Zeitschrift: 36 (zur Zeitschrift) Titel: Fragenbeantwortung Typ: Artikel Autor: Wolfgang Bühne Autor (Anmerkung): online gelesen: 1665 |
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Frage: Wie ist das mit der „doppelten Ehre" in 1. Tim. 5,17? Wenn es eine doppelte Ehre gibt, muß es doch auch eine einfache Ehre geben." (Die Ältesten, welche wohl verstehen, laß doppelter Ehre würdig geachtet werden ...) Lieber Olaf, „Bei Greisen ist Weisheit, und Einsicht bei hohem Alter", sagt Hiob (Hiob 12,12).
Nun sollte man meinen, daß die jungen Brüder losrasen würden, glücklich über die große Freiheit, um nach eigenem Gutdünken einen Ort und ein Haus zu bauen. Nein, seltsamerweise wollen sie nicht ohne ihren alten Elisa ziehen. „Laß es dir doch gefallen und gehe mit deinen Knechten!" Unwillkürlich wird man an die Worte des Psalmisten erinnert: „Siehe, wie gut und wie lieblich, wenn Brüder einträchtig beieinander wohnen!" (Ps. 133,1) In 1. Tim. 5 gibt Paulus dem jungen Timotheus Anweisungen, wie er sich den Mitgeschwistern gegenüber verhalten soll. Auch wenn er möglicherweise wegen seiner Jugend verachtet werden würde, so sollte er doch keine Ehre und Anerkennung fordern, sondern sowohl Witwen (Kap. 5,3) als auch die Ältesten (5,17) ehren. Das griechische Wort für Ehre bezeichnet die Anerkennung der mit dem Amt oder Stand verbundenen Würde. Diese Anerkennung oder Wertschätzung zeigt sich nicht nur in der Haltung, sondern ist auch mit einer finanziellen Verpflichtung verbunden.
Wenn nun die Ältesten doppelter Ehre würdig geachtet werden sollen, dann kann das zweierlei bedeuten: 1.Sie sind einmal zu ehren, weil sie älter an Jahren sind und zusätzlich deswegen, weil sie ein verantwortungsvolles Amt, bzw. einen schweren Dienst haben. 2.Es kann aber auch sein, daß Paulus damit andeuten möchte, daß wir den Ältesten a) sittliche Ehre und b) materielle Ehre zukommen lassen sollen, damit ihr Dienst nicht eingeschränkt wird. Dieser Gedanke wird auch gestützt durch Vers 18, der davon redet, daß der Arbeiter seines Lohnes wert ist. In 1. Thess. 5,13 werden auch die Thessalonicher ermahnt, diejenigen, die unter ihnen arbeiten und im Herrn vorstehen „über die Maßen in Liebe zu achten". Mit herzlichen Grüßen!
Dein Wolfgang |
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Quellenangaben |
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