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Purpurin

[703] Purpurin (Oxylizarinsäure, Krapppurpur), C18 H6 O6 + HO, ein rother Farbstoff des Krapps (s.d.). Zu seiner Darstellung läßt man Krapp mit Hefe u. Wasser gähren u. kocht den gegohrenen Krapp mit concentrirter Alaunlösung ab; aus dieser Abkochung scheiden sich beim Erkalten u. dann noch auf Zusatz von Schwefelsäure rothe Flocken ab, welche aus P. bestehen u. durch Umkrystallisiren aus Alkohol u. Äther gereinigt werden. Das P. krystallisirt aus seinen Lösungen in rothen od. orangefarbenen Nadeln; es löst sich in Wasser mit rother Farbe leichter als Alizarin, ziemlich leicht mit hellrother Farbe in siedender Alaunlösung u. nach dem Erkalten bleibt viel davon gelöst. Es löst sich in Äther u. concentrirter Schwefelsäure, in Kalilauge mit kirschrother Farbe, ohne den für das Alizarin charakteristischen blauen Schein. In Ammoniak gelöstes P. gibt mit Kalk-, Baryt- u. Bleioxydsalzen purpurrothe Niederschläge. Das P. ist in einer concentrirten Lösung von kohlensaurem Natron in der Kälte unlöslich, beim Sieden löslich; seine Verbindungen mit Alkali sind in Salzlösungen unlöslich. Bei dem Erhitzen schmilzt es u. sublimirt, meistens unter Zurücklassung von Kohle. Nach Strecker u. Wolff wird das mit Thonerde gebeizte Zeug durch P. mehr hochroth gefärbt, während die Alizarinfärbung einen bläulichen Ton besitzt; das P. wird bei der gewöhnlichen Färberei, bes. bei der Türkischrothfärberei viel gebraucht u. ist in letzterem Falle dem Alizarin vorzuziehen.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 13. Altenburg 1861, S. 703.
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