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Zeitschrift-Artikel: Wahr- ohne Einschränkung

Zeitschrift: 156 (zur Zeitschrift)
Titel: Wahr- ohne Einschränkung
Typ: Artikel
Autor: Theo Lehmann
Autor (Anmerkung):

online gelesen: 1436

Titel

Wahr- ohne Einschränkung

Vortext

Text

O-Ton von U-Häftling Paulus: „Ich bekenne, dass ich allem glaube, was geschrieben steht im Gesetz und in?den Propheten“ (Apg 24,14). Eben das bekennen heute viele nicht. Es glauben keineswegs alle alles, was in der Bibel steht. Im Gegenteil: Vom Konfirmanden bis zum Kirchenvorstand, vom Theologieprofessor bis zur Synode hat jeder irgendwo irgendwelche Bedenken gegen irgendwas, das in der Bibel steht, weil es seiner Erfahrung, Erkenntnis, Ver- nunft oder was weiß ich widerspricht. Es sind ja heute alle, selbst wenn sie die Bibel nie gelesen haben, viel zu klug und gebildet, um das zu glauben, was da steht. Und da steht Paulus und erklärt: „Ich glaube allem, was geschrieben steht.“?Paulus war immerhin einer der größten Denker der Menschheit. Und da kommt heute jeder Spitzkopf mit seinen paar Jahren Schul- oder Hoch- schulbildung und wagt es, an der Bibel rumzufummeln und die Weisheit der göttlichen Offenbarung infrage zu stellen! Paulus war der größte Theologe der Kirche, dem das ganze Heer der modernen Meckerer nicht das Wasser reichen kann. Dieser Geistes-Riese war sich nicht zu schade, vor seinen theologischen Anklägern und weltlichen Richtern den geradezu kindlichen Satz zu sagen: „Ich glaube allem, was geschrieben steht im Gesetz und in den Propheten.“ Zu diesem Satz möchte ich mich ausdrücklich auch bekennen.?Nach einer Evangelisation zur DDR-Zeit, bei der sich ein Pfarrer bei der Stasi über meine „primitive Theologie“ lustig machte und sich die Stasi über die Bekehrung junger Menschen foppte, endete der Stasi-Bericht über mich: „Für ihn gilt die Bibel als uneingeschränkt wahr.“?Das war einer der wenigen Sätze in meiner Akte, über den ich mich gefreut habe.

Nachtext

Quellenangaben

Mit freundlicher Genehmigung des Verlages aus: Theo Lehmann: „Theos kleine Kanzel“, idea/Logos Editions, S. 58 Siehe Buchbesprechung S. 21