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Artikelbild zu Childish Gambino live

So war’s in Berlin: Du bist doch keine 18 mehr!

Childish Gambino live

Donald Glover ist Comedian, Schauspieler, Drehbuchautor und nicht zuletzt auch Rapper: Als Childish Gambino hat er im vergangenen Jahr bereits sein sechstes Album veröffentlicht, das Konzert in Berlin ist dennoch sein erster Live-Termin in Deutschland.
Geschrieben am

15.02.2014 Berlin, C-Club

 

1,2,3 JUMP. Um kurz nach 21 Uhr entert der 30-jährige gemeinsam mit einer vierköpfigen Live-Band die Bühne des Kreuzberger C-Clubs und macht schnell klar, dass er zwar technisch auf die meist peinlichen Live-»Schreien über Playback«-Einlagen seiner Kollegen A$AP Rocky oder Kendrick Lamar verzichtet, sich aber scheinbar noch nicht ganz damit abgefunden hat, mittlerweile ganze zehn Jahre älter zu sein als die Konkurrenz. Er hüpft sich ekstatisch durch seine Alben »Camp«, »Royalty« und vor allem das 2013er »Because The Internet« über die Bühne, die Boxen und Bühnenabgrenzung, kann zu »Heartbeat« und »V 3005« live tatsächlich mit Stimme überzeugen und spart sich große Ansagen, lediglich das gute Berliner Essen wird hoch gelobt.

Aber woran liegt es, dass Donald Glover erst sechs Jahre nach seinem musikalischen Debüt »Sick Boi« den Weg nach Deutschland findet? Schließlich fährt er nicht nur mit jährlich einem neuen Album auf, sondern spielt seit 2009 auch noch den nerdigen Ex-Quarterback Troy in der Erfolgsserie »Community« und gab selbst beim meistdiskutierten Serienerfolg »Girls« zumindest für zwei Folgen den quotenschwarzen Toyboy von Lena Dunham. Erst mit »Because The Internet« ist er in Deutschland angekommen, auch wenn das Publikum am Samstagabend vor allem bei Songs wie »Bonfire«, »Freaks And Geeks« oder »Heartbeat« vom 2011er-Album »Camp« mitgeht.

 

Mit der Unterstützung seiner unfassbar guten Live-Band spielt schlussendlich auch keine Rolle, welcher Song gerade läuft. Denn jede Ähnlichkeit zu den meist doch eher cheesy und in Trap-Manier produzierten Albumtracks ist rein zufällig, die Lyrics größtenteils unverständlich und der Sound so viel erwachsener als die Bühnenshow und die Playback-Freestyle-Einlagen gegen Ende der Show.

 

Vielleicht ist nach so langer Zeit jetzt endlich der Moment gekommen, in dem sich Donald Glover seinen so verdienten Ruhm auch hierzulande abholen,  seine Songs einem immer breiteren Publikum zeigen und damit auch den größten Gegnern der neuen Rap-Bewegung beweisen kann, dass HipHop irgendwann mal für Gesellschaftskritik entstand und es nicht ausschließlich um »Pussy, Money, Weed« geht, wie bei den jüngeren Kollegen. Endlich. Und alles »because the internet«.

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