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Silenus

Fig. 277: Silenus
Fig. 277: Silenus
Fig. 278: Silenus
Fig. 278: Silenus

[413] Silenus, (Gr. M.), ursprünglich gleichbedeutend mit Satyr; da sich der letztere Name für diese Begleiter des Bacchus im Gebrauche feststellte, trat aus ihrer Mitte ein einzelner S. als Hauptperson hervor, welcher ein Sohn des Mercur oder des Pan, Erzieher, Lehrer und unzertrennlicher Gefährte des Bacchus sein sollte. Er ist ein jovialer Alter, glatzköpfig, stumpfnasig, fett und rund, wie der Weinschlauch, den er beständig bei sich führt, und gewöhnlich betrunken. Desshalb verlässt er sich nicht auf seine Füsse, sondern reitet auf seinem Esel. Besondere Freude hat er an Tanz und Gesang. Im Gegensatze aber gegen seine würdelose äussere Erscheinung zeigt er sich auch als bacchisch begeisterter Seher, der mit Vergangenheit und Zukunft gleich gut bekannt ist, und als Verächter der Glücksgüter und des irdischen Lebens. S. wird auch mit Marsyas und Olympus Erfinder der Flöte genannt. Eine Art des Tanzes hiess nach ihm S. Als Begleiter des Bacchus nimmt er auch am Kampfe gegen die Giganten Theil, und jagt sie zum Theil durch das Geschrei seines Esels in die Flucht. Den Namen will man ableiten von einer Wortwurzel, welche fliessen, rinnen, bedeuten soll, so dass er der Erzieher des Bacchus wäre, entweder darum, weil Bewässerung zum Gedeihen des Weinstocks unentbehrlich ist, oder, weil man im ganzen Alterthum den Wein nur mit Wasser gemischt trank. Abbildungen des S. nach Antiken s. nebenstehend; letztere, besonders hoch geschätzte Marmorgruppe zeigt ihn mit dem jungen Bacchus auf dem Arm.

Quelle:
Vollmer, Wilhelm: Wörterbuch der Mythologie. Stuttgart 1874, S. 413.
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