Smartphone-Akkulaufzeit durch Cloud-Analyse verbessern
Carat ist ein Forschungsprojekt der University of California in Berkeley. Das Tool gibt nicht bloß irgendwelche standardisierten Tipps zur Verlängerung der Akkulaufzeit - Carat analysiert das individuelle Nutzungsverhalten und die daraus resultierende Entwicklung des Energiebedarfs und gleicht die erhobenen Daten in der Cloud mit denen anderer Carat-Nutzer ab. Ergebnis der statistischen Analysen auf dem Server ist eine Sammlung von Vorschlägen, welche Updates erfolgen oder welche Apps beendet werden sollten, um an Akkulaufzeit hinzuzugewinnen. Es wird sogar angezeigt, wie viel mehr Laufzeit von welcher Aktion zu erwarten ist. Außerdem gibt der Vergleich von Nutzern mit ähnlichen Nutzungsprofilen Aufschluss darüber, wie es um die eigene Akkulaufzeit bestellt ist.
Daten sammeln zum Abgleich auf dem Server
Die Carat-App wird besser, je länger sie auf einem Gerät Messungen vornimmt, weil dann die individuelle Nutzung des Smartphones besser einberechnet werden kann. Natürlich muss das Analysetool zum Abgleich mit den Daten anderer Geräte Informationen vom Smartphone einsammeln und an Server des Forschungsprojekts weiterleiten. Die Verantwortlichen der App beharren darauf, keine persönlich identifizierenden Daten wie Namen, E-Mail Adressen oder private Daten aus anderen Apps abzugreifen. Dokumentiert wird hingegen, welche Apps laufen, wie der Akkustand ist, in welchem Ausmaß CPU und Speicher beansprucht werden, welche Unique Device ID, welches Smartphone Modell und Betriebssystem vorliegen und in welchem Status sich der Akku befindet.
Hogs und Bugs meiden - Smartphone-Akku schonen
Auf Basis der ermittelten Daten klassifiziert Carat solche Apps, die bei normaler Konfiguration einen hohen Energiebedarf haben als „hogs“ (Schweine). Akkuschwund, der auf diese Apps zurückzuführen ist, ist nicht geräte- oder nutzungsspezifisch, sondern verhält sich auf allen Plattformen und Geräten ähnlich. Als „bugs“ bezeichnete Apps sind solche Anwendungen, die, ermittelt durch die Cloud-Analyse, nur auf dem eigenen Gerät besonders viel Energie zu schlucken scheinen. Das kann entweder an ungünstiger individueller Konfiguration liegen oder aber an einer instabil ausgelieferten Version der App. Ein Neustart einer als bug eingeordneten App kann hilfreich sein, manche dieser Anwendungen sollten allerdings schlicht geschlossen oder ganz vermieden werden.
Weiterführende Links:
- Carat: Collaborative Energy Debugging - carat.cs.berkeley.edu
- Geek-Sonnenschirm: Mobile Ladestation und Empfangsverstärker - t3n News
- Tragbare Brennstoffzelle: Zwei Wochen Akkuladung fürs Smartphone in der Hosentasche - t3n News
2 Antworten
von Papa Bodehase 16.06.2012 (18:26Uhr) 1.
Reicht es, wenn die App auf SD-Karte installiert wird?
Oder muss sie auf dem Gerät sein wie z.B. die Widgets, weil z.B. ein Background-Dienst läuft?
von Carla 17.06.2012 (11:36Uhr) 2.
Super Tipp, vor allem für iPhone Nutzer wie mich. Der Akku ist da ja schon fast die Heilige Kuh des Smartphones. Obwohl man weiß das z.B. Ortungsdienste, Spiele etc. am meisten Akku ziehen, wäre ich mal gespannt, welche hogs sich noch finden lassen.