Das Google Nexus One ist zu alt für Android 4.0
Im Vergleich zu Desktop-PCs oder Notebooks ist die durchschnittliche Nutzungsdauer von Smartphones sehr viel kürzer. Das liegt zum einen an der üblichen Vertragsbindung über zwei Jahre, nach der der Nutzer meist zu einem neuen Gerät greift. Aber auch die noch sehr dynamische Weiterentwicklung der mobilen Betriebssysteme spielt dabei eine wichtige Rolle. Die Anforderungen an die Hardware werden mit jeder OS-Generation größer und so fallen jedes Mal wieder Geräte hinten runter.
So scheint es jetzt auch mit dem Google Nexus One zu sein, berichtet Electronista. Google erklärte das erste Android-Referenz-Smartphone für zu alt, um noch mit Android 4.0 ausgestattet zu werden. Dabei ist das von HTC hergestellte Gerät, das erstmals das volle Potenzial von Android aufzeigen sollte, erst im Januar 2010 auf den Markt gekommen.
Nexus One - ein Opfer der OS-Fragmentation
Nun ist es keine Seltenheit, dass Betriebssysteme alte Hardware irgendwann nicht mehr unterstützen, weil die Anforderungen nicht erfüllt werden. Eine Support-Time von nicht mal zwei Jahren ist allerdings für ein offizielles Referenzmodell arg dürftig. Im Vergleich zum geschlossenen iOS sieht Android in diesem Punkt nicht sehr gut aus. Das kürzlich erschienene iOS 5 läuft beispielsweise auch auf dem iPhone 3GS und das ist seit dem Juni 2009 auf dem Markt.
Wie stark die Unterschiede in dieser Hinsicht zwischen iOS und Android sind, zeigt die Grafik von Michael deGusta:
Die Gründe liegen nach Meinung von Andrew Mayne, nicht nur für das Nexus One, sondern ganz allgemein bei Android-Smartphones, in den unterschiedlichen Motivationen der Hersteller. Während Apple als Gerätehersteller über die Apps auch mit älteren iPhone-Modellen noch Geld verdienen kann, ist das bei Android-Smartphones anders. Die Hersteller verdienen lediglich an den Geräten selbst und Google generiert seine Android-Einkünfte hauptsächlich über die Suche und den darin enthaltenen Anzeigen. Dabei spielt es für Google keine Rolle, welche Android-Version benutzt wird. Die Android-Hersteller, die ja jede neue Version erst noch zum Teil sehr aufwändig anpassen müssen, haben eigentlich kaum ein Interesse daran, neue Versionen auf ihre alten Geräte zu bringen. Es entstehen ihnen ja nur Entwicklungskosten, aber keine neuen Einnahmen. Die erzielen sie nur, wenn neue Geräte gekauft werden.
Dazu kommt nun auch noch der Umstand, dass Google mit der Übernahme der Mobilsparte von Motorola praktisch selbst zu einem Android-Gerätehersteller geworden ist. Damit stellt sich die Frage, ob Google dieses Problem überhaupt angehen will. Schließlich verdienen sie künftig direkt daran mit, wenn sich Motorola-Kunden ein neues Gerät anschaffen müssen, weil es fürs bisherige keine Updates mehr gibt...
Eine Lösung, die sich Mayne vorstellen könnte, wäre eine Beteiligung der Hersteller an den Einnahmen, die Google mit den App-Verkäufen und der Suche generiert.
Wirklich realistisch hört sich das für mich aber nicht an, was meint ihr? Oder seht ihr noch andere Lösungswege?
Weiterführende Links zum Thema Google Nexus One und Android 4.0:
- Google says Nexus One too old for Android 4.0 - Electronista
- Is it time to Occupy Android? - Andrew Mayne bei Google+
- Charted: Android Fragmentation - TechCrunch
- Android-Fragmentierung nimmt ab – Honeycomb erstmals gelistet - t3n News
- Android-Handys – Welche Hersteller upgraden am schnellsten? - t3n News
- Mobile: Android 2.2 schneller als iOS 4 – das Nexus One schlägt das iPhone 4 beim JavaScript-Benchmark - t3n News
- „Froyo“: Android 2.2 kommt für Google Nexus One, Motorola Milestone, Samsung Galaxy S und HTC Desire - t3n News
- Google Nexus One: Googles Handy – überraschend unspektakulär und dennoch ein Meilenstein (plus Umfrage) - t3n News
10 Antworten
von marius 27.10.2011 (19:02Uhr) 1.
"Eine Lösung, die sich Mayne vorstellen könnte, wäre eine Beteiligung der Hersteller an den Einnahmen, die Google mit den App-Verkäufen und der Suche generiert."
Ein schlechter Scherz. Weder schmeißt eine Firma gerne Geld aus dem Fenster, noch hätte Googlen einen Vorteil davon.
-> Android wird von Google kostenlos angeboten, warum sollte Google Firmen dafür bezahlen, dass sie ein Geschenk annehmen?!
Die einfache Lösung ist, dass der Absatz von Android-Modellen in den Keller geht, weil den Kunden auffällt, dass es nach 2 Jahren ohne Updates ziemlich doof ist. Aber bis das zu den meisten durchgedrungen ist, dauert das wohl noch - bis die Kunden auf die unbeliebten Alternativen umsteigen.
Viele wollen aus Prinzip kein Apfel oder Fenster - was man Ihnen nicht verübeln kann.
Mit besten Grüßen
Marius
Lv99 Android
von Manuel Vo via facebook 27.10.2011 (22:46Uhr) 2.
vllt cynogenmod?? ich mein ich hab keins aber wer weiß!
von Philipp Offenbach via facebook 27.10.2011 (22:51Uhr) 3.
Anstatt neue Features zu testen können sich die Android User ja dann wieder der iOS und Apple flamerei zuwenden ;).
von Michael Perlbach via facebook 27.10.2011 (22:54Uhr) 4.
Für Nexus S im Dezember - das freut mich.
von Marc Altarian via facebook 27.10.2011 (22:54Uhr) 5.
Ha!
von Chat-Thread - Seite 1877 - XHTMLforum 27.10.2011 (23:11Uhr) 6.
[...] [...]
von Christian Vogt via facebook 28.10.2011 (08:33Uhr) 7.
Bitte einfach mal über das hier berichten ;) http://theunderstatement.com/post/11982112928/android-orphans-visualizing-a-sad-history-of-support
von Creator 28.10.2011 (10:07Uhr) 8.
Stimmt doch gar nicht:
von Creator 28.10.2011 (10:07Uhr) 9.
http://www.heise.de/newsticker/meldung/Samsung-Galaxy-Nexus-mit-Android-4-ab-17-November-in-Europa-1368163.html
von Falk Hedemann 28.10.2011 (10:13Uhr) 10.
@Creator: Das Galaxy Nexus ist nicht das Nexus One ;) Das schreibt Heise ja auch: „Google will das Nexus S mit einem Update versorgen, nicht aber das Nexus One.“
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