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Bayerischer Rundfunk

24.01.2010


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Studio Franken



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Nürnberg Automatische U-Bahn läuft nicht rund

Fehlalarme setzen die Züge lahm und Fahrgäste marschieren entnervt durch die Tunnel: bei Deutschlands erster automatischer U-Bahn in Nürnberg häufen sich die Probleme. Besonders schlimm war es am Montag (11.01.10): Tausende Passagiere saßen in den Bahnen fest.

Stand: 12.01.2010

Eine Fahrerlose U-Bahn in Nürnberg

Der Vorstand der Verkehrs-Aktiengesellschaft (VAG), Rainer Müller, sprach am Dienstag (12.01.10) von einer "sehr bedauerlichen" Serie von Störungen und entschuldigte sich bei allen Fahrgästen. Angefangen habe es am Montag mit einer Taube, die das Sicherungssystem in einem Bahnhof auslöste, so der VAG-Chef. Der anfahrende Zug wurde gebremst und konnte erst von einem Mitarbeiter wieder in Gang gesetzt werden. Dahinter stauten sich weitere Züge, die ebenfalls manuell wieder angefahren werden mussten.

Ungeduldiger Fahrgast marschiert durch Tunnel

Der Öffnungsmechanismus der Türen einer automatischen U-Bahn

Bildunterschrift: Schwachpunkt der automatischen U-Bahn: der Öffnungsmechanismus der Türen

Nachdem die Probleme des Vormittags behoben waren, kam es am Nachmittag wegen Problemen mit den Türen erneut zu Verzögerungen. Als ein Zug zehn Minuten im Tunnel feststeckte, verlor ein Fahrgast die Geduld. Er entriegelte die Tür und marschierte zu Fuß durch den U-Bahn-Tunnel. Daraufhin musste die gesamte Stromversorgung der U-Bahn im Innenstadtbereich abgeschaltet werden. Erst nachdem der bisher noch nicht identifizierte Mann den Tunnel verlassen hatte, konnte der U-Bahn-Betrieb wieder anlaufen. Rund eineinhalb Stunden waren die Züge still gestanden. Da am Montag auch das Lautsprechersystem ausgefallen war, konnten die wartenden Fahrgäste nicht informiert werden.

VAG fürchtet Fahrgastschwund

Die VAG fürchtet nun um die Akzeptanz der im Juni 2008 eröffneten fahrerlosen U-Bahn. Behelfen will sich das Unternehmen vorerst mit mehr Personal in den Bahnhöfen und besser geschulten Mitarbeitern in der Störungsbehebung und im Service. Vorstand Müller appellierte an die Fahrgäste, dem automatischen U-Bahn-System eine Chance zu geben. Es sei seit der Inbetriebnahme insgesamt sehr gut gelaufen.

Zwei Jahre Verspätung

Die High-Tech-Bahn hätte ursprünglich schon zur Fußball-WM 2006 in Betrieb gehen sollen. Doch erst im Juni 2008 wurde die fahrerlose U-Bahn offiziell eingeweiht, der Starttermin musste wegen technischer Probleme immer wieder verschoben werden. Siemens-Vorstand Heinrich Hiesinger entschuldigte sich für die zweijährige Verspätung. Wenn man Neuland betrete, könne man das nicht im Labor testen, erklärte er. Doch auch in der Folgezeit kam es immer wieder zu Störungen und Ausfällen. Zuletzt hatte es im Dezember 2009 wiederholt Störungen an den Türen und an technischen Einrichtungen der fahrerlosen Züge gegeben.

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Nürnberg: Unmut über die fahrerlose U-BahnAm Montag (11.01.10) hat eine Pannenserie die automatischen U-Bahnen in Nürnberg lahmgelegt. Die Bürger sind unsicher: Wie sicher sind die Züge oder sind die Nürnberger nur Laborratten für ungeteste Siemens-Technik? BR-Reporter Albrecht Rauh hat bei der VAG nachgefragt.