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Stawropol

[714] Stawropol, 1) russisches Gouvernement, hieß früher Kaukasien od. Ciskaukasien, bildet einen Theil des Czarthums Astrachan, liegt zwischen den Ländern der Tschernomorischen u. Donischen Kosacken, Astrachan, Kaspisee u. Kaukasusländer, als Daghestan, Militärbezirk von Wladikawkes etc.; hat einen Flächeninhalt von 1890,51 geogr. QM. mit 563,000 Ew. (Russen, Kosacken, Armenier, Zigeuner, Nogaier u. andere Tataren, Kaukasier, Kalmyken, Truchmenen u. fremde Colonisten); Bodenverhältnisse: im Norden Steppe, im Süden Vorberge des Kaukasus; Bewässerung: Kaspisee mit seinem Westrand, See Bolschoi; Flüsse: Kuban, Terek, Kuma, Manytsch u.a.; Temperatur: mild, nur in den Steppen im Winter oft rauh; Nahrungszweige: Viehzucht, Ackerbau, Fischfang, Fabrikwesen noch in der Kindheit; Eintheilung in die drei Kreise: Stawropol, Kisljar u. Pjatigorsk, wozu noch das Kaukasische Linienheer u. die Ansiedler im Lande der Bergvölker mit 254,000 Seelen kommen; 2) Kreis hier, gebirgig (Kaukasus), etwas waldig, Flüsse: Kuban, Jägorlík u.a.; 126,740 Ew., bes. Kosacken u. Kalmyken; 3) Hauptstadt hier u. seit 1822 der ganzen Provinz, an der Atschla; ist gut befestigt, hat Kaufhaus, Kreisgericht, Kreisschule u. andere Lehranstalten, Hospital, Quarantäne, Seifensiedereien u. Gerbereien; 17,740 Ew., welche bedeutenden Handel treiben u. zwei sehr besuchte Jahrmärkte unterhalten, davon bes. der Troizkische um die Pfingstzeit lebhaft ist; 4) Kreis im Gouvernement Samara; eben, nur an einigen Stellen mit Hügeln, steppenartig, waldlos, wiesig, fruchtbar, bes. gedeihlich für Viehzucht; Flüsse: Wolga u. Sok; 163,530 Ew., Russen, Tataren, Kalmyken, Mordwinen; 5) Hauptstadt hier, an einem Wolgaarme; etwas befestigt, 5 Kirchen, Fischfang, Obstbau, Schule für die getauften Kalmyken, Jahrmärkte; 3960 Ew.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 16. Altenburg 1863, S. 714.
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