Aus Händlersicht bedeutet der Versand primär Kosten, die sich durch das Zusammenstellen der Bestellung (Kommissionierung), das Verpacken, das Frankieren und die eigentliche Versendung sowie die Kosten, die durch Retouren entstehen können, ergeben. Diese Kosten gilt es, möglichst gering zu halten.
Aus der Sicht des Kunden sollte der Versand dagegen kostengünstig – am besten kostenlos – sein. Darüber hinaus erwarten Kunden eine schnelle und sichere Lieferung der Ware sowie die Möglichkeit, diese bei Nichtgefallen problemlos und mit wenig Aufwand zurückschicken zu können. Die Forderung nach einer möglichst schnellen, kostengünstigen und zugleich zuverlässigen und kundenfreundlichen Abwicklung zeigt bereits, dass unter den Begriff Versand nicht nur die Übergabe von Briefen, Päckchen oder Paketen an einen Versanddienstleister fällt, sondern Shopbetreiber eine Vielzahl an Prozessschritten bedenken und wichtige Entscheidungen treffen müssen.
Beispielsweise die Versandart: Die aktuelle Studie des E-Commerce-Leitfaden-Projekts [1] „Shop-Systeme, Warenwirtschaft und Versand – So verkaufen Online-Händler“ zeigt, dass deutsche Shopbetreiber das Paket mit 94 Prozent am häufigsten als Versandart nutzen [2]. Das Päckchen (39 Prozent) und der Brief (31 Prozent) folgen auf den Plätzen. Ein Viertel der befragten Online-Händler versendet Bestellungen mit einem durchschnittlichen Warenwert über 100 Euro und gut ein Drittel nimmt über 250 Bestellungen je Monat entgegen. Wen man mit der Auslieferung der Pakete beauftragt, ist jedoch häufig eine schwierige Frage für viele Online-Händler.
VERSANDDIENSTLEISTER FINDEN
Versanddienstleister ist nicht gleich Versanddienstleister. So existieren neben den bekannten Paketdiensten wie DHL, Hermes, DPD, GLS oder UPS zum Beispiel auch Kurier- und Expressdienste, wie TNT oder FedEx. Zwar wickeln Shops die meisten Bestellungen über Paketdienstleister ab, aber für manche Lieferungen eignet sich womöglich auch der Einsatz von Kurieren oder Boten. Möglicherweise kommt auch eine Spedition in Frage. Im Vergleich zu einem Paketdienst, der mit hoch standardisierten Prozessen arbeitet, befördern Kuriere in der Regel die Sendungen persönlich und direkt vom Absender zum Empfänger. Häufig ist diese Dienstleistung jedoch auch deutlich teurer als der Versand durch einen Paketdienstleister.
Für welche Dienstleister ein Händler sich letztendlich entscheidet, sollte er gut überlegen. Dies zeigt sich auch darin, dass 43 Prozent der Online-Händler mehrere Paketdienstleister nutzen, um ihre Lieferungen zum Kunden zu bringen. Ein wichtiger Grund hierfür besteht in der Optimierung der Versandkosten. Dies hängt im Wesentlichen mit den unterschiedlichen Preisen der Dienstleister für die verschiedenen Paketgrößen, Gewichtsklassen und Bestimmungsländer zusammen. Außerdem liefern nicht alle Paketdienstleister auch in alle Länder. Zusätzlich können auch angebotene Zusatzdienstleistungen wie der Haftungsbetrag pro Paket oder die notwendige personalisierte Zustellung beim Kunden eine wichtige Rolle spielen.