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„Tu's einfach“ – oder lieber doch nicht? Schließlich ist die Welt auch ohne die Selbstständigkeit schon voller Unsicherheiten, und das Benzin wird auch immer teurer. Muss man sich da auch noch das Risiko einer Kümmerexistenz ans Bein binden? Klar! Der folgende Artikel erklärt warum.
Es ist schon ein paar Jahre her, als Sascha Lobo und Holm Friebe mit ihrem Buch „Wir nennen es Arbeit“ für Furore sorgten und den Siegeszug der „digitalen Bohème“ verkündeten. Die Angehörigen dieser Spezies verzichten demnach „dankend auf einen Arbeitsvertrag und verwirklichen den alten Traum vom selbstbestimmten Leben.“ „Mittels neuer Technologien kreieren sie ihre eigenen Projekte, Labels und Betätigungsfelder. Das Internet ist für sie nicht nur Werkzeug und Spielwiese, sondern Einkommens- und Lebensader (...). Ihre Ideen erreichen – anders als bei der früheren Bohème – vor allem über das Web ein großes Publikum und finanzieren sich damit.“
Was vor fünf Jahren im Ansatz erkennbar war, hat sich zu hundert Prozent bestätigt: Das Internet ist in Kombination mit den technischen Errungenschaften der letzten Jahre zum Gründungsmotor geworden. Startups sprießen an allen Ecken und Enden aus dem Boden. Nirgends zeigt sich dies aktuell so eindrücklich wie in Berlin, der viel titulierten „europäischen Gründerhauptstadt“. Auch Gründer aus dem Ausland zieht es vermehrt dorthin – so wie die Initiatoren der Musikerplattform Soundcloud, das internationale Team der Meinungs-App „Amen“ oder die Gründer des niederländischen Startups Gidsy, einem Marktplatz für Aktivitäten, Events und Kurse (siehe auch das Gründerporträt ab Seite 86).
Durch diese Entwicklung wird Berlin immer mehr zum Mekka für Entwickler und Programmierer. Die unzähligen Startups lecken sich förmlich die Finger nach programmierfähigen Existenzen. Schon werden erste Stimmen laut, die meinen, dass Berliner Entwickler so verwöhnt und begehrt sind, dass man als Startup vielleicht doch besser in eine andere Stadt zieht, um überhaupt noch fähige Leute zu ergattern. Goldene Zeiten also für Programmierer und Webdesigner, die gerne freiberuflich arbeiten möchten und/oder lieber Startup-Luft schnuppern, als in einem Konzern oder einer Agentur zu arbeiten.
Ein Innovationsland in Sachen Online-Startups ist Deutschland damit noch nicht. Immer noch wird hierzulande fleißig kopiert, was in den USA schon erfolgreich ist. Trotzdem mischen sich immer mehr Innovationen „made in Germany“ unter die Startups – so wie die E-Book-Plattform PaperC, auf der Studenten in aller Legalität Fachbücher herunterladen und die Inhalte teilen sowie bearbeiten können. Das verhindert den Kampf um die wenigen Bibliotheks-Exemplare. Laut einer Studie des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) und Microsoft Deutschland wächst die Zahl der Software-Gründungen in Deutschland jedenfalls stetig – ausgenommen HighTech-Startups.
Auch wenn sich die Hauptstadt mehr und mehr als Gründermetropole etabliert: Das eigentlich Spannende an der neuen Arbeitsweise, wie sie durch Internet und technische Geräte gegeben ist, ist die absolute Ortsunabhängigkeit. Auf einem Bauernhof in der sächsischen Provinz wohnen und einen Onlineshop betreiben, auf der schwäbischen Alb sitzen und mit dem Apple auf dem Schoß Menschen beraten – all dies ist möglich geworden. Längst entstehen auch Startups, deren Gründer in verschiedenen Teilen Deutschlands studieren und trotzdem ein gemeinsames Projekt hochziehen. Wichtig ist in erster Linie, die richtigen Leute im Boot zu haben. Wo diese wohnen oder zu welchen Tageszeiten sie bevorzugt arbeiten, hat an Bedeutung verloren (siehe dazu auch den Artikel „Teamarbeit im Web“ ab Seite 148).
Bereits seit zwei Jahren ist offiziell bekannt, dass Google für seine PageRank-Bewertung auch die Ladegeschwindigkeit einer Website, den sogenannten PageSpeed berücksichtigt. Seit kurzem gibt es mit dem Google-PageSpeed-Test auch endlich eine bequeme Möglichkeit, den PageSpeed-Score online von Google ermitteln zu lassen. Wir zeigen, wie man anhand der Ergebnisse TYPO3-Websites mit wenig Aufwand beschleunigen kann.
Google baut mit dem PageSpeed-Test [1] auf bekannten Performance-Tests wie WebPagetest [2], YSlow [3], GTmetrix [4] oder websiteoptimization [5] und deren Kriterien auf. Der Fokus der Messung liegt in der Umsetzung möglicher Maßnahmen zur Reduzierung der Ladezeit einer Website. Je mehr Maßnahmen erfolgreich erkannt werden, desto besser wird folglich die Bewertung. Jedoch wird die für einen Besucher entscheidende Ladezeit kurioserweise weder angezeigt noch bewertet; ebensowenig wie deren Skalierung bei steigenden Zugriffszahlen, was laut Google jedoch in Kürze berücksichtigt werden soll.
Der PageSpeed-Score kann daher nur als ein Google-spezifischer Messwert gesehen werden, der keinen Anspruch hat, die tatsächliche Performance einer Website zu repräsentieren. Ziel einer Optimierung ist daher, den Score möglichst effizient zu erhöhen, um maximalen Einfluss auf den hart umkämpften PageRank zu nehmen.
Der recht junge Online-Test stellt eine schnelle Möglichkeit dar, den Score zu ermitteln. Allerdings scheint Google das Ergebnis einige Zeit zwischenzuspeichern – ändert man also eine Einstellung der Website und führt den Test erneut durch, erhält man dort oftmals noch den Wert der ersten Messung.
Es empfiehlt sich daher, für die Entwicklung eine der beiden Browser-Extensions [6] zu installieren und den PageSpeed-Score lokal zu testen. Bei TYPO3 ist hierbei wichtig, sich vorher aus dem Backend auszuloggen, um die Website unverändert anzeigen zu können.
Nach jedem Testlauf erhält man neben dem Score von Google auch gleich entsprechende Maßnahmen zur Optimierung sowie Praxistipps zu deren Umsetzung. Für den Webentwickler ist das Vorgehen daher einfach:
Google kategorisiert Maßnahmen nach drei Prioritäten (High, Medium, Low), nach „Experimental Rules“, die keine Einfluss auf den Score haben, und nach „Already done!“ für umgesetzte Optimierungen. Ein fixes Bewertungsschema für die Prioritäten gibt es nicht, sie variieren je nach Website und Optimierungsstatus.
Werden etwa 20 Icons gefunden, die sich durch „Bilder in CSS-Sprites kombinieren“ zusammenfassen lassen, stuft Google diese Maßnahme als „High Priority“ ein und verhindert somit einen hohen Score. Erstellt man allerdings bis auf wenige Ausnahmen CSS-Sprites, so wird die Maßnahme nur noch als „Low Priority“ eingestuft und der PageSpeed-Score signifikant erhöht. Wird schließlich keine Grafik mehr als Sprite vorgeschlagen, rutscht die Maßnahme zu „Already done!“ und die Seite erhält die hierfür beste Bewertung.
Die folgende Liste an Maßnahmen ist typisch für eine nicht-optimierte TYPO3-Website.
Webdesigner müssen sich immer wieder auf neue Kunden und Projekte einlassen. Da jeder Auftraggeber eigene Vorstellungen von einer Zusammenarbeit hat, ist es als Webdesigner nicht immer leicht, alle Anforderungen zu erfüllen. Einige praktische Tipps sollen dabei helfen, die Zusammenarbeit mit Kunden möglichst erfolgreich zu gestalten.
Als selbstständiger Webdesigner hat man nicht selten das Gefühl, dass eher ein gutes Organisationstalent als die eigentliche Designfähigkeit gefragt ist – um neben der kreativen Arbeit auch noch die Terminplanung, Kundenbetreuung, Abrechnungen und die Akquise neuer Kunden erfolgreich unter einen Hut zu bringen. Doch mit geschickter Organisation, ein wenig Übung und einigen hilfreichen Tools ist auch diese Herausforderung zu meistern.
Kunden kommen selbst meist nicht aus der Web-Branche und können daher wenig bis gar nichts mit dem üblichen Webdesigner-Fachjargon anfangen. Daher ist es in der Kommunikation mit Kunden besonders wichtig, sich aufeinander einzulassen und dem Kunden alle Projektdetails möglichst ausführlich zu erklären. So fühlt der Kunde sich sicherer, fasst Vertrauen in seinen Webdesigner und gewinnt hoffentlich auch jede Menge Spaß an der Zusammenarbeit.
Natürlich ist es nicht möglich, immer gleicher Meinung zu sein. Dennoch sollten Webdesigner ihre Kunden als Teil eines Projektteams ansehen. Mit sinnvollen Argumenten und klarer Kommunikation lassen sich Kunden dann auch leichter von der eigenen Arbeit überzeugen und als Webdesigner hat man nicht ständig das Gefühl, gegen den Kunden arbeiten zu müssen.
Um weiteres Vertrauen beim Kunden und somit die perfekte Basis für eine reibungslose Zusammenarbeit zu schaffen, ist es hilfreich, einen Projektplan mit festen Abgabeterminen zu erstellen, sobald alle Projektdetails besprochen sind. Da jeder Webdesigner etwas anders arbeitet, sollte man seinen Kunden die eigene Arbeitsweise möglichst detailliert erklären. So fühlt der Kunde sich in den Projektablauf einbezogen und Missverständnisse lassen sich leichter vermeiden. Ein praktisches Tool für einen solchen gemeinsamen Projekt-Plan ist Trello (siehe Artikel „Teamarbeit im Web“ ab Seite 148).
Ein fester Projektplan ist aber nicht nur wichtig, um dem Kunden ein Gefühl von Sicherheit und Transparenz zu vermitteln. Auch für die eigene Terminplanung ist eine feste Zeiteinteilung wertvoll. So können unterschiedliche Projekte besser eingeteilt und das eigene Freelancer-Business viel übersichtlicher organisiert werden.
Ganz wichtig bei der Projekt-Organisation ist es, alle Abgabetermine wirklich einzuhalten. Man sollte sich also auf keinen Fall selbst überschätzen und seinen Kunden unrealistische Zeitangaben mitteilen. Sich von potenziellen Kunden zu einem zu knappen Termin drängen zu lassen, nur um einen Auftrag zu bekommen, ist ebenfalls wenig hilfreich. Denn wenn man die Projekt-Deadline letzlich doch nicht einhalten kann, wirkt dies unprofessionell und hinterlässt keinen guten Eindruck beim Auftraggeber.
Praktische Tools für die Erfassung der eigenen Arbeitszeit sind beispielsweise Toggl [1] oder Paymo [2]. Zeichnen Freelancer die gesamte Arbeitszeit für ein Projekt auf, können Kunden mitverfolgen, wie viel Zeit sie für ein Projekt tatsächlich investieren. Für den Webdesigner selbst ist das Timetracking ein wertvolles Hilfsmittel, um die eigene Arbeit zeitlich besser einschätzen zu können. Ohne die benötigte Zeit für eine Aufgabe zu erfassen, tendiert man schnell dazu, den Arbeitsaufwand für ein Projekt zu unterschätzen.
CSS-Frameworks gibt es in großer Zahl und es werden immer mehr. Die Gründe für das starke Interesse sind vielfältig – das Lösungsangebot für Browserbugs etwa oder die komfortablere Entwicklung von „Responsive Design“, also Webseiten, die ihre Darstellung an die Bildschirmgröße der Ausgabegeräte anpassen. Eine Übersicht über aktuelle CSS-Frameworks.
Letzter Schritt bei der Entwicklung von Stylesheets ist immer das Beheben von Browserbugs. Sollen sowohl gängige als auch ältere Browser unterstützt werden, kann es jedoch sehr zeitaufwändig sein, bis die Website in allen Browsern gleich dargestellt wird. Die CSS-Entwicklung mit einem Framework macht diesen Arbeitsschritt effektiver, da Browserbugs bereits Framework-intern gelöst sind und damit gar nicht erst auftreten.
Bei der Entwicklung einer neuen Website aufgrund ständig wiederkehrender Probleme immer wieder bei Null zu beginnen, ist nicht sinnvoll. Diese Probleme liegen besonders im Bereich der Darstellung der Website in verschiedenen Browsern und auf verschiedenen Endgeräten. Das führt dazu, dass Entwickler regelmäßig viel Zeit für die Optimierung der Stylesheets und das Browser-übergreifende Testen benötigen.
Meistens bieten CSS-Frameworks genau hierfür eine sehr gute Lösung. Es wird ein flexibles Layout mit mehreren Spalten angeboten, das sich mit nur wenigen Handgriffen den aktuellen Wünschen anpassen lässt. Auch andere CSS-basierte Elemente, etwa ein Dropdown-Menu, werden häufig direkt mitgeliefert.
Um die vordefinierten Styles eines Frameworks nutzen zu können, muss das Framework-Stylesheet im <head>-Teil der Website eingebunden werden. Dann kann unter Einhaltung der jeweiligen Framework-Struktur mit der Umsetzung der Website begonnen werden. Für Content Management Systeme gibt es sehr oft bereits Templates, in denen die bekanntesten CSS-Frameworks integriert wurden; alternativ bieten Tutorials Hinweise darauf, wie bekannte Frameworks implementiert werden können.
Die CSS-Klassen von Frameworks sind so ausgelegt, dass sie bei der Darstellung in den fünf gängigsten Browsern das gleiche Ergebnis liefern. So entfällt hier eine spätere Optimierungsarbeit. Die Frameworks sind generell kostenlos, können direkt heruntergeladen werden und sind unter Lizenzen veröffentlicht, die eine private und kommerzielle Nutzung erlauben.
Jeder Browser verfügt über ein eigenes Standard-Stylesheet. Wird einem HTML-Element auf einer Website kein Style zugewiesen, werden Werte aus diesem browserinternen Stylesheet verwendet. Leider sind die Standard-Stylesheets nicht genormt und sind somit von Browser zu Browser unterschiedlich.
So kommt es zu Abweichungen in der Darstellung, besonders bei Abständen. Beim Zurücksetzen der Stylesheets werden deswegen HTML-Elementen Initialwerte zugewiesen. So wird für alle Browser eine gemeinsame Ausgangslage geschaffen.
Die meisten CSS-Frameworks besitzen einen eigenen Reset. Die populärsten Beispiele für eigenständige Resets sind die Version von Eric Mayer [1] oder das Reset-Stylesheet von HTML5 Doctor [2].
Layouts, die auf Gestaltungsrastern basieren, lassen sich mit Grid-Frameworks, durch vordefinierte CSS-Klassen, schnell und leicht in eine Website umwandeln. Das wohl bekannteste CSS-Grid-Framework ist das 960 Grid System von Nathan Smith [3].
Der Darstellungsbereich des 960 Grid System ist auf 960 Pixel Breite festgelegt. Zur Auswahl stehen die Optionen, den Darstellungsbereich in 12 Spalten mit einer Breite von je 60 Pixeln oder in 16 Spalten mit einer Breite von je 40 Pixeln zu unterteilen. In beiden Fällen liegt der Abstand zwischen den Spalten bei 20 Pixeln. Die erste und letzte Spalte haben je 10 Pixel Abstand zu den Außenkanten des Darstellungsbereichs.
Sollte keines der beiden Standardlayouts passen, lassen sich mit einem auf das Framework abgestimmten CSS-Generator [4] auch eigene Raster festlegen. Die dafür notwendigen Stylesheets finden sich auf der Website. Das 960 Grid System funktioniert in allen gängigen Browsern, einschließlich des Internet Explorers ab der Version 6.
Mobiles Internet ist en vogue. Das belegen zahlreiche Statistiken und der rasche Blick zum Sitznachbarn in der Straßenbahn: In Deutschland sind derzeit etwa 37 Prozent der Bevölkerung mit einem Smartphone ausgestattet – Tendenz steigend. Neben Angeboten aus dem Internet kämpfen insbesondere native Apps um die Gunst der Nutzer. Und auch wenn Funktion, Motivation und Einsatzszenario der Apps differieren, so wird die Positionierung in den jeweiligen App-Store-Rankings immer wichtiger. Und mit ihr die Bemühungen, diese Platzierung positiv zu beeinflussen.
Was Online-Marketer unter SEO verstehen, avanciert für App-Marketer seit Kurzem zur Wortkomposition App Store Optimization, kurz „ASO“. Denn auch wenn die App als natives Element quasi statisch auf dem Endgerät platziert ist, muss sie die Hürde zur Installation und möglicherweise Vergütung erst einmal passieren. So lässt sich die personalisierte Sammlung in der Gesamtheit aller installierten Apps auf dem Smartphone schon fast als eigenes kleines Universum bezeichnen, in dessen auserlesenen Kreis es für Entwickler und (insbesondere) Marketing-Experten gilt, ihre Anwendung zu platzieren. Das geschieht zum einen über externe Kanäle, zum anderen über die internen Suchmaschinen und Top-Listen der einzelnen Stores.
Dass das Interesse an einer möglichst prominenten Platzierung zunehmend an Bedeutung gewinnt, verwundert angesichts stetig wachsender App-Angebote nicht weiter. Doch gibt es überhaupt Ranking-Faktoren, die die Position in den Stores beeinflussen?
Apps als günstiger, mobiler Nutzfaktor stehen heute für Lifestyle wie kaum ein anderes Produkt. Vom Mythos eines raschen Umsatzes in schwindelerregenden Höhen profitieren deshalb der Umfang der App Stores: Das App-Konzept zählt mit mehr als einer halben Million Apps in den populärsten Stores derzeit zu den am schnellsten wachsenden Marketing-Kanälen [1]. Wichtigstes Kriterium neben einer reinen Unternehmenspräsentation ist dabei vor allem der funktionale Mehrwert, den eine App bietet.
So zählt Apples App Store als prominentester Vertreter mittlerweile über 600.000 Anwendungen, die im virtuellen Softwarekaufhaus zum Download bereit stehen; dicht gefolgt von Androids Marketplace (Google Play) mit etwa 450.000 Apps. Dank des Interesses von über 90 Prozent aller Entwickler konnte Apple alleine in den letzten vier Jahren 25 Milliarden Downloads verzeichnen. Ein etwas geringeres, aber dennoch beachtliches Interesse von 78 Prozent aller Entwickler am Android-Betriebssystem lässt den durch Apps erwirkten Gesamtumsatz in Deutschland 2011 auf 210 Millionen Euro anwachsen, so Bitkom [2].
Dabei sind gerade einmal 12 Prozent aller heruntergeladenen Apps kostenpflichtig und der durchschnittliche Smartphone-Nutzer zahlt nur 2,82 Euro pro Applikation. Doch auch hier sind Unterschiede zwischen Android und iOS auszumachen: In den USA erhält laut Flurry [3] jeder Entwickler im direkten Vergleich für einen im iOS-Store verdienten US-Dollar durchschnittlich 24 Cent über Google Play.
Wer hier ein Stück vom Kuchen möchte, muss dafür sorgen, dass seine Anwendung im proprietären Store auch gefunden wird. Laut einer Studie der App-Store-Analytiker von Distimo [4] sind mindestens 5.000 Downloads täglich notwendig, um sich in einer Top-25-Liste zu platzieren. Wer einen der begehrten Plätze innerhalb der Top Ten anstrebt, benötigt laut Distimo mindestens 12.000 Downloads – täglich. Die Zahl der Downloads ist damit zwar ein zentraler Ranking-Faktor für ASO, jedoch nicht der einzige.
In Zeiten des Datenüberflusses ist es für Betreiber von Websites wichtig, ihren Besuchern effektive Such-Werkzeuge an die Hand zu geben. Die Neuauflage der Solr-Integration in TYPO3 legt dafür einen wichtigen Grundstein: Neben schneller und effizienter Suche erlaubt die Erweiterung auch flexible Filter und die direkte Indexierung geänderter Daten.
Bei Solr handelt es sich um einen Enterprise-Search-Server, basierend auf der Lucene Search Engine. Beides sind in Java entwickelte Projekte der Apache Software Foundation und haben ihre Leistungsfähigkeit mit Referenzen wie eBay, iTunes und Twitter schon längst bewiesen [1].
Wie der Name erahnen lässt, liefert „Apache Solr für TYPO3“ [2] eine Integration von Solr als TYPO3-Extension („solr“ im TYPO3 Extension Repository) [3]. Die Entwicklung der Extension begann als Prototyp bei der dkd Internet Service GmbH im Sommer 2008. Im Frühjahr 2009 begann dann die Umsetzung zur ausgewachsenen Extension mit tiefgehender Integration in das Enterprise Content Management System.
Zu den Prinzipien während der Entwicklung gehörte eine saubere Architektur, verständlicher Code sowie das Ziel einer möglichst einfachen und konsistenten Konfiguration. Darüber hinaus sollen die Redakteure so wenig wie möglich mit der Suche in Kontakt kommen oder auf bestimmte neue Arbeitsweisen achten müssen. Designer müssen sich in der Gestaltung des Interfaces frei entfalten können, ohne durch technologische Gegebenheiten beschränkt zu werden. Zu guter Letzt soll dem Besucher einer Website eine mit modernen Funktionen ausgestatte On-Site-Suche geboten werden, wie er sie etwa von Google kennt.
Zu den offensichtlichsten Neuerungen gehört der Installer, der nunmehr die komplette Installation eines Solr-Servers übernimmt. Damit ist es auch ohne jegliche Java-Kenntnisse möglich, einen Solr-Server zu installieren. In der eingesetzten Solr-Version 3.5 hat Apache insbesondere die RAM-Nutzung, Geschwindigkeit und die Query-Syntax verbessert. Außerdem hielten neue Funktionen Einzug in das System, etwa ein neuer Query-Handler, der sowohl Teilwort- und Phrasensuchen als auch boolsche Operatoren ermöglicht.
Während der Installation wird nun standardmäßig eine Multi-Core-Umgebung konfiguriert. Dies erleichtert die Handhabung von mehrsprachigen Webseiten, weil für jede Sprache ein eigener Core mit entsprechenden Algorithmen zur Sprachanalyse verwendet wird. Insgesamt unterstützt Solr nun 36 Sprachen.
Auf TYPO3-Seite unterstützen neue Prüfmethoden und Meldungen im Reports-Modul bei der Fehlersuche. Außerdem wurden die Konfigurationsoptionen der Extension an vielen Stellen vereinheitlicht und logischer gruppiert, um schnell erste Erfolge zu erzielen.
Setzte die letzte öffentliche Version im TYPO3 Extension Repository noch auf die bekannte Frontend-Indexierung, tritt nun die Index-Queue mitsamt Record Monitor und Garbage Collection an deren Stelle.
Über ein neues Modul im TYPO3-Backend können einfache Administrationsaufgaben am Solr-Index ausgeführt werden. Andere Module geben einen Einblick darüber, welche Daten im Index vorhanden sind. An vielen Stellen, an denen man zuvor händisch Daten angeben musste, können diese nun über einfache Menüs ausgewählt werden. Sollten doch einmal Probleme auftreten, helfen erweiterte Logmeldungen, diese zu beheben.
Suchwörter werden nicht nur auf der Ergebnisseite hervorgehoben, sondern auch auf der eigentlichen Zielseite. Ergebnisse können in Gruppen, etwa nach Typ, ausgegeben werden und können über weitere Facetten vom Besucher gefiltert werden. Auch die Indexierung von Mount Pages und Dateianhängen in Datensätzen wie tt_news unterstützt die Extension nun.
All diese Neuerungen brachten diverse Schnitte in der Entwicklung mit sich, die sich auf bestehende Installationen auswirken können. Wer also ein Update plant, sollte vorab einen Blick ins ChangeLog werfen. Als Grundlage wird nun die Long-Term-Support-Version TYPO3 4.5 vorausgesetzt.
t3n Magazin: Herr Löbler, kann man Gründen wirklich lernen oder wird es einem in die Wiege gelegt?
Helge Löbler: Zunächst einmal ist die Frage wichtig, warum man Entrepreneurship lernen sollte. Schaut man sich Kinder im Vorschulalter an, dann sind sie eigentlich die besten Entrepreneure, die wir haben. Sie stellen Fragen, sie sind neugierig, und sie sind bereit, alles auszuprobieren. Darüber hinaus sind sie in der Lage, schnell zu lernen, und schließlich sind sie davon überzeugt, dass sie wenigstens prinzipiell alles können beziehungsweise lernen können. Auch stecken sie voller Ideen. Kann man sich bessere Entrepreneure vorstellen?
t3n Magazin: Wir haben also alles gelernt, was man zum Gründen braucht, und es dann im Laufe des Lebens wieder verlernt?
Helge Löbler: Ja, im Prinzip ist das so. Der Autor Robert Fulghum hat das in einem Buch zusammengefasst: All I really need to know I learned in Kindergarten. Und der Erfinder des Kunststoff-Dübels, Arthur Fischer, beschreibt es so: "Kinder stecken voller Ideen. Aber nach ein paar Schuljahren ist es vorbei damit, weil man sie in ein Korsett presst, das ihnen nicht liegt.“ In der Schule lernen Kinder sehr schnell, dass ihre eigenen Fragen nicht mehr wichtig sind. Sie lernen, dass die Fragen des Lehrers wichtig sind und dass ihre eigenen Fragen im Zweifel immer aufgeschoben werden. Sie lernen ferner, dass man still zu sitzen hat und nicht aktiv seinen Ideen nachgehen kann. Dabei ist heute neuro-wissenschaftlich längst klar, dass aktives Lernen auch körperliche Aktivität bedingt. Wer aber seine Ideen nicht direkt am Leben ausprobieren kann (oder wenigstens in einem geschützten Raum), der kann natürlich auch nicht fürs Leben lernen.
t3n Magazin: Die Art des Lernens an deutschen Schulen fördert den Gründergeist also nicht. Gilt das auch für die Inhalte?
Helge Löbler: Fest steht, dass in unseren Schulen wichtige Fächer wie Werken, Basteln, Kunst und Sport gegenüber den sogenannten „intellektuellen Fächern“ zunehmend völlig in den Hintergrund treten. Dadurch lernen wir heute nicht mehr zu fühlen, nicht mehr zu hören, nicht mehr aufmerksam wahrzunehmen, nicht mehr zu tasten. Unsere Wahrnehmungsfähigkeiten verkümmern. Umgekehrt lernen wir aber auch nicht mehr zu gestalten, auszuprobieren, zu tönen, zu malen oder uns zu bewegen. Die ganze Welt wird verkopft. Wir lernen vorzüglich, über alles zu reden, aber wir sind nicht mehr in der Lage, das, was wir beschreiben können, auch zu tun beziehungsweise umzusetzen.
t3n Magazin: Ist die Universität der richtige Ort, um sich die ausgetriebene Praxisnähe wieder anzueignen?
Helge Löbler: Zunächst einmal ist es so: Was in der Schule beginnt, wird in der Universität konsequent fortgesetzt. Dabei muss einem bewusst sein, dass die Universität eine besondere Legitimität und Legitimation besitzt, sich auf Intellektuelles (wenigstens in den Geistes- und Gesellschaftswissenschaften) zu konzentrieren. Nun geschieht an vielen Universitäten Folgendes: Man glaubt tatsächlich, Entrepreneurship über die klassischen Wege der Wissensvermittlung unterrichten zu können. Man folgt im Allgemeinen der Logik, dass die Wissenden (die Professoren) die Unwissenden (nämlich die Studierenden) unterrichten. Dieses Konzept funktioniert nur und hat auch immer nur funktioniert, wenn es um intellektuelles Wissen und nicht um Können geht. Im Allgemeinen geht es aber beim Lernen von Entrepreneurship nicht um intellektuelles Wissen. Das intellektuelle Wissen für einen Unternehmer ist schnell bereitgestellt und gelernt. Aber mit diesem Wissen wird man eben noch kein Unternehmer. Man kann bestenfalls beschreiben, was ein Unternehmer tut, aber man kann es eben noch nicht machen.
t3n Magazin: Was zeichnet eine gute Entrepreneurship-Ausbildung aus?
Helge Löbler: Eine gute Entrepreneurship-Ausbildung muss die Fähigkeiten und Talente, die sich im Vorschulalter zeigen und dann systematisch circa 15 Jahre lang (Schule und Universität) verschüttet werden, wieder ans Tageslicht heben. Aber natürlich wäre es klüger, die Fähigkeiten, die sich im Vorschulalter zeigen, wirklich von Anfang an zu fördern. Johann Wolfgang von Goethe hat es schon immer gewusst: „Wüchsen die Kinder in der Art fort, wie sie sich andeuten, so hätten wir lauter Genies“.
Klassisches SEO ist out, Content-Marketing ist in. Den Eindruck könnte man zumindest gewinnen, wenn man sich auf dem amerikanischen Markt umschaut. In einer Studie von Ende 2011 gaben 82 Prozent der befragten Marketing-Fachleute an, Content-Marketing in ihre Kommunikationsstrategie aufgenommen zu haben. Dabei geht es den Unternehmen nicht nur um Branding und Imageaufbau, sondern um Abverkauf und Lead-Generierung. Doch was ist Content-Marketing eigentlich? Und wie können Firmen davon profitieren?
Mit redaktionellen Inhalten die User überzeugen und sie so langfristig an ein Unternehmen binden – das ist, kurz gesagt, der Kern von Content-Marketing. Relevante Informationen ersetzen platte Werbebotschaften, Themen ersetzen Produktinformationen. Aus fremden Kunden werden dauerhafte Partner, deren Bedürfnisse in den Mittelpunkt des Marketings rücken. Das Resultat: Das Vertrauen der Kunden in eine Marke steigt enorm, was langfristig zu mehr Abverkäufen führt – Stichwort: Brand Loyalty. Im Idealfall etabliert sich ein Unternehmen auf seinem Themengebiet als Experte und wird in seiner Nische zur ersten Anlaufstelle für suchende User.
In vielen Bereichen suchen User nicht direkt nach Produkten, sondern eher nach Themen. Wird ausschließlich auf ein Produkt hin optimiert, findet unter Umständen niemand die Website, weil die entsprechenden Keywords nicht in die Suchmaschinen eingegeben werden. Und noch ein Punkt spricht für Content-Marketing als das „bessere“ SEO: Google mag mehr und mehr hochwertigen Content. Herkömmliche SEO-Kriterien wie die Keyword-Dichte gelten mittlerweile als veraltet. Der Suchmaschinen-Riese versucht verstärkt, die Qualität der angebotenen Inhalte zu berücksichtigen. Deshalb stehen SEO und Content-Marketing in einem wechselseitigen Abhängigkeitsverhältnis zueinander: Ohne Content-Marketing funktioniert in Zukunft kein SEO mehr, ohne SEO wird das Content-Marketing nicht von Erfolg gekrönt sein. Es nützt wenig, jemanden über ein gutes Ranking auf die eigene Seite zu bringen, wenn man ihm dort keine relevanten Informationen zu seiner Suchanfrage zur Verfügung stellt. Andererseits müssen die Inhalte überhaupt gefunden und wahrgenommen werden, ansonsten steht der nicht geringe Aufwand der Content-Erstellung in keinen Verhältnis zum Ergebnis. Insofern sollten bei allen Formaten die gängigen SEO-Kriterien beachtet werden.
Ohne eine gute Strategie kein Content-Marketing: Zuerst muss geklärt werden, wer die Zielgruppe ist und welche Bedürfnisse, Interessen und welches Surfverhalten diese hat. Das entscheidet, wie der Content veröffentlicht wird. Dort, wo sich die Zielgruppe aufhält, muss der Content zu finden sein. Ein Plus von Content-Marketing ist, dass es sich um ein Multi-Channel-Marketing handelt: Ob auf der Unternehmens-Website, im Blog, in Social Media, als Downloads, selbst „offline“ können die Inhalte transportiert werden. Auch sollten Unternehmen früh genug festlegen, in welcher Form die Inhalte publiziert werden sollen. Neben den geläufigen Formaten wie Texte, Bilder und Infografiken wartet die heutige Kommunikation mit reichlich Potenzial auf. Besonders attraktiv für den User ist interaktiver Content, der den spielerischen Einstieg in eine Thematik ermöglicht und die Verweildauer auf den Medien signifikant erhöht. Allgemein gilt es, möglichst viel Abwechslung und gelegentlich Überraschungen zu bieten.
Auf einen Onlineshop mit Standbeinen in Berlin und New York trifft man nicht so oft. Aber dann gibt es einen, der hat außerdem eine Familientradition bis ins 19. Jahrhundert: caseable.com. Hier kann der Hipster von heute individuelle Schutzhüllen für seine wertvollen Gadgets kaufen. Aber so manches ist hinter den Kulissen anders, als man sich das vielleicht denken würde.
Zugegeben: Ich war noch niemals in New York und im Gegensatz zu Udo Jürgens werde ich mit dieser Aussage keinen Hit landen. Klaus Wegener aber war schon in New York und inzwischen ist er es sogar sehr oft: Denn der von ihm mitgegründete Onlineshop caseable.com sitzt hier im Stadtteil Brooklyn.
Die Gründungslegende dieses Onlineshops will es, dass die Idee dazu auch hier in New York entstand. Und diese Story geht so: Klaus Wegener saß in der New Yorker U-Bahn. In der Reihe ihm gegenüber saßen viele, individuell aussehende New Yorker, praktisch jeder hatte sein Laptop in einer Tasche – aber die Taschen selbst waren nahezu identisch. „Das kann es doch nicht sein“, dachte sich Klaus Wegener. Er hatte im Hinterkopf, wie erfolgreich in Deutschland Startups rund um individualisierte Massenprodukte waren. Das müsste sich doch auf diesen Bereich übertragen lassen. Die Idee war geboren.
Natürlich gibt es zu einem so entscheidenden Moment wie diesem eine Vorgeschichte. Ein Ursprung liegt dabei im Jahr 2009, als Klaus Wegener noch bei einer Unternehmensberatung arbeitete und für eine Präsentation eine Laptoptasche mit dem Logo des Kunden herstellen lassen wollte. So etwas konnte man damals zwar in China bestellen. Die Sache hatte aber zwei Haken: Zum einen betrug die Mindestabnahme 500 Stück und die Lieferfrist lag bei zehn Wochen. Hier gab es offenbar eine Marktlücke.
Gemeinsam mit Marvin Amberg wurde zwischen Mitte und Ende 2009 aus den ersten Gedanken eine Geschäftsidee. Die beiden Gründer kennen sich vom Studium an der European Business School und haben sich damals eine WG geteilt. „Man sollte befreundet sein, um eine Firma zu gründen“, sagt Klaus Wegener. „Es fühlt sich besser an, als wenn man das mit ganz fremden Leuten macht.“
Im März 2010 haben sie schließlich caseable.com in den USA gegründet. Dieser erste Schritt war dabei nicht ganz so einfach, wie er sich jetzt liest, denn der Behörden- und Vorschriftendschungel steht dem in Deutschland nicht unbedingt nach. So brauchten sie eigentlich ein Visum, um in den USA arbeiten zu dürfen. Um das Visum bekommen zu können, müsste die Firma aber schon existieren. Letztendlich fanden sie einen Weg aus diesem Teufelskreis: Man darf ins Land kommen und sich nach „Opportunities“ für eine Firmengründung umsehen. War die Firma erst einmal da, konnte sie (nach einigem Hin und Her mit den Konsulaten) dann Visa vergeben und ihre Angestellten in die USA einreisen lassen.
Warum aber überhaupt New York? Zum einen hat das natürlich mit der kreativen Athmosphäre der Stadt zu tun. Dort könne man ein sehr gutes Team aus Produktdesignern, Webdesignern und so weiter zusammenstellen, wie der Gründer erklärt. Zum anderen konnte Klaus Wegener einen Onkel als „Business Angel“ für seine Gründungsidee begeistern. Der lebt nicht nur in New York, sondern ist zudem im Druckbereich tätig. Er konnte somit Kontakte vermitteln und stellte Räume für das erste Jahr.
Bis die ersten individuellen Schutzhüllen die Kunden erreichten, war es allerdings noch ein langer Weg. Schließlich waren viele Fragen im Produktionsprozess zu klären. Zudem gab es keinen Shop, von dem man hätte direkt abschauen können. „Manchmal wäre es schön gewesen, wir hätten als Copycat jemanden zum Nachahmen gehabt“, sagt Klaus Wegener halb im Scherz. Welche Materialien eignen sich? Wie musste der Druckprozess aussehen? Wie und wo würden die fertigen Taschen letztlich hergestellt? Wie organisiert man den Versand? Wie muss die Website aussehen? Und vor allem: Welche Hüllen will man den Kunden eigentlich anbieten? Diese und viele andere Fragen waren zu klären und es erstaunt nicht, dass manche davon nach dem Start auch wieder neu beantwortet wurden. „Wir hatten gleich zu Anfang zehn verschiedene Größen und zwei verschiedene Stile“, erklärt Klaus Wegener. Das ergab letztlich 150 verschiedene Teile, die alle entsprechend vorrätig sein mussten. Im Nachhinein sagt der Gründer deshalb: „Das hätten wir anders angehen können: weniger Modelle, weniger Größen.“
Unser heutiges Geldsystem stößt an seine Grenzen. Liegt die Zukunft in einem dezentral vernetzten Geldsystem, dessen Grundlage das Internet ist? Steuern wir mit virtuellen Währungen wie Bitcoin oder Facebook Credits gar auf eine geldlose Zukunft zu? Der folgende Artikel liefert Einschätzungen zu den aktuellen Entwicklungen im Geldsystem.
Die Zukunft ist nicht vorhersagbar, schon gar nicht die des Geldes. Wenn man über die Zukunft spricht, so tut man dies immer aus der jetzigen Perspektive heraus. Selbstverständlich kann man Trends ausmachen und diese in die Zukunft weiterführen. Doch was man nicht sehen kann, ist das Neue. Das Neue ist gerade dadurch definiert, dass es noch nicht ist. Der Philosoph Karl-Heinz Brodbeck drückt das in folgendem Satz aus: „Wer Neues prognostiziert, müsste es selbst erfinden.“ [1] Das ist auch der Grund, weshalb alte Zukunftsfilme oft lächerlich wirken. Sie sind immer aus ihrer Zeit heraus betrachtet und konnten deshalb auch nicht neue Entwicklungen einbinden. Im Nachhinein ist man sprichwörtlich immer klüger.
Was kann man jedoch tun, wenn man über die Zukunft des Geldes spricht? Man kann sich erstens darüber klar werden, wie das heutige Geldsystem funktioniert und was seine Fehler sind. Zweitens kann man über Utopien sprechen. Man kann sich vorstellen, wie die Zukunft aussehen könnte oder besser, wie sie sein sollte. Ein Geldsystem ist designbar! Deshalb kann man sich Erwartungen bilden und sich davon ausgehend mögliche Handlungen überlegen, die einen vom Istzustand zur Utopie bringen. Die Handlungen muss man dann immer in der Gegenwart ausführen, denn wie heißt es so schön: „Yesterday is history, tomorrow a mystery, today is a gift, that’s why it’s called the present.“ Es folgt eine Betrachtung des Istzustandes des Geldsystems, um aus möglichen Kritikpunkten Verbesserungsvorschläge zu generieren.
Das heutige Geldsystem basiert auf Schulden. Euro oder Dollar sind nicht mehr durch Gold gedeckt. Sie basieren auf dem Vertrauen, das ihnen entgegengebracht wird. Dabei ist es interessant, zu wissen, dass ein Großteil der umlaufenden Geldmenge Buchgeld ist, also Geld, das bei privaten Geschäftsbanken entsteht und wieder vergeht. [2]
In Umlauf kommt dieses quasi elektronisch gedruckte Geld durch einen Kredit. Wenn man zu einer Geschäftsbank geht und einen Kredit über beispielsweise 1.000 Euro aufnimmt, dann entstehen genau diese 1.000 Euro im Moment der Verbuchung. Buchhalterisch gesehen bucht die Bank auf der Passivseite die 1.000 Euro als Guthaben des Kunden und auf der Aktivseite als Gegenbuchung den Kredit an den Kunden. Die Bank nimmt also nicht das Geld von Sparern, um es weiter zu leihen, sondern erschafft tatsächlich selbst Geld. Durch diese Bilanzverlängerung entsteht ein Großteil der Geldmenge, denn es ist betragsmäßig viel mehr Buchgeld in Umlauf als Bargeld.
Wie kommt das Bargeld in Umlauf? Auf ähnlichem Weg wie das Buchgeld, nur dass der Kreditgeber nun die Zentralbank ist und der Kreditnehmer eine Geschäftsbank. Fazit: Ohne Schuld kein Geld, weder Bargeld noch Buchgeld. Wie verschwindet Geld wieder? Durch Kreditrückzahlung. Wenn der Kreditnehmer eine Rate zurückzahlt, wird der Betrag einfach wieder ausgebucht.