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Verātrum

[446] Verātrum (V. L.), Pflanzengattung aus der Familie der Melanthacea-Veratreae, 23. Kl. 1. Ordn. (6. Kl. 3. Ordn.) L.; mit sechstheiliger Blüthenhülle, 6 fast kugeligen Staubbeuteln, Frucht aus 3 oben freien Kapseln bestehend, welche zweiklappig u. vielsamig sind; Arten: V. album (Weißer Germer), auf Alpen der Schweiz u. Österreichs u. in fast ganz Südeuropa, mit 2–3 Fuß hohem, von Blatt scheidenbedecktem, oben zottig behaartem Stängel, ovalen unteren, länglich-lanzettförmigen, oberen, sämmtlich gefaltet gerippten Blättern, gelblichweißen, grüngeaderten, zahlreichen Blüthen in einer großen, ästigen, sparriger Rispe. V. lobelianum Bernh., ebendaselbst, der Vorigen ähnlich. Beide liefern die Weiße Nießwurz (s.d., auch Jervin); V. officinale Schlchtd. (Sabadilla off. Br.), auf den mexicanischen Cordilleren, mit etwa 6 Fuß hohem, aus einer festen schaligen Zwiebel kommendem Stängel, wurzelständigen, schmalen, linienförmigen, 3–4 Fuß langen Blättern, in einfacher Traube stehenden, gelblichen Blüthen, Mutterpflanze des Sabadillfamens, woraus Veratrin u. Veratrinsäure dargestellt wird. V. nigrum, mit großen, ungestielten, ovalen, faltiggerippten, großen Blättern, dunkelrothen, rispenständigen Blüthen, auf südlichen Alpen, in Gärten Zierpflanze; die gelbliche Wurzel dürfte ähnliche Eigenschaften haben, wie die von V. album. V. luteum L. (Helonias lutea Sims.), in Nordamerika auf feuchten Wiesen, mit fleischiger, gleichsam abgebissener, bitterer, Speichelfluß u. Ekel erregender Wurzel (Starwort), gegen Grimmen u. Würmer angewendet.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 18. Altenburg 1864, S. 446.
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