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Dircksen

[372] Dircksen, Ernst, geb. 31. Mai 1830 zu Danzig, gest. 11. Mai 1899 als Oberbaurat und Geh. Regierungsrat bei der königl. Eisenbahndirektion Erfurt, war als Baumeister zunächst bei der Oberschlesischen Eisenbahn tätig und wurde 1867 zur Leitung des Baues der Berliner Ringbahn berufen. Im Jahre 1870 kam er als Mitglied zur Eisenbahndirektion Elberfeld. Im Feldzug 1870/71 führte er als Chef der 1. Feldeisenbahnabteilung den Bau der 37 km langen Bahn von Remilly nach Pont à Mousson in 33 Arbeitstagen durch. Im Jahre 1874 wurde er zum Vorsitzenden der für den Bau der Berliner Stadtbahn eingesetzten königlichen Eisenbahndirektion berufen und blieb bis zum 1. April 1883 in dieser Stellung, in der er das wichtigste Werk seines Lebens, die Berliner Stadtbahn schuf. Dann übernahm er die Umgestaltung der Bahnanlagen in Köln, die er fast bis zur Vollendung durchführte. Seit November 1890 wirkte er als Neubaudezernent bei der Eisenbahndirektion Erfurt. D. hat außer den bereits genannten noch zahlreiche andere umfangreiche Bauwerke geschaffen. Zu erwähnen sind noch: die obere und untere Ruhrtalbahn, die Hohevennbahn, zahlreiche Strecken in der Eifel, im Hunsrück, im Hochwald und in Thüringen. Die von D. geschaffenen Bauwerke tragen alle das Gepräge seines Geistes und zeigen selbst in den Einzelheiten überall eigenartige Lösungen, da er die Verwendung von Regelentwürfen nicht liebte. Seine zahlreichen Schüler ehrten sein Andenken durch Errichtung eines Denkmals am Bahnhof Friedrichstraße der Berliner Stadtbahn.

Literatur: Zentralbl. d. Bauverw. 1899. S. 230. – Ztschr. f. Bw. 1903. S. 1.

Quelle:
Röll, Freiherr von: Enzyklopädie des Eisenbahnwesens, Band 3. Berlin, Wien 1912, S. 372.
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