Otto Dobrindt
Otto Dobrindt (* 24. August 1886 in Henkendorf/Westpreußen (heute Hanki); † 13. September 1963 in Berlin) war ein deutscher Orchesterleiter und Filmkomponist.
Leben
Dobrindt begann als Aufnahmeleiter bei der Schallplattenfirma Carl Lindström AG, deren Chefaufnahmeleiter er wurde. Ab 1925 nahm er unter verschiedenen Pseudonymen (u. a. Saxophon-Orchester Dobbri, Odeon Tanz-Orchester, Wiener Bohème-Orchester, Dobbri, Robert Renard, Eddie Saxon, Frank Sandlers, Eric Harden, Götz Höhne, Horst Platen) eigene Produktionen in unterschiedlichen Stilrichtungen, von Swing bis zur leichten Klassik, auf. Das „Orchester Otto Dobrindt“ begleitete viele Stars der Ufa bei Platteneinspielungen, zum Beispiel Lilian Harvey, Willy Fritsch und Hans Albers. Dobrindt dirigierte die Aufnahme eines Potpourris der „Lustigen Witwe“ mit Zarah Leander. 1935 übernahm Dobrindt die Leitung des Unterhaltungsorchesters beim Deutschlandsender. Zu dem Film „Alles hört auf mein Kommando“ schrieb er im gleichen Jahr die Musik. Er dirigierte zahlreiche Wunschkonzerte mit dem Parteiabzeichen der NSDAP am Revers.
Ab 1945 leitete Dobrindt das Unterhaltungsorchester des Berliner Rundfunks im Ostsektor der Stadt. Erst nach dem Bau der Berliner Mauer 1961 gab der im Westteil der Stadt Lebende diesen Posten auf. Dobrindt dirigierte auch andere Orchester in der DDR. So nahm er mit dem Rundfunk-Sinfonieorchester Leipzig Operettenquerschnitte und mit dem DEFA-Sinfonieorchester 1955 die DEFA-Version der Fledermaus auf.
Lexikalische Einträge
- Jürgen Wölfer: Jazz in Deutschland. Das Lexikon. Alle Musiker und Plattenfirmen von 1920 bis heute. Hannibal, Höfen 2008, ISBN 978-3-85445-274-4.
Weblinks
- Werke von und über Otto Dobrindt im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Otto Dobrindt in der Internet Movie Database (englisch)