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Resetarits, Resetarits, Lukas: Brüder
Erich Lukas: * 1947-10-1414.10.1947 Stinatz/Bl. Kabarettist und Schauspieler. Als Sohn burgenländisch-kroatischer Eltern ab 1951 in Wien aufgewachsen, nach der Matura 1965 Studium der Psychologie und Philosophie, Tätigkeiten als Bauarbeiter, Rocksänger und am Flughafen Wien-Schwechat. Ab 1974 Lied- und Showtexte für die Polit-Rock-Gruppe Die Schmetterlinge, ab 1975 Auftritte als Kabarettist. Mit bis 2023 29 Soloprogrammen, für deren Musik und Klavierbegleitung stets Robert Kastler sorgte, einer der renommiertesten österreichischen Kabarettisten. 2007 schrieb er eine Hommage an den Singer-Songwriter Randy Newman, Amerika. L. R. ist auch als Schauspieler erfolgreich, spielte ab 1978 in mehreren Spielfilmen sowie u. a. in bekannten Fernsehserien wie Kottan ermittelt und Kaisermühlenblues.
Ehrungen
Nestroy-Ring der Stadt Wien 1981; Österr. Kleinkunstpreis 1981 u. 1983; Dt. Kleinkunstpreis 1985; ROMY 1997 als bester Schauspieler; Dt. Kabarettpreis 1998; Salzburger Stier 2001 (Ehrenstier); österr. Kabarettpreis „Karl“ 2004; Goldenes Verdienstzeichen des Landes Wien 2008; Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich 2012; Österr. Ehrenkreuz für Wissenschaft u. Kunst I. Klasse 2019.
Werke
LP Ein Abend mit L. R. 1979.
Schriften
Rekapituliere. 10 Programme und 1, hg. v. H. Veigl 1987; „Es ist bitte Folgendes …“ hg. v. I. Fink/H.Veigl 2007; gem. m. F. Schindlecker: L. R. - Krowod. Erinnerungen an meine Jugend 2022.
Literatur
Fink 2000; J. Ertl, Das politische Kabarett des L. R., Dipl.arb. Wien 2004; E. Reitmann, L. R., Dipl.arb. Graz 1994; www.kabarett.cc (12/2004); http://wien.orf.at (11/2012); https://de.wikipedia.org/wiki/Lukas_Resetarits (4/2023).


Willi: * 21.12.1948 Stinatz, † 24.4.2022 Wien. Sänger und Entertainer, Menschenrechtsaktivist. Wie sein Bruder Lukas ab 1951 in Wien aufgewachsen, Lehramtsstudium in den Fächern Anglistik und Sport. Ab 1969 Mitglied der Gruppe Die Schmetterlinge. 1983–2003 verkörperte er G. Brödls Kreation des Alter Ego „Ostbahn Kurti“, zeitweise auch in Anspielung auf den damaligen Bundespräsidenten und die sog. Waldheim-Affäre als „Dr. Kurt Ostbahn“. Erfolgreiche Auftritte als Ostbahnkurti und die Chefpartie, später Kurt Ostbahn und die Kombo, und Moderation von Radiosendungen wie Trost und Rat. Seit 2004 verschiedene Projekte als Sänger, häufig in Zusammenarbeit mit renommierten Vertretern der österreichischen Musikszene aus Jazz und Pop, u. a. mit E. Molden und in der Band Stubnblues. W. R. war Mitbegründer von Asyl in Not und SOS Mitmensch. Nachdem er am 24.4.2022 noch den Wiener Flüchtlingsball eröffnet hatte, starb er einen Tag später an einem Unfall in seinem Haus. Die Stadt Wien stiftete in der Folge einen Preis in seinem Namen, der sich an „Musikpersönlichkeiten bzw. Bands mit gesellschaftlichem Engagement“ richtet. Erster Preisträger war R.s Musikerkollege Vusa Mkhaya (* 19.10.1974 Bulawayo/Zimbabwe), der mit ihm zuletzt auf der Bühne stand.


Gedenkstätten
Ehrengrab der Stadt Wien; W.-R.-Hof (Wien X); W.-R.-Preis der Stadt Wien ab 2024.
Ehrungen
Goldenes Verdienstzeichen des Landes Wien 2003; Dr.-Karl-Renner-Preis 2003; Bruno-Kreisky-Preis f. Menschenrechte; Josef-Felder-Preis f. Gemeinwohl u. Zivilcourage; Österreichisches Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst 2011; Komturkreuz des Landes Burgenland 2023 (posthum).
Schriften
gem. m. H. Veigl: Beatles, Bond und Blumenkinder 2003.

Autor*innen
Monika Kornberger
Reinhold Westphal
Letzte inhaltliche Änderung
22.4.2024
Empfohlene Zitierweise
Monika Kornberger/Reinhold Westphal, Art. „Resetarits, Brüder“, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 22.4.2024, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x0001df00
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.

MEDIEN
Lukas Resetarits, Plakat aus 1980© ÖNB
© ÖNB
Lukas Resetarits, Plakat aus 2003© ÖNB
© ÖNB
Willi Resetarits, Plakat aus 2003© ÖNB
© ÖNB