Zeitschrift: 32 (zur Zeitschrift) Titel: Halber Christ - ganzer Unsinn Typ: Artikel Autor: Martin Heide Autor (Anmerkung): online gelesen: 1867 |
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Titel |
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Halber Christ - ganzer Unsinn |
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Viele von uns quälen sich in einem recht „normalen" Christenleben ab: man geht gewohnheitsmäßig in die Gottesdienste, erkennt weder Veränderungen in seinem Leben, noch daß man Segen erkennbar empfängt und weitergibt, Gebetserhörungen und besondere Erlebnisse mit dem Herrn stehen nicht auf der Tagesordnung - man weiß auch gar nicht so recht, was eigentlich anders und besser werden sollte; das Leben nimmt seinen Lauf, man schlabbert so dahin … Ja aber… sagen einige und schütteln weise ihr Haupt, sagt denn Paulus im Philipperbrief nicht (Kap. 2,13): Wenn wir auf uns sehen. Der Herr Jesus sieht in der Nachfolge noch ein Problem: Das ist unsere Person, unser Charakter, unsere ganze Persönlichkeit, die am liebsten immer im Vordergrund steht, ihre eigenen Leistungen hervorhebt, sich selbst verherrlichen und Gott die Ehre rauben und Karriere oder sich einen Namen im Reich Gottes machen will. Gottes Antwort darauf: SELBSTVERLEUGNUNG! Petrus mußte da manch harte Lektion lernen, z.B. als er sich als „guter Berater" des Herrn versuchte und der Herr Jesus ihn energisch zurechtwies (Mt. 16,22-25). Was Selbstverleugnung eigentlich bedeutet, wird uns oft dann erst bewußt, wenn wir mit Verachtung, Verfolgung, ja sogar - wie z.B. Jim Elliot, der ermordete Auca- Missionar, - mit dem Tod konfrontiert werden. Menschlicherweise denken wir in solchen Situationen an nichts anderes, als die eigene Haut zu retten, so wie Petrus, der den Herrn lieber dreimal verleugnete, als verachtet oder vielleicht sogar getötet zu werden. Zur Selbstverleugnung sind wir am allerwenigsten bereit, denn sie widerstrebt total unserer Natur. Es ist also umsomehr geboten, daß wir uns verbindlich zur Nachfolge entscheiden; der Herr wird uns dann auch Gnade zur Selbstverleugnung geben. Laßt uns deshalb auf den Herrn sehen und auch von Ihm erwarten, daß Er unsere Hand weiterhin fest in der Seinen hält. Hat uns Seine Liebe nicht oft schon zu Entscheidungen und Taten bereit gemacht, die wir von unserer Natur aus nie gewagt hätten? Lieblingsausreden im Blick auf die Nachfolge sind schon immer die gleichen gewesen - man kann sie in der Bibel nachlesen, z.B. sagt Jeremia (Jer. 6,1): „Ich bin zu jung" und Mose (2. Mose 4,13): „Ach, Herr! sende doch, durch wen du senden willst!"; manche verkünden auch übereifrig, so wie Petrus (Joh. 13,37): „Mein Leben will ich für dich lassen" und verleugnen Ihn dann später. Alle diese Männer Gottes waren zunächst nicht zur Nachfolge bereit oder haben die „Kosten nicht überschlagen", aber sind dem Herrn später umso eifriger nachgefolgt, weil der Geist Gottes in ihnen das „Wollen und Vollbringen" entgegen ihren natürlichen Neigungen gewirkt hat (lies Hebr. 12,3). Wenn du willst, fange heute an, dem Herrn nachzufolgen. Wenn du z.B. betest: „Ja, Herr, ich will, daß Du mein ganzes Leben bestimmst, mich als Dein Werkzeug gebrauchst und keine Rücksicht auf mein ICH nimmst, ich will zuallererst Dir dienen" - dann wird Er dein Gebet erhören und anfangen, dich in die „hohe Schule Gottes" zu nehmen. Frage deinen Herrn: „Was soll in meinem Leben geändert werden, womit kann ich Dir dienen?" Beginne damit, das, was dir klar ist, zu tun. Fange heute an, praktische Gemeinschaft mit Ihm zu haben, Sein Wort zu studieren, im Gebet für Seine Sache einzutreten und ein Zeugnis für Ihn zu sein. Du wirst dann bald merken, mit welchen Fähigkeiten dich der Herr ausgerüstet hat; gebrauche sie zu Seiner Ehre. Warte nicht darauf, bis es andere tun! Laß dir vom Herrn zeigen, welche Lieblingsgewohnheiten du fahren lassen sollst, wie du deine Zeit besser einteilen kannst, wie du deinen Geschwistern dienen und Verlorenen Christus bezeugen kannst.
Unser ganzes Leben sollte mehr und mehr von dem Ausspruch des Herrn Jesus geprägt sein: „Trachtet zuerst nach dem Reiche Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, alles andere wird euch hinzugefügt werden" (Mt. 6,24-33). Bete um Geschwister, die geistlich mehr Erfahrung haben als du, damit du von ihnen lernen kannst, Väter in Christo, die sich Zeit nehmen, dich die Jüngerschaft zu lehren. |
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Nachtext |
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Quellenangaben |
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