Preisgekrönte Projekte für mehr Nachhaltigkeit
Sächsisches Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft verlieh „eku – Zukunftspreise für Energie, Klima, Umwelt“ an Projekte der Professur Textile Technologien sowie Strukturleichtbau und Kunststoffverarbeitung und an eine Ausgründung der TU Chemnitz
Die Technische Universität Chemnitz wurde 2024 gleich mehrfach mit dem renommierten „eku – Zukunftspreis für Energie, Klima, Umwelt“ ausgezeichnet. Dieser Preis, initiiert vom Sächsischen Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft (SMEKUL), würdigt innovative Projekte, die eine nachhaltige Entwicklung fördern und einen aktiven Beitrag zum Klima-, Ressourcen-, Natur- und Umweltschutz leisten.
Auszeichnung für Innovationen der TU Chemnitz
Die Professur Strukturleichtbau und Kunststoffverarbeitung (Leitung: Prof. Dr. Lothar Kroll) der TU Chemnitz gehörte mit ihrem Projekt „Mikroplastikfreie landwirtschaftliche Bändchen und Netze aus Biokunststoffen mit anpassbaren Eigenschaften“ in der Säule „eku idee“ zu den zehn Favoriten und erhält das höchstdotierte Preisgeld von 20.000 Euro, was dem ersten Platz in dieser Säule entspricht. „Inhaltlich geht es im Projekt um die Entwicklung von Geweben und Gestricken aus mikroplastikfrei biologisch abbaubaren Bändchen hoher Festigkeit für die Landwirtschaft und für Konsumgüter“, sagt Dr. Roman Rinberg, Forschungsbereichsleiter Biopolymere und Naturfaserverbunde am Institut für Strukturleichtbau. Dazu zählen unter anderem Abdeck- und Bauplanen, Verpackungs- und Ballennetze, Hagelnetze und Weihnachtsbaumnetze.
Die Professur Textile Technologien (Leitung: Prof. Dr. Holger Cebulla) der TU Chemnitz konnte in der Säule „eku erfolg“ mit einem weiteren wegweisenden Projekt überzeugen. Für die Entwicklung von Fahrradbremshebeln aus regionalem Hanf mit einer bio-basierten und recycelbaren Epoxidharz-Matrix erhielt das Team ein Preisgeld in Höhe von 5.000 Euro. „Dieses Projekt zeigt eindrucksvoll, wie regionale Rohstoffe und innovative Materialien für umweltfreundliche Produkte genutzt werden können. Die nachhaltigen Bremshebel verbinden Funktionalität und Umweltbewusstsein und setzen neue Maßstäbe für den Einsatz alternativer Materialien im Mobilitätssektor“, sagt Cebulla. Auch in der Säule „eku idee“ war die Professur erfolgreich. Für das Konzept eines nachhaltigen Leichtbaupaddels wurde ein weiteres Preisgeld in Höhe von 2.500 Euro verliehen. Die Professur Textile Technologien freut sich über die hochkarätige Anerkennung ihrer Forschungsarbeiten und die damit verbundene Wertschätzung des Engagements ihrer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. „Die Auszeichnungen bestätigen, dass wir mit unseren Projekten einen relevanten Beitrag zu einer ökologisch nachhaltigen Entwicklung leisten können“, betont Cebulla.
Erfolg für Ausgründung der TU Chemnitz
In der Säule „eku erfolg“ konnte sich auch die silbaerg GmbH, eine Ausgründung aus dem Institut für Strukturleichtbau der TU Chemnitz, den ersten Platz sichern. Mit ihrem Green Snowboard, das vollständig auf nachhaltige Materialien setzt, gewann das Unternehmen das höchstdotierte Preisgeld von 20.000 Euro. „Diese Entwicklung verdeutlicht das Potenzial, das in der Verbindung von Forschung und unternehmerischer Umsetzung liegt“, sagt Dr. Jörg Kaufmann, Wissenschaftlicher Mitarbeiter der Professur Textile Technologien und Firmengründer der silbaerg GmbH.
Nachhaltigkeit im Fokus
Mit den ausgezeichneten Projekten unterstreicht die TU Chemnitz einmal mehr ihre führende Rolle in der Forschung zu nachhaltigen Materialien und Technologien. Die Universität wird auch in Zukunft daran arbeiten, innovative und umweltfreundliche Lösungen zu entwickeln, die die Herausforderungen des Klimawandels aktiv adressieren.
Hintergrund: „eku – Zukunftspreis für Energie, Klima, Umwelt 2024“
Im Jahr 2024 prämiert das Sächsische Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft (SMEKUL) 249 Beiträge von Unternehmen, Wissenschaftseinrichtungen, Kommunen sowie von zivilgesellschaftlichen Akteuren mit dem „eku - Zukunftspreis für Energie, Klima, Umwelt 2024“. Das Preisgeld in Höhe von mehr als einer Million Euro wird in den beiden Säulen „eku idee“ für Projektideen und „eku erfolg“ für abgeschlossene Vorhaben vergeben. Die Preisträgerinnen und Preisträger wurden aus insgesamt 359 Einreichungen in einem mehrstufigen Bewertungsverfahren ausgewählt. Die zehn am besten bewerteten Idee-Projekte wurden erneut persönlich vor der Fachjury präsentiert und einem Ranking unterzogen. Die besten prämierten Ideen und Projekte des eku 2024 werden am 21. Mai 2025 in einer Netzwerkveranstaltung in Leipzig vorgestellt.
Der »eku - Zukunftspreis für Energie, Klima, Umwelt« ist eine Initiative aus dem Sofortprogramm »Start 2020« der sächsischen Staatsregierung und wurde im Jahr 2020 erstmals vergeben. Mit ihm zeichnet das Umweltministerium Projekte aus, die vorbildhaft zu einer ökologisch nachhaltigen Entwicklung in Sachsen und zum Schutz von Klima, Ressourcen, Natur und Umwelt beitragen. Darüber hinaus soll das vielfältige Engagement im Freistaat unterstützt und sichtbar gemacht und die Kommunikation mit und zwischen den Akteurinnen und Akteuren befördert werden. Eine Übersicht der ausgezeichneten Projekte sowie weitere Informationen zum Zukunftspreis sind unter https://www.eku.sachsen.de zu finden.
(Autorin & Autoren: Nadine Koch, Dr. Roman Rinberg, Mario Steinebach)
Mario Steinebach
10.12.2024