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Fusion mit Eintracht Frankfurt: SG Nied löst sich auf

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Soll bald wieder in neuem Glanz, aber dann mit anderem Vereinswappen erstrahlen: Die Niddahalle in Nied.
Soll bald wieder in neuem Glanz, aber dann mit anderem Vereinswappen erstrahlen: Die Niddahalle in Nied. © Renate Hoyer

Die Vereinsmitglieder stimmen dem Antrag des Vorstands auf Auflösung und Fusion mit größten Sportverein zu.

Frankfurt am Main - Als das Ergebnis auf dem Bildschirm aufleuchtete, fiel dem Geschäftsführer der SG Nied, Heiko Walldorf, ein riesiger Stein vom Herzen. In einer Onlinemitgliederversammlung am Samstag haben die Mitglieder für die Auflösung des in finanzielle Schieflage geratenen Vereins und für eine Fusion mit Eintracht Frankfurt gestimmt. 341 Ja-Stimmen, nur neun Nein-Stimmen bei einer Enthaltung war eine eindeutige Zustimmung und mehr als die benötigte Dreiviertelmehrheit für die Auflösung des Vereins.

„Wir sind sehr erleichtert, dass unsere Mitglieder dem Antrag des Vorstands zugestimmt und damit die Grundlage für den gemeinsamen Weg mit Eintracht Frankfurt geschaffen haben“, sagte Walldorf. In den vergangenen Wochen und Monaten hatte er etliche Gespräche innerhalb des Vereins geführt. Es gab zwei digitale Informationsveranstaltungen, an denen auch Michael Otto, geschäftsführendes Präsidiumsmitglied, teilgenommen hatte. Es ging darum, die prekäre Situation zu erläutern, um Ängste zu nehmen, Missverständnisse auszuräumen und eine Zukunftsperspektive für die rund 1700 Mitglieder der SG Nied aufzuzeigen.

SG Nied: Eintracht Frankfurt übernimmt die Schulden

Die war durch den Sanierungsstau, insbesondere der Nidda-Halle, verloren gegangen. Bereits im Januar 2020 hatte der Verein aus dem Frankfurter Westen einen Hilferuf ausgesandt und war in Gespräche mit der Eintracht getreten. Der größte Frankfurter Sportverein ist bereit, die Schulden des Vereins zu übernehmen und rund drei Millionen Euro zu investieren. „Es wird zukünftig noch besser werden, denn zum einen wird es durch die Fusion für beide Vereine noch mehr Sportangebote geben, zum anderen werden die Nidda-Halle und das zugehörige Gelände saniert“, versprach Otto. Ein entscheidender Faktor für die Eintracht war, dass die SG Nied keinen Fußball anbietet. Der wird bei der Alemannia Nied gespielt und eine Erweiterung der Fußballabteilung ist nicht geplant.

Bereits für das Haushaltsjahr 2021 hat die Eintracht 600 000 Euro eingestellt, um die Halle zu sanieren, für 2022 und 2023 jeweils den gleichen Betrag, um unter anderem die ehemalige Kegelbahn unter der Turnhalle für den Kampfsport herzurichten. Heizungsanlage, Beleuchtungssystem und der teils defekte Sportboden sollen saniert werden. Die Tennisanlage soll neue Linien und Sichtblenden sowie Sonnenschirme und Bänke auf den Plätzen bekommen. „Gemeinsam können wir den Standort und vor allem die Sportangebote aufrechterhalten, perspektivisch sogar ausbauen und damit die Zukunft des Sports im Frankfurter Westens sichern“, betont Michael Otto. Die Eintracht wird die fünf Mitarbeiter:innen des Vereins sowie die Honorarkräfte und ehrenamtlich Tätigen übernehmen.

In den kommenden Wochen wird die freundliche Übernahme auf administrativer Ebene in die Wege geleitet. Die SG Nied wird im Rahmen der gesetzlichen Vorschriften liquidiert. Geschäftsführer Heiko Walldorf bittet die Mitglieder, von Anfragen abzusehen. Die Eintracht wird in den kommenden Wochen die Mitglieder anschreiben und sie über die weiteren Schritte informieren. Der Verein, der mehr als 91 000 Mitglieder zählt, wächst somit auf rund 93 000 an und kommt seinem Ziel, die 100 000-Marke zu knacken, einen Schritt näher.

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