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„Der Kauf von OMV-Aktien kann nie ein Fehler sein“

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von Anna Offner | 09.03.2011 | 17:53

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„Der Kauf von OMV-Aktien kann nie ein Fehler sein“

Ende März geht OMV-Chef Ruttenstorfer in Pension. Die Marktkapitalisierung wurde seit 2001 vervierfacht. Die OMV ist heute ein internationaler Konzern mit Sitz in Wien.

Die Bilanz des OMV-Chefs kann sich sehen lassen: Seit 2001, als Wolfgang Ruttenstorfer das Ruder des Ölkonzerns übernahm, wurde die Ölproduktion verdreifacht, die Gasproduktion versechsfacht, der Cashflow vervierfacht und die Marktkapitalisierung fast versechsfacht. Mit einem Börsewert von 9,18 Milliarden € nimmt die OMV nach der Erste Group den zweiten Platz im ATX ein.  Das sind die harten Fakten.


Auf der anderen Seite stehen das immer noch anhängige Insider-Verfahren gegen Ruttenstorfer, der gescheiterte MOL-Kauf und die öffentliche Kritik am Libyen-Engagement der OMV, die zu 31,5 Prozent der ÖIAG gehört.


Ob er trotz Insideranklage  weitere OMV-Aktien kaufen werde, weiß er noch nicht, aber: „Der Kauf von OMV-Aktien kann nie ein Fehler sein.“ Über das Insiderverfahren, das mittlerweile in der zweiten Instanz ist, sagt Ruttenstorfer: „Ich bin wirklich emotionsfrei.“ Anders sieht das beim Libyen-Geschäft aus. Da habe er zwar persönliche Gedanken, als OMV-Chef müsse er aber Entscheidungen für den Konzern treffen.

 In diesem Fall fällt sie eindeutig aus: ein Ausstieg der OMV aus Libyen ist kein Thema. Die OMV hat Verträge einzuhalten und operiere innerhalb der auferlegten Sanktionen. 80 Prozent der Öl- und Gasförderung der OMV finden in OECD-Staaten statt, 20 Prozent in Staaten mit politisch kritischem Hintergrund. „Wir müssen dorthin gehen, wo Öl und Gas sind – und das ist überwiegend in nicht westlichen Demokratien.“ Dass der Ölpreis wegen der politischen Lage so hoch ist, ist für die OMV nicht nur ein Vorteil: „Der hohe Ölpreis ist nicht fein, weil er nicht nachhaltig und für die Reputation der Ölwirtschaft schlecht ist.“ Vom hohen Benzinpreis profitiere die OMV nicht, weil sich die Margen nicht verbessert hätten. Der hohe Spritpreis sei vielmehr das Ergebnis der Steuerpolitik und des Dollar-Euro-Wechselkurses.


National keine Chance

Als größten Erfolg bezeichnet der scheidende OMV-Boss die Internationalisierung: „2001 war die OMV ein österreichisches Unternehmen mit internationalen Aktivitäten, heute ist es ein internationaler Konzern mit Sitz in Wien.“ 80 Prozent der Geschäfte finden mittlerweile im Ausland statt. Als nationaler Konzern wäre die OMV zu klein gewesen, ist sich Ruttenstorfer sicher. Zu den Meilensteinen der OMV zählen die Akquisitionen der rumänischen Petrom, der Bayernoil, der türkischen Petrol Ofisi und der tunesischen Pioneer Natural Resources.


Als „zukunftsweisend“ bezeichnet er die Entwicklung der OMV zu einem integrierten Konzern – also die steigende Gas- und Stromerzeugung neben der Ölproduktion. „Gas wird künftig eine größere Rolle spielen, Öl eine geringere – aber eine OMV ohne Öl ist derzeit nicht vorstellbar“, so Ruttenstorfer.

Diesbezüglich kann er sich einen Neustart einer Kooperation mit dem Verbund vorstellen. „OMV und Verbund sind keine Konkurrenten, nicht einmal in der Türkei.“ Beide Konzerne bauen dort Gasdampfkraftwerke. Ein erster Kooperationsversuch scheiterte am politischen Boykott der Bundesländer.
Zu bereuen gibt es wenig: „Mir tut leid, dass nicht jede Akquisition gut gegangen ist, aber ich bin froh, dass wir es versucht haben.“ Seinen persönlichen Fokus will er in der Pension auf Aufsichtsratmandate legen, bei denen immer größeres Know-how gefragt sei: „Darauf freue ich mich sehr.“ Ein Mandat bei der OMV schließt er aber aus.

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