Bake (Seezeichen)
Als Bake oder Kap (auch Kaap) bezeichnet man heute im Seezeichenwesen ein festes Seezeichen, das unbefeuert ist oder nach seiner Bauart oder Größe nicht die Kriterien eines Leuchtturms erfüllt.[1] Meist werden Baken zur räumlichen Orientierung von Verkehrsteilnehmern eingesetzt.
Die 1661 erstmals errichtete Scharhörnbake war von 1898 bis zum 23. Dezember 1914 mit 29,10 m die höchste Bake der Nordseeküste.
Geschichte
Das Wort Bake stammt aus dem Niederdeutschen. Im Mittelalter verstand man unter dem Begriff Bake so viel wie Zeichen (zur Orientierung). So wurden damals auch die ersten ausgelegten schwimmenden Tonnen als Baken bezeichnet.
Heutige Situation
Die Bake gehört zu den in der Schifffahrt verwendeten Seezeichen. Oft dient sie der Markierung von Fahrwassern. Baken werden in Ufernähe aufgestellt und sind Konstruktionen aus Holz, Stahl oder auch Stein. Oft gibt man ihnen eine auffällige Form (ähnlich einer Pyramide oder einem Turm) und typische Farben sowie ein entsprechendes Toppzeichen an der Spitze.
Ein Beispiel ist die Mühlenbake: Wahrzeichen Swinemündes auf der 1818 bis 1823 erbauten Westmole. Das Seezeichen wurde 1874 erbaut, die Flügel drehten sich anfänglich noch, sie erzeugten damit das blinkende Leuchtfeuer.[2]
Des Weiteren dienen Stangen und Pricken als feste Seezeichen und gehören zu den Baken wie auch Marken für die Deckpeilung. Demgegenüber sind die schwimmenden Seezeichen für die direkte Markierung der Fahrwasser gedacht. Es sind vor allem Tonnen und gelegentlich noch Feuerschiffe.
Sonderformen
Darüber hinaus gibt es sogenannte Unterwasserortungsbaken, die abgeworfen werden und beim Eintauchen ins Wasser mit einer einzigen Batterieladung ein hochfrequentes Ortungssignal (25 – 50 kHz) von über 160 dB über einen Zeitraum von mehr als dreißig Tagen abgeben können[3], das dann von Voyage Data Recordern aufgezeichnet wird. Signale dieser Art können das Ortungssystem von Meeressäugern beeinträchtigen und schwere physiologische Schäden auslösen.
Eine weitere Sonderform stellen die küstennah aufgestellten Rettungsbaken dar. Sie dienen als Zufluchtsort für Menschen in Seenot.
Schließlich dienen Meilenbaken zum Eichen der Logge im Vorbeifahren. Dabei stehen zwei oder mehr Bakenpaare in bestimmtem Abständen neben dem Fahrwasser. Die Verlängerung einer Linie durch die beiden Baken eines Paares markiert dabei einen bestimmten Punkt im Fahrwasser. Anhand der Passagezeiten dieser Punkte lässt sich die Schiffsgeschwindigkeit bestimmen. Solche Messstrecken gibt es zurzeit (Stand: 2011) noch an Elbe und Weser.
Literatur
- Gerhard Wiedemann (Hrsg.), Johannes Braun, Hans Joachim Haase; Das deutsche Seezeichenwesen. 1850–1990; zwischen Segel- und Container-Schiffsverkehr [In Zusammenarbeit mit dem Deutschen Schiffahrtsmuseum Bremerhaven]. DSV, Hamburg 1998, ISBN 3-8841-2275-4
- Arend Lang: Geschichte des Seezeichenwesens. Entwicklung, Aufbau und Verwaltung des Seezeichenwesens an der deutschen Nordseeküste bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts. Hrsg.: Der Bundesminister für Verkehr. Bonn 1965.
- Hans-Joachim Luttermann: Blüsen, Baken, Feuertürme. In: Maritime Miniaturen. Hinstorff, Rostock 1986, ISBN 3-356-00036-5.
- Ulrich Scharnow: Lexikon Seefahrt. 5. Auflage. Transpress VEB Verlag für Verkehrswesen, Berlin 1988, ISBN 3-344-00190-6, S. 52.
- Georg Quedens: Amrumer Seezeichen. Leuchtfeuer, Bojen und Baken. Quedens, Amrum 2000, ISBN 3-924422-64-8.
Einzelnachweise
- leuchttuerme.net - Baken (und Kapen). In: leuchttuerme.net. Abgerufen am 29. Dezember 2016.
- Touristenkarte – Insel Wollin und Umgebung, Warschau 2012.
- Herstellerseite von Unterwasserortungsbaken (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
Weblinks
- Umfassende Übersicht zu Baken als Seezeichen
- Umfassende Übersicht zum Thema Baken und Leuchttürme (benötigt JavaScript)