Vom Festivalstart weg ging es vor den Bühnen hoch her. Die besten Fotos.
Nürburgring (laut) - Deutschlands größtes Doppelfestival ist am Start: Am frühen Freitagnachmittag eröffneten Flogging Molly auf der Utopia Stage auf dem Nürburgring Rock am Ring - Wetter und Stimmung sind großartig. Von Rock im Park berichten wir ebenfalls.
Gutes Wetter - 70.000 Fans
Bei Rock am Ring werden weniger Zuschauer:innen als beim Corona-Comeback im vergangenen Jahr erwartet, die Rede ist von bis zu 20.000 Fans weniger. Bisher wurden Medienberichten zufolge 'nur' 70.000 Tickets verkauft. Gestiegene Lebenshaltungskosten und Inflation dürften zwei der Gründe dafür sein.
"Maximal besoffen"
Dementsprechend stressfrei gestaltete sich die Anreise am Donnerstag, die ersten Fans waren schon am Mittwoch vor Ort. Auch auf den Campingarealen findet sich noch genügend Platz. Hat man sich dann endlich eingerichtet, läuft sich der ein oder andere schon mal für die kommenden Tage warm: "Die Mission ist, maximal besoffen zu werden!"
Am Freitagnachmittag geht es eng zu
Und so kommt es beim Einlass schon zur ersten kleinen Verzögerung, ein Betrunkener wird von der Polizei vom Gelände gebracht. Danach geht es schon vor dem ersten Act auf der Hauptbühne eng zu: Flogging Molly heizen die gute Stimmung noch weiter an. Jinjer kämpfen im Anschluss zwar kurz mit PA-Problemen, lassen sich davon aber nicht aus der Ruhe bringen.
Olaf Der Flipper sagt Hallo!
Top Stimmung dann auch bei Olaf Malolepski, ja, tatsächlich: Der Flipper performt vor Yungblud einige Songs auf der Hauptbühne - die Menge grölt lauthals mit. Bierselig geht es zuvor bei Mehnersmoos auf der Mandora Stage zu. Mit ein ersters Highlight setzen auch Limp Bizkit, die Amerikaner kämpfen gleich zu Beginn ebenfalls längere Zeit mit Tonproblemen, danach rocken Fred Durst und Co., nicht unbedingt für virtuose Liveperformances bekannt, ihr Publikum dennoch schnell und smart zurück in Partystimmung.
Foo Fighters und Hip Hop räumen ab
Bei Rise Against platzen die Wellenbrecher dann ebenfalls aus allen Nähten. Die Foo Fighters legen als Headliner und mit ihrem neuen Drummer Josh Freese im Anschluss die erwartbar mega Performance hin, auch wenn sich die Fanreihen nach dem dritten Wellenbrecher lichten: Das Hip Hop-Publikum drängt zur Mandora Stage, um Finch und später Apache 207, der Pyrotechnik satt auffährt, so richtig abzufeiern.
Relaxt in den Samstag
Der Samstag beginnt auf der Hauptbühne entspannt mit Blond, den Indie-Poppern und Kraftklub-Verwandten aus Chemnitz, während es parallel vor der Mandora Stage wieder hoch hergeht: Bei Bury Tomorrow ist es rappelvoll, Crowdsurfing ohne Ende ist angesagt, die Securities bekommen bis zum Schluss des Sets kaum eine Verschnaufpause. Auch das britische Alternative-Quintett Nothing But Thieves und vor allem die deutsche Indie-Truppe Provinz kommen beim Publikum hervorragend an.
Alles im grünen Bereich
Bei der Rock am Ring-Pressekoferenz am frühen Abend geht Sebastian Walz, Head of Production beim Veranstalter Dreamhaus, dann kurz auf die technischen Probleme des Vortags ein, die Ausfälle bei Monitorsystemen, Mikros oder anderem Equipement seien nicht im Verantwortungsbereich von Rock am Ring gelegen, sondern dem der Bands. Polizei und Deutsches Rotes Kreuz ziehen eine grundsätzlich positive Zwischenbilanz ohne besondere Vorkommnisse.
"Good evening, Rock im Park"
Dass bei Tenacious D und K.I.Z später die Party ihren Höhepunkt erreicht, wundert keinen. Letztere sorgen für mit den am krassesten gefeierten Auftritt des Festivals. Die Hip Hop-Fans wandern anschließend lieber zu Kontra K in Richtung Mandora Stage ab, statt sich den zweiten Headliner Kings Of Leon anzusehen. Und der Berliner Rapper enttäuscht nicht: ein Abriss zu später Stunde! "Good evening, Rock im Park". Ein kurzer Versprecher, den Amy Lee kaum einer krumm nimmt, zumal die kraftvolle Performance von Evanescence vor vollem Haus entschädigt.
Volles Haus bei Sum 41 am Sonntag
Der Sonntag beginnt gechillt: Langsam aber sicher schlägt die Müdigkeit durch. Nichtsdestrotrotz ist es beim Set von Sum 41 richtig voll, die Crowd gibt noch mal alles, bei Three Days Grace hat Crowdsurfing wieder Hochkonjunktur. Bei NoFx, die sich in diesem Jahr wie Sum 41 auf Abschiedstour befinden, hätte hingegen ein bisschen mehr los sein dürfen. Auch bei Turnstile, die ein super Set abreißen, hält sich der Zuspruch vor der Hauptbühne in den drei Wellenbrechern in Grenzen - währenddessen es bei Arch Enemy vor der Mandora Stage wieder rappelvoll wird, Circlepits inklusive.
Stabil: Die Toten Hosen
Machine Gun Kelly findet gegen Ende seines umjubelten Gigs - wie bei Rock im Park kommt Oli Sykes für ein Gastfeature auf die Bühne - sogar noch den Weg ins Publikum. Extrem gute Stimmung herrscht auf der Festival-Zielgeraden bei Bullet For My Valentine, dem FFTP-Ersatz. Den Schlusspunkt auf der Hauptbühne setzen aber gutgelaunt Die Toten Hosen, die ein gewohnt stabiles Set mit gutem Sound hinlegen.
72 Acts - drei Bühnen
In der Eifel hatten sich über das Wochenende 72 Acts auf drei Bühnen (Utopia, Mandora und Orbit) angesagt. Dabei waren die Konzerte auf der zweiten Bühne (Mandora) zuweilen fast besser besucht als die Hauptbühnen-Acts, was gerade am letzten Festivaltag auffiel. Die Fans erlebten 2023 am Nürburgring jedenfalls endlich wieder ein perfektes Sommerfestival - warm, aber nicht zu heiß und keinen Tropfen Regen. 2024 kann kommen!
Für uns vor Ort: Rainer Keuenhof.
Noch keine Kommentare