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Schleimfluß

[230] Schleimfluß (Blennorrhoea), krankhaft vermehrte Schleimabsonderung auf der Schleimhaut, theils in Folge vermehrten Blutzuflusses, theils in Folge von Erschlaffung der betreffenden Häute, wir sie häufig nach Entzündungen zurückbleibt. Durch übermäßigen langandauernden S. werden die Kräfte des Körpers zuweilen so in Anspruch genommen, daß Abmagerung, ja selbst allmäliger Tod eintreten kann (sogenannte Schleimschwindsucht). Die Behandlung des S-es ist je nach Ursache u. Sitz der Krankheit verschieden. Zuweilen nennt man die Schleimflüsse Katarrhe, wie Lungenkatarrh, Harnblasenkatarrh (Schleimharnen), Nasenkatarrh, (Schnupfen), Scheidenkatarrh (Weißer Fluß, Leukorrhöe), Harnröhrenkatarrh (Tripper, Gonorrhöe), weil sie gern Folge der Katarrhe sind, indem der acute Katarrh in den chronischen übergeht u. dieser allmälig die Schleimhaut auflockert u. so entartet, daß eine bleibende Erschlaffung der Schleimhaut u. bes. deren Schleimbälge die Folge ist.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 15. Altenburg 1862, S. 230.
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