[go: up one dir, main page]

Zeitschrift-Artikel: Offene Türen in Kosovo und Albanien

Zeitschrift: 86 (zur Zeitschrift)
Titel: Offene Türen in Kosovo und Albanien
Typ: Artikel
Autor: Andreas Lindner
Autor (Anmerkung):

online gelesen: 1705

Titel

Offene Türen in Kosovo und Albanien

Vortext

Text

Die Situation ist anscheinend genauso schlimm, wie wir es täglich aus den Medien erfahren. Doch neben dem furchtbaren Elend durch Verfolgung und Krieg, das Ihr aus den Nachrichten kennt, wollen wir Euch auch auf die fruchtbare Missionsarbeit aufmerksam machen und Euch bitten, sie im Gebet zu unterstützen. Und zwar geht es um die Missionsarbeit der italienischen Brüdergemeinden, die in Albanien durch OMEFI (Opera Missionaria Evangelica dei Fratelli Italiani) geschieht. Dieser Bericht entstand aus Informationen von dort und einem Gespräch, das ich mit Fares Marzone, einem der Leiter dieses Werkes, führte.

Mehrere hunderttausend Flüchtlinge sind nach Albanien gekommen. Salvatore Corcelli, einer der italienischen Missionare, die seit 1991 unter Albanern arbeiten, sagte, daß die Leute aus dem Kosovo genauso offen sind wie die Albaner zu Beginn der Missionsarbeit. Das ist ein großes Wunder, wenn man bedenkt, daß im Kosovo mit ca. 1,5 Millionen Einwohnern nur eine evangelikale Gemeinde bekannt war, und zwei oder drei charismatische. Das Volk im Kosovo war sehr verschlossen für das Evangelium, aber das hat sich jetzt völlig geändert. Vorher hatten auch nur sehr wenige dort überhaupt die Möglichkeit, etwas vom Herrn zu erfahren.

Die Geschwister aus Italien haben vor acht Jahren mit der Flüchtlingsarbeit unter Albanern begonnen. Das war der Schlüssel für die Missionsarbeit in Albanien, wo etliche Gemeinden in verschiedenen Städten entstanden sind. Wir wollen beten, daß der Herr auch jetzt eine große Tür öffnet für das Evangelium. Die albanischen Gemeinden, die durch die Missionsarbeit entstanden sind, sind inzwischen gereift und nehmen die Herausforderung an. Ein einheimischer Arbeiter im Werk des Herrn schreibt:

"Der Herr hat seine Gemeinde in Albanien für diese Aufgabe vorbereitet. Es ist zuerst einmal eine geistliche Arbeit, aber auch eine materielle. Wie hätten wir gleichgültig gegen diese Flüchtlinge bleiben können? Sie brauchen wirklich alles, aber besonders brauchen sie das Evangelium. Und wir tun jetzt genau das, was Ihr (die italienischen Gemeinden) im Jahr 1991 für uns getan habt (lEhes 2,1-1W.  Bitte betet mit uns, daß unsere albanischen Brüder eine Vision dafür entwickeln, das Evangelium in den Kosovo zu tragen, sobald die politische Situation das ermöglicht. Wir sind überzeugt, daß die albanischen Geschwister am besten dafür ausgerüstet sind, weil sie denselben nationalen und religiösen Hintergrund haben."

Der Herr hat die albanischen Geschwister seit Jahren auf die Aufgabe vorbereitet, die sie jetzt wahrnehmen können, indem sie helfen, diese Landsleute von jenseits der Grenze zu betreuen und ihnen das Evangelium zu bringen. Die Geschwister der Gemeinde in Tirana haben selbst die Initiative ergriffen, in Lagern das Evangelium zu verbreiten, ohne die Anregung eines Missionars. Sie verteilten gleich 2000 Testamente und andere Bücher. Auf diese Weise wurden viele Bekanntschaften geschlossen, und die albanischen Geschwister möchten die neuen Freunde gerne besuchen, wenn sie wieder im Kosovo zurück sind.

Die albanischen Geschwister der Gemeinde in Tirana haben den Behörden versprochen, daß sie in zwei Flüchtlingslagern arbeiten werden. Eines ist direkt in der Stadt, das andere am Stadtrand. Sie verteilen dort, was die Flüchtlinge brauchen, und geben auch geistliche Hilfe. In diesen Lagern sind 4000 Menschen, die Hälfte davon Kleinkinder. In Tirana setzen ca. 30 erwachsene Gemeindeglieder ihre gesamte Zeit für diese Aufgaben ein. Man hat Decken, Nahrungsmittel und 50.000 Testamente gekauft, und auch evangelistische Bücher wie "Von größter Bedeutung". Meistens werden die benötigten Waren in Albanien selbst gekauft, weil das billiger ist, den bürokratischen Kleinkrieg vermeidet und die albanische Wirtschaft ankurbelt. Etliche Geschwister haben zusätzlich zu Hause Flüchtlinge aufgenommen. Andere wurden in Gemeinderäumen untergebracht, die nicht für den Gottesdienst und die geistliche Arbeit benötigt werden. Die albanischen Behörden sind beeindruckt von dem Engagement und der Hilfe und geben auch Genehmigung zum Zutritt zu anderen Lagern. Mindestens 100 von den Flüchtlingen besuchen jetzt regelmäßig die Gottesdienste, und z.B. in Tirana haben 20 von ihnen den Herrn angenommen (am 11.4.). Die Gemeinde in Elbasan hat ca 200 Flüchtlinge im Gemeinderaum und in Privathäusern untergebracht und versorgt sie. In Shkoder helfen die Geschwister mit bei der Versorgung von 18.000 Flüchtlingen, die in der ganzen Stadt privat untergebracht sind, und von weiteren 20.000, die in einem leerstehenden Fabrikgelände untergebracht sind. Alle erhalten auch evangelistische Literatur.

Seit Monaten bereiten die Geschwister den Start von Radiosendungen für Albaner im Kosovo, Makedonien und Albanien vor. Mit der Hilfe des Herrn werden bald die ersten Sendungen möglich sein.

In Serbien gibt es 13 Brüderversammlungen und viele andere evangelikale Gemeinden. Vlado Mayersky schreibt regelmäßig und berichtet über die große Not der serbischen Bevölkerung. Unsere Geschwister sind mit ihren Nachbarn genauso vom Krieg betroffen und verbringen die Nächte in Angst, haben kein Benzin.... Trotzdem nutzen sie die Gelegenheiten und verbreiten das Evangelium um so mehr. Sie haben auch mehr Sendezeit im Radio gekauft. Leider sind einige der Brüder eingezogen worden, aber ein Radiotechniker, der dringend für die Sendungen gebraucht wird, wurde wieder entlassen auf die Bitte der Brüder und durch Gebet. Fares wird Gaben dorthin weiterleiten. Da die italienischen Brüder viel Erfahrung in Albanien haben und unser Vertrauen genießen, scheint es eine gute Möglichkeit zu sein, ihre Arbeit durch Gebet und durch Gaben zu unterstützen. Es ist möglich, direkt nach Italien zu überweisen, an OMEFI, Kto. 15668; bei Istituto Bancario S. Paolo di Torino, Agenzia di Foggia. Bankcode: ABI 1025 - CAB 15700. Verwendungszweck: Albanien (außerdem kann man in englisch oder italienisch weitere Bestimmungen nennen, z.B. "Literatur", "Radio", "Serbien").

Von Deutschland aus kann man auch auf ein Sammelkonto überweisen. Bitte mit Adressenangabe, falls eine Spendenbescheinigung gewünscht wird: CLV-Auslandhilfe; hagen, Kto 1012103300, BLZ 45861617 (Verwendungszweck Albanien).

Die wichtigste Unterstützung ist das Gebet. Hier die Anliegen:

"        Frieden in der Region

"        Ermöglichung der Radiomission

"        Versorgung und Schutz der Flüchtlinge

"        Verbreitung des Evangeliums unter Flüchtlingen und im Kosovo

"        Weisheit im Umgang mit den Gaben

"        Ein glaubhaftes Zeugnis der Missionare

und der einheimischen Geschwister

"        Entstehung von Gemeinden im Kosovo

"        Schutz und Freimut für die Geschwister in Serbien

Nachtext

Quellenangaben