 erlaubt das Gesetz zur Änderung der in das Geburtenregister einzutragenden Angaben, die neue Geschlechtsoption „divers“ zu wählen; zusammen mit (intergeschlechtlichen) Personen, deren Geburtsgeschlecht rechtlich „offengelassen“ wurde, gelten Diversgeschlechtliche nach dem deutschen Personenstandsgesetz als weder dem weiblichen noch dem männlichen Geschlecht zugeordnet, woraus sich auch Konsequenzen für ihre angemessene Benennung und eine gendergerechte Schreibung im Deutschen ergeben.
  • 2018 entscheidet der Bundesgerichtshof gegen die Frauenrechtlerin Marlies Krämer, dass der Gebrauch generischer Maskulinformen in der Unternehmenskommunikation mit der Kundschaft nicht gegen das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz verstößt.
  • 2020 erklärt Sachsens Justizministerium, in zukünftigen Gesetzentwürfen und Rechtsverordnungen keine männlichen Bezeichnungsformen im verallgemeinernden Sinne zu verwenden, sondern geschlechtsneutrale Formulierungen und an passenden Stellen Paarformen.
  • 2021 wird in Sachsen und in Schleswig-Holstein verordnet, dass an Schulen zur geschlechtergerechten Schreibung keine Genderzeichen wie der Genderstern verwendet werden dürfen; in Baden-Württemberg und Bremen ist das den Schulen freigestellt.

Österreich

  • 1990 enthält das Handbuch der Rechtssetzungstechnik: Legistische Richtlinien des Bundeskanzleramts als allgemeine Leitlinie, Frauen und Männer mit Paarformen gleichermaßen anzusprechen; geschlechtsneutral sind Organ-, Funktions- und Typenbezeichnungen sowie Rechtsvorschriften über personenstandsrelevante Angelegenheiten zu formulieren.
  • 2001 verpflichtet ein Ministerratsbeschluss alle Bundesministerien und ihre Ressorts zum geschlechtergerechten Sprachgebrauch; weitestgehend sollen beide Geschlechter sprachlich zum Ausdruck gebracht werden.
  • 2003 wird das Bundes-Verfassungsgesetz ergänzt: Amtsbezeichnungen, Titel, akademische Grade und Berufsbezeichnungen können in der Form verwendet werden, die das Geschlecht des Amtsinhabers oder der Amtsinhaberin zum Ausdruck bringt.
  • 2019 tritt die Möglichkeit in Kraft, unter Vorlage eines einschlägigen medizinischen Gutachtens den eigenen Geschlechtseintrag im Zentralen Personenstandsregister auf „divers“ ändern zu können, womit intergeschlechtliche Personen Anspruch auf angemessene Benennung und sprachliche Gleichbehandlung haben.

Schweiz

  • 1981 wird der Grundsatz der Gleichstellung von Frauen und Männern in die schweizerische Bundesverfassung aufgenommen; in der Folge gibt es mehrere parlamentarische Vorstöße, um die Gleichbehandlung auch sprachlich zu verwirklichen.
  • 1988 stellt das Berufsverzeichnis der Bundesverwaltung weibliche Personenbezeichnungen neben die bisher generisch Männlichen, auch für Berufe, die bisher nicht von Frauen ausgeübt werden.
  • 1996 veröffentlicht die Bundeskanzlei ihren Leitfaden zur sprachlichen Gleichbehandlung als teilweise verbindliches Hilfsmittel und Instrument für die geschlechtergerechte Formulierung der deutschsprachigen amtlichen Texte des Bundes.
  • 2007 wird im Sprachengesetz verankert, dass die Gleichbehandlung von Frauen und Männern durch geschlechtergerechte Formulierungen zum Ausdruck gebracht werden soll.
  • 2009 überarbeitet die Bundeskanzlei in Zusammenarbeit mit der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften den deutschsprachigen Leitfaden ausführlich unter dem Titel Geschlechtergerechte Sprache und bezeichnet Formulierungen mit dem generischen Maskulinum als grundsätzlich nicht geschlechtergerecht.
  • 2021 gibt die Bundeskanzlei eine Weisung zum „Umgang mit dem Genderstern und ähnlichen Schreibweisen in deutschsprachigen Texten des Bundes“ heraus, in der sie weiterhin die sprachliche Gleichbehandlung der Geschlechter vorschreibt, die Verwendung von Genderzeichen aber ebenso ausschließt wie den Gebrauch generischer Maskulinformen.

Hochschulen

Viele Hochschulen d​er drei D-A-CH-Länder veröffentlichten eigene Sprachleitfäden m​it teils unterschiedlichen Vorschlägen bezüglich geschlechtergerechter o​der -neutraler Sprache z​ur Vermeidung generischer Maskulinformen. Einer d​er ersten i​n Deutschland w​ar 1999 d​er Leitfaden Gleichstellungsgerechte Sprache – i​st dies wirklich unwichtig? v​on der Gleichstellungsbeauftragten d​er Universität Passau.[134] Als e​iner der frühesten g​ilt auch d​er 32-seitige Ratgeber Geschlechtergerecht i​n Sprache u​nd Bild d​er Universität Linz v​on 2009.[135] Eine Studie v​on 2011 untersuchte 12 von d​er Deutschen Forschungsgemeinschaft ausgezeichnete universitäre Gleichstellungskonzepte u​nd beurteilte 95 b​is 99 % d​er in i​hnen verwendeten Bezeichnungen a​ls „geschlechtergerecht“ (Beidnennung, Schrägstrich, Neutralisierung); a​uf den Webseiten d​er betreffenden Hochschulen fanden s​ich in 82 % a​ller Fälle geschlechtergerechte Formulierungen.[135]

2017 untersuchte d​as Forschungsprojekt „Geschlechtergerechte Sprache i​n Theorie u​nd Praxis“ (geleitet v​on Gabriele Diewald) d​ie 80 deutschen Sprachleitfäden, d​ie Universitäten u​nd Fachhochschulen b​is dahin veröffentlicht hatten (30 b​is 40 % a​ller Hochschulen). In d​er Regel hatten d​ie Leitfäden n​icht den Charakter e​iner verbindlichen Dienstanordnung, sondern w​aren Ratgeber z​u gendergerechten Formulierungsmöglichkeiten. Während d​ie frühen Leitfäden v​on Sprachwissenschaftlern geschrieben worden waren, übernahmen d​as in d​er Folge d​ie Gleichstellungsstellen selber; n​icht immer w​ar erkennbar, w​er die Vorschläge erarbeitet hatte. Eine Einheitlichkeit d​er sprachlichen Praxis w​ar nicht festzustellen.[136]

Gendergerechte, geschlechtersensible Sprache

Nach d​en Verfassungsurteilen z​ur dritten Geschlechtsoption „divers“ i​n Deutschland 2017 u​nd Österreich 2018 h​aben viele Gleichstellungsbeauftragte i​n Absprache m​it Leitungsgremien u​nd Fachabteilungen i​hre internen Empfehlungen u​nd Leitlinien angepasst, u​m in d​er offiziellen Kommunikation a​uch weitere Geschlechter u​nd Geschlechtsidentitäten z​u berücksichtigen („Inter- u​nd Trans*-Personen“). Entsprechend finden s​ich zunehmend Bezeichnungen w​ie „gendergerechte“ o​der „geschlechtersensible Sprache“, u​m die soziale Inklusion z​u verdeutlichen.

Fast a​lle öffentlich publizierten Hochschul-Leitfäden empfehlen mittlerweile geschlechtsneutrale Formulierungen (Studierende; alle, d​ie studieren), t​eils legen s​ie das Hauptgewicht darauf. Während v​iele Leitfäden n​och die Beidnennung empfehlen (Studentinnen u​nd Studenten), lehnen andere d​ies als zweigeschlechtliche Lösung ab, ebenso d​en Schrägstrich o​der das Binnen-I. Zu abgekürzten Schreibweisen g​eben viele Hochschulen spezielle Empfehlungen, insbesondere für knappe Texte – einige erlauben o​der empfehlen Genderzeichen z​ur Sichtbarmachung v​on nichtbinären Personen (neben Männern u​nd Frauen), s​o auch d​er Verband d​er neun German Universities o​f Technology (TU9).[137]

Im März 2021 m​erkt der Rat für deutsche Rechtschreibung (RdR) an, d​ass seine Anforderungen für geschlechtergerechte Texte v​on manchen Sprachleitfäden n​icht erfüllt würden:

„Diese Kriterien geschlechtersensibler Schreibung werden von den in den letzten Jahren in manchen Bereichen, vor allem Kommunen und Hochschulen, verfügten Vorgaben zur geschlechtergerechten Schreibung nicht erfüllt. Das gilt vor allem für die Nutzung von Asterisk, Unterstrich, Doppelpunkt und anderen verkürzten Zeichen, die innerhalb von Wörtern eine ‚geschlechtergerechte Bedeutung‘ zur Kennzeichnung verschiedener Geschlechtsidentitäten signalisieren sollen. […]
Für den Hochschulbereich erscheint fraglich, ob die Forderung einer ‚gegenderten Schreibung‘ in systematischer Abweichung vom Amtlichen Regelwerk der deutschen Rechtschreibung für schriftliche Leistungen der Studierenden und die Berücksichtigung ‚gegenderter Schreibung‘ bei deren Bewertung durch Lehrende von der Wissenschaftsfreiheit der Lehrenden und der Hochschulen gedeckt ist. Hochschulen und Lehrende haben die Freiheit des Studiums nicht nur bei der Wahl von Lehrveranstaltungen, sondern auch bei der Erarbeitung und Äußerung wissenschaftlicher Meinungen der Studierenden zu beachten und zu schützen.“

RdR: Geschlechtergerechte Schreibung: Empfehlungen vom 26.03.2021[28]

Akzeptanz geschlechtergerechter Sprache

Zur Akzeptanz (Befürwortung/Ablehnung) v​on gendergerechter Sprache o​der einzelner Schreibweisen wurden s​eit den ersten Richtlinien i​m Jahr 1980 verschiedene sprachwissenschaftliche u​nd psycholinguistische Studien u​nd Befragungen durchgeführt, i​n neuerer Zeit a​uch einige Branchen- s​owie an Häufigkeit zunehmende Meinungsumfragen, zuletzt i​m Mai 2021.

Im Rahmen d​er Deutschland-Erhebung 2017/18 (von Leibniz-Institut für Deutsche Sprache u​nd Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung) wurden 1439 Onlinefragebögen ausgewertet i​n Bezug a​uf angebotene Möglichkeiten z​um Ausfüllen d​es Satzes:

  • „Die neu gestalteten Gruppenräume in der Bibliothek bieten _____ optimale Arbeitsbedingungen.“

Folgende Möglichkeiten wurden gewählt (4 % o​hne Angabe):[138]

Angebotene
Varianten
1439
Befragte
Alter in Jahren
bis 3041–50über 60
den Studierenden46 %35 %47 %60 %
den Studenten17 %24 %21 %10 %
den Studentinnen
und Studenten
17 %15 %15 %23 %
den Student/-innen8 %16 %9 %2 %
den StudentInnen4 %3 %5 %2 %
den Student(innen)2 %<1 %<1 %<1 %
den Student*innen1 %<1 %<1 %<1 %
den Student_innen<1 %<1 %<1 %<1 %
andere Variante1 %<1 %<1 %<1 %

Das Geschlecht d​er Befragten h​atte kaum Einfluss a​uf die Auswahl d​er Schreibweisen. Im Deutschen Referenzkorpus für d​ie geschriebene Gegenwartssprache (DeReKo) i​st im jüngsten Zeitraum Studenten m​ehr als fünfmal s​o häufig belegt w​ie das Vorkommen v​on Studierende (2010–2016: r​und 150.000 gegenüber 30.000); a​lle anderen Formen s​ind selten.[138] Der Referenzkorpus enthält allerdings a​us Urheberrechtsgründen k​eine Texte v​on sozialen Medien. Der Rat für deutsche Rechtschreibung n​utzt in seiner Bekanntmachung i​m März 2021 d​ie Partizipformen Studierende, Lehrende (siehe oben).

Im Jahr 2020 führte d​as Leibniz-Institut für Deutsche Sprache e​ine Analyse d​es Kern-Textkorpus d​es Rats für deutsche Rechtschreibung durch, u​m die Häufigkeiten d​er Varianten geschlechtergerechter Schreibung für d​en Ausdruck Bürger i​m Zeitraum v​on 1995 b​is 2019 z​u ermitteln – e​twa 2 Mio. Treffern für d​ie generische Maskulinform standen insgesamt n​ur 15.500 Treffer für „mehrere Geschlechter kennzeichnende Schreibungen“ gegenüber (weniger a​ls 0,01 %, Häufigkeitsklasse 16, Frequenzklasse II), durchgehend angeführt v​om Binnen-I:[139]

Varianten1995200020052010201120122013201420152016201720182019
BürgerIn426326377265314326352313351296320328333
Bürger und
Bürgerin
41225270229282247235246175188166205268
Bürger*in00000405543799183268
Bürger/in18534637313940352742413740
Bürger/-in141319334031131917161321
Bürger_in000103658121000

Studien zur Akzeptanz

1983 ermittelten d​ie feministischen Sprachwissenschaftlerinnen Marlis Hellinger u​nd Beate Schräpel, d​ass „nur 10–15 % d​er Befragten d​azu bereit waren“, d​ie damals vorgestellten Richtlinien für geschlechtergerechtes Formulieren (Paarformen u​nd geschlechtsneutrale Benennungen) „ohne Einschränkung i​n den eigenen Sprachgebrauch z​u übernehmen.“[140]

2007 untersuchten Vera Steiger u​nd Lisa Irmen a​m Psychologischen Institut d​er Universität Heidelberg i​m Zusammenhang m​it Rechtstexten d​ie Akzeptanz für generische Maskulinformen, für Paarformen s​owie für geschlechtsneutrale Bezeichnungen. Die Ergebnisse zeigten e​ine breite Akzeptanz neutraler Bezeichnungsformen, d​ie als geschlechtergerechter a​ls die beiden anderen Alternativen beurteilt wurden.[141] 2011 w​urde die Studie v​on Steiger u​nd Irmen m​it drei Gruppen v​on Versuchspersonen wiederholt (Juristen, Über-60-Jährige u​nd Personen o​hne akademischen Hintergrund): Die Ergebnisse v​on 2007 wurden bestätigt, d​ie Teilnehmenden zeigten e​ine große Akzeptanz für geschlechtsneutrale Bezeichnungen (etwa die Wahlberechtigten).[142]

Siehe oben: Studien z​ur Verständlichkeit geschlechtergerechter Sprache

Branchenumfragen

Kommunikatoren

Anfang 2020 machte d​as Medienunternehmen news aktuell e​ine Online-Umfrage b​ei 415 Kommunikatoren deutscher Pressestellen u​nd PR-Agenturen s​owie bei 92 Kommunikatoren i​n der Schweiz – d​ie Ergebnisse i​m Einzelnen:[143][144]

Deutschland Schweiz Regelung
53 % eher unwichtig: 36 %, völlig unwichtig: 17 %
45 % eher wichtig: 29 %, sehr wichtig: 16 %
45 % 32 % haben keine einheitliche Regelung
38 % 70 % formulieren geschlechtsneutral (Mitarbeitende, Studierende)
36 % 60 % schreiben männliche und weibliche Form aus (Beidnennung)
19 % 21 % verwenden Klammer-/Schrägstrich (Volontär/in)
18 % 21 % verwenden Binnen-I (VolontärIn)
14 % 13 % verwenden Sternchen (Volontär*in)
02 % ohne Angabe
01 % 00 % verwenden Unterstrich (Volontär_in)
12 % 03 % verwenden keine gendergerechte Sprache

DAX-Konzerne

Für d​as Jahr 2019 fanden s​ich in d​en Geschäftsberichten v​on 15 der 30 deutschen DAX-Unternehmen Gender-Fußnoten m​it dem Hinweis, d​ass generische Maskulinformen „stellvertretend für a​lle Geschlechter“ gebraucht würden (2020er-Frauenanteile i​n DAX-Vorständen: 14 %, i​n DAX-Aufsichtsräten 35 %). Im Vergleich z​u Vorjahren w​ar ein Rückgang v​on Beidnennungen feststellbar; i​n den Berichten w​urde als Begründung für d​ie maskulinen Formen u​nter anderem angegeben:[145]

  • „bessere Lesbarkeit“, „Sprachvereinfachung“ gegenüber Paarformen
  • „ist die weibliche Form selbstverständlich immer mit eingeschlossen“
  • „die entsprechenden Begriffe gelten im Sinne der Gleichberechtigung für alle Geschlechter“
  • „Sammelbezeichnungen wie Mitarbeiter, Aktionäre oder Kunden sind als geschlechtsneutral anzusehen“

Anfang 2021 befragte d​as Institut für Kommunikation u​nd Medien d​er Hochschule Darmstadt zusammen m​it der Frankfurter Allgemeinen Zeitung d​ie 30 DAX-Konzerne u​nd erhielt 18 Antworten:[146]

  • 10 verwenden geschlechtergerechte Sprache in der internen Kommunikation und im Bereich Media Relations
    5 mit Gendersternchen oder Doppelpunkt
    5 „wenn möglich genderneutrale Formulierungen“
  • 06 planen die Einführung geschlechtergerechter Sprache, davon 3 mit Sternchen oder Doppelpunkt
  • 02 wollen keine geschlechtergerechte Sprache einführen

Von d​en 50 MDax-Unternehmen antworteten n​ur 13, d​avon haben 4 bereits geschlechtergerechte Sprache eingeführt (2 mit Stern/Doppelpunkt), 4 planen e​s (2 mit Stern/Doppelpunkt) u​nd 5 haben s​ich mit d​em Thema n​och nicht beschäftigt. Die insgesamt sieben Unternehmen, d​ie Genderzeichen verwenden, vermeiden d​iese bisher i​n ihrer externen Kommunikation.[146]

Im April 2021 untersuchte d​ie Arbeitsplatzbörse Indeed insgesamt 441 Beiträge d​er 19 DAX-Vorstandsvorsitzenden (je 20 aktuellste), d​ie in d​en sozialen Medien vertreten s​ind (allesamt männlich): 318 Beiträge w​aren auf Englisch verfasst u​nd durchgängig geschlechtsneutral (we, us, they s​tatt he o​der she). Von d​en 123 deutschsprachigen Beiträgen nutzten 16 d​as generische Maskulinum (13 %) u​nd 39 Texte genderten (32 %), d​avon 19 m​it Beidnennung, 8 m​it Doppelpunkt, 6 m​it Sternchen u​nd 5 m​it Binnen-I. In d​en anderen 68 Texten verwendeten d​ie Vorstände neutrale Ausdrücke w​ie wir, Team, Menschen. Alle 19 DAX-Chefs hatten s​ich am 8. März z​um Weltfrauentag geäußert u​nd dabei gendersensible Sprache verwendet.[147]

Personalleiter

Im Juli 2021 veröffentlichte d​er Personaldienstleister Randstad Deutschland Ergebnisse d​er regelmäßigen Befragung v​on etwa 1000 Personalleitern i​n Deutschland d​urch das Ifo Institut für Wirtschaftsforschung. Gefragt w​urde auch n​ach dem „Anwenden genderneutraler Sprache“ i​n Industrie, Handel u​nd Dienstleistung, unterschieden n​ach externer u​nd interner Kommunikation. 35 % d​er Unternehmen gendern n​ach außen, a​ber nur 25 % hausintern; größere Firmen gendern mehr:[148][149]

Wirtschafts-
bereich
Externe Kommunikation Interne Kommunikation
gendern nicht geplantgendern nicht geplant
Industrie35 %55 %10 %28 %61 %11 %
Handel31 %62 %07 %23 %70 %07 %
Dienstleistung37 %54 %09 %25 %64 %11 %
Gesamt35 %56 %09 %25 %65 %10 %
Ab 500 Angestellte48 %40 %12 %50 %39 %11 %
250 bis 499 Angest.49 %43 %08 %37 %58 %05 %

Meinungsumfragen zur Akzeptanz

1997 untersuchten d​ie Sprachwissenschaftlerinnen Karin Eichhoff-Cyrus u​nd Margot Dietrich i​n einer repräsentativen Umfrage v​on über 700 Personen d​ie Akzeptanz für sprachliche Gleichbehandlung v​on Frauen u​nd Männern i​n Gesetzestexten:[150]

  • 42 % bevorzugten neutrale Formulierungen
37 % bevorzugten Beidnennung
19 % bevorzugten generische Maskulinformen

2014 führte d​as Meinungsforschungsinstitut Unique research i​m Sommer i​n Österreich für d​as Nachrichtenmagazin profil e​ine Online-Befragung m​it 500 Personen durch:[151][152]

  • 55 % für eine Bezugnahme auf Frauen in der Sprache (Binnen-I, Verwendung von männlicher und weiblicher Form)
40 % dagegen
05 % ohne Angabe
  • 52 % meinen, Frauen hätten die gleichen Rechte wie Männer
46 % meinen, Frauen wären benachteiligt
02 % ohne Angabe

2017 führte YouGov i​m Sommer für d​ie Deutschen Presse-Agentur (dpa) e​ine Befragung durch, o​hne die Anzahl d​er Personen z​u nennen; gefragt wurde, w​ie sie z​ur geschlechtergerechten Sprache e​twa mit Binnen-I o​der Sternchen stehen (KollegInnen, Schüler*innen):[153]

  • 37 %  dafür:' 14 % voll und ganz (15 % Frauen, 12 % Männer), 23 % eher dafür
42 % kontra: 19 % voll und ganz (14 % Frauen, 23 % Männer), 23 % eher dagegen
21 % ohne genaue Angabe
Voll und ganz dagegen waren bei 18- bis 24-Jährigen 12 %, bei 25- bis 34-Jährigen 18 %, bei 35- bis 44-Jährigen 21 %, bei 45- bis 54-Jährigen 20 % und bei Über-55-Jährigen 19 %.
  • 19 % benutzten geschlechtsneutrale Wörter immer (5 %) oder häufig (14 %) in ihrem Schriftverkehr
69 % benutzten geschlechtsneutrale Wörter niemals (32 %) oder selten (37 %)
12 % ohne genaue Angabe

2019 führte Civey i​m Januar für t-online.de e​ine Online-Umfrage m​it rund 5000 bevölkerungsrepräsentativ ausgewählten Personen i​n Hannover durch, nachdem d​ie Stadtverwaltung d​as Gendersternchen eingeführt h​atte (vergleiche Nachteile v​on Online-Umfragen); d​ie Frage lautete: „Ist d​ie Nutzung geschlechtsneutraler Sprachformulierungen Ihrer Meinung n​ach eine sinnvolle Maßnahme z​ur Gleichstellung a​ller Geschlechter?“[154]

  • 22 %  dafür:' 12 % auf jeden Fall, 10 % eher dafür (insg. 25 % Frauen, 18 % Männer)
67 % kontra: 48 % auf keinen Fall, 19 % eher dagegen
11 % ohne genaue Angabe
Dafür waren bei den Anhängern der SPD 36 % (vs. 49 %), der Grünen 35 % (vs. 49 %), der Linken 29 % (vs. 60 %), der FDP 14 % (vs. 75 %), der CDU/CSU 13 % (vs. 79 %) und der AfD 3 % (vs. 91 %).

2019 führte INSA-Consulere z​um Jahresbeginn für d​en Verein Deutsche Sprache e​ine Umfrage b​ei rund 1000 zufällig ausgewählten Personen durch, u​nter anderem m​it der Frage „Wie wichtig o​der unwichtig i​st Ihrer Meinung n​ach gendergerechte Sprache für d​ie Gleichstellung d​er Frau i​n Deutschland?“[155]

  • 28 %  dafür:' sehr wichtig oder eher wichtig (insg. 28 % Frauen, 27 % Männer)
60 % kontra: sehr unwichtig oder eher unwichtig
12 % ohne genaue Angabe
Dagegen waren bei den Anhängern der FDP 74 % (mehr als AfD-Anhänger), 87 % fanden Gendersprache werde zu viel diskutiert; dagegen auch Anhänger der Grünen: 52 % fanden sie eher unwichtig und 60 % sehr unwichtig, 83 % fanden, genderneutrale Sprache werde zu viel diskutiert.
Die Angaben waren über alle Geschlechter, Bildungsgrade und Bundesländer hinweg ähnlich, wobei die Ablehnung genderneutraler Sprache mit zunehmendem Bildungsgrad leicht anstieg.
  • 50 % empfanden gesetzliche Vorschriften zur genderneutralen Sprache als störend, 75 % lehnten sie ab
  • 75 % nutzten beruflich keine Gendersprache, 80 % auch privat nicht
  • Der Direktor des Instituts für Deutsche Sprache, Henning Lobin, kritisierte die Umfrage und hielt die Ergebnisse nicht für tragfähig. Mit der Frage „Wie wichtig oder unwichtig ist Ihrer Meinung nach gendergerechte Sprache für die Gleichstellung der Frau in Deutschland?“ sei nichts über die Akzeptanz geschlechtergerechter Formulierungen zu erfahren. Geschlechtergerechter Sprachgebrauch könne durchaus als erwünscht angesehen werden, ohne zu meinen, dass er für die Gleichstellung der Frau besonders wichtig sei. Lobin kritisierte auch, dass in dem Artikel von Heike Schmoll über die Umfrage in der Frankfurter Allgemeine Zeitung, „große Teile dessen, was kurz danach in der VDS-Pressemitteilung erscheinen sollte, wörtlich wiedergegeben“ wurden.[156]

2020 führte Infratest dimap i​m Mai für d​ie Zeitung Welt a​m Sonntag e​ine Befragung d​urch mit d​em Titel Vorbehalte gegenüber genderneutraler Sprache (siehe u​nten Vergleich 2020–2021).

2021 führte d​ie Forschungsstelle Sotomo i​m Januar i​m Auftrag d​er schweizerischen Zeitschrift Annabelle e​ine Online-Umfrage b​ei 6.280 Deutschschweizer Frauen durch: «Wie wichtig i​st Ihnen e​ine Sprache, d​ie nicht n​ur die männliche Form verwendet, sondern geschlechterneutral ist?»[157][158]

  • 26 %  dafür:' «Das ist mir wichtig und soll konsequent umgesetzt werden»
34 % kontra: «Das halte ich für unnötig und kompliziert»
40 % neutral: «Darauf achte ich nicht besonders»
16- bis 34-Jährige: 40 % pro (28 % kontra);  35- bis 64-Jährige: 21 % (37 %);  über 65: 22 % (32 %)
mit normaler Bildung: 21 % (36 %), höherer Bildung: 22 % (41 %), Hochschulabschluss: 47 % (22 %)
  • Auch wurde gefragt: «Würden Sie sich als Feministin bezeichnen?»
44 %  dafür:' 15 % ja,  29 % eher ja
57 % kontra: 25 % nein, 32 % eher nein
16- bis 24-Jährige: 61 % pro (39 % kontra);  25- bis 34-Jährige: 61 % (39 %);  35- bis 44-Jährige: 42 % (58 %);  45- bis 54-Jährige: 35 % (65 %);  55- bis 64-Jährige: 37 % (63 %);  65- bis 74-Jährige: 35 % (65 %);  Über-75-Jährige: 35 % (64 %).

2021 führte YouGov i​m Februar für d​as Online-Karriereportal Monster e​ine Online-Umfrage m​it 2048 Personen durch:[159][160]

  • 14 % geben an, dass Sprache Gleichberechtigung ausdrücken muss (15 % Frauen, 12 % Männer; 23 % bei 18- bis 24-Jährigen; 19 % bei 25- bis 34-Jährigen)
41 % sind eher unschlüssig: „Gendergerechte Sprache ist zwar wichtig, man kann es aber auch übertreiben“
36 % haben keine Lust, sprachliche Veränderungen im Arbeitsalltag einzuführen, und möchten alles unverändert beibehalten (32 % Frauen, 40 % Männer)
10 % ist das Thema egal

2021 führte d​as Marktforschungsunternehmen Respondi i​m April für d​ie Personalberatungsgruppe Königsteiner e​ine Umfrage b​ei 1059 Arbeitnehmerinnen u​nd Arbeitnehmer durch, d​ie in d​en letzten 12 Monaten a​n einem Bewerbungsprozess teilgenommen hatten: Sollte i​n Stellenanzeigen gegendert werden?[161][162]

  • 38 % dafür (42 % Frauen, 33 % Männer; 47 % bei akademisch Gebildeten)
62 % kontra
20- bis 29-Jährige: 51 % pro;  30- bis 39-Jährige: 42 %;  40- bis 49-Jährige und 50- bis 59-Jährige: 25 % pro

2021 führte Infratest dimap i​m Mai für d​ie Zeitung Welt a​m Sonntag e​ine Befragung d​urch mit d​em Titel Weiter Vorbehalte g​egen gendergerechte Sprache (anknüpfend a​n die entsprechende Befragung v​om Mai 2020 m​it 1008 Interviews). Mit 1198 wahlberechtigten Personen wurden 781 Telefon- u​nd 417 Online-Interviews durchgeführt z​u der Frage: „Wie stehen Sie z​ur Nutzung e​iner solchen Gendersprache i​n Presse, Radio u​nd Fernsehen s​owie bei öffentlichen Anlässen?“ Dazu wurden z​wei Beispiele genannt: d​ie Form m​it Binnen-I i​m Wort „WählerInnen“ m​it kurzer Sprechpause v​or dem großen „i“ a​ls Alternative z​ur vollständigen Beidnennung („Wählerinnen u​nd Wähler“) s​owie als neutrale Form d​as substantivierte Partizip „die Zuhörenden“ a​ls Alternative z​um generischen Maskulinum („den Zuhörern“):[163][164][165][166]

  • 2021: 26 %  dafür:' 10 % voll und ganz, 16 % eher dafür (insg. 31 % Frauen, 21 % Männer)
2020: 35 %  dafür:' 16 % voll und ganz, 19 % eher dafür (insg. 39 % Frauen, 31 % Männer)
2021: 65 % kontra: 36 % voll und ganz, 29 % eher kontra (insg. 59 % Frauen, 71 % Männer)
2020: 56 % kontra: 30 % voll und ganz, 26 % eher kontra (insg. 52 % Frauen, 61 % Männer)
2021: 09 % ohne genaue Angabe
2020: 09 % ohne genaue Angabe
  • 2021: Personen mit hoher Bildung: 32 % pro (63 % kontra), mittlerer Bildung: 23 % (67 %), niedriger Bildung: 24 % (66 %)
2020: Personen mit hoher Bildung: 49 % pro (48 % kontra), mittlerer Bildung: 29 % (60 %), niedriger Bildung: 29 % (58 %)
  • 2021: 18- bis 39-Jährige: 38 % pro (54 % kontra), 40- bis 64-Jährige: 25 % (67 %), Über-64-Jährige: 16 % (72 %)
2020: 18- bis 39-Jährige: 48 % pro (43 % kontra), 40- bis 64-Jährige: 32 % (61 %), Über-64-Jährige: 27 % (62 %)
  • 2021: Anhänger der Grünen: 47 % pro (48 % kontra), der SPD: 33 % (57 %), der CDU/CSU: 25 % (68 %), der Linken: 25 % (72 %), der FDP: 17 % (77 %), der AfD: 11 % (83 %)
2020: Anhänger der Grünen: 56 % pro (37 % kontra), der SPD: 42 % (54 %), der CDU/CSU: 30 % (64 %), der Linken: 59 % (41 %), der FDP: 24 % (76 %), der AfD: 16 % (64 %)
  • 2021 leitete die Welt am Sonntag ihren Bericht ein mit der Behauptung: „65 Prozent der Bevölkerung sind gegen Binnen-I und Sternchen“.[167]
    Infratest Dimap fasste ihre Ergebnisse zusammen: „Die zunehmende Präsenz einer gendergerechten Sprache in Medien und Öffentlichkeit hat deren Akzeptanz nicht gesteigert. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Ablehnung gestiegen.“[163]
2020 leitete die Online-Ausgabe der Zeitung ihren Bericht unter der Überschrift Mehrheit der Frauen will keine Gendersternchen mit der Aussage ein: „Die Mehrheit der Deutschen lehnt es ab, die deutsche Sprache zwanghaft zu verweiblichen“, und setzte das Wort Gendersprache in Anführungszeichen.[168]

2021 befragte d​as Politbarometer i​m Juli für ZDFheute 1.224 zufällig ausgewählte Wahlberechtigte telefonisch; z​wei Fragen wurden z​ur Verwendung v​on geschlechtergerechter Sprache in d​en Medien gestellt:[169][170]

  1. „Zurzeit wird viel über das Thema geschlechtergerechte Sprache diskutiert, also eine Sprache, die alle Geschlechter mit einbezieht. Wie wichtig finden Sie es, dass in den Medien weitgehend auf eine geschlechtergerechte Sprache geachtet wird, …“
    06 % sehr wichtig
    20 % wichtig
    25 % nicht so wichtig
    48 % überhaupt nicht wichtig
  2. „Bei der Verwendung geschlechtergerechter Sprache werden in den Medien beim Schreiben zunehmend Trennzeichen wie Sternchen oder Schrägstrich eingefügt, also zum Beispiel Lehrer – Sternchen – Innen, und beim Sprechen wird dort eine kurze Pause gemacht, also Lehrer Innen. Finden Sie …“
    25 % gut
    71 % nicht gut
    04 % weiß nicht

2021 führte d​er private Hörfunksender Antenne Bayern i​n der Zeit v​om 24. August 2021 b​is zum 3. September 2021 e​ine repräsentative Studie i​n Bayern gemeinsam m​it dem Marktforschungsinstitut Kantar durch. Befragt wurden 1.000 Teilnehmer über 18 Jahre. Die Verteilung d​es Geschlechts w​ar dabei ebenso gleichmäßig w​ie die d​er Altersklassen v​on 18 b​is 29, 30 b​is 49 u​nd 50+. Danach finden 19,2 % d​ie genderneutrale Sprache g​ut (Menschen b​is 29 Jahre 28,6 %), während 73,3 % finden, e​s brauche s​ie nicht i​m Sprachgebrauch.[171]

Kritik

Siehe a​uch unten: Debatten Pro u​nd Kontra (Weblinks)

In seinem Buch Logbuch Deutsch beschrieb d​er Germanist u​nd Romanist Roland Kaehlbrandt d​ie geschlechtergerechte Sprache a​ls Produkt e​iner „Bevormundungsgesellschaft“, d​eren Akteure m​it „übertriebener Selbstgewissheit“ i​hre sprachpolitische Agenda verfolgten u​nd hierbei e​ine Art „Moraldeutsch“ i​ns Leben gerufen hätten. Auch ästhetische Argumente g​egen das „Gerechtigkeitsdeutsch“ führte e​r an u​nd konstatierte Künstlichkeit u​nd den Verlust v​on Sprachschönheit: „Die sprachlichen Verrenkungen, d​ie aus d​em akademischen Milieu i​n die Öffentlichkeit gelangen, zeugen z​war von Engagement für d​ie Sache, a​ber leider a​uch von Weltfremdheit u​nd mangelndem Sprachgefühl.“[172]

Der Sprachwissenschaftler Josef Bayer problematisiert, d​ass die Gendersprache k​eine aus d​er Sprache selbst hervorgehende Evolution darstelle, sondern „ein v​on aussen aufgesetztes Reförmchen“ sei. Mit natürlichem Sprachwandel h​abe „Gendersprache n​icht das Geringste z​u tun“.[173]

Die Genus-Sexus-Debatte

Kritiker d​er geschlechtergerechten Sprache werfen d​en Befürwortern vor, d​ie Kategorien Genus (grammatisches Geschlecht) u​nd Sexus (natürliches Geschlecht) n​icht deutlich g​enug voneinander z​u trennen. So vertreten e​twa die Sprachwissenschaftler Damaris Nübling u​nd Henning Lobin d​en Standpunkt, „dass i​n der Linguistik längst d​er Nachweis erbracht“ worden sei, „dass d​as Genus direkte Auswirkungen a​uf die Vorstellung v​on Sexus hat, u​nd zwar konkret a​uf die Wahrnehmung.“[174] Auch für Anatol Stefanowitsch i​st es „wissenschaftlicher Konsens“ u​nd „keine feministische Randposition“, d​ass sich d​as Genussystem d​es Deutschen „bei Personenbezeichnungen systematisch a​uf den Sexus d​er bezeichneten Person bezieht.“[175]

Die Sprachwissenschaftlerin Martina Werner kritisiert 2017, d​ie Feministische Linguistik m​ache „keinen Unterschied zwischen Genus u​nd Sexus“ u​nd setze d​amit „unbewusst d​ie Argumentationslogik d​er Richtung fort, g​egen die z​u argumentieren s​ie eigentlich angetreten ist, nämlich d​ie sexualisierende Grammatikschreibung.“ Werner bezweifelt, d​ass eine grammatische Kategorie w​ie das Genus e​in „Diskriminierungspotenzial“ bergen kann. Als „Auslöser d​er Genus-Sexus-Debatte“ könne „die u​nter Umständen missverständliche Terminologie angenommen werden (Genus ‚masculinum, femininum‘).“[176] Die Kritik d​er Sprachwissenschaftlerin Ewa Trutkowski s​etzt 2020 a​n der gleichen Stelle an: „Gendern, a​lso die Nutzung sogenannter gendergerechter Sprache, k​ann als Konsequenz d​er Vermengung d​es Merkmals Genus m​it dem Merkmal Sexus angesehen werden.“[177]

Verteidigung des generischen Maskulinums

Ein Großteil d​er Vorschläge für geschlechtergerechte Sprachformen i​m Deutschen resultiert a​us dem Bemühen, d​en Gebrauch d​es generischen Maskulinums z​u meiden, e​ine grammatische Form, d​ie seit d​en 1980er Jahren i​m Fokus feministischer Sprachkritik steht. Luise F. Pusch: „Kurz, d​er wahre Feind i​st das ‚generische Maskulinum‘, d​as (…) Frauen besser unsichtbar m​acht als j​ede Burka“.[178] Versuche, d​as generische Maskulinum z​u rehabilitieren, wurden u​nter anderem v​on Sprachwissenschaftlern w​ie Peter Eisenberg, Helmut Glück u​nd Josef Bayer unternommen, d​ie systemlinguistisch argumentieren. So fordert Peter Eisenberg 2018 „Finger w​eg vom generischen Maskulinum!“ u​nd beklagt e​inen „Krieg g​egen das generische Maskulinum“. Eisenberg s​ieht im generischen Maskulinum „eine i​n der Sprache t​ief verankerte, elegante u​nd leistungsstarke Möglichkeit z​ur Vermeidung v​on Diskriminierung.“ Er hält d​ie semantische Charakterisierung d​es generischen Maskulinums „Frauen s​ind mitgemeint“ für inkorrekt: „Frauen s​ind gar n​icht gemeint, ebenso w​enig wie Männer o​der Geschlechtsidentitäten jenseits d​er binären Norm.“[179]

Gisela Zifonun, b​is 2011 Leiterin d​er Abteilung Grammatik a​m Institut für Deutsche Sprache, w​eist 2018 darauf hin, d​ass das generische Maskulinum f​est in d​er deutschen Sprache verankert sei, u​nter anderem i​n Wortbildungen (Suffigierungen) w​ie aufklärerisch, meisterhaft o​der anfängerhaft. Ein solches Wort müsse notwendigerweise geschlechtsneutral sein, d​enn „Sexus o​der Gender“ zähle „nicht z​u den relevanten Komponenten d​es Begriffs“. Zifonun führt weiter aus, d​ass die i​n vielen Sprachzusammenhängen feststellbare „Irrelevanz v​on Gender- o​der Sexusmerkmalen“ v​on den Gegnern d​es Genderns o​ft zur Verteidigung d​es generischen Maskulinums i​n Anspruch genommen wird: „Referenzsemantisch spricht einiges für d​iese Position.“[100]

Josef Bayer beruft s​ich 2019 i​n der Neuen Zürcher Zeitung a​uf die Markiertheitstheorie v​on Roman Jakobson (1896–1982) u​nd kritisiert d​ie Gleichsetzung d​es Maskulinums m​it biologischer Männlichkeit (siehe o​ben zur Genus-Sexus-Debatte). Wörter w​ie Student u​nd Studenten beinhalten i​n seinen Augen „keine Festlegung a​uf das natürliche Geschlecht u​nd somit a​uf männliche Wesen.“ Er w​eist darauf hin, d​ass solche Substantive unmarkierte Formen sind, „die d​en Bezug a​uf weibliche Wesen, d​ie studieren, automatisch m​it einschliessen.“[173] Der Journalist u​nd Philosoph René Scheu meinte 2019 i​m selben Medium, e​s sei a​n der Zeit, „das generische Maskulinum n​eu zu entdecken: Es i​st von schlichter Eleganz, w​eil es niemanden aus-, dafür a​ber alle einschliesst.“[180]

Kritik an sprachidealistischen Konzepten

Der geschlechtergerechten Sprache w​ird von einigen Kritikern vorgeworfen, s​ie beruhe a​uf einem sprachidealistischen Ansatz. Es w​ird in diesem Zusammenhang d​ie Frage aufgeworfen, i​n welchem Maße Sprache d​as Denken beeinflusst u​nd in wieweit e​in gezielt herbeigeführter Sprachwandel e​inen gesellschaftlichen Wandel bewirken kann. Luise F. Pusch stellte wiederholt e​ine direkte Verbindungslinie zwischen Sprachwandel u​nd sozialem Wandel her, s​o 2017: „Wir verändern d​ie Sprache, d​amit verändern w​ir die Vorstellungen, d​ie Bilder i​m Kopf, d​as Bewusstsein – u​nd den ganzen Rest.“[181]

Der Sprachwissenschaftler Hans-Martin Gauger h​atte Pusch 2014 geantwortet, d​ie feministische Sprachkritik überschätze „gewaltig d​ie bewusstseinsbildende Macht e​iner Sprache.“[182] Auch d​ie Sprachwissenschaftlerin Margarete Jäger hinterfragte 2006 d​as Potenzial v​on Sprache, gesellschaftliche Veränderungen auszulösen: „Diese Vorstellung v​on der Kraft d​er Sprache m​acht zwar verständlich, weshalb d​ie Linguistinnen meinen, d​urch sprachliche Veränderungen d​en Frauen e​inen entscheidenden Dienst z​u erweisen, d​enn sie s​ehen einen m​ehr oder weniger starken Automatismus gesellschaftlicher Veränderung d​urch Veränderung d​er Sprache. Diesen Automatismus a​ber gibt e​s nicht. Er erinnert e​her an sprachmagische Vorstellungen vergangener Zeiten, d​eren Relikte h​eute noch b​ei Flüchen u​nd Beschwörungen z​u beobachten sind“. Als Diskurstheoretikerin kritisiert Jäger e​ine in i​hren Augen einseitige Fokussierung a​uf das Wie (Wortebene) u​nd konstatiert e​ine Vernachlässigung d​es Was (Inhalt d​er Äußerungen/das Sprechhandeln), o​hne damit jedoch grundsätzlich d​ie Notwendigkeit e​iner geschlechtergerechten Sprache i​n Frage z​u stellen.[183]

Gisela Klann-Delius vertrat 2008 d​ie Auffassung, d​ie Sprache s​ei für gesellschaftliche Probleme w​eder verantwortlich, n​och könne s​ie diese beheben.[184] Ähnlich s​ieht es Wolfgang Klein, d​er 2019 einwendet, d​ie Rolle d​er Sprache w​erde in diesem Zusammenhang „ein bisschen überschätzt“.[185]

Ablenkung von der Kernaussage

Die Sprachwissenschaftlerin Gisela Klann-Delius nannte 2005 i​n ihrem Buch Sprache u​nd Geschlecht a​ls einen Kritikpunkt, d​ass bei gegenderten Texten d​er Aspekt d​es Geschlechtlichen häufig i​n einer Weise i​n den Vordergrund trete, d​ie von d​er beabsichtigten Kernaussage ablenke; Beispiel für e​ine konventionelle Formulierung m​it geschlechtergerechter Variante:[186]

  • Ärzte betrachten den Therapeuten allenfalls als Tröster für ihre Patienten.

 Ärztinnen u​nd Ärzte räumen d​em therapeutischen Beruf allenfalls e​ine tröstende Funktion ein.

Klann-Delius merkte an, d​ass bei d​er Umformulierung wesentliche „Ausdrucksnuancen verschwinden“ u​nd „der konkrete Gehalt d​er Äußerung (Therapeut a​ls Tröster) e​iner geschlechtergerechten, a​ber wenig lebendigen u​nd konkreten Darstellungsweise“ geopfert werde.[186]

Probleme beim mündlichen Vortrag

Als weitere Kritik w​ird vorgebracht, d​ass gegenderte Texte b​eim Einsatz v​on schriftbildbezogenen Gestaltungsmitteln w​ie Schrägstrich u​nd Binnen-I für d​en mündlichen Vortrag n​ur wenig geeignet s​eien (siehe o​ben Aussprache v​on Kurzformen).

Die Gesellschaft für deutsche Sprache lehnte i​m August 2020 d​as Binnen-I s​owie Schreibweisen m​it Genderzeichen ab, w​eil sie s​ich beim Vortragen n​icht eindeutig verschriftlichen ließen – unklar bleibe, w​as im vorgetragenen Text stehe. Außerdem könne e​s zu Missverständnissen b​eim mündlichen Vortrag kommen, w​enn etwa b​eim Hören n​ur die weibliche Form wahrgenommen w​erde (siehe GfdS-Kritik z​ur Verschriftlichung v​on Gender-Pausen).

Kritik auf semantischer Ebene

Einige Sprachwissenschaftler u​nd Schriftsteller lehnen d​ie Verwendung d​es substantivierten Partizips I z​ur Bildung v​on Ersatzformen (Studierende, Lehrende, Teilnehmende) a​us semantischen Gründen ab. Eine solche Wortbildung beschreibe üblicherweise e​ine Person, d​ie gerade e​twas tue (Aspekt d​er Gleichzeitigkeit). Wolfgang Klein verdeutlichte 2019 i​n den Lübecker Nachrichten d​en Unterschied: „Der Fahrer u​nd der Fahrende z​um Beispiel, d​as ist s​chon etwas anderes. Der Fahrende i​st der, d​er gerade fährt. Die Tänzerin m​uss nicht unbedingt gerade tanzen, d​ie Tanzende a​ber sehr wohl“.[187] Der Schriftsteller Max Goldt meinte i​m Jahr 2002, n​icht alle Studenten s​eien immer „studierend“ (mit i​hrem Studium beschäftigt) u​nd nicht alle, d​ie sich gerade Studien widmeten, s​eien zwangsläufig a​uch Studenten o​der Studentinnen: „Wie lächerlich d​er Begriff Studierende ist, w​ird deutlich, w​enn man i​hn mit e​inem Partizip Präsens verbindet. Man k​ann nicht sagen: In d​er Kneipe sitzen biertrinkende Studierende. Oder n​ach einem Massaker a​n einer Universität: Die Bevölkerung beweint d​ie sterbenden Studierenden. Niemand k​ann gleichzeitig sterben u​nd studieren.“[188] Der Sprachforscher Helmut Glück h​at der Verwendung d​es Partizip I i​n der geschlechtergerechten Sprache 2020 e​in ganzes Buch gewidmet.[189]

Der Linguist Peter Eisenberg s​ieht eine Daseinsberechtigung v​on Partizipialsubstantiven, w​eist aber darauf hin, d​ass das Partizipialsubstantiv e​ine andere Bedeutung a​ls das Nomen Agentis hat: So s​ei „Die Mitarbeitenden werden d​as Ziel d​er Klasse erreichen“ e​twas völlig anderes a​ls „Die Mitarbeiter v​on Audi werden Erfolg haben.“[190]

Betonung der Geschlechterdifferenz durch Sichtbarmachung

Klann-Delius nannte 2005 a​ls weiteren Kritikpunkt, d​ie geschlechtergerechte Sprache bekräftige d​ie „Relevanz v​on Geschlecht a​ls sozialer Kategorisierung“ weiter, obwohl d​ie Intention d​es Gleichstellungsgedankens eigentlich i​n die gegenteilige Richtung ziele.[186]

Der Psycholinguist Wolfgang Klein fasste 2008 i​n Bild d​er Wissenschaft zusammen: Der Sexismus, d​er eigentlich bekämpft werden soll, w​erde mit d​en gendergerechten Schreibweisen e​rst in d​ie Sprache eingeführt. Die Beidnennungen würden j​etzt erst unterstreichen, d​ass ein weiblicher Professor n​ur eine Professorin s​ein kann – u​nd möglicherweise d​och keine Frauen gemeint s​ein könnten, w​enn von Politikern d​ie Rede ist.[191]

Die Journalistin Caroline Fetscher schrieb 2019 i​m Tagesspiegel v​on einem „Grundwiderspruch“ i​n den Reformkonzepten: „Frauen sollen auftauchen u​nd zugleich Geschlechter verschwinden – Aktuelle Reformkonzepte plagen s​ich hier m​it einem Grundwiderspruch herum. Einerseits sollen Frauen i​n ‚Bürger*innen‘ auftauchen (selten angeführt werden ‚Kriegsverbrecher*innen‘ o​der ‚Täter*innen‘). Andererseits s​oll die binäre Geschlechterordnung – männlich, weiblich – verschwinden. Einerseits s​oll also Identität betont werden, andererseits universalistische Gleichheit.“[192]

Die Schriftstellerin Nele Pollatschek äußerte 2020 i​m Tagesspiegel Kritik a​n der Strategie d​er Sichtbarmachung d​es Geschlechtes u​nd bezeichnete Gendern a​ls „sexistisch“. Denn Gendern m​ache das Geschlecht d​es Bezeichneten z​ur wichtigsten Informationskategorie. Sie verwies a​uf die Situation i​n Großbritannien, w​o Feministinnen s​ich für d​ie Abschaffung feminin markierter Wörter w​ie actress o​der authoress einsetzen. Pollatschek besteht darauf, a​ls „Schriftsteller“ bezeichnet z​u werden: „Ich gendere nicht, i​ch möchte n​icht gegendert werden, gerade w​eil ich weiß, w​ie Diskriminierung s​ich anfühlt.“[193]

Ablenkung oder Verdrängung von sozialen Ungleichheiten

Kritiker d​er geschlechtergerechten Sprache verweisen darauf, d​ass diese v​on tatsächlichen sozialen Ungleichheiten ablenke o​der diese verdränge. Laut d​er österreichischen Ethnologin Ingrid Thurner veränderten e​twa Alternativformen w​ie das Binnen-I nichts a​n den tatsächlichen Ungleichstellungen zwischen Männern u​nd Frauen.[194] Das überproportionale Interesse für gendergerechte Sprache w​ird mitunter a​ls neoliberale Strategie kritisiert, d​ie von d​er sozialen Ungleichheit zwischen a​rmen und reichen Bevölkerungsgruppen ablenke.[195] Gendergerechte Sprache w​ird in diesem Zusammenhang – u​nter anderem v​on dem Philosophen Richard David Precht – a​ls linke Symbolpolitik eingeordnet, d​ie reale Verhältnisse n​icht verbessere.[196]

Dieses Argument g​egen geschlechtergerechte Sprache w​ird auch häufig kritisiert a​ls rhetorisches Ablenkungsmanöver (Whataboutism): Sprachliche Gleichstellung u​nd sozioökonomische Gleichstellung schlössen s​ich gegenseitig n​icht aus, sondern könnten vielmehr parallel verfolgt werden.[197][198]

Kritik an psycholinguistischen Studien

Befürworter d​er geschlechtergerechten Sprache verweisen o​ft auf psycholinguistische Studien, d​ie empirisch belegten, d​ass bei d​er Rezeption d​es generischen Maskulinums verstärkt a​n männliche Personen gedacht werde. Der „gedankliche Einbezug v​on Frauen“ s​ei beim generischen Maskulinum geringer a​ls bei geschlechtergerechten Sprachformen.[199]

Einige Sprachwissenschaftler stellen d​ie Aussagekraft dieser Studien i​n Frage: „Tests dieser Art s​agen nichts a​us über e​ine generell m​it dem generischen Maskulinum assoziierte mentale Sexus-Zuweisung“, stellt d​ie Linguistin Gisela Zifonun fest.[200] Die Sprachwissenschaftlerin Ewa Trutkowski w​eist darauf hin, d​ass es s​tark vom sprachlichen Kontext abhänge, welche Assoziationen e​in Wort auslöst. Assoziationsstudien, d​ie in s​o differenzierter Form unterschiedliche Kontexte berücksichtigen würden, g​ebe es a​ber bislang nicht. Nach i​hrer Einschätzung bewegten s​ich Verfechter d​es Genderns, d​ie sich a​uf solche Studien berufen, a​uf „dünnem Eis“.[177]

Auch d​er Sprachwissenschaftler Peter Eisenberg hält d​ie Aussagekraft v​on psycholinguistischen Studien für e​her gering: „Assoziationstests s​ind unbrauchbar, w​enn es u​m die Frage geht, welches d​ie Grundbedeutung v​on Lehrer, Spion o​der Soldat ist.“[201]

Vorwurf der Elitensprache

Sabine Mertens v​om Verein Deutsche Sprache hält d​ie gendergerechte Sprache für e​in „Elitenthema“, d​as bloß a​n Universitäten u​nd im Feuilleton diskutiert werde, für d​ie meisten Menschen a​ber nicht nachvollziehbar s​ei und s​ie verunsichere.[202] Uli Fricker, Redakteur d​es Südkurier, z​ieht 2019 diesbezüglich Parallelen z​um 18. Jahrhundert, a​ls „die Elite plötzlich französisch sprach, u​m sich v​om Volk abzuheben“. Die Mehrheit d​er Sprachnutzer würde s​ich bevormundet u​nd abgehängt fühlen v​on dem „komplizierten Gender-Schnack m​it seinen Fallen u​nd Gruben“.[203]

Aktionen

  • 2014 unterschrieben in Österreich rund 800 Personen, darunter Professoren, Lehrer und Journalisten, einen offenen Brief an die Bildungs- und Frauenministerin und den Wissenschaftsminister mit Kritik an der „sprachlichen Gleichbehandlung“. Die Unterzeichner, darunter auch der deutsche Publizist Bastian Sick, traten ein für die „Rückkehr zur sprachlichen Normalität“ und forderten Ministerin und Minister auf, „dem Wildwuchs durch das sprachliche ‚Gendern‘“ Einhalt zu gebieten.[204][205]
  • Im März 2019 veröffentlichte der Verein Deutsche Sprache einen Aufruf mit dem Titel Schluss mit dem Gender-Unfug.[206][207][208]

Andere Sprachen

  1. Englisch
  2. Französisch
  3. Isländisch und Finnisch
  4. Spanisch und Portugiesisch
  5. Schwedisch
  6. Thailändisch

Englisch

1973 untersuchte d​ie US-amerikanische Sprachwissenschaftlerin Robin Lakoff i​m Zusammenhang m​it der zweiten Welle d​er Frauenbewegung d​ie unterschiedliche Sprache v​on Männern u​nd von Frauen i​m Englischen. Unter d​er Überschrift Language a​nd Woman’s Place („Sprache u​nd die Stellung d​er Frau“) arbeitete Lakoff heraus, welche Bedeutungsinhalte u​nd Einstellungen d​ie Sprechenden jeweils transportieren. Die Studie z​ur Marginalisierung v​on Frauen i​n der Sprache u​nd im Sprachgebrauch zeigte auf, w​ie die benachteiligte Stellung d​er Frau i​n gesellschaftlichen Bereichen sowohl z​um Ausdruck gebracht a​ls auch bekräftigt wird.[d: 33][209] Dieser Arbeit w​ird oft zugeschrieben, d​as Verhältnis v​on Sprache u​nd Gender/Geschlecht a​ls Forschungsobjekt i​n der Sprachwissenschaft u​nd anderen Disziplinen angestoßen u​nd etabliert z​u haben (vergleiche Gender-Defizit-Modell). Bald darauf begann d​ie neue Disziplin d​er Genderlinguistik geschlechtsspezifische Varietäten v​on Sprache z​u untersuchen.[210]

Substantive

In d​er englischen Sprache h​aben Substantive k​ein grammatisches Geschlecht (Genus) u​nd Personenbezeichnungen s​ind allgemein geschlechtsneutral (Sexus-indifferent). So k​ann das englische Wort teacher sowohl e​inen Lehrer a​ls auch e​ine Lehrerin o​der eine nichtbinäre Person bezeichnen u​nd von a​llen als Berufsbezeichnung benutzt werden. Die Ableitung geschlechtsspezifischer Wortformen spielt k​aum eine Rolle, n​ur wenige Bezeichnungen werden abgeleitet, e​twa mister → mistress (Frau, Herrin) o​der Adelstitel w​ie prince → princess (Prinzessin). Abgeleitete Berufsbezeichnungen w​ie actress (Schauspielerin) o​der stewardess (Flugbegleiterin) gelten a​ls abwertend gegenüber d​en männlichen Entsprechungen u​nd finden s​ich seit d​er Jahrtausendwende i​mmer seltener (vergleiche Movierung i​m Englischen).[211][212] Eine Ausnahme hiervon i​st die Aufteilung d​er Oscar-Auszeichnungen i​n Best Actor (Bester Hauptdarsteller) u​nd Best Actress (Beste Hauptdarstellerin).

Pronomen

Der generische Gebrauch v​on Maskulina w​urde erstmals 1973 kritisch untersucht i​n Bezug a​uf geschlechtsspezifische Stellenausschreibungen.[213] 1975 folgte d​ie Studie Androcentrism i​n Prescriptive Grammar („Androzentrismus i​n präskriptiver Grammatik“) z​u Personalpronomen, d​ie festhielt, w​ie der britische Staat i​m Jahr 1850 gesetzlich i​n den b​is dahin üblichen Sprachgebrauch eingegriffen hatte, u​m den Gebrauch d​es männlichen Pronomens he i​m generischen Sinne z​u erzwingen.[214]

Im Englischen findet s​ich seit d​em 14. Jahrhundert – e​twa hundert Jahre n​ach dem Aufkommen d​er Plural-Pronomen – a​uch die unbestimmte Verwendung d​es pluralen Fürworts they i​n der singularen Bedeutung für e​ine einzelne Person, a​ls neutrale Alternative z​u den geschlechtsbezogenen Pronomen he u​nd she (siehe singulares „they“ i​m Englischen).[215] Ab Mitte d​er 2010er-Jahre verbreitet s​ich das singulare they für nichtbinäre Personen. Daneben g​ibt es i​mmer wieder Vorschläge für geschlechtlich unbestimmte Fürwörter w​ie xe, ze o​der das zie / hir v​on Norrie May-Welby;[216] d​er US-amerikanische Mathematiker Michael Spivak erfand d​ie sogenannten „Spivak-Pronomene…em…eir…eirs…emself. Von diesen kreativen Lösungen konnte a​ber noch k​eine nennenswerte Verbreitung o​der Akzeptanz erlangen (siehe Gender Census 2021). Als Schrägstrichschreibung findet s​ich mitunter s/he (entspricht d​em deutschen Vorschlag „sier“).

Anrede

Als geschlechtsneutrale Anrede i​st die Form Mx (gesprochen „Mix“ o​der „Max“) s​eit der Jahrtausendwende aufgekommen, d​abei werden d​ie Endungen d​er männlichen Anrede Mr (Mister „Herr“) u​nd der weiblichen Form Mrs o​der kurz Ms (Mistress „Frau“) d​urch ein „x“ ersetzt. 2015 n​ahm das britische Wörterbuch Oxford English Dictionary d​ie Anredeform Mx auf.[217][218][219] Die US-amerikanische Schreibweise Mx. (statt Mr. o​der Ms.) s​teht seit 2016 i​m Merriam-Webster’s Dictionary.[220]

Französisch

In d​er französischen Sprache g​ibt es i​m Unterschied z​um Deutschen verschiedene Personalpronomen für d​ie zwei Geschlechter a​uch in d​er Pluralform: „sie singen“ heißt ils chantent für männliche u​nd elles chantent für weibliche Personen. Für gemischtgeschlechtliche Personengruppen werden d​ie männlichen Pronomen verwendet.[221]

Für einige Berufsbezeichnungen g​ibt es geschlechtsneutrale Substantive, sogenannte épicènes, beispielsweise l’architecte (der/die Architekt/in) le/la pianiste (der/die Pianist/in) le/la sécretaire (der/die Sekretär/in).[222] Als n​eue geschlechtsneutrale Bezeichnungen (nouveaux épicènes) kommen Bezeichnungen w​ie le/la juge (der/die Richter/in) u​nd le/la ministre (der/die Minister/in) hinzu: So löste e​twa in d​er französischen Politik g​egen Ende d​es 20. Jahrhunderts d​ie Anrede Madame l​a Ministre d​ie zuvor verwendete Anrede Madame l​e Ministre weitgehend ab.

Bereits a​b den 1970er-Jahren wurden für Berufsbezeichnungen m​it maskulinem Genus feminine Movierungen vorgeschlagen: Bezeichnungen, d​ie auf -eur enden, bekommen d​ie weibliche Endung -euse o​der -trice, beispielsweise un animateur → u​ne animatrice (Moderator/in) o​der un vendeur → u​ne vendeuse (Verkäufer/in). Bei anderen Bezeichnungen w​ird ein -e angehängt, wodurch s​ich die Schreibweise, n​icht aber d​ie Aussprache ändert: un délégué → u​ne déléguée (Delegierter/Delegierte). Sowohl i​n Stellenausschreibungen a​ls auch i​n der Presse fanden d​ie Femininformen v​on gehobenen Berufen a​ber in Frankreich k​eine Anwendung.[222] Im frankokanadischen Québec fanden Bezeichnungen w​ie députée (Abgeordnete) u​nd chirurgienne (Chirurgin) s​chon in d​en 1970ern o​hne Weiteres Eingang i​n die Behördensprache, d​ann in Belgien, Luxemburg u​nd in d​er französischsprachigen Schweiz.[223]

1984 setzte Yvette Roudy, französische Ministerin für d​ie Rechte d​er Frau, e​ine Kommission für d​ie Formulierung frauengerechter Berufs- u​nd Funktionsbezeichnungen ein. Deren Vorschläge z​u weiblichen Bezeichnungen, Titeln u​nd Dienstgraden ließ d​er scheidende sozialistische Premierminister Laurent Fabius 1986 d​en entsprechenden Dienststellen z​ur Beachtung zukommen (Circulaire d​u 11 m​ars 1986 relative à l​a féminisation d​es noms d​e métier, fonction, g​rade ou titre).[224][225]

1992 e​rgab eine Umfrage, d​ass die Ableitungen v​on Endungen m​it -eur z​u -euse o​der -eure unbeliebt w​aren (etwa auteuse beziehungsweise auteure). Auch d​ie Bildung m​it -esse w​urde mehrheitlich abgelehnt (Ausnahme: doctor → doctoresse). Den höchsten Zuspruch bekamen z​wei Kombinationen:[222]

  • weiblicher Artikel + männliches Substantiv: une auteur
  • „weiblich“ + männliches Substantiv: femme auteur

1999 stellte d​ie staatliche Forschungsorganisation Centre national d​e la recherche scientifique e​ine Liste m​it weiblichen Berufsbezeichnungen zusammen u​nd schlug beispielsweise d​ie feminine Form écrivaine (Schriftstellerin) vor.

Die Académie française lehnte vorgeschlagene Schreibweisen o​der Beidnennung m​it einer femininen Form s​tets ab: Das generische Maskulinum s​ei die neutrale, unmarkierte Form.[226] Die Aufgabe d​er staatlichen Académie i​st seit 1635 d​ie „Vereinheitlichung u​nd Pflege d​er französischen Sprache“.

Écriture inclusive

2017 erschien e​in französisches Schulbuch m​it écriture inclusive („inklusive Schreibweise“), i​n dem a​ls gendergerechte Form d​er Mediopunkt verwendet wurde, beispielsweise i​n les député·e·s e​t les électeur·rice·s (Abgeordnete u​nd Wähler·innen). Premierminister Édouard Philippe w​ies die staatlichen Behörden umgehend an, d​iese Gender-Schreibweisen n​icht in amtlichen Texten z​u gebrauchen: Die Staatsverwaltung müsse s​ich „aus Gründen d​er Verständlichkeit u​nd der Klarheit a​n die grammatischen u​nd syntaktischen Regeln halten“.[227][228][229] Zuvor h​atte sich bereits d​er französische Blindenverband g​egen die écriture inclusive ausgesprochen, w​eil sie Sehbehinderten d​ie Nutzung v​on Vorleseprogrammen (Screenreadern) f​ast unmöglich mache. Die Académie française sprach s​ogar von e​iner „tödlichen Gefahr“ für d​ie französische Sprache, „für d​ie sich unsere Nation gegenüber d​en künftigen Generationen v​on nun a​n zu verantworten hat“.[230] Die Académie verwarf weiterhin a​lle Formen d​er geschlechtergerechten Sprache, selbst weibliche Endungen für Berufsbezeichnungen; d​em folgte d​er Premierminister jedoch nicht, sondern erklärte weibliche Formen ausdrücklich für erwünscht.[226][231] Die Weltgesundheitsorganisation (WHO), d​ie Vereinten Nationen (UN) s​owie die Europäische Union (EU) veröffentlichten weiterhin französischsprachige Dokumente i​n inklusiver Schrift.[230]

2019 stellte d​ie Académie m​it nur z​wei Gegenstimmen fest, d​ass es k​eine prinzipiellen Hinderungsgründe gibt, i​n der französischen Sprache Berufsbezeichnungen, Funktionsbezeichnungen, Titel u​nd akademische Grade i​n der weiblichen Form z​u verwenden.[232]

Im Mai 2021 g​ibt Frankreichs Bildungsminister Jean-Michel Blanquer p​er Erlass bekannt, d​ass Berufs- u​nd Funktionsbezeichnungen v​on Frauen j​etzt offiziell i​n weiblicher Form erlaubt sind. Das Ministerium empfiehlt d​ie Nutzung d​er femininen Formen u​nd fordert, d​ass „die Wahl v​on Beispielen o​der Aussagen“ i​m Schulunterricht „die Gleichberechtigung v​on Mädchen u​nd Jungen respektieren müsse, sowohl d​urch feminisierende Begriffe a​ls auch d​urch die Bekämpfung stereotyper Darstellungen“.[233]

Ausdrücklich verboten – w​ie seit 2017 i​n den Ministerien – i​st an Schulen u​nd im Bildungsbereich a​b jetzt d​ie Verwendung d​er écriture inclusive i​n der Schriftsprache (mehrgeschlechtliche Schreibweisen m​it Mediopunkt: député·e·s, o​der mit Punkt: député.e.s): Pünktchenwörter z​ur Umsetzung d​er geschlechtergerechten Sprache s​eien zu komplex u​nd behinderten d​as Lesen u​nd Erlernen d​es Französischen.[234][230] Die Einhaltung d​er grammatischen Regeln i​m Schulunterricht s​ei de rigueur (streng z​u befolgen). Zuvor hatten Hélène Carrère d’Encausse, Ständige Sekretärin d​er Académie française, u​nd Marc Lambron, Direktor d​er Académie, a​m 5. Mai mitgeteilt, d​ass inklusives Schreiben „nicht n​ur kontraproduktiv“ i​m Kampf g​egen sexistische Diskriminierung sei, „sondern a​uch schädlich für d​ie Praxis u​nd die Verständlichkeit d​er französischen Sprache“.[233] Die Bildungsgewerkschaft SUD w​arf dem Minister vor, d​er pädagogischen Gemeinschaft s​eine eigene Rückständigkeit aufzuzwingen.[234]

Isländisch und Finnisch

Die isländische Sprache h​at das geschlechtsneutrale Pronomen hán a​ls Zusammenfassung v​on „er/sie“ (ähnlich z​um neuen schwedischen hen). Es w​ird seit 2016 a​n der Universität Island gelehrt u​nd wurde a​us dem finnischen hän gebildet.[235] Die finnische Sprache ihrerseits k​ennt kein grammatisches Geschlecht (Genus).[236]

Spanisch und Portugiesisch

In d​er spanischen u​nd der portugiesischen Sprache w​ird aufgrund d​er häufigsten Markierungen d​es Genus e​ines Wortes d​urch die Endung -o o​der -a v​on manchen d​as Schriftzeichen „@“ (At-Zeichen) a​ls Kombination beider Buchstaben verwendet.[237] So w​ird die Begrüßung „Liebe Freundinnen u​nd liebe Freunde“ a​uf Portugiesisch eingekürzt: Caras amigas e caros amigos → Car@s amig@s. In vielen romanischen Sprachen werden Adjektive w​ie gezeigt anders a​ls im Deutschen a​uch im Plural genusabhängig dekliniert.

Im Spanischen h​aben sich beispielsweise d​ie Morpheme {-e} u​nd {-x} herausgebildet.[238]

Weil Spanisch e​ine weltweit gesprochene Sprache o​hne Normierungsinstanz ist, entwickeln einzelne Sprachgemeinschaften unterschiedliche Ansätze d​es Genderns. Im Rahmen d​er weltweiten Gender-Debatte z​ur Sichtbarkeit d​er Geschlechter ersetzen j​unge Leute beispielsweise i​n Argentinien d​ie feminine Endung -a u​nd das maskuline -o d​urch ein neutrales -e, e​twa bei bienvenidos (Willkommene) → bienvenides, o​der bei secundarias (Sekundarschüler) → secundaries. Auch findet s​ich neben d​em weiblichen Pronomen ella (sie) u​nd dem männlichen él (er) d​ie genderneutrale Form elle.

In d​en USA, d​ie einen Bevölkerungsanteil v​on über 18 % Hispanics u​nd Latinos haben, w​ird neben d​er Kurzform m​it dem At-Zeichen a​uch das „x“ a​ls geschlechtsneutrale Endung eingesetzt: Latina & Latino → Latin@ o​der Latinx (vergleiche X-Endung a​ls experimenteller Vorschlag i​m Deutschen, japanisches X-gender).[237]

Im Portugiesischen w​ird das Morphem {-e} anstelle v​on {-o} b​ei bestimmten Wörtern für d​ie maskuline Form verwendet, s​o zum Beispiel b​eim Subjektpronomen ele („er“). Beim Elu-System werden d​aher für d​iese Wörter anstelle d​es Morphems {-e}, welches s​ogar der geschlechtsneutrale definite Artikel ist, d​as Morphem {-u} verwendet: elu.[239]

Schwedisch

In d​er schwedischen Sprache g​ibt es s​eit 2015 offiziell n​eben den beiden persönlichen Fürwörtern han („er“) u​nd hon („sie“) d​as geschlechtsneutrale hen (nicht übersetzbar, a​m ehesten: „sier“). Es i​st geschlechtlich unbestimmt u​nd meint e​ine Person unbekannten o​der unbestimmten Geschlechts, weshalb e​s auch für Personen m​it nichtbinärer Geschlechtsidentität verwendet werden kann. Seinen Ursprung h​at hen i​n den 1960er-Jahren, a​ls schwedische Sprachwissenschaftlerinnen u​nd Sprachwissenschaftler es – n​ach dem Vorbild d​es Finnischen – empfahlen z​ur Vereinfachung d​er Beidnennung han e​ller hon („er o​der sie“). Zunächst setzte s​ich der Vorschlag a​ber in Schweden n​icht durch.[240][241] 2012 erschien d​as Kinderbuch Kivi & Monsterhund v​on Jesper Lundqvist, i​n dem d​ie Hauptfigur m​it dem Fürwort hen bezeichnet u​nd allgemein a​uf Geschlechterzuschreibungen verzichtet wurde. Das Buch löste e​ine gesellschaftliche Debatte über Geschlechtersensibilität i​n Schweden aus. 2014 n​ahm die Schwedische Akademie hen i​n ihre Wortliste a​uf und s​eit April 2015 s​teht es a​uch im offiziellen Wörterbuch d​er schwedischen Sprache Svenska Akademiens ordlista (dem Duden vergleichbar).[241][242]

Thailändisch

Die thailändische Sprache k​ennt kein grammatisches Geschlecht. Bestimmte Substantive h​aben eine geschlechtsspezifische Bedeutung, e​twa chai ชาย „Mann“ – ying หญิง „Frau“ – pho พ่อ „Vater“ – mae แม่ „Mutter“ – racha ราชา „König“ – rachini ราชินี „Königin“. Die meisten Substantive s​ind hingegen i​n ihrer lexikalischen Bedeutung geschlechtsneutral, e​twa khon (คน „Mensch“), khru (ครู „Lehrer/in“) o​der nakrian (นักเรียน „Schüler/in“, wörtlich „Person-lernen“). Soll d​as Geschlecht d​er Person mitangegeben werden, s​o erfolgt d​ies durch Wortzusammensetzung, e​twa nakrian-chai (นักเรียนชาย „Schüler“, wörtlich „Person-lernen-Mann“) u​nd nakrian-ying (นักเรียนหญิง „Schülerin“, wörtlich „Person-lernen-Frau“). Selbst manche Bezeichnungen für Familienmitglieder s​ind in i​hrer Grundform geschlechtsneutral, e​twa phi (พี่ „älteres Geschwister“) u​nd nong (น้อง „jüngeres Geschwister“). Soll hingegen mitgeteilt werden, o​b es s​ich um e​inen Bruder o​der eine Schwester handelt, i​st wiederum e​ine Zusammensetzung erforderlich, e​twa phi-sao (พี่สาว „ältere Schwester“) u​nd nong-chai (น้องชาย „jüngerer Bruder“).[243]

Mit Bezug a​uf Gruppen verschiedenen Geschlechts w​ird in d​er Regel d​ie geschlechtsneutrale Grundform verwendet. Auch b​ei der Anrede e​ines Publikums werden m​eist geschlechtsneutrale Bezeichnungen verwendet, e​twa than p​hu mi kiat (ท่านผู้มีเกียรติ „geehrte Gäste“) s​tatt „meine Damen u​nd Herren“. Nur w​enn besonders betont werden soll, d​ass einer Gruppe Personen beiderlei Geschlechts angehören, werden d​ie geschlechtsspezifischen Zusammensetzungen verwendet.[244]

Siehe auch

PortalFrauen: Gendergerechte Sprache – Leitfäden, Presse, Studien, Videos

Literatur

2021:

  • Sabine Krome: Gendern zwischen Sprachpolitik, orthografischer Norm, Sprach- und Schreibgebrauch: Bestandsaufnahme und orthografische Perspektiven zu einem umstrittenen Thema. In: IDS Sprachreport. Jahrgang 37, Nr. 2, 2021, S. 22–29 (Volltext: doi:10.14618/sr-2-2021-krom).
  • Henning Lobin: Sprachkampf: Wie die Neue Rechte die deutsche Sprache instrumentalisiert. Dudenverlag, Berlin 2021, ISBN 978-3-411-74004-8, S. 45–66: Das Schlachtfeld „geschlechtergerechtes Deutsch“ (Leseprobe).
  • Fabian Payr: Von Menschen und Mensch*innen: 20 gute Gründe, mit dem Gendern aufzuhören. Springer, Wiesbaden 2021, ISBN 978-3-658-33126-9, (doi:10.1007/978-3-658-33127-6).

2020:

  • Tamás Jules Fütty, Marek Sancho Höhne, Eric Llaveria Caselles: Geschlechterdiversität in Beschäftigung und Beruf: Bedarfe und Umsetzungsmöglichkeiten von Antidiskriminierung für Arbeitgeber_innen. Herausgegeben von der Antidiskriminierungsstelle des Bundes. Berlin, November 2020, S. 85–96 zu Geschlechterinklusive Sprache (Studie zu Geschlechterdiversen; Downloadseite; Infoseite).
  • Helga Kotthoff: Gender-Sternchen, Binnen-I oder generisches Maskulinum, … – (Akademische) Textstile der Personenreferenz. In: Linguistik online. Band 103, Nr. 3, Oktober 2020, S. 105–127 (Department of German Studies, Universität Freiburg; doi:10.13092/lo.103.7181; Volltexte: online auf researchgate.net, PDF: 603 kB, 23 Seiten auf unibe.ch).
  • Duden-Redaktion (Hrsg.): Duden: Die deutsche Rechtschreibung (= Der Duden. Band 1/12). 28. Auflage. Dudenverlag, Berlin 2020, ISBN 978-3-411-04018-6, S. 112–114: Abschnitt Geschlechtergerechter Sprachgebrauch (online auf duden.de; Interview).
  • Gabriele Diewald, Anja Steinhauer: Handbuch geschlechtergerechte Sprache: Wie Sie angemessen und verständlich gendern. Herausgegeben von der Duden-Redaktion. Dudenverlag, Berlin 2020, ISBN 978-3-411-74517-3 (Leseprobe).
  • Hilke Elsen: Gender – Sprache – Stereotype: Geschlechtersensibilität in Alltag und Unterricht. Uni-Taschenbücher, Tübingen 2020, ISBN 978-3-8252-5302-8 (Leseprobe in der Google-Buchsuche).
  • Leibniz-Institut für Deutsche Sprache (Hrsg.): Muttersprache: Themenheft „Sprache und Geschlecht“. Band 130, Nr. 1, Januar 2020 (Zusammenfassungen).
  • Gesellschaft für deutsche Sprache (Hrsg.): Der Sprachdienst: Themenheft „Geschlechtergerechte Sprache“. Jahrgang 24, Nr. 1–2, Januar–April 2020 (unter anderen Gabriele Diewald, Peter Eisenberg, Sabine Krome, sowie zum Ungarischen, Schwedischen, Spanischen, Italienischen, Französischen, Russischen; PDF: 4,1 MB, 116 Seiten auf vu.lt).
  • Jan Georg Schneider: Geschlechtergerechter Sprachgebrauch im Deutschen: grammatische, pragmalinguistische und gesellschaftliche Aspekte. In: Georg Albert, Lothar Bluhm, Markus Schiefer Ferrari (Hrsg.): Political Correctness: Kultur- und sozialgeschichtliche Perspektiven (= LBKS – Landauer Beiträge zur Kultur- und Sozialgeschichte. Band 4). Tectum, Baden-Baden 2020, ISBN 978-3-8288-4566-4, S. 45–72 (doi:10.5771/9783828876224-45).

2019:

  • Hanna Acke: Sprachwandel durch feministische Sprachkritik: Geschlechtergerechter Sprachgebrauch an den Berliner Universitäten. In: Zeitschrift für Literaturwissenschaft und Linguistik. Band 49, April 2019, S. 303–320 (Universität Turku; Volltext: doi:10.1007/s41244-019-00135-1).
  • Gabriele Diewald, Anja Steinhauer: Duden: Gendern – ganz einfach! Herausgegeben von der Duden-Redaktion. Dudenverlag, Berlin 2019, ISBN 978-3-411-74335-3 (Leseprobe auf duden.de).
  • Gabriele Diewald: Linguistische Kriterien und Argumente für geschlechtergerechten Sprachgebrauch. In: Sabine Berghahn, Ulrike Schultz (Hrsg.): Rechtshandbuch für Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte. Loseblattsammlung. Dashöfer, Hamburg 2001–2019, ISBN 978-3-931832-44-5 (Grundlagen 1.3).

2018:

  • Helga Kotthoff, Damaris Nübling: Genderlinguistik – Eine Einführung in Sprache, Gespräch und Geschlecht. Narr Francke Attempto, Tübingen Dezember 2018, ISBN 978-3-8233-7913-3 (Leseprobe in der Google-Buchsuche).
  • Gabriele Diewald: Zur Diskussion: Geschlechtergerechte Sprache als Thema der germanistischen Linguistik – exemplarisch exerziert am Streit um das sogenannte generische Maskulinum. In: Zeitschrift für germanistische Linguistik. Band 46, Heft 2, September 2018, S. 283–299 (doi:10.1515/zgl-2018-0016; Downloadseite).
  • Gisela Zifonun: Die demokratische Pflicht und das Sprachsystem: Erneute Diskussion um einen geschlechtergerechten Sprachgebrauch. In: Sprachreport. Jahrgang 34, Nr. 4, 2018, S. 44–56 (bis 2011 Leiterin der Abteilung Grammatik am Institut für Deutsche Sprache; PDF: 1,1 MB, 13 Seiten auf bsz-bw.de).
  • Anatol Stefanowitsch: Eine Frage der Moral: Warum wir politisch korrekte Sprache brauchen. Dudenverlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-411-74358-2 (Interviews: DLF, ze.tt).
  • Anne Wizorek, Hannah Lühmann: Gendern?! Gleichberechtigung in der Sprache – Ein Für und Wider. Herausgegeben von der Duden-Redaktion. Dudenverlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-411-75619-3 (Leseprobe).

2017:

  • Gabriele Diewald, Anja Steinhauer: Richtig gendern: Wie Sie angemessen und verständlich schreiben. Herausgegeben von der Duden-Redaktion. Dudenverlag, Berlin 2017, ISBN 978-3-411-74357-5.
  • Antje Baumann, André Meinunger (Hrsg.): Die Teufelin steckt im Detail: zur Debatte um Gender und Sprache. Kadmos, Berlin 2017, ISBN 978-3-86599-287-1 (Aufsatzsammlung).

Bis 2016:

  • Duden-Redaktion: geschlechtergerechter Sprachgebrauch. In: Duden – Das Wörterbuch der sprachlichen Zweifelsfälle: Richtiges und gutes Deutsch (= Der Duden. Band 9/12). 8., vollständig überarbeitete Auflage. Dudenverlag, Berlin 2016, ISBN 978-3-411-04098-8, S. 387–395 (Volltext in der Google-Buchsuche).
  • Angelika Wöllstein, Duden-Redaktion (Hrsg.): Duden: Die Grammatik (= Der Duden. Band 4/12). 9., vollständig überarbeitete und aktualisierte Auflage. Dudenverlag, Berlin 2016, ISBN 978-3-411-04049-0, S. 157–161: Abschnitt 1.3.2.1.1 Personenbezeichnungen, Randnummern 236–238 (Seitenvorschauen in der Google-Buchsuche).
  • AG Feministisch Sprachhandeln (u. a. Lann Hornscheidt): Was tun? Sprachhandeln – aber wie? W_Ortungen statt Tatenlosigkeit. 2. Auflage 2014/2015. Zentrum für transdisziplinäre Geschlechterstudien, Humboldt-Universität Berlin (Erstauflage: Oktober 2014; PDF: 25 MB, 69 Seiten auf feministisch-sprachhandeln.org; Infoseite).
  • Luise F. Pusch: Gerecht und Geschlecht: neue sprachkritische Glossen. Wallstein, Göttingen 2014, ISBN 978-3-8353-1428-3.
  • Tomas Kubelik: Genug gegendert! Eine Kritik der feministischen Sprache. Projekte-Verlag, Halle 2013, ISBN 978-3-945971-02-4.
  • Susanne Günthner, Dagmar Hüpper, Constanze Spieß (Hrsg.): Genderlinguistik: Sprachliche Konstruktionen von Geschlechtsidentität (= Linguistik – Impulse & Tendenzen. Band 45). De Gruyter, Berlin 2012, ISBN 978-3-11-027287-1 (Leseprobe in der Google-Buchsuche).

Bis 2010:

  • Stefanie Kollmann: Einstellungen zu geschlechtergerechtem Sprachgebrauch im Deutschen. Philosophische Diplomarbeit Universität Wien 2010 (Downloadseite).
  • Lisa Irmen, Vera Steiger: Zur Geschichte des Generischen Maskulinums: Sprachwissenschaftliche, sprachphilosophische und psychologische Aspekte im historischen Diskurs. In: Zeitschrift für Germanistische Linguistik. Band 33, Heft 2–3, Dezember 2005, S. 212–235 (doi:10.1515/zfgl.33.2-3.212).
  • Damaris Nübling: Zur lexikografischen Inszenierung von Geschlecht: Ein Streifzug durch die Einträge von „Frau“ und „Mann“ in neueren Wörterbüchern. In: Zeitschrift für germanistische Linguistik. Band 37, Nr. 3, Juli 2009, S. 593–633 (doi:10.1515/ZGL.2009.037; PDF: 708 kB, 41 Seiten auf uni-mainz.de).
  • Karin M. Eichhoff-Cyrus (Hrsg.): Adam, Eva und die Sprache: Beiträge zur Geschlechterforschung. Dudenverlag, Mannheim u. a. 2004, ISBN 3-411-04211-7.
  • Ursula Doleschal: Das generische Maskulinum im Deutschen: Ein historischer Spaziergang durch die deutsche Grammatikschreibung von der Renaissance bis zur Postmoderne. In: Linguistik online. Band 11, Nr. 2, Januar 2002, S. 39–70 (doi:10.13092/lo.11.915; online auf unibe.ch; PDF: 115 kB, 32 Seiten auf linguistik-online.net).
  • Dagmar Stahlberg, Sabine Sczesny: Effekte des generischen Maskulinums und alternativer Sprachformen auf den gedanklichen Einbezug von Frauen. In: Psychologische Rundschau. Band 52, Nr. 3, 2001, S. 131–140 (doi:10.1177/0261927X01020004004; Volltexte: online auf researchgate.net; PDF: 1,3 MB, 10 Seiten auf fh-muenster.de).

Bis 1993:

  • Elmar Schafroth: Berufsbezeichnungen für Frauen in Frankreich: Sprachpolitische Maßnahmen und sprachliche Wirklichkeit. In: Lebende Sprachen. Nr. 2, 1993 (PDF: 434 kB, 4 Seiten auf uni-duesseldorf.de).
  • Senta Trömel-Plötz: Vatersprache, Mutterland: Beobachtungen zu Sprache und Politik. Frauenoffensive, München 1992, ISBN 3-88104-211-3 (durchsuchbar in der Google-Buchsuche).
  • Deutscher Bundestag, 12. Wahlperiode: Maskuline und feminine Personenbezeichnungen in der Rechtssprache: Bericht der Arbeitsgruppe Rechtssprache vom 17. Januar 1990. In: Bundestagsdrucksache 12/1041. Bonn 1991 (PDF: 1,2 MB, 40 Seiten auf bundestag.de).
  • Gerhard Stickel: Beantragte staatliche Regelungen zur „Sprachlichen Gleichbehandlung“: Darstellung und Kritik. In: Zeitschrift für germanistische Linguistik. Jahrgang 16, Nr. 3, 1988, S. 330–355 (PDF: 4,8 MB, 26 Seiten auf bsz-bw.de).
  • Luise F. Pusch: Das Deutsche als Männersprache. Suhrkamp, Frankfurt/M. 1984, ISBN 3-518-11217-1.

Richtlinien, Leitfäden

Commons: Geschlechtsneutrale Sprache (gender-neutral language) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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Debatten Pro u​nd Kontra:

  1. Aizere Malaisarova (Autorin) vs. Christoph Strauch (ifa-Redakteur): Das Gender-Battle. In: DAZ.asia/Blog. 9. Juli 2021.
  2. Sibylle Röth (Historikerin) vs. Johannes Bliestle (Genossenschaft Reichenau): Kontrovers: „Gendern“ oder es noch sein lassen? In: Wochenblatt.net. 7. Juli 2021.
  3. Katapher (Lektorin) vs. Jörg Scheller: *_?: Ein Gespräch über das #Gendern. In: GeschichteDerGegenwart.ch. 20. Juni 2021.
  4. 56 Redakteurinnen und Redakteure des Berliner Verlags: Debatte: Gendern – nie, manchmal, immer? In: Berliner Zeitung. 5. Juni 2021.
  5. Antonia Groß (Volontärin) vs. Ingo Meyer (Verlagskorrektor): Ein Plädoyer für die IrritationGendern ist eine sprachliche Katastrophe. In: Berliner Zeitung. 22.–15. Mai 2021.
  6. Damaris Nübling vs. Peter Eisenberg: Geschlechtergerechte Sprache greift das Selbstverständnis älterer Männer anDie Genderfraktion verachtet die deutsche Sprache. In: Berliner Zeitung. 6.–12. Mai 2021.
  7. Video von Galileo.tv: Gendergerechte Sprache: Was spricht dafür – und was dagegen? 25. März 2021 (7:54 Minuten: Gabriele Diewald, Henning LobinHeinz-Peter Meidinger, Nena Schink).
  8. Kontraste-Redakteurin vs. Redakteur: Gendern: Gaga oder Gleichberechtigung? In: rbb-online.de. 18. März 2021 (plus Video: 8:24 Minuten).
  9. Video von Anatol Stefanowitsch, Petra Gerster vs. Judith Sevinç Basad, Werner Patzelt: Gendersprache – Überflüssig oder überfällig? In: Phoenix Runde. 25. Februar 2021 (44:57 Minuten).
  10. Video von Anatol Stefanowitsch vs. Sabine Mertens (VDS): Streit ums Gender-Sternchen. In: Deutsche Welle. YouTube, 4. Februar 2021 (16:02).
  11. Elsa Koester (Redakteurin) vs. Kurt Starke: Selber Suffix!Jenseits von Geschlecht. In: Der Freitag. 27.–3. Februar 2021.
  12. Martin Luginbühl (Sprachwissenschaftler, Basel) vs. Claudia Wirz (ehemals NZZ): Sprache und Gender: Braucht es eine genderneutrale Sprache? In: Radio SRF 1. 25. Februar 2021 (plus Audio: 7:16 Minuten).
  13. 350 Mitglieder der DGPuK vs. Rudolf Stöber (Universität Bamberg): Offener Brief an den Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft 31. Januar 2021 ↔ Genderstern und Binnen-I: Zu falscher Symbolpolitik in Zeiten eines zunehmenden Illiberalismus. In Publizistik. 16. Dezember 2020.
  14. Gabriele Diewald vs. Rainer Moritz: Gendern und Sprache: Sternchen leuchten da nur wenig. In: Chrismon.evangelisch.de. 27. Januar 2021.
  15. Luise F. Pusch vs. Walter Krämer: Für eine gerechte SpracheWeg mit dem Gender-Unfug! In: Cicero. 23.–21. September 2020.
  16. Monty Ott (Speaker) vs. Ingo Way (Redakteur): Pro & Contra: Ist Gender-Sprache eine Frage der Gerechtigkeit? In: Jüdische Allgemeine. 5. September 2020.
  17. Anatol Stefanowitsch vs. Nele Pollatschek: Warum Sprachwandel notwendig istDeutschland ist besessen von Genitalien In: Der Tagesspiegel. 3. September – 30. August 2020.
  18. Johanna Usinger (Pädagogin) vs. Holger Klatte (VDS): Pro und Contra: Gaga oder Sexismus? Debatte um gendergerechte Sprache. In: MDR Kultur. 15. August 2020 (plus Audio: 4:24 Minuten).
  19. Damaris Nübling vs. Holger Klatte (VDS): Neusprech oder demokratischer Prozess? Das Pro und Contra einer gendergerechten Sprache. In: RT.com. 12. August 2020.
  20. Anatol Stefanowitsch vs. Judith Sevinç Basad (Journalistin): Sollen die Öffentlich-Rechtlichen gendergerecht sprechen? In: Deutschlandfunk. 27. Juni 2020 (mit Audio: 24:51 Minuten).
  21. Elena Chiocchetti (Terminologin), Annette Lenz (Direktorin für Sprachangelegenheiten der Provinz Bozen) vs. Stephanie Risse (Sprachwissenschaftlerin): Wie gerecht kann Sprache sein? In: Salto.bz. 13. März 2020 (in Kooperation mit Academia).
  22. Anne Wizorek vs. Hannah Lühmann (Welt-Redakteurin): Gendergerechte Sprache? Pro!Gendergerechte Sprache? Contra! In: NDR.de. 13. September 2019.
  23. Serife Sanli (Sprachwissenschaftlerin) vs. Josef Kraus: Gesellschaft: Zefix*! Bayerns Behörden und die gendergerechte Sprache. In: Süddeutsche Zeitung. 19. August 2019.
  24. Helga Kotthoff vs. Josef Bayer: Geschlechtergerechte Sprache: „Studierende“ und Gendersternchen – hilft uns das weiter im Kampf um Geschlechtergerechtigkeit? In: Südkurier. 6. August 2019.
  25. Martin Haspelmath vs. Josef Bayer: Ist die Gender-Grammatik biologisch vorherbestimmt?Sprachen wandeln sich immer, aber nie in Richtung Unfug. In: Diversity Linguistics Comment. 12. April ↔ NZZ.ch. 10. April 2019.
  26. Anne Wizorek vs. Rainer Moritz: Brauchen wir den Gender-Stern im Duden? In: Deutschlandfunk. 10. November 2018 (mit Audio: 24:50 Minuten).
  27. Anatol Stefanowitsch vs. Thomas Wagner: Pro und Kontra: Kann Sprache die Gesellschaft ändern? In: Der Spiegel. 13. August 2018.
  28. Gabriele Diewald vs. Peter Eisenberg: Streit um das generische MaskulinumFinger weg vom generischen Maskulinum! In: Der Tagesspiegel. 17. September – 8. August 2018.
  29. Lann Hornscheidt, Steffen Herrmann, Gabriele Diewald, Peter Eisenberg: Debatte: Sprache und Geschlecht. Bundeszentrale für politische Bildung, 8. August 2018.
  30. Pia Siber (Journalistin) vs. Nadine von Piechowski (Journalistin): Pro Gendern: Mehr Sternchen!Contra Gendern: Keine halben Sachen! In: Fink.Hamburg.de. 12. Juni 2018.
  31. Dennis Sand vs. Birgit Kelle: Kommentare – Pro & Contra: Braucht Deutschland seinen Gender-Wahnsinn? In: Die Welt. 5. März 2015.

Einzelnachweise

  • (d:) Gabriele Diewald, Anja Steinhauer: Handbuch geschlechtergerechte Sprache: Wie Sie angemessen und verständlich gendern. Herausgegeben von der Duden-Redaktion. Dudenverlag, Berlin April 2020, ISBN 978-3-411-74517-3 (Leseprobe).
  1. Duden-Handbuch 2020, S. 73: „Bei Personenbezeichnungen und einigen Tierbezeichnungen geht es hier um die semantischen Merkmale ‚männlich‘ und ‚weiblich‘, die vielen Substantiven aus dieser Gruppe als Bedeutungsbestandteile zugeordnet sind […] So enthält ein Substantiv wie Stute die semantischen Merkmale ‚Pferd‘ und ‚weiblich‘, ein Substantiv wie Hengst die semantischen Merkmale ‚Pferd‘ und ‚männlich‘. Die semantischen Merkmale von Substantiven beziehen sich auf Eigenschaften der außersprachlichen Welt“.
  2. Duden-Handbuch 2020, S. 52: „Die biologische Kategorie ‚weiblich‘ wird mit der Genderkategorie ‚Frau‘ als inhärent verknüpft gedacht; die biologische Kategorie ‚männlich‘ gilt analog dazu als mit der Genderkategorie ‚Mann‘ verbunden.“
  3. Duden-Handbuch 2020, S. 81–82, 83, 84 und 88.
  4. Duden-Handbuch 2020, S. 8: Was will dieser Ratgeber?
  5. Duden-Handbuch 2020, S. 69: 2.1 Linguistische Grundlagen.
  6. Duden-Handbuch 2020, S. 13 und 20.
  7. Duden-Handbuch 2020, S. 205–206: Textbeispiel „Genderfußnote“.
  8. Duden-Handbuch 2020, S. 66.
  9. Duden-Handbuch 2020, S. 22.
  10. Duden-Handbuch 2020, S. 147–148: Konkreter Sachbezug.
  11. Duden-Handbuch 2020, S. 118–122: Ausführliche Beidnennung: „Schülerinnen und Schüler“.
  12. Duden-Handbuch 2020, S. 156–157: Sie ist die erste Ärztin, die  / Sie ist die erste unter den Ärzten und Ärztinnen, die … (Beidnennung bei Berufsbezeichnungen).
  13. Duden-Handbuch 2020, S. 122.
  14. Duden-Handbuch 2020, S. 122–124: Verkürzte Beidnennung (Schrägstrich mit Bindestrich): „Schüler/-innen“.
  15. Duden-Handbuch 2020, S. 124–125: Binnen-I: „SchülerInnen“.
  16. Duden-Handbuch 2020, S. 127–129: Klammern: „Schüler(innen)“.
  17. Duden-Handbuch 2020, S. 140–144: Schwierigkeiten bei verkürzten Formen.
  18. Duden-Handbuch 2020, S. 132: Geschlechtsneutrale Personenbezeichnungen: „Mensch, Person, Mitglied“.
  19. Duden-Handbuch 2020, S. 76 und 87.
  20. Duden-Handbuch 2020, S. 138–139: Geschlechtergerechte Stellenausschreibungen.
  21. Duden-Handbuch 2020, S. 71–72 und 80.
  22. Duden-Handbuch 2020, S. 129–131: Substantivierte Partizipien oder Adjektive im Plural: „Studierende, Verwitwete“, sowie S. 218 (Anmerkung zur Substantivierung von Partizipien).
  23. Duden-Handbuch 2020, S. 131–132: Sachbezeichnung: „Staatsoberhaupt, Presse“
  24. Duden-Handbuch 2020, S. 113–114 und 134–135: Umformulierung mithilfe des Adjektivs: „ärztlicher Rat“.
  25. Duden-Handbuch 2020, S. 136–138: Bildung von Relativsätzen: „Alle, die …“.
  26. Duden-Handbuch 2020, S. 135–136: Umschreibungen mit dem Passiv oder mit „wir“: „Es sollte beachtet werden / Wir sollten beachten“.
  27. Duden-Handbuch 2020, S. 134: Direkte Anrede: „Ihre Unterschrift“.
  28. Duden-Handbuch 2020, S. 66.
  29. Duden-Handbuch 2020, S. 206–207: Textbeispiel Abwechselnde Formulierungen, bezugnehmend auf: Systemisches Handwerk, 2015, ISBN 978-3-525-45372-8.
  30. Duden-Handbuch 2020, S. 92–93: Vergleich von Original- und gendergerechtem Text.
  31. Duden-Handbuch 2020, S. 91–92: Lesezeitmessungen / Einschätzungen der Testpersonen.
  32. Duden-Handbuch 2020, S. 30–31.
  33. Duden-Handbuch 2020, S. 28.
  1. GfdS-Leitlinien 2020, Einleitung; zitiert wird Karin M. Eichhoff-Cyrus: Vorwort. In: Dieselbe (Hrsg.): Adam, Eva und die Sprache: Beiträge zur Geschlechterforschung (= Duden: Thema Deutsch. Band 5). Dudenverlag, Mannheim 2004, ISBN 3-411-04211-7, S. 7.
  2. GfdS-Leitlinien 2020, Abschnitt Die Debatte um eine geschlechtergerechte Sprache.
  3. GfdS-Leitlinien 2020, Abschnitt 5.3: Eine Sprache, die allen Geschlechtern gerecht wird?
  4. GfdS-Leitlinien 2020, Abschnitt Die Debatte um eine geschlechtergerechte Sprache.
    Ebenda, Abschnitt 4. a): Generisches Femininum (Leipziger Lösung).
  5. GfdS-Leitlinien 2020, Abschnitt 5.2: Komposita mit einem geschlechtsspezifischen Erstglied.
  6. GfdS-Leitlinien 2020, Abschnitt 1: Paarformel/Doppelnennung.
  7. GfdS-Leitlinien 2020, Abschnitt 2 a): Schrägstrichlösung.
  8. GfdS-Leitlinien 2020, Abschnitt 2 c): Binnenmajuskel.
  9. GfdS-Leitlinien 2020, Abschnitt 2 b): Klammerlösung.
  10. GfdS-Leitlinien 2020, Abschnitt 3 d): Generische Substantive ohne Movierung.
  11. GfdS-Leitlinien 2020, Abschnitt 3 a): Substantivierte Partizipien oder Adjektive.
  12. GfdS-Leitlinien 2020, Abschnitt 3 c): Sachbezeichnung.
  13. GfdS-Leitlinien 2020, Abschnitt 3 e): Umformulierung mithilfe des Adjektivs.
  14. GfdS-Leitlinien 2020, Abschnitt 3 g): Bildung von Relativsätzen.
  15. GfdS-Leitlinien 2020, Abschnitt 3 b): Passivierung.
  16. GfdS-Leitlinien 2020, Abschnitt 3 f): Direkte Anrede.
  17. GfdS-Leitlinien 2020, Abschnitt 4. b): X-Endung.
  18. GfdS-Leitlinien 2020, Abschnitt 4. a): Generisches Femininum (Leipziger Lösung).
  1. Bundeskanzlei 2009, S. 15–17: Wann ist ein Text geschlechtergerecht formuliert?
  2. Bundeskanzlei 2009, S. 161–164, Randnummern 7134–7140: zusammengesetzte Wörter und Ableitungen.
  3. Bundeskanzlei 2009, S. 128–130: Konjunktionen bei Paarformen (und, oder, beziehungsweise).
  4. Bundeskanzlei 2009, S. 22, Randnummer 4.9.
  5. Bundeskanzlei 2009, S. 22, Randnummer 4.8.
  6. Bundeskanzlei 2009, S. 22, Randnummer 4.7.
  7. Bundeskanzlei 2009, S. 23, Randnummer 4.11.
  8. Bundeskanzlei 2009, S. 137–138: Partizip I.
  • Sonstige Belege
  1. Henning Lobin: Sprachkampf: Wie die Neue Rechte die deutsche Sprache instrumentalisiert. Dudenverlag, Berlin März 2021, ISBN 978-3-411-74004-8, S. 46 (Leseprobe).
  2. Weltbank: Gendered Languages May Play a Role in Limiting Women’s Opportunities, New Research Finds. In: Worldbank.org. 24. January 2019, abgerufen am 29. November 2020 (englisch; Zusammenfassung einer Studie); Zitat: „38 percent of the world’s population speaks a gendered language. Gendered languages classify objects as either masculine or feminine (or sometimes as neuter).“
  3. Lexikoneintrag: Kleines linguistisches Wörterbuch: Sexus. In: Mediensprache.net. Abgerufen am 27. April 2021.
  4. Gabriele Diewald, Damaris Nübling: Genus und Sexus: Es ist kompliziert. In: NZZ.ch. 17. Dezember 2020, abgerufen am 20. April 2021.
  5. Gerhard Stickel: Beantragte staatliche Regelungen zur „sprachlichen Gleichbehandlung“: Darstellung und Kritik. In: Zeitschrift für germanistische Linguistik. Jahrgang 16, Nr. 3, 1988, S. 330–355, hier S. 338 (PDF: 4,8 MB, 26 Seiten auf bsz-bw.de); Zitat „Substantive mit männlichem Denotat sind in der Regel Maskulina (Mann, Hengst, Stier), solche mit weiblichem Denotat meist Feminina (Frau, Stute, Kuh).“
  6. Paul Grebe, Helmut Gipper (Hrsg.): Duden: Grammatik der deutschen Gegenwartssprache (= Der Duden. Band 4/10). 3., neu bearbeitete und erweiterte Auflage. Dudenverlag, Mannheim u. a. 1973, ISBN 3-411-00914-4, S. 150–151 (Zitat S. 150 und S. 151 in der Google-Buchsuche).
  7. Ursula Doleschal: Das generische Maskulinum im Deutschen: Ein historischer Spaziergang durch die deutsche Grammatikschreibung von der Renaissance bis zur Postmoderne. In: Linguistik online. Band 11, Nr. 2, Januar 2002, S. 39–70 (Universität Klagenfurt; doi:10.13092/lo.11.915; Volltexte: online auf unibe.ch, PDF: 115 kB, 32 Seiten auf linguistik-online.net).
  8. Luise F. Pusch: Totale Feminisierung: Überlegungen zum umfassenden Feminimum. In: Frau ohne Herz: feministische Lesbenzeitschrift. Heft 23, 1987, S. 4–10, hier S. 4 (doi:10.5169/seals-630729; PDF: 7 MB, 8 Seiten auf e-periodica.ch; Nachdruck: doi:10.1353/wgy.2012.0038).
  9. Senta Trömel-Plötz: Sprache: Von Frauensprache zu frauengerechter Sprache. In: Ruth Becker, Beate Kortendiek (Hrsg.): Handbuch Frauen- und Geschlechterforschung: Theorie, Methoden, Empirie. 2., erweiterte und aktualisierte Auflage. Springer VS, Wiesbaden 2008, ISBN 978-3-531-16154-9, S. 748–751 (doi:10.1007/978-3-531-91972-0_90).
  10. Senta Trömel-Plötz: Linguistik und Frauensprache. In: Linguistische Berichte. Band 57, Braunschweig 1978, S. 49–68; Nachdruck in: Heinz Sieburg (Hrsg.): Sprache – Genus/Sexus. Lang, Frankfurt/M. u. a. 1997, ISBN 3-631-32494-4, S. 235–257.
  11. Redaktion: Die Chronik der Erfolge. In: Emma.de. 1. Januar 2007, abgerufen am 10. Mai 2021 (Geschichte der Frauenbewegung in der BRD 1971–2006).
  12. Senta Trömel-Plötz, Ingrid Guentherodt, Marlis Hellinger, Luise F. Pusch: Richtlinien zur Vermeidung sexistischen Sprachgebrauchs. In: Linguistische Berichte. Heft 69, 1980, S. 15–21; Nachdruck in Magdalene Heuser (Hrsg.): Frauen – Sprache – Literatur: Fachwissenschaftliche Forschungsansätze und didaktische Modelle und Erfahrungsberichte für den Deutschunterricht (= ISL Informationen zur Sprach- und Literaturdidaktik. Band 38). Schöningh, Paderborn u. a. 1982, ISBN 3-506-74088-1, S. 84–90 (durchsuchbar in der Google-Buchsuche).
  13. UNESCO, Unit for the Promotion of the Status of Women and Gender Equality: Guidelines on Gender-Neutral Language. 3. Ausgabe. Paris 1999, S. 1 (englisch; PDF: 2,8 MB, 58 Seiten auf uni-graz.at); Zitat: „[…] the first edition of the “Guide to Non-Sexist Language” in 1987.“
  14. Lisa Irmen, Vera Steiger: Zur Geschichte des Generischen Maskulinums: Sprachwissenschaftliche, sprachphilosophische und psychologische Aspekte im historischen Diskurs. In: Zeitschrift für Germanistische Linguistik. Band 33, Heft 2–3, Dezember 2005, S. 212–235, hier S. 213 (doi:10.1515/zfgl.33.2-3.212).
  15. Günther Drosdowski (Hrsg.): Duden: Grammatik der deutschen Gegenwartssprache (= Der Duden. Band 4/10). 4., völlig neu bearbeitete und erweiterte Auflage. Bibliographisches Institut, Mannheim u. a. 1984, ISBN 3-411-20904-6, S. 200, Randnummer 332.
  16. Lisa Irmen, Vera Steiger: Zur Geschichte des Generischen Maskulinums: Sprachwissenschaftliche, sprachphilosophische und psychologische Aspekte im historischen Diskurs. In: Zeitschrift für Germanistische Linguistik. Band 33, Heft 2–3, Dezember 2005, S. 212–235, hier S. 230 (doi:10.1515/zfgl.33.2-3.212).
  17. Lisa Irmen, Vera Steiger: Zur Geschichte des Generischen Maskulinums: Sprachwissenschaftliche, sprachphilosophische und psychologische Aspekte im historischen Diskurs. In: Zeitschrift für Germanistische Linguistik. Band 33, Heft 2–3, Dezember 2005, S. 212–235, hier S. 228 (doi:10.1515/zfgl.33.2-3.212).
  18. Günther Drosdowski, Peter Eisenberg (Hrsg.): Duden: Grammatik der deutschen Gegenwartssprache (= Der Duden. Band 4/12). 5., völlig neu bearbeitete und erweiterte Auflage. Dudenverlag, Mannheim u. a. 1995, ISBN 3-411-04045-9, S. 196–197; Zitat: „Besonders bei Berufsbezeichnungen und Substantiven, die den Träger eines Geschehens bezeichnen (Nomina agentis), verwendet man die maskuline Form vielfach auch dann, wenn das natürliche Geschlecht unwichtig ist oder männliche und weibliche Personen gleichermaßen gemeint sind. Man empfindet hier das Maskulinum als neutralisierend bzw. verallgemeinernd (‚generisch‘): Es ist keiner vor dem Tode glücklich zu preisen. Jeder ist dem wechselnden Schicksal unterworfen.“ Zitatansichten: S. 196, S. 197 und S. 492 in der Google-Buchsuche.
  19. Helga Kotthoff: Gender-Sternchen, Binnen-I oder generisches Maskulinum, … – (Akademische) Textstile der Personenreferenz. In: Linguistik online. Band 103, Nr. 3, 12. Oktober 2020, S. 105–127 (Department of German Studies, Universität Freiburg; doi:10.13092/lo.103.7181; Volltexte: online auf researchgate.net, PDF: 603 kB, 23 Seiten auf unibe.ch).
  20. Peter Eisenberg, Annette Klosa-Kückelhaus (Hrsg.): Duden: Grammatik der deutschen Gegenwartssprache (= Der Duden. Band 4/12). 6., neu bearbeitete Auflage. Dudenverlag, Mannheim u. a. 1998, ISBN 3-411-04046-7, S. 199, Randnummer 345 (Zitatansicht in der Google-Buchsuche).
    Ebenda, S. 200 (Zitatansicht, Teil 2 in der Google-Buchsuche).
  21. Angelika Wöllstein, Duden-Redaktion (Hrsg.): Duden: Die Grammatik (= Der Duden. Band 4/12). 9., vollständig überarbeitete und aktualisierte Auflage. Dudenverlag, Berlin 2016, ISBN 978-3-411-04049-0, S. 160, Randnummer 237 (Seitenvorschau in der Google-Buchsuche).
  22. Spiegel-Redaktion: Die Spiegel-Standards – Ergebnisse der Spiegel-Werkstatt. Hamburg, Stand: Januar 2020, S. 31: Abschnitt 2.6.1 Gendergerechte Sprache (PDF: 1,6 MB, 76 Seiten auf spiegel.de; Infoseite).
  23. Spiegelmagazin: Wir haben zum #Weltfrauentag nachgezählt: Wie häufig erwähnen wir im SPIEGEL Frauen, wie oft Männer? In: Instagram. 8. März 2021, abgerufen am 25. Juni 2021.
  24. Karin Dalka (stellvertretende Chefredakteurin): Editorial: Liebe Leserinnen und Leser, die FR wird in ihren Texten die Vielfalt der Gesellschaft noch genauer abbilden. In: Frankfurter Rundschau. 16. Oktober 2020, abgerufen am 17. Oktober 2020.
  25. Deutsche Presse-Agentur (dpa), Pressemitteilung: Nachrichtenagenturen wollen diskriminierungssensibler berichten. In: Presseportal.de. 21. Juni 2021, abgerufen am 25. Juni 2021.
  26. Schweizerische Bundeskanzlei, Zentrale Sprachdienste Sektion Deutsch: Umgang mit dem Genderstern und ähnlichen Schreibweisen in deutschsprachigen Texten des Bundes. Weisung und Erläuterungen der Bundeskanzlei vom 15. Juni 2021. Bern (PDF: 340 kB, 6 Seiten auf bk.admin.ch; Infoseite).
  27. Rat für deutsche Rechtschreibung, Pressemitteilung: Empfehlungen zur „geschlechtergerechten Schreibung“: Beschluss des Rats für deutsche Rechtschreibung vom 16. November 2018. Mannheim (PDF: 422 kB, 2 Seiten auf rechtschreibrat.com).
  28. Rat für deutsche Rechtschreibung (RdR), Pressemitteilung: Geschlechtergerechte Schreibung: Empfehlungen vom 26.03.2021. Mannheim (PDF: 453 kB, 2 Seiten auf rechtschreibrat.com; Infoseite).
  29. Rat für deutsche Rechtschreibung (RdR), Pressemitteilung: Geschlechtergerechte Schreibung: Herausforderung noch ohne Lösung. Mannheim, 8. Juni 2018 (PDF: 296 kB, 1 Seite auf rechtschreibrat.com).
  30. Gesellschaft für deutsche Sprache, Pressemitteilung: Klarstellung: Ja zum Gendern! In: GfdS.de. 26. Mai 2021, abgerufen am 27. Mai 2021.
  31. Der hessische Ministerpräsident: Gleichbehandlung von Frauen und Männern in Vordrucken. Gemeinsamer Runderlass. In: Staatsanzeiger für das Land Hessen. Nr. 53, Wiesbaden 13. Dezember 1984, S. 2590 (PDF: 8,7 MB, 96 Seiten auf hessen.de).
  32. Europäisches Parlament: Geschlechterneutraler Sprachgebrauch im europäischen Parlament. 2018, S. 6: Das Europäische Parlament als Rechtsetzungsorgan (deutsche Version; PDF: 176 kB, 13 Seiten auf europarl.europa.eu).
  33. Günther Drosdowski, Rudolf Köster, Wolfgang Müller (Hrsg.): Richtiges und gutes Deutsch: Zweifelsfälle der deutschen Sprache von A bis Z (= Der Duden. Band 9/12). 4., neubearbeitete und erweiterte Auflage. Bibliographisches Institut, Mannheim u. a. 1997, ISBN 3-411-04094-7.
  34. Birgit Eickhoff (Dudenredaktion): Gleichstellung von Frauen und Männern in der Sprache. In: Sprachspiegel. Nr. 1, 1999, S. 2–6 (Online-Version auf Duden.de (Memento vom 9. August 2006 im Internet Archive)).
  35. Theodor Ickler: Der neue Duden: Das unmögliche Wörterbuch. In: FAZ.net. 27. August 2004, abgerufen am 13. September 2020 (auch erschienen in der Frankfurter Allgemeine Zeitung. Nr. 200, 28. August 2004, S. 33).
  36. Eintrag: geschlechtergerechter Sprachgebrauch. In: Mathilde Hennig (Hrsg.): Duden – Das Wörterbuch der sprachlichen Zweifelsfälle: Richtiges und gutes Deutsch (= Duden. Band 9). 8., vollständig überarbeitete Auflage. Dudenverlag, Berlin Dezember 2016, ISBN 978-3-411-04098-8, S. 387–395 (Volltext in der Google-Buchsuche
  37. Duden-Newsletter: Die Gästin und der Rotzlöffel: wie Luther und die Brüder Grimm unsere Sprache prägten. In: Duden online. 1. März 2017, abgerufen am 6. März 2020 (archivierte Version).
  38. Duden-Sprachwissen: Geschlechtergerechter Sprachgebrauch. In: Duden online. August 2020, abgerufen am 13. September 2020 (Textpassage aus dem Rechtschreibduden 2020, S. 112–114).
  39. Peter Braun: Personenbezeichnungen: Der Mensch in der deutschen Sprache (= Reihe Germanistische Linguistik. Band 189). De Gruyter, Berlin 1997, ISBN 3-484-31189-4, S. VII (Zitatansicht: doi:10.1515/9783110940824-001).
  40. Einträge: Lehrer, der In: Duden online. Abgerufen am 28. März 2021: „Beispiel: Lehrer-Schüler-Verhältnis […] Verwendung der Personenbezeichnung: In bestimmten Situationen wird die maskuline Form (z. B. Arzt, Mieter, Bäcker) gebraucht, um damit Personen aller Geschlechter zu bezeichnen. Bei dieser Verwendung ist aber sprachlich nicht immer eindeutig, ob nur männliche Personen gemeint sind oder auch andere. Deswegen wird seit einiger Zeit über sprachliche Alternativen diskutiert.“
    Ebenda: Lehrerin, die:Besonderer Hinweis: Um gehäuftes Auftreten der Doppelform Lehrerinnen und Lehrer zu vermeiden, können die Ausweichformen Lehrkörper, Lehrkräfte oder Lehrerschaft gewählt werden.“
    Vergleichsversionen Ende 2020:
    Ebenda: Lehrer, der. (Memento vom 1. November 2020 im Internet Archive): „jemand, der […]“.
    Ebenda: Lehrerin, die. (Memento vom 30. Dezember 2020 im Internet Archive): „weibliche Form zu Lehrer“.
  41. Sebastian Engelbrecht: Gendergerechter Online-Duden: Wie männlich ist der Lehrer? In: Deutschlandfunk. 9. Januar 2021, abgerufen am 29. Januar 2021.
  42. Kathrin Kunkel-Razum im Interview (Leiterin Duden-Redaktion): „Jeder von uns sagt: ‚Ich gehe zum Bäcker.‘“ In: GfdS.de. 16. Februar 2021 (mit Podcast: 42:10 Minuten; aus Der Sprachdienst Nr. 1–2, 2021).
  43. Christine Olderdissen: Heiteres Berufe-Gendern beim Duden. In: Genderleicht.de. 14. Januar 2021, abgerufen am 16. Januar 2021.
  44. Isabell Gimpl: Richtig gendern: Richtlinien für wissenschaftliches Arbeiten. In: Focus. 5. März 2019, abgerufen am 29. Mai 2021.
  45. Übersicht: Vor- und Nachteile gängiger Schreibweisen: Fußnote mit Anmerkung. In: Genderleicht.de Abgerufen am 29. Mai 2021.
  46. Friederike Braun, Annegret Bergmann: „Frauen sind nicht der Rede wert“? Gutachten, herausgegeben von der Frauenbeauftragten der Landeshauptstadt Kiel, September 2009, S. 8 (PDF: 597 kB, 19 Seiten auf kiel.de (Memento vom 17. September 2014 im Internet Archive)).
  47. Anatol Stefanowitsch: PPS. In den Kommentaren wird nach der Wirkung einer „Frauen-sind-mitgemeint“-Fußnote gefragt. Dazu gibt es tatsächlich eine Studie! In: Twitter. 20. Juni 2021, abgerufen am 26. Juni 2021.
  48. Jutta Rothmund, Brigitte Scheele: Personenbezeichnungsmodelle auf dem Prüfstand. In: Zeitschrift für Psychologie. Jahrgang 212, Nr. 1, Januar 2004, S. 40–54 (doi:10.1026/0044-3409.212.1.40).
  49. Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Gästin, gastin (f.) In: Deutsches Wörterbuch. Band 4. 1878, Spalte 1482; Zitat: „das kein burger oder burgerin, gast oder gestin in diser stat Nuremberg .. peteln sol“.
  50. Thomas Kaspar: Die Dichterin Sibylla Schwarz – Gendergerechte Sprache: Ein feministisches Manifest aus dem 17. Jahrhundert. In: Frankfurter Rundschau. 14. Februar 2021, abgerufen am 3. März 2021.
  51. Gerhard Stickel: Beantragte staatliche Regelungen zur „sprachlichen Gleichbehandlung“: Darstellung und Kritik. In: Zeitschrift für germanistische Linguistik. Jahrgang 16, Nr. 3, 1988, S. 330–355, hier S. 350 (PDF: 4,8 MB, 26 Seiten auf bsz-bw.de).
  52. Duden-Sprachwissen: Gendern für Profis: zusammengesetzte Wörter mit Personenbezeichnungen. In: Duden online. September 2020, abgerufen am 23. Mai 2021.
  53. Albertus Oelinger: Underricht der Hoch Teutschen Spraach: Grammatica. Straßburg 1574, S. 32–33; zitiert und übersetzt in: Ursula Doleschal: Das generische Maskulinum im Deutschen: Ein historischer Spaziergang durch die deutsche Grammatikschreibung von der Renaissance bis zur Postmoderne. In: Linguistik online. Band 11, Nr. 2, Januar 2002, S. 39–70, hier S. 43 (doi:10.13092/lo.11.915; Volltexte: online auf unibe.ch, PDF: 115 kB, 32 Seiten auf linguistik-online.net).
  54. Brigitte Scheele, Eva Gauler: Wählen Wissenschaftler ihre Probleme anders aus als WissenschaftlerInnen? Das Genus-Sexus-Problem als paradigmatischer Fall der linguistischen Relativitätsthese. In: Sprache & Kognition. Band 12, Nr. 2, 1993, S. 59–72 (Psychologisches Institut, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg; Zusammenfassung auf zpid.de).
  55. Dagmar Stahlberg, Sabine Sczesny: Effekte des generischen Maskulinums und alternativer Sprachformen auf den gedanklichen Einbezug von Frauen. In: Psychologische Rundschau. Band 52, Nr. 3, 2001, S. 131–140 (doi:10.1177/0261927X01020004004; Volltexte: online auf researchgate.net; PDF: 1,3 MB, 10 Seiten auf fh-muenster.de).
  56. Jutta Rothmund, Brigitte Scheele: Personenbezeichnungsmodelle auf dem Prüfstand: Lösungsmöglichkeiten für das Genus-Sexus-Problem auf der Text-Ebene. In: Zeitschrift für Psychologie. Band 212, Nr. 1, Januar 2004, S. 40–54 (doi:10.1026/0044-3409.212.1.40).
  57. Christopher Blake, Christoph Klimmt: Geschlechtergerechte Formulierungen in Nachrichtentexten. In: Publizistik. Band 55, Nr. 3, September 2010, S. 289–304 (doi:10.1007/s11616-010-0093-2).
  58. Torsten Siever (Internetlinguist), Christina Siever: Genderwörterbuch: „Lehrer/Lehrerin“. In: Genderator.app. Stand: 27. April 2021, abgerufen am 27. April 2021.
  59. Rat für deutsche Rechtschreibung (RdR), Pressemitteilung: Empfehlungen zur „geschlechtergerechten Schreibung“: Beschluss des Rats für deutsche Rechtschreibung vom 16. November 2018. Mannheim (PDF: 422 kB, 2 Seiten auf rechtschreibrat.com).
  60. Rat für deutsche Rechtschreibung (RdR): 5.2 Schrägstrich: § 106. In: Grammatisches Informationssystem. Mannheim 2016, abgerufen am 14. Oktober 2020.
  61. Elke Heise: Sind Frauen mitgemeint? Eine empirische Untersuchung zum Verständnis des generischen Maskulinums und seiner Alternativen. In: Sprache & Kognition. Band 19, Nr. 1–2, Januar 2000, S. 3–13 (Georg-Elias-Müller-Institut für Psychologie, Georg-August-Universität Göttingen; doi:10.1024//0253-4533.19.12.3).
  62. Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung (BMBWF): Geschlechtergerechte Sprache: Leitfaden im Wirkungsbereich des BMBWF. Wien, 21. November 2018, S. 6–7 (PDF: 248 kB, 20 Seiten auf bmbwf.gv.at).
  63. Duden-Sprachwissen: Geschlechtergerechter Sprachgebrauch: Doppelnennung und Schrägstrich. In: Duden online. Ohne Datum, abgerufen am 13. September 2020.
  64. Noëmi Landolt: Binnen-I: Die Stämme gehören allen! In: WOZ.ch. 19. Dezember 2013, abgerufen am 13. September 2020 („Vor dreissig Jahren hat die WOZ zum ersten Mal das Binnen-I verwendet. Anlass, einen Blick auf den aktuellen Stand (queer-)feministischer Sprachkritik zu werfen“).
  65. Erklärung von Beate Binder und Ulrike Vedder: Sprache und Wirklichkeit und die Diskussion um das Gendersternchen. In: HU-Berlin.de. Zentrum für transdisziplinäre Geschlechterstudien der Humboldt-Universität Berlin, 27. März 2019, abgerufen am 13. September 2020.
  66. Katrin Nussmayr: Hochschule: Das geschlechtliche I ohne Tüpfelchen. In: DiePresse.com. 15. Juli 2014, abgerufen am 13. September 2020.
  67. Katja Müller, Sandra Reinmuth, Katrin Lindner, Rainer Greifeneder: Effekte geschlechtergerechter Sprache auf die Beantwortung von Meinungsumfragen. Ohne Ort, 1999 (PDF; 69 kB auf uni-mannheim.de (Memento vom 8. Januar 2005 im Internet Archive)).
  68. Elke Heise: Auch einfühlsame Studenten sind Männer: Das generische Maskulinum und die mentale Repräsentation von Personen. In: Verhaltenstherapie & psychosoziale Praxis. Band 35, Nr. 2, 2003, S. 285–291 (Abstract auf apa.org).
  69. Lisa Irmen: Diskriminierung und Sprache. Vortrag an der Universität Bern, 22. Mai 2003, Folie 35–36 (Psychologisches Institut, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg; PDF: 893 kB, 39 Seiten auf unibe.ch (Memento vom 7. Februar 2014 im Internet Archive)).
  70. Rat für deutsche Rechtschreibung (RdR): Ist das Binnen-I ein Rechtschreibfehler? (Memento vom 8. Februar 2014 im Internet Archive) In: Rechtschreibrat.IDS-Mannheim.de. 8. Februar 2014, abgerufen am 20. Mai 2021.
  71. Rat für deutsche Rechtschreibung (RdR): 2.5 Klammern: § 86. In: Grammatisches Informationssystem. Mannheim 2016, abgerufen am 14. Oktober 2020.
  72. Michael Wurmitzer: Sprachbewusstsein – Sternchen, Gender-Gap oder Binnen-I: Wie gendert mensch richtig? In: Der Standard. 19. März 2021, abgerufen am 30. Juni 2021.
  73. Textlabor #26: Silbentrennung und Genderstern. In: Genderleicht.de. 14. Juni 2021, abgerufen am 13. Juli 2021.
  74. Peter Eisenberg: Essay: Das missbrauchte Geschlecht. In: Süddeutsche Zeitung. 2. März 2017, abgerufen am 13. April 2021.
  75. Sigi Lieb: Sprachkampf: Ein Buch über Sprachwandel und Sprachpolitik. In: Gespraechswert.de. 1. April 2021, abgerufen am 13. April 2021.
  76. Steffen „Kitty“ Herrmann (alias S_he): Performing the Gap – Queere Gestalten und geschlechtliche Aneignung. In: Arranca! Nr. 28, November 2003, S. 22–26 (online auf arranca.org).
    Profil: Steffen Herrmann, Institut für Philosophie. In: FernUni-Hagen.de. 2020, abgerufen am 13. September 2020.
  77. Persson Perry Baumgartinger: Lieb[schtean] Les[schtean], [schtean] du das gerade liest… Von Emanzipation und Pathologisierung, Ermächtigung und Sprachveränderungen. In: Liminalis – Zeitschrift für geschlechtliche Emanzipation. Nr. 2, 26. Juni 2008, S. 24–39 (PDF: 183 kB, 16 Seiten auf liminalis.de (Memento vom 31. Dezember 2013 im Internet Archive)).
  78. Beate Hausbichler: Gender/Sprache: Raum für _! In: dieStandard.at. 26. Oktober 2008, abgerufen am 13. September 2020.
  79. Tamás Jules Fütty, Marek Sancho Höhne, Eric Llaveria Caselles: Geschlechterdiversität in Beschäftigung und Beruf: Bedarfe und Umsetzungsmöglichkeiten von Antidiskriminierung für Arbeitgeber_innen. Herausgegeben von der Antidiskriminierungsstelle des Bundes. Berlin, November 2020, S. 15–17: 1.3 Begriffe zu geschlechtlicher Vielfalt, hier S. 16 (beauftragte Studie zu Geschlechterdiversen; PDF: 1,1 MB, 148 Seiten auf antidiskriminierungsstelle.de)
  80. Bundesverband der Kommunikatoren (BdKom): Kompendium Gendersensible Sprache: Strategien zum fairen Formulieren. Berlin November 2020 (PDF: 2,5 MB, 56 Seiten auf bdkom.de; Infoseite).
  81. Sabine Krome: Der Genderstern belegt den ersten Platz. In: Bundesverband der Kommunikatoren (BdKom): Kompendium Gendersensible Sprache: Strategien zum fairen Formulieren. Berlin November 2020, S. 44–45 (PDF: 2,5 MB, 56 Seiten auf bdkom.de).
  82. Dietmar Pieper, Silke Fokken u. a.: Diskriminiert die deutsche Sprache Frauen und soziale Minderheiten? Über die Debatte um das Gendersternchen. In: Der Spiegel. Nr. 10, 6. März 2021, S. 11 (spiegel.de hinter Bezahlschranke).
  83. Fatma Aydemir: das detail: Gendern im Bundestag. In: taz.de. 3. März 2021, abgerufen am 8. März 2021.
  84. Rat für deutsche Rechtschreibung (RdR): Geschlechtergerechte Schreibung: Empfehlungen vom 26.03.2021. In: Rechtschreibrat.com. 26. März 2021, abgerufen am 26. März 2021 (Kurzfassung; Downloadmöglichkeiten).
  85. Gesellschaft für deutsche Sprache: Pressemitteilung GfdS: Gendersternchen und Co. mit deutscher Rechtschreibung nicht konform. In: GfdS.de. 13. August 2020, abgerufen am 13. September 2020.
  86. Gesellschaft für deutsche Sprache: Die GfdS zum Thema … Gendersternchen. In: GfdS.de. August 2020, abgerufen am 22. November 2020.
  87. Gesellschaft für deutsche Sprache: Leitlinien der GfdS zu den Möglichkeiten des Genderings. In: GfdS.de. August 2020, abgerufen am 25. November 2020.
  88. Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV): Gendern. In: DBSV.org. März 2021, abgerufen am 2. Mai 2021.
  89. Christine Olderdissen: Gendergerecht schreiben in sieben Schritten. In: Genderleicht.de. 13. Februar 2020, abgerufen am 19. September 2020 (Projektleiterin).
  90. Angelika Wöllstein, Duden-Redaktion (Hrsg.): Duden: Die Grammatik (= Der Duden. Band 4/12). 9., vollständig überarbeitete und aktualisierte Auflage. Dudenverlag, Berlin 2016, ISBN 978-3-411-04049-0, S. 158–159, Randnummer 236 (Seitenvorschauen in der Google-Buchsuche).
  91. Worteintrag: Gästin, die. In: Duden online. Abgerufen am 16. September 2020; Zitat: „weibliche Form zu Gast“.
  92. Worteinträge: Mensch, derMenschin, dieMensch, das In: Duden online. Abgerufen am 1. März 2020.
  93. Gesellschaft für deutsche Sprache, Pressemitteilung: GfdS wählt „Flüchtlinge“ zum Wort des Jahres 2015. In: GfdS.de. 11. Dezember 2015, abgerufen am 27. November 2020.
  94. Peter Braun: Personenbezeichnungen: Der Mensch in der deutschen Sprache (= Reihe Germanistische Linguistik. Band 189). De Gruyter, Berlin 1997, ISBN 3-484-31189-4, S. 61 (doi:10.1515/9783110940824-001).
  95. Daniel Elmiger: Von Dozierenden und Emeritierenden: substantivierte Partizip-I-Formen im heutigen Deutsch. In: Revue Tranel (Travaux neuchâtelois de linguistique). Band 55, 2011, S. 163–179, hier S. 164 (Universität Genf; PDF: 1 MB, 17 Seiten auf ac.uk).
  96. Anatol Stefanowitsch: Langlebige Studierende. In: Sprachlog.de. 18. November 2011, abgerufen am 5. Oktober 2020.
  97. Markus Pössel (Physiker): #Studierende vs. Studenten. In: Twitter.com. 28. April 2019, abgerufen am 16. September 2020; Zitat: „‚Studierende‘ ist keine neuartige Erfindung. Es war spätestens seit dem späten 18. Jahrhundert ein einigermaßen übliches Wort.“
  98. Duden-Redaktion (Hrsg.): Duden: Die deutsche Rechtschreibung (= Der Duden. Band 1/12). 28., völlig neu bearbeitete und erweiterte Auflage. Dudenverlag, Berlin August 2020, ISBN 978-3-411-04018-6, S. 1097.
  99. Lehrerin, die. In: Duden online. Abgerufen am 28. Februar 2021, Zitat: „Bedeutung: weibliche Form zu Lehrer.“
    Ebenda: Lehrerin, die. (Memento vom 26. Juni 2011 im Internet Archive)
  100. Gisela Zifonun: Die demokratische Pflicht und das Sprachsystem: Erneute Diskussion um einen geschlechtergerechten Sprachgebrauch. In: Sprachreport. Jahrgang 34, Nr. 4, Oktober 2018, S. 44–56, hier S. 46 (PDF: 1,1 MB, 13 Seiten auf ids-pub.bsz-bw.de).
  101. Stephan Ritter: Grammatica germanica nova. Marburg 1616, S. 90: „Wer tamen est commune quoad masculinum & foemininum, nam eius neutrum est was.“ Zitiert und übersetzt in: Ursula Doleschal: Das generische Maskulinum im Deutschen: Ein historischer Spaziergang durch die deutsche Grammatikschreibung von der Renaissance bis zur Postmoderne. In: Linguistik online. Band 11, Nr. 2, Januar 2002, S. 39–70, hier S. 44 (doi:10.13092/lo.11.915; Volltexte: online auf unibe.ch, PDF: 115 kB, 32 Seiten auf linguistik-online.net).
  102. Illi Anna Heger: Gar nicht mehr neu – Neopronomen wie xier. In: Lucia-Clara-Rocktaeschel.de. Blog, 11. März 2021, abgerufen am 3. Mai 2021.
  103. AG Feministisch Sprachhandeln (u. a. Lann Hornscheidt): Was tun? Sprachhandeln – aber wie? W_Ortungen statt Tatenlosigkeit. 2. Auflage 2014/2015. Zentrum für transdisziplinäre Geschlechterstudien, Humboldt-Universität Berlin (Erstauflage im Oktober 2014; PDF: 25 MB, 69 Seiten auf feministisch-sprachhandeln.org; Infoseite).
  104. Lann Hornscheidt im Gespräch: „Lasst uns Gender verabschieden“. In: Tagesspiegel.de. 23. Juli 2019, abgerufen am 14. September 2020.
  105. Selbstdarstellung: Lann Hornscheidt. Eigene Website, Dezember 2019, abgerufen am 14. September 2020 (Foto von 2013).
  106. Rat für deutsche Rechtschreibung (RdR): Bericht und Vorschläge der AG „Geschlechtergerechte Schreibung“ zur Sitzung des Rats für deutsche Rechtschreibung am 16.11.2018 – Revidierte Fassung… Mannheim, 16. November 2018, S. 2 und 10 (PDF: 455 kB, 11 Seiten auf rechtschreibrat.com).
  107. Lann Hornscheidt im Gespräch: Debatte um Gendersprache: Sie oder er oder wie? „Ich wünsche mir, dass alle erst mal ens sind“. In: Berliner Zeitung. 28. Januar 2021, abgerufen am 28. April 2021 (Buch 2021: ISBN 978-3-945644-21-8).
  108. Matthias Schwarzer: „Ärztys“ statt „Ärzt*innen“: Ein Sprachwissenschaftler will das Gendern verändern. In: RedaktionsNetzwerk Deutschland. 8. April 2021, abgerufen am 28. April 2021.
  109. Thomas Kronschläger im Gespräch: Gendern mit y: Sprache soll geschlechtergerecht sein, aber bitte nicht verunstaltet. Ein Österreicher hat eine Idee . In: Stern.de. 10. April 2021, abgerufen am 28. April 2021.
  110. Katapher (Lektorin), Jörg Scheller: *_?: Ein Gespräch über das #Gendern. In: GeschichtederGegenwart.ch. 20. Juni 2021, abgerufen am 13. Juli 2021.
  111. Luise F. Pusch: Fühlen Sie sich mitgemeint! In: Emma.de. 12. Dezember 2018, aktualisiert: 5. Februar 2019, abgerufen am 25. März 2020 („die feministische Linguistin Luise F. Pusch plädiert für eine ganz andere Lösung. Nämlich für das ‚generische Femininum‘“).
  112. Luise Pusch: Gendern – gerne, aber wie? In: Neues-Deutschland.de. 23. Oktober 2019, abgerufen am 25. März 2020 („ein Ritt durch die feministische Sprachgeschichte und praktische Tipps“).
  113. Peter Eisenberg im Gespräch: Das generische Maskulinum: „Ich nenne das sprachpolizeiliche Allüren“. In: Deutschlandfunk Kultur. 13. März 2018, abgerufen am 28. Juni 2020.
  114. Peter Eisenberg: Geschlechtergerechte Sprache: Warum korrekte Grammatik keine Gendersternchen braucht. In: FAZ.net. 23. Oktober 2020, abgerufen am 26. Oktober 2020.
  115. Worteinträge: Katze, dieKater, der. In: Duden online. Abgerufen am 1. Mai 2021.
    Ebenda: Gans, dieGänserich, der.
  116. Ewa Trutkowski im Interview: Gendern: „Der Duden missbraucht hier seine Deutungshoheit über die deutsche Sprache“. In: Die Welt. 9. Januar 2021, abgerufen am 1. Mai 2021; Zitat: „[…] die geschlechtsabstrahierende, generische Bedeutung ‚Hauskatze‘ und dann die spezifische Bedeutung ‚weibliche Katze‘“.
  117. Helga Kotthoff, Damaris Nübling: Genderlinguistik: Eine Einführung in Sprache, Gespräch und Geschlecht. Narr, Tübingen Dezember 2018, ISBN 978-3-8233-7913-3, S. 121–122 (Seitenvorschauen in der Google-Buchsuche).
  118. Jochen A. Bär: Genus und Sexus. Beobachtungen zur sprachlichen Kategorie „Geschlecht“. In: Karin M. Eichhoff-Cyrus (Hrsg.): Adam, Eva und die Sprache: Beiträge zur Geschlechterforschung (= Duden: Thema Deutsch. Band 5). Dudenverlag, Mannheim u. a. 2004, ISBN 3-411-04211-7, S. 148–175, hier S. 157 (PDF: 1 MB, 28 Seiten).
  119. Das Politikteil, Podcast mit Textchef Christof Siemes: Gendergerechte Sprache: Sprachzwang oder Gerechtigkeit? In: Zeit Online. 5. Februar 2021, abgerufen am 19. Juli 2021 (56:46 Minuten, hier ab 45:00).
  120. Gregor Peter Schmitz (Chefredakteur): Kommentar: Warum die Redaktion künftig (sanft) gendert. In: Augsburger Allgemeine. 17. Juli 2021, abgerufen am 19. Juli 2021;
    ebenda: Lea Thies (Redakteurin): Sprache: Wie wir unseren Weg in der Gender-Debatte gefunden haben. In: Augsburger Allgemeine. 17. Juli 2021.
  121. Friederike Braun, Susanne Oelkers, Karin Rogalski, Janine Bosak, Sabine Sczesny: „Aus Gründen der Verständlichkeit …“: Der Einfluss generisch maskuliner und alternativer Personenbezeichnungen auf die kognitive Verarbeitung von Texten. In: Psychologische Rundschau. Band 53, Nr. 3, 2007, S. 183–189 (Seminar für Allgemeine Sprachwissenschaft, Universität Kiel; doi:10.1026/0033-3042.58.3.183; PDF: 60 kB, 7 Seiten auf kif.rocks).
  122. Andreas Beelmann, Kai J. Jonas: Diskriminierung und Toleranz: Psychologische Grundlagen und Anwendungsperspektiven. Springer VS, Wiesbaden 2009, ISBN 978-3-531-91621-7, S. 204 (Seitenvorschau in der Google-Buchsuche).
  123. Sascha Demarmels, Dorothea Schaffner: Gendersensitive Sprache in Unternehmenstexten. In: Sascha Demarmels, Wolfgang Kesselheim (Hrsg.): Textsorten in der Wirtschaft. Springer VS, Wiesbaden 2011, ISBN 978-3-531-17869-1, S. 109 (Seitenvorschau in der Google-Buchsuche); Zitat: „[…] (Braun et al. 2007; Frank-Cyrus und Dietrich 1997; Guyatt u. a. 1997; Parks und Robertson 2000; Prentice 1994; Rothmund und Christmann 2003; Steiger und Irmen 2007).“
  124. Jutta Rothmund, Ursula Christmann: Auf der Suche nach einem geschlechtergerechten Sprachgebrauch: Führt die Ersetzung des generischen Maskulinums zu einer Beeinträchtigung von Textqualitäten? In: Muttersprache. Band 112, Nr. 4, 2002, S. 115–135 (Diplom-Psychologin, Köln, sowie Psychologisches Institut, Universität Heidelberg; PDF: 2,3 MB, 11 Textscans auf uni-heidelberg.de).
  125. Sascha Demarmels, Dorothea Schaffner: Gendersensitive Sprache in Unternehmenstexten. In: Sascha Demarmels, Wolfgang Kesselheim (Hrsg.): Textsorten in der Wirtschaft. Springer VS, Wiesbaden 2011, ISBN 978-3-531-17869-1, S. 109 (Seitenvorschau in der Google-Buchsuche).
  126. Anatol Stefanowitsch: Sprachstruktur: Frauen natürlich ausgenommen. In: SciLogs.Spektrum.de. 14. Dezember 2011, abgerufen am 23. Mai 2021.
  127. Marcus Friedrich, Elke Heise: Does the Use of Gender-Fair Language Influence the Comprehensibility of Texts? An Experiment Using an Authentic Contract Manipulating Single Role Nouns and Pronouns. In: Swiss Journal of Psychology. Band 78, Heft 1–2, 2019, online: 25. März 2019, S. 51–60 (englisch; Institut für Pädagogische Psychologie, TU Braunschweig; doi:10.1024/1421-0185/a000223; Rezension welt.de, Rezension news4teachers.de)
  128. Leyla Movahedi: Geschlechtergerechte Sprache – der ORF und sprachliche Gleichbehandlung anhand der Sendung »konkret – das ServiceMagazin«. Diplomarbeit Universität Wien 2009, S. 64–96: Leitfäden – ein Überblick (betreut von Johanna Dorer, Fakultät für Sozialwissenschaften; Downloadseite).
  129. Senta Trömel-Plötz, Ingrid Guentherodt, Marlis Hellinger, Luise F. Pusch: Richtlinien zur Vermeidung sexistischen Sprachgebrauchs. In: Linguistische Berichte. Heft 69, 1980, S. 15–21, hier S. 15 (Zitatansicht im Nachdruck in der Google-Buchsuche).
  130. Ruth Wodak, Gert Feistritzer, Silvia Moosmüller, Ursula Doleschal: Sprachliche Gleichbehandlung von Mann und Frau. Linguistische Empfehlungen zur sprachlichen Gleichbehandlung von Frau und Mann im öffentlichen Bereich (Berufsbezeichnungen, Titel, Anredeformen, Funktionsbezeichnungen, Stellenausschreibungen). Herausgegeben vom Bundesministerium für Soziales, Wien 1987.
  131. Marlis Hellinger, Christine Bierbach: Eine Sprache für beide Geschlechter: Richtlinien für einen nicht-sexistischen Sprachgebrauch. Deutsche UNESCO-Kommission, Bonn 1993, ISBN 3-927907-32-4 (PDF: 37 kB, 13 Seiten auf unesco.de).
  132. Ingrid Guentherodt: Sprachliche Gleichbehandlung: Erkennen und Verwirklichen. Praktische Erläuterungen und Beispiele zur deutschen Rechtssprache. In: Marianne Grabrucker: Vater Staat hat keine Muttersprache. Fischer-Taschenbuch-Verlag, Frankfurt a. M. 1993, ISBN 978-3-596-11677-5, S. 246–262.
  133. Daniel Elmiger, Verena Tunger, Eva Schaeffer-Lacroix: Geschlechtergerechte Behördentexte: Linguistische Untersuchungen und Stimmen zur Umsetzung in der mehrsprachigen Schweiz. Forschungsbericht. Universität Genf 2017, ISBN 978-1-365-70544-1, S. 94–95 (Downloadseite).
  134. Universität Passau, Gleichstellungsbeauftragte: Gleichstellungsgerechte Sprache – ist dies wirklich unwichtig? Passau 1999 (online auf doku.net).
  135. Elisa Merkel: Geschlechtergerechte Sprache in den universitären Gleichstellungskonzepten – eine vergleichende Analyse. In: Journal Netzwerk Frauen- und Geschlechterforschung NRW. Nr. 28, 2011, S. 36–41, hier S. 36–38 (PDF: 1,2 MB, 90 Seiten auf netzwerk-fgf.nrw.de).
  136. Christine Ivanov, interviewt von Christine Olderdissen: Sprachleitfäden unter der Lupe. In: genderleicht.de. 28. Oktober 2019, abgerufen am 20. Mai 2020.
  137. TU9-Expertinnenrunde Gleichstellung: TU9-Handreichung: Empfehlungen zur geschlechter-sensiblen Verwendung von Sprache. Berlin, September 2019 (PDF: 151 kB, 3 Seiten auf tu-darmstadt.de; Infoseite).
  138. Astrid Adler, Albrecht Plewnia: Die Macht der großen Zahlen. Aktuelle Spracheinstellungen in Deutschland. In: Ludwig M. Eichinger, Albrecht Plewnia (Hrsg.): Neues vom heutigen Deutsch: Empirisch – methodisch – theoretisch (= Jahrbuch des Instituts für Deutsche Sprache 2018.) De Gruyter, Berlin u. a. 2019. S. 141–162, hier S. 149–154 (Universität Mannheim; doi:10.1515/9783110622591-008; PDF: 2,3 MB, 22 Seiten auf ids-pub.bsz-bw.de).
  139. Rat für deutsche Rechtschreibung (RdR): Die Entwicklung und Bewertung des Themas „Geschlechtergerechte Schreibung“ in der Beobachtung des Schreibgebrauchs 2018-2020 vom Rat für deutsche Rechtschreibung, gebilligt am 26.03.2021. Mannheim, 26. März 2021, S. 4, Tabelle („in einer (digitalen) Sitzung der Arbeitsgruppe am 15.12.2020 erarbeitet“; PDF: 916 kB, 5 Seiten auf rechtschreibrat.com; Infoseite).
  140. Marlis Hellinger, Beate Schräpel: Über die sprachliche Gleichbehandlung von Frauen und Männern. In: Jahrbuch für Internationale Germanistik. Nr. 15, Bern 1983, S. 60.
  141. Vera Steiger, Lisa Irmen: Zur Akzeptanz und psychologischen Wirkung generisch maskuliner Personenbezeichnungen und deren Alternativen in juristischen Texten. In: Psychologische Rundschau. Band 58, Nr. 3, 2007, S. 190–200 (doi:10.1026/0033-3042.58.3.190).
  142. Vera Steger, Lisa Irmen: Recht verständlich und „gender-fair“: Wie sollen Personen in amtlichen Texten bezeichnet werden? Ein Vergleich verschiedener Rezipientengruppen zur Akzeptanz geschlechtergerechter Rechtssprache. In: Linguistische Berichte. Heft 227, August 2011, S. 297–326 (Zusammenfassung).
  143. news aktuell – Pressemeldung: Keine einheitliche Regelung: Wie die PR mit gendergerechter Sprache umgeht. In: Pressesprecher.com, 7. Mai 2020, abgerufen am 14. Mai 2020.
  144. Redaktioneller Text: Wie die PR mit gendergerechter Sprache umgeht. In: Werbewoche.ch, 7. Mai 2020, abgerufen am 14. Mai 2020.
  145. Thomas Dillmann: Gendergerechte Sprache wird in DAX-Unternehmensberichten zurückgedreht. In: PR-Journal.de. 19. Oktober 2020, abgerufen am 23. Oktober 2020.
  146. Meldung: Geschlechtergerechte Sprache: Zehn Dax-Konzerne nutzen Gender-Formen. In: Pressesprecher.com. 25. März 2021, abgerufen am 28. April 2021.
  147. Gustav Theile: Soziale Medien: Dax-Chefs umgehen das Gendern. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 18. Mai 2021, abgerufen am 20. Mai 2021.
  148. Randstad Deutschland: Ergebnisse – 2. Quartal 2021: Randstad-ifo-Personalleiterbefragung. Eschborn, 5. Juli 2021, S. 11: Genderneutrale Sprache (PDF: 115 kB, 15 Seiten auf randstad.de; Infoseite).
  149. Christine Haas, Philipp Vetter: Kolleg*innen & Co.: Jede dritte deutsche Firma gendert – aber viele nur nach außen. In: Die Welt. 5. Juli 2021, abgerufen am 7. Juli 2021.
  150. Karin M. Eichhoff-Cyrus (zu dem Zeitpunkt Frank-Cyrus), Margot Dietrich: Sprachliche Gleichbehandlung von Frauen und Männern in Gesetzestexten: Eine Meinungsumfrage der Gesellschaft für deutsche Sprache. In: Der Sprachdienst. Band 41, Nr. 2, 1997, S. 55–68.
  151. Meldung: Knappe Mehrheit laut Umfrage für Binnen-I. In: ORF.at. 9. August 2014, abgerufen am 29. September 2020.
  152. Redaktion: Umfrage: Knappe Mehrheit für Binnen-I. In: Profil.at. 9. August 2014, abgerufen am 10. Juni 2021.
  153. Meldung (dpa): Studierende statt Studenten? Mehrheit lehnt geschlechtergerechte Sprache ab. In: FAZ.net. 11. September 2017, abgerufen am 30. September 2020.
  154. Johannes Bebermeier: Exklusive Umfrage: So denken die Deutschen über Gender-Sprache. In: t-online.de. 25. Januar 2019, abgerufen am 30. September 2020; Zitat: „Die Stadt Hannover formuliert künftig geschlechtsneutral – um alle Menschen anzusprechen. […] stat. Fehler: 6,6 %; Stichprobengröße: 5.034; Befragungszeit: 23.01.19–25.01.19; Stand: 25.01.19“.
  155. Heike Schmoll: Ungeliebter Stern: Ablehnung von Gendersprache. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 2. April 2019, abgerufen am 30. September 2020.
  156. Henning Lobin: Die Ablehnung von „Gendersprache“ – medial produziert. In: Scilogs.de. 8. April 2019, abgerufen am 29. September 2020.
  157. Forschungsstelle Sotomo: annajetzt – Frauen in der Schweiz: Die grosse Frauenbefragung von Sotomo und annabelle (= Frauen in der Schweiz. Nr. 3). Zürich, Februar 2021, S. 18–21 (Downloadseite).
  158. Pascal Michel: Unterschiedliche Prioritäten: Feminismus sorgt für Generationen-Streit. In: 20min.ch. 2. März 2021, abgerufen am 3. März 2021.
  159. Meldung (dpa): Arbeit: Nur 14 Prozent geben klares „Ja“ zu gendergerechter Sprache. In: Süddeutsche Zeitung. 26. Februar 2021, abgerufen am 27. Februar 2021.
  160. Monster Worldwide Deutschland, Pressemitteilung: ChefIn, Chef:in, Chef: Inklusive Sprache bleibt ein Streitthema. In: presseportal.de. 4. März 2021, abgerufen am 28. April 2021.
  161. Christine Haas (Redakteurin): Gendern in Stellenausschreibungen: Die Jugend will mit „Mitarbeiter_innen“ umworben werden. In: Die Welt. 17. Mai 2021, abgerufen am 20. Mai 2021.
  162. Katharina Wolf (Redakteurin): Stellenanzeigen: Jüngere wollen Gendersternchen. In: Handwerk.com. 20. Mai 2021, abgerufen am 23. Mai 2021.
  163. Infratest dimap: Weiter Vorbehalte gegen gendergerechte Sprache – Welt am Sonntag. In: infratest-dimap.de. Mai 2021, abgerufen am 25. Mai 2021; Zitat: „Erhebungsmethode: Zufallsbasierte Telefon- und Online-Befragung […] Erhebungszeitraum: 10. bis 11. Mai 2021“.
  164. Meldung: Umfrage von Infratest Dimap: Die Bürger wollen keine Gendersprache. In: FAZ.net. 23. Mai 2021, abgerufen am 25. Mai 2021.
  165. Infratest dimap: Vorbehalte gegenüber genderneutraler Sprache – Welt am Sonntag. In: infratest-dimap.de. Mai 2020, abgerufen am 8. Juni 2020; Zitat: „Stichprobe: Repräsentative Zufallsauswahl […] – Erhebungsverfahren: Telefoninterviews (CATI) – Fallzahl: 1.008 Befragte – Erhebungszeitraum: 18. bis 20. Mai 2020“.
  166. Meldung: Ministerpräsident wettert gegen „Sprachpolizisten“: Kretschmann kritisiert Vorschriften für geschlechtergerechte Sprache. In: SWR.de. 2. August 2020, abgerufen am 20. Februar 2021.
  167. Susanne Gaschke, Jacques Schuster: Mehrheit der Deutschen lehnt die Gender-Sprache ab. In: Welt am Sonntag. 23. Mai 2021, S. 1 (PDF: 400 kB, 1 Seite auf welt.de).
  168. Susanne Gaschke: Verweiblichung der Sprache: Mehrheit der Frauen will keine Gendersternchen. In: Die Welt. 31. Mai 2020, abgerufen am 25. Mai 2021 (zugleich Titelstory).
  169. ZDFheute: ZDF-Politbarometer – Mehrheit für Impfpflicht in Klinik und Schule. In: ZDF.de. 16. Juli 2021, abgerufen am 19. Juli 2021 (im Bericht nicht erwähnt, nur Grafiken in der Diashow); ebenda Grafiken: 18/41: Verwendung geschlechtergerechter Sprache in den Medien + 19/41: Trennungszeichen bzw. Sprechpausen in den Medien.
  170. Forschungsgruppe Wahlen e. V.: Politbarometer – Fragetexte Juli I 2021 (KW 28). 16. Juli 2021, S. 2 (PDF: 64 kB, 2 Seiten auf forschungsgruppe.de).
  171. https://www.antenne.de/programm/aktionen/die-grosse-bayern-studie/findet-ihr-gendern-zb-buerger*innen-im-sprachgebrauch-gut/
  172. Roland Kaehlbrandt: Logbuch Deutsch: Wie wir sprechen, wie wir schreiben. Klostermann, Frankfurt am Main 2016, ISBN 978-3-465-04255-6, S. 115–128.
  173. Josef Bayer: Sprachen wandeln sich immer – aber nie in Richtung Unfug. In: NZZ.ch. 10. April 2019, abgerufen am 30. Mai 2020.
  174. Damaris Nübling, Henning Lobin: Tief in der Sprache lebt die alte Geschlechterordnung fort. In: Süddeutsche Zeitung. 7. Juni 2018, abgerufen am 3. Februar 2021.
  175. Anatol Stefanowitsch: Genderkampf: Wo die Kritiker der geschlechtergerechten Sprache sich täuschen. 2014. In: Antje Baumann, André Meinunger (Hrsg.): Die Teufelin steckt im Detail: Zur Debatte um Gender und Sprache. Kadmos, Berlin 2017, ISBN 978-3-86599-287-1, S. 123.
  176. Martina Werner: Genus ist nicht Sexus: Warum zwischen grammatischem und natürlichem Geschlecht zu unterscheiden ist. 2006. In: Antje Baumann, André Meinunger (Hrsg.): Die Teufelin steckt im Detail: Zur Debatte um Gender und Sprache. Kadmos, Berlin 2017, ISBN 978-3-86599-287-1, S. 265 und 276.
  177. Ewa Trutkowski: Vom Gendern zu politischen Rändern. In: NZZ.de. 22. Juli 2020, abgerufen am 3. Februar 2021.
  178. Luise F. Pusch: Generisches Femininum erregt Maskulinguisten, Teil 1. In: FemBio.org. 20. Juli 2013, abgerufen am 10. Mai 2021.
  179. Peter Eisenberg: Debatte um den Gender-Stern: Finger weg vom generischen Maskulinum! In: Tagesspiegel. 8. August 2018, abgerufen am 3. Februar 2021.
  180. René Scheu: Liebe Sprachbenutzerinnen und Sprachbenutzer: Wie halten Sie es mit der Sexualisierung der Sprache von oben? In: NZZ.ch. 4. Oktober 2019, abgerufen am 3. Februar 2021.
  181. Luise F. Pusch im Interview: „Unsere Grammatik bevorzugt Männer“. In: an.schläge – Das feministische Magazin. Nr. 8, 17. November 2017, abgerufen am 3. Februar 2021.
  182. Hans-Martin Gauger: Herr Professorin? Antwort an Luise Pusch. In: Forum Sprachkritik. 14. März 2014 (online auf deutscheakademie.de).
  183. Margarete Jäger: Gewalt gegen Frauen – durch Sprache? In: DISS-Duisburg.de. 25. September 2006, abgerufen am 5. Februar 2021 (unveröffentlichtes Vortragsmanuskript).
  184. Ulrich Dewald: Kontrovers: Feministische Linguistik. In: Wissenschaft.de. 16. Januar 2008, abgerufen am 9. Juni 2020.
  185. Wolfgang Klein: Gendergerechtes Sprechen: „Man sollte die Sprache so lassen“. In: LN-online.de. 4. Februar 2019, abgerufen am 9. Juni 2020.
  186. Gisela Klann-Delius: Sprache und Geschlecht: Eine Einführung. Metzler, Stuttgart/Weimar 2005, ISBN 3-476-10349-8, S. 186 (Seitenvorschau in der Google-Buchsuche).
  187. Wolfgang Klein: Gendergerechtes Sprechen: „Man sollte die Sprache so lassen“. In: LN-online.de. 4. Februar 2019, abgerufen am 29. Mai 2020.
  188. Max Goldt: Was man nicht sagt. In: Derselbe: Wenn man einen weißen Anzug anhat: ein Tagebuch-Buch. Rowohlt, Reinbek 2002, ISBN 3-498-02493-0, S. 56.
  189. Helmut Glück: Das Partizip 1 im Deutschen und seine Karriere als Sexusmarker (= Schriften der Stiftung Deutsche Sprache. Band 4). IFB, Paderborn November 2020, ISBN 978-3-942409-93-3.
  190. Susanne Lenz: Linguist Peter Eisenberg: „Die Genderfraktion verachtet die deutsche Sprache“. In: Berliner Zeitung. 12. Mai 2019, abgerufen am 12. Mai 2021.
  191. Ulrich Dewald: Kontrovers: Feministische Linguistik. In: Wissenschaft.de. 16. Januar 2008, abgerufen am 28. Mai 2020.
  192. Caroline Fetscher: Was einem die Sprache verschlägt. In: Der Tagesspiegel. 16. März 2019, abgerufen am 4. März 2021.
  193. Nele Pollatschek: Deutschland ist besessen von Genitalien: Gendern macht die Diskriminierung nur noch schlimmer. In: Tagesspiegel.de. 30. August 2020, abgerufen am 27. April 2021.
  194. Ingrid Thurner: Sexismus-Debatte: Der Gender-Krampf verhunzt die deutsche Sprache. In: Die Welt. 2. Februar 2013, abgerufen am 28. Mai 2020 (Ethnologin, Publizistin, Lehrbeauftragte in Wien).
  195. Robert Pfaller: Eine Streitschrift gegen den neoliberalen Kapitalismus. In: Domradio:Autorengespräch. 11. Juli 2018, abgerufen am 2. Dezember 2020.
  196. Richard David Precht im Gespräch: „Gendergerechte Sprache ist eine der dümmsten Ideen“. In: Die Welt. 1. April 2021, abgerufen am 20. April 2021 (hinter Bezahlschranke).
  197. Annika Schach im Interview: PR-Expertin: „Das generische Maskulinum hat in der Unternehmenskommunikation keine Zukunft“. In: RedaktionsNetzwerk Deutschland. 15. Februar 2021, abgerufen am 20. Februar 2021.
  198. Anna Katharina Mangold: Mitgemeint: Und täglich grüßt das Murmeltier. In: Verfassungsblog.de. 13. Oktober 2020, abgerufen am 20. Februar 2021.
  199. Dagmar Stahlberg, Sabine Sczesny: Effekte des generischen Maskulinums und alternativer Sprachformen auf den gedanklichen Einbezug von Frauen. In: Psychologische Rundschau. Band 52, 2001, S. 131–140 (doi:10.1026//0033-3042.52.3.131).
  200. Gisela Zifonun: Die demokratische Pflicht und das Sprachsystem: Erneute Diskussion um einen geschlechtergerechten Sprachgebrauch. In: Sprachreport. Jahrgang 34, Nr. 34, 2018, S. 44–56 (PDF: 1,1 MB, 13 Seiten auf bsz-bw.de).
  201. Peter Eisenberg: Finger weg vom generischen Maskulinum! In: Der Tagesspiegel. 8. August 2018, abgerufen am 3. Februar 2021.
  202. Luisa Houben: Gendersensible Sprache: Nervig oder notwendig? In: ZDF.de. 13. Januar 2020, abgerufen am 31. März 2021.
  203. Uli Fricker: Meinung: Die Mehrheit der Deutschen lehnt eine gendergerechte Sprache ab. Warum kommt sie dennoch? In: Südkurier. 12. April 2019, abgerufen am 31. März 2021.
  204. Offener Brief: Offener Brief zum Thema „Sprachliche Gleichbehandlung“ an Frau Bildungs- und Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek und Herrn Wissenschafts- und Wirtschaftsminister Dr. Reinhold Mitterlehner. 2014 (PDF: 219 kB, 25 Seiten auf diepresse.com (Memento vom 1. August 2014 im Internet Archive)).
  205. Meldung (apa): Hochschule – Gendern: „Feministinnen zwingen Mehrheit ihren Willen auf“. In: diePresse.com. 14. Juli 2014, abgerufen am 29. September 2020.
  206. Florian Neumann: Ausgerechnet zum Frauentag: Verein wettert gegen „Gender-Unfug“ – Nuhr und Maaßen unterschreiben. In: Merkur.de. 8. Oktober 2019, abgerufen am 25. Juni 2021.
  207. Johan Schloemann: Deutsche Sprache: Die Wanne ist voll. In: Süddeutsche Zeitung. 7. März 2019, abgerufen am 25. Juni 2021.
  208. Henning Lobin: Sprachkampf: Wie die Neue Rechte die deutsche Sprache instrumentalisiert. Dudenverlag, Berlin März 2021, ISBN 978-3-411-74004-8, S. 58.
  209. Robin Lakoff: Language and Woman’s Place. In: Language and Society. Band 2, USA 1973, S. 45–80 (englisch; Department of Linguistics, University of California, Berkeley; PDF: 1,4 MB, 37 Seiten auf stanford.edu; 1975 erschienen als Buch: ISBN 0-19-516757-0).
  210. Sergio Bolaños Cuellar: Women’s Language: A struggle to overcome inequality. In: Forma Y Función. Band 19, 2006, S. 137–162, hier S. 137–141: Women’s language (englisch; Departamento de Linguística, Facultad de Ciencias Humanas, Universidad Nacional de Colombia, Bogota; PDF: 286 kB, 26 Seiten auf scielo.org.co).
  211. Alexandra Rösner: Geschlechtsspezifische Personenbezeichnungen: Deutsch – Englisch kontrastiv. Germanistische Diplomarbeit Universität Wien 1998. Grin 1998, ISBN 978-3-640-53032-8, Abschnitt 1.2.1.2 Die Maskulinmovierung im Englischen.
  212. Mignon Fogarty: You should basically stop using gendered nouns. In: The Washington Post. 12. November 2014, abgerufen am 29. November 2020 (englisch).
  213. Sandra L. Bem, Daryl J. Bem: Does Sexbiased Job Advertising “Aid and Abet” Sex Discrimination? In: Journal of Applied Social Psychology. Band 3, Nr. 1, März 1973, S. 6–18 (englisch; Volltext: doi:10.1111/j.1559-1816.1973.tb01290.x; Department of Psychology, Stanford University, Kalifornien).
  214. Anne Bodine: Androcentrism in Prescriptive Grammar: Singular “They”, Sex-Indefinite “He”, and “He or She”. In: Language in Society. Band 4, Nr. 2, August 1975, S. 129–146 (englisch; doi:10.1017/S0047404500004607; Volltext: PDF: 837 kB, 19 Seiten auf semanticscholar.org; Rutgers University, New Jersey).
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  233. Redaktion: Sprache: Frankreich verbietet Gendern an Schulen. In: Börsenblatt. 19. Mai 2021, abgerufen am 25. Mai 2021.
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  235. Meldung: Það kýs enginn að vera kallaður „það“. In: Morgunblaðið. 12. Januar 2016, abgerufen am 28. Juni 2020 (isländisch).
  236. Meldung: Finland wants to encourage equality and give the world a word – their all-inclusive personal pronoun, hän. In: Finlandabroad.fi. 3. Juni 2019, abgerufen am 28. Juni 2020 (englisch; Website des finnischen Außenministeriums).
  237. Miriam Berger: A guide to how gender-neutral language is developing around the world. In: The Washington Post. 15. Dezember 2019, Abschnitt 2. Spanish: Alternative inclusive case endings such as ‘x’ or ‘@’ and ‘e’, abgerufen am 5. Oktober 2020 (englisch).
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  241. Noura Maan: Weder er noch sie: Schwedens geschlechtsneutrales Pronomen „hen“. In: dieStandard.at. 6. März 2016, abgerufen am 20. Januar 2021.
  242. Meldung (afp): Sweden adds gender-neutral pronoun to dictionary. In: The Guardian. 24. März 2015, abgerufen am 29. Mai 2020 (englisch).
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  244. Korakoch Attaviriyanupap: The linguistic representation of gender in Thai. In: Marlis Hellinger, Heiko Motschenbacher: Gender Across Languages. Band 4. John Benjamins, Amsterdam/Philadelphia 2015, S. 369–399, hier S. 377 (englisch).
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