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Star Trek - Lower Decks: Shades of Green - Review

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Sind diese Schwestern sich grün?
Sind diese Schwestern sich grün? © Paramount+

In der Folge „Shades of Green“ der US-Serie „Star Trek: Lower Decks“ muss Tendi einen Konflikt beenden. Boimler und Mariner helfen dabei, einen Planeten vom Kapitalismus zu befreien, und T'Lyn geht auf Rutherford zu, um ihm bei der Reparatur eines Shuttles zu helfen.

Spoilerwarnung - diese Meldung kann Hinweise auf die Fortführung der Handlung enthalten!

Shades of Green

Die zweite Folge der fünften Staffel Star Trek: Lower Decks nennt sich Shades of Green beziehungsweise „Grüntöne“ im Deutschen. Der Titel ist einerseits eine Anspielung auf die unterschiedlichen Grüntöne der Orioner (die, wie wir mittlerweile wissen, bis hin ins Blaue gehen) sowie andererseits auf die US-Dollarnoten, die bekanntlich in Grüntönen daherkommen und mitunter als „Greenbacks“ bezeichnet werden.

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Die erste Haupthandlung dreht sich um D'Vana Tendi (Noel Wells) und ihre Schwester D'Erika (Ariel Winter), deren Schwangerschaft von D'Vana heimlich entdeckt wird. Das Haus Tendi befindet sich derweil im Krieg mit dem Haus Azure (die blauen „Oreons“), was der amtierenden Königin und dem Syndikat des Planeten missfällt - schließlich kommt durch diesen Konflikt, bei dem sich beide Parteien gegenseitig beklauen, keine neue Beute rein. Also muss ein altmodisches Wettrennen her, bei dem der Gewinner die Schätze des verlierenden Hauses erhält, welches zudem aus dem Syndikat ausgeschlossen wird. Das Piratenleben ist nicht einfach.

Sleepover Night
Sleepover Night © Paramount+

Auf Targalus IX wurde derweil der Replikator erfunden, womit das einst kapitalistische System in einer großen Party seinen Untergang erlebt. Boimler (Jack Quaid) und Mariner (Tawny Newsome) sind in dieser zweiten Haupthandlung vor Ort und überwachen den Abtransport der Reichtümer des Planeten (die nicht mehr benötigt werden), wobei die Fähnriche Mackler (Oscar Montoya) und Gorm (Jon Barinholtz) Boimlers Kommando unterstehen und die ganze Arbeit leisten. Mariner schlägt Boimler eine weniger strikte Vorgehensweise vor, woraufhin unser Boims den beiden Untergebenen eine Stunde frei gibt, was aber gewaltige Konsequenzen haben soll, wenn die beiden Fähnriche schließlich entführt werden.

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Zuletzt haben wir noch die kleine Nebenhandlung um T'Lyn (Gabrielle Ruiz) und Rutherford (Eugene Cordero). T'Lyn bietet sich an, zusammen mit Rutherford an der Reparatur des Shuttles „Sequoia“ zu arbeiten - ein Projekt, welches er einst zusammen mit Tendi gestartet hat. Rutherfords Versuche, T'Lyn davon abzuhalten, sollen ein weiteres Beispiel dafür sein, dass Ehrlichkeit oft weiterhilft als vermeintliche Lügen oder Geheimnisse - was auch in den beiden Haupthandlungen ein Thema ist und dieser Episode das besondere Etwas beschert.

It is a cute-iny!
It is a cute-iny! © Paramount+

Cute-iny

Betrachten wir zunächst die Handlung auf Orion, sehen wir eingangs D'Vana und D'Erika, die wie kleine Piratenschwestern agieren, weitere Raubzüge gegen die „Blauen“ planen und noch nicht ins Bett wollen, wenn Mama Tendi (Debra Wilson) an der Tür klopft. Was zunächst wie eine süße, schwesterliche Beziehung aussieht, wird in den nächsten Szenen aber weit erwachsener. Denn D'Vana dringt in D'Erikas Quartier ein, liest ihr Tagebuch und erfährt, dass D'Erika schwanger ist. Anschließend wird sie zwar ertappt, aber kann sich irgendwie rausreden.

Die heimliche Aktion von D'Vana ist natürlich nicht richtig, auch wenn ihre Sorgen um die Schwester durchaus berechtigt sind. Hier müssen sich beide an die eigene Nase fassen, denn mit etwas mehr Aufrichtigkeit hätten sie den anschließenden Wettkampf locker gewonnen. Da hätte sich D'Vana weniger Sorgen um D'Erika gemacht und D'Erika hätte ihre Schwester auch in die Schwangerschaft einweihen und ihr erklären können, weshalb sie da auf Geheimhaltung setzt. Insofern empfand ich diese Geheimniskrämerei rückblickend sehr unnötig und weniger schwesterlich. Denn erst mit den gegenseitigen Geständnissen nimmt der Wettkampf so richtig Fahrt auf.

Die Meuterei hätte es folglich nicht benötigt, allerdings schraubt die Geheimniskrämerei wiederum an der Spannung, was irgendwie doch gern gesehen ist. D'Vanas Idee, den Schatz zu vernichten und somit ein Unentschieden herbeizurufen, geht aber nach hinten los. Denn beide Häuser werden anschließend aus dem Syndikat ausgeschlossen und verlieren ihre Reichtümer. Auf Orion kommt man eben mit Föderationsgedanken nicht besonders weit. Mich hat aber gefreut, dass D'Vanas Eltern den Verlust locker betrachten und positiv hervorheben, dass die Attentate auf die Familie damit aufhören dürften.

Am Ende soll aber alles gut werden. D'Vana darf zur Cerritos zurückkehren, entbunden von der traditionellen Pflicht, 14 Jahre lang die Nichte auszubilden (ich vermute mal, weil die Familie aus dem Syndikat ausgeschlossen wurde) und die Familie erhält „aus diplomatischen Gründen“ die Reichtümer von Targalus IX, womit alle gut versorgt sein dürften und ihr eigenes Syndikat aufmachen könnten. Einzige Frage bleibt, ob sich das rumspricht und die Tendis damit wieder Attentate und die Aufmerksamkeit der Königin auf sich lenken. Aber ich bin mir sicher, dass wir zum weiteren Werdegang der Familie auf Orion noch ein paar Ausflüge erhalten.

Unterm Strich hat mir dieser Handlungsbogen durchaus gefallen, denn der Zusammenhalt der Schwestern und die gegenseitigen Sorgen um die jeweils andere kommen trotz Geheimniskrämerei sehr gut zur Geltung, auch wenn es am ehrlichen Umgang miteinander zunächst fehlt.

Trust the Bointers

Die Situation auf Targalus IX soll uns zeigen, was passiert, wenn eine Bevölkerung den Replikator entwickelt und dadurch alle Hungerprobleme, aber auch viele andere Bedürfnisse des allgemeinen Lebens obsolet werden. Geld und Reichtum zählt dann nichts mehr, weil sich alles replizieren lässt, wobei ich mich schon frage, weshalb auch Schmuck und Perlen entsorgt werden sollen, denn „Omas Perlenkette“ steht der Tochter vielleicht noch immer gut und wird sicher auch einen persönlichen, sentimentalen Wert haben.

Aber wie auch immer, Boimler und Mariner (wo ist eigentlich ihr neues Team?) haben die Aufgabe, sämtliche Reichtümer vom Planeten zu schaffen und liegen dank Brads neuer Regeln, die er als „Bointer“ (statt „Pointer“) bezeichnet, zeitlich ganz gut. Offenbar hat unser Boims sich den Werdegang seines Parallel-Ichs aus Dos Cerritos genau angesehen und ähnliches in dessen Tagebuch gefunden. Und will er sich tatsächlich einen Bart wachsen lassen? Mariner macht sich über die vier Härchen lustig, die noch weit von einem Schnurrbart entfernt sind, aber jeder, der sich mal einen Bart hat wachsen lassen, wird vermutlich wissen, dass eine schöne Gesichtsbehaarung Zeit und auch eine gute Portion Selbstbewusstsein benötigt. Von daher scheint Boims wirklich entschlossen zu sein, nicht nur sein Wirken, sondern auch sein Aussehen zu verändern - und ich bin gespannt, wie weit er da gehen wird.

I went to Targalus IX and all I got was this T-Shirt
I went to Targalus IX and all I got was this T-Shirt © Paramount+

Aber zurück zur Story. Mariner schlägt ihrem Kollegen vor, seinem Team eine Stunde freizugeben. „Fun Boimler“ klingt ja auch nicht schlecht und wenn die Zeit da ist, können Mackler und Gorm doch ein bisschen an der planetenweiten Party teilhaben, oder? Dumm nur, dass die Fähnriche anschließend verschwinden. Als Mariner diesen Rückschlag Ransom (Jerry O'Connell) beichten möchte, greift Boims aber ein und lügt seinen Vorgesetzten vorerst an - er will lieber selbst (beziehungsweise mit Mariner) nach den Vermissten suchen. Und damit nimmt das Schicksal seinen Lauf.

Ich sehe Boimlers Lüge derweil weniger drastisch als bei den Tendis, aber als guter Teamleader hätte er besser selbst direkt an Ransom weitergegeben, dass sein Team verschwunden ist. Schließlich bleibt ihm später auch keine andere Wahl, als die Entführung von Mackler und Gorm zu beichten und Unterstützung von der Cerritos bei der Suche gibt es auch nicht. Mir ist auch nicht klar, weshalb er nicht (wie Mariner es vorschlägt) nach den beiden scannt oder scannen lässt. Aber eins ist klar: Boimler und Mariner bilden ein hervorragendes Team und damit sind die Vermissten auch schnell gefunden.

Die Idee von reichen Terroristen beziehungsweise Entführern hat mich bereits zum Lachen gebracht. Aber die Haushalts- und Gärtner-Roboter mit all ihren Gimmicks und Zitaten sind nochmal eine Nummer besser. Okay, als Mackler und Gorm vermeintlich tot in der Zelle liegen, lässt sich das Schlimmste befürchten. Aber nein, sie sind nur einem „Bointer“ gefolgt und die entsprechende Auflösung hat mir sehr gefallen.

Insgesamt ist die zweite Haupthandlung auch wieder gelungen, denn Boimlers neue Vorgehensweise scheint Früchte zu tragen. Vorerst jedenfalls. Von Mariner hätte ich derweil etwas mehr erwartet, denn sie kommt ohne eigenes Team daher und ist „nur“ zur Unterstützung ihres Kollegen im Abenteuer.

I will secretly fix the shuttle
I will secretly fix the shuttle © Paramount+

Doors and Shuttles

Die Nebenhandlung dreht sich um Rutherford und T'Lyn, die offenbar ihren Kollegen unterstützen möchte. Schließlich wird Tendi noch immer vermisst und da möchte T'Lyn offenbar Rutherford aufmuntern und ihm helfen. Der Running Gag mit der Tür ist hier ebenso unheimlich wie T'Lyns Lauern darauf, dass Rutherford die Tür repariert. Aber die Vulkanierin bietet ihre Hilfe an und Rutherford möchte davon offenbar nichts wissen.

Mir hat T'Lyn in dieser kleinen Handlung jedenfalls leidgetan, denn Rutherford scheint kein echtes Interesse an ihrer Unterstützung zu haben, insbesondere, was die Reparatur des Shuttles angeht. Der Grund dafür mag offensichtlich sein - schließlich ist das ein Projekt von ihm und Tendi, auf deren Rückkehr er hofft. Aber er hätte da sicher ein wenig ehrlicher sagen können, dass das Shuttle-Projekt vorerst auf Eis liegt und er T'Lyns Hilfe beispielsweise bei der Tür braucht - oder bei irgendeinem anderen Projekt, welches sich nicht einfach lösen lässt.

Auf der anderen Seite drängt sich T'Lyn geradezu auf, was auch wieder nicht ganz okay ist. Sie hätte Rutherford beispielsweise sagen können, dass sie ihm helfen und unterstützen möchte, weil sie an ihren sozialen Kontakten arbeiten möchte. In dem Fall hätte Rutherford ihr sicher erklärt, was es mit dem Shuttle und dessen Reparatur auf sich hat und weshalb er die Reparatur hinauszögern möchte. Aber gut, am Ende versteht sie, dass sie einen Fehler gemacht hat und versucht, ihn zu beheben, indem sie das reparierte Shuttle wieder zerlegt. Nicht die schlechteste Idee. Für die Zukunft und mit Tendis Rückkehr würde ich mir wünschen, dass alle drei vielleicht ein gemeinsames Projekt finden und somit jeder seinen Teil zum Gelingen beitragen kann.

Happy End?
Happy End? © Paramount+

Fazit

Die zweite Folge der fünften Staffel ist ein bisschen schwächer als die erste. Der Spaßfaktor bleibt hoch, aber die charakterlichen Entwicklungen sind oftmals weniger präsent oder gar nicht vorhanden (Mariner). Die Abenteuer sind damit zwar interessant und werfen auch Fragen auf, aber da oftmals Lügen und Geheimnisse bei unseren Figuren im Vordergrund stehen, wirkt sich das auch etwas auf meine Wertung aus. Von mir gibt es jedenfalls dreieinhalb von fünf Sternen. Und von euch?

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