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Pignatelli

[129] Pignatelli, 1) Francesco P., Fürst von Strongoli, geb. 1732 in Neapel, stand in spanischen Kriegsdiensten, verlor aber die Gunst Karls III., weil er den Chevalier Polairelli im Duell tödtete; bei seiner Rückkehr nach Neapel wurde er der Vertraute der Königin Karoline, u. durch ihn gelang es der Königin, den ihrem Schwiegervater widerwärtigen Acton in ihren Diensten zu behalten. P. wurde nun Gouverneur u. Polizeichef von Neapel, wo er sich große Erpressungen erlaubte, u. beim Ausbruch der Französischen Revolution Generalcapitán u. Chef der Polizei des Königreichs u. trug durch seine Härte viel zum schnellen Gelingen der französischen Invasion bei. Nach der Flucht des Königs nach Sicilien benutzte P. seine unumschränkte Gewalt zu Erpressungen, zur Verbrennung der neapolitanischen Flotte u. zur Schließung eines thörichten Waffenstillstandes, endlich um die Stadt Neapel der Anarchie u. der Wuth der Lazzaroni Preis zu geben; 1807 wurde er, bei einer Verschwörung zu Gunsten Ferdinands betheiligt, verbannt u. st. 1812. 2) Francesco P., Fürst von Strongoli, Nesse des Vor., geb. 1775 in Neapel, diente bei den Österreichern in den Feldzügen 1793 u. 1794; um seine des Liberalismus verdächtigen Brüder zu retten, eilte er nach Neapel, hatte aber gleiches Schicksal mit ihnen, wurde verbannt u. seine Güter mit Beschlag belegt. Nun trat er in französische Dienste, machte als Grenadiercapitán in der Römischen Legion die Feldzüge in Italien mit u. kehrte erst 1800 nach dem Frieden von Florenz nach Neapel zurück, wurde Brigadegeneral u. Commandant der Basilicata, ging dann mit seiner Brigade nach Catalonien u. kehrte erst nach Neapel zurück, als Murat 1813 Frankreich verließ u. sich mit Österreich verband. Nach der Niederlage bei Tolentino trat P. aus u. lebte im Privatstande bis 1820, wo er die Constitution thätig unterstützte, auch Divisionsgeneral wurde, aber eben deshalb auch bei der Rückkehr des Königs von Laibach alle seine Stellen u. Würden verlor. Er schr.: Memorie intorno alla storia del regno di Napoli del anno 1805 al 1815, Neap. 1815. 3) Antonio, eigentlicher Name des Papstes Innocentius XII., s.d. 14).

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 13. Altenburg 1861, S. 129.
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