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Simmen

[112] Simmen, linker Nebenfluß der Kander im Oberlande des Schweizercantons Bern, entspringt als Größere S. aus 7 Quellen am Rätzliberg beim Rawilhorn auf der Grenze gegen den Canton Wallis, macht mehre Stürze, von welchen der Simmensturz zu den schönsten der Schweiz gehört, vereinigt sich bei dem Dorfe Zweisimmen (f. d.) mit der westlich vom Saanenmoos herkommenden Kleineren S., ist forellenreich u. mündet bei Wimmis. Die S. durchfließt das vom Thunersee bis an den Rätzliberg 13 Stunden lang sich hinauf ziehende Simmen- od. Siebenthal (im Volksmunde), mit fetten, fruchtbaren Alpen, großer Rindviehzucht (der Simmenthaler Schlag gilt für den schönsten des Cantons Bern), vortrefflichen Käsen, starker Pferde-, Ziegen- u. Schafzucht; es zerfällt in die 2 Amtsbezirke: Niedersimmenthal, welcher sich vom Thunersee 7 Stunden lang aufwärts zieht, den schönsten u. breitesten Theil des Thales begreift u. in den 7 Kirchspielen 10,700 protestantische Ew. zählt, u. Obersimmenthal mit romantischen Gebirgspartien, Felsen u. Gletschern, in seinen 4 Kirchspielen 8100 protestantische Ew. u. dem Bezirkshauptort Blankenburg. Das Simmenthal hatte in früheren Zeiten eigene Herren, die Edlen von Siebenthal (De septem vallibus); 1439–1449 brachte es Bern an sich.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 16. Altenburg 1863, S. 112.
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