Germanwings-Unglück Zweite Blackbox bestätigt Absturzabsicht des Co-Piloten
Die Auswertung der zweiten Blackbox des Germanwings-Airbus bestätigt die These von einem absichtlich verursachten Absturz.
Der Co-Pilot Andreas Lubitz habe den Autopiloten genutzt, um das Flugzeug in einen Sinkflug auf eine Höhe von 100 Fuß - umgerechnet etwa 30 Meter - zu bringen, erklärte die französische Luftfahrtermittlungsbehörde BEA am Freitag in Paris. "Dann hat der Pilot während des Sinkflugs mehrfach die Einstellungen des Autopiloten geändert, um die Geschwindigkeit des sinkenden Flugzeugs zu erhöhen." So das Ergebnis der ersten Auswertung des zweiten Flugdatenschreibers. Man werde die Arbeiten fortsetzen, "um den präzisen faktischen Ablauf des Flugs festzustellen".
Die Blackbox war am Donnerstag in den Alpen gefunden worden. Sie wurde von einer Polizistin in einer Schlucht entdeckt, die schon mehrfach durchsucht worden war.
Video: Alice Coldefy hat die Blackbox gefunden
500 Parameter sind auf dem Flugschreiber gespeichert, unter anderem Daten zur Geschwindigkeit, der Flughöhe, den Triebwerken, dem Handeln der Piloten, den verschiedenen Steuerformen des Flugzeugs.
Die Ermittler gehen davon aus, dass der Co-Pilot die Maschine mit 150 Menschen an Bord am vergangenen Dienstag absichtlich in die Katastrophe steuerte. Demnach hatte der 27-Jährige den Kapitän der Maschine, nachdem dieser auf die Toilette gegangen war, aus dem Cockpit ausgesperrt und dann den Sinkflug eingeleitet. Lubitz war in der Vergangenheit wegen schwerer psychischer Probleme mit Suizidgefahr behandelt worden.
Video: Co-Pilot hat sich im Netz über Suizid informiert