Olivia Costanzo sieht die Grundlage ihrer Motivation, Pastoralreferentin zu werden, im frühen Engagement in ihrer Heimatgemeinde und dort vor allem in der Jugendarbeit. „Das sind meine Wurzeln. Als Ministrantin, KjG-lerin und durch das Musizieren im Bereich des Neuen Geistlichen Lieds mit Chor und Band, wurde Kirche für mich zur Heimat, der Glaube zu einem wichtigen Bestandteil in meinem Leben.“ Als junge Erwachsene arbeitete sie auf Dekanats- und Diözesanebene mit und konnte sich auf diese Weise kreativ einbringen, ihre Kompetenzen erweitern und Neues erlernen. „Diese Möglichkeiten sehe ich auch noch heute im Beruf der Pastoralreferentin. Die Fülle dieses Berufes, das Arbeiten mit unterschiedlichsten Menschen und in vielfältigen Bereichen und die Chance zur eigenen Weiterentwicklung machen den Reiz für mich aus“, betont sie. Nach ihrem Studienabschluss der katholischen Theologie in Freiburg absolvierte Olivia Costanzo ihren pastoralen Vorbereitungsdienst in der Seelsorgeeinheit Bad Krozingen-Hartheim (Dekanat Breisach-Neuenburg). Aktuell wirkt sie in ihrem berufspraktischen Jahr in der Citypastoral der Stadtkirche Heidelberg.
Die angehende Pastoralreferentin möchte in ihrem Beruf „Begegnung ermöglichen und zwar auch jenseits der Kirchenmauern, rausgehen, Kirche ein Gesicht geben und präsent sein“. Ihr ist es in ihrem Dienst wichtig, „Visionen zu entwickeln und ihnen nachgehen zu können und mit Mut und auch dem Bewusstsein des Scheiterns diese ausprobieren zu dürfen.“ Gleichzeitig sieht sie das auch als eine Herausforderung, „denn mögen Visionen noch so ambitioniert und innovativ sein, sie bringen nichts, wenn sie nicht das in den Blick nehmen, was die Menschen brauchen. Ich will gemeinsam auf der Suche sein, keine Antworten vorgeben, sondern erstmal die Fragen entdecken.“ Bei der Begleitung solcher Prozesse legt sie großen Wert darauf, kreativ an die Sache heranzugehen. Ob nun im Religionsunterricht oder in der Citypastoral, bei der Frage wie man heute Gott zur Sprache bringen kann, sucht sie nach Wegen, die innovativ und offen sind. „Miteinander den Glauben zu leben und zu entdecken, bedeutet für mich auf vielfältige und offene Weise spirituell unterwegs zu sein und Gelegenheiten anzubieten, ins Gespräch zu kommen und den Glauben lebensnah zu feiern. Der Zweifel gehört zum Glauben genauso wie die Hoffnung. Von Gott weiß ich nicht mehr, wie mein Gegenüber. Aber ich kann erzählen, was mich manchmal (ver)zweifeln lässt und was mir Mut und Vertrauen gibt.“
Pastoralreferentinnen und Pastoralreferenten: Theologie und Seelsorge
Pastoralreferentinnen und Pastoralreferenten sind hauptamtlich Mitarbeitende, die in allen Bereichen der Seelsorge und im Religionsunterricht eingesetzt werden. Sie haben ein Theologiestudium und eine dreijährige Berufseinführung absolviert und arbeiten zum Beispiel im Seelsorgeteam einer Seelsorgeeinheit oder in Sonderfunktionen. Sie bringen christliche Werte in sozialen, kulturellen, ethischen, wissenschaftlichen und schulischen Kontexten ein. Seit 1976 hat dieser Beruf in der Erzdiözese Freiburg einen unverzichtbaren und bewährten Platz im Miteinander der verschiedenen pastoralen Dienste. Derzeit sind rund 270 Frauen und Männer als Pastoralreferentinnen und Pastoralreferenten sowie Pastoralassistentinnen und Pastoralassistenten (Pastoralreferentinnen und Pastoralreferenten in der Ausbildung) in der Erzdiözese tätig.