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Renātus

[41] Renātus (lat., fr. René, d.i. der Wiedergeborene), 1) R. der Gute, Sohn Ludwigs II., Herzogs von Anjou, Königs von Neapel, geb. 1408 in Angers, erhielt bei seiner Geburt den Titel eines Grafen von Guise u. wurde in Angers von seinem Großoheim mütterlicher Seite, dem Cardinal von Bar, erzogen, welcher ihn auch öffentlich zu seinem Nachfolger als Herzog von Bar erklärte u. durch dessen Vermittelung er 1420 Isabella, die Erbin des Herzogthums Lothringen, zur Gemahlin erhielt, aber er folgte weder in Lothringen, noch in Neapel u. Savoyen, worauf er durch seine Mutter Jolantha Anspruch hatte (s.u. Lothringen [Gesch.] A) u. Neapel S. 738). Er kehrte 1473 in die Provence zurück, wo er für den Flor des Landes durch den Anbau ausländischer Pflanzen sorgte u. Schäferspiele u. erotische Lieder dichtete, deren noch übrig sind. Er war auch Öl- u. Miniaturmaler; Gemälde von ihm finden sich noch in der Schloßkapelle zu Dijon, wo er von Philipp von Burgund 1431–47 gefangen gehalten wurde, in der Pariser Bibliothek das Turnierbuch mit 26 Miniaturen. Er st. 1480 in Aix, u. 1823 wurde ihm daselbst ein Monument gesetzt. 2) R., Sohn Friedrichs II. von Vaudemont u. der Jolantha, der Tochter des Vor., folgte dem Herzog Johann II. als Herzog von Lothringen 1473 u. st. 1508, s. Lothringen (Gesch.) A). 3) R. von Savoyen, natürlicher Sohn des Grafen Philipp von Savoyen u. der Bona von Ramagnano, einer Piemonteserin (weshalb er gewöhnlich der Große Bastard von Savoyen hieß), bekam von seinem Bruder Philibert von Savoyen 1497 die Grafschaft Villars u. Herrschaft Aspremont, von seinem Schwiegervater Johann Lascaris Tende, Sommesville u. Beaufort u. wurde auch zum Gouverneur von Savoyen ernannt, konnte sich aber mit seiner Schwägerin Margarethe, Tochter des Kaisers Maximilian, nicht vertragen u. ging daher nach Frankreich, wo ihn Ludwig XII. zum Gouverneur der Provence ernannte. Tapfer focht er mit Franz I. bei Marignano, worauf er zum Grand maître von Frankreich ernannt wurde, u. bei Bicocco u. Pavia, starb aber, in der letztern Schlacht gefangen, an den erhaltenen Wunden 1525.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 14. Altenburg 1862, S. 41.
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