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Lenken

[269] Lenken, bei Fuhrwerken aller Art, bei Zug- u. Reitthieren, eine Bewegung seitwärts geben. Et ist bes. bei Pferden ein Gegenstand besonderer Aufmerksamkeit u. geschieht entweder durch Führung mit der Hand od. auch, beim gemeinen Fuhrwesen, durch Zurufen, woran die Pferde gewöhnt worden sind (gemeiniglich Hot, rechts, W ist, links). Mit der Hand geschieht es zunächst durch ein Umwenden des Vordertheils des Kopfes des Thiers, welcher mit einem Band umlegt ist, od., wenn ein Knebel in dem Maule angebracht ist, durch diesen, od. durch einen angebrachten Zügel. Der Reiter hat zum L. noch das Knie, die Waden u. die Sporen, auch wohl die Gerte, der Kutscher aber blos den Zügelzug u. zur Verwehrung der falschen Wendung den Peitschenhieb. Das L. von zwei Pferden, vom Kutschersitz herab, wird durch die Kreuzzügel erleichtert. Beim L. von vier Pferden, in zwei Gespannen, sind vier Leitbänder, von denen zwei über den Kopf der Hinterpferde weg nach den beiden Vorderpferden gehen, zu handhaben; bei sechs Pferden sitzt auf dem linken Vorderpferde noch ein Vorreiter, welcher das Vordergespann lenkt; hier gehen von der Hand des Kutschers aus nur zwei Leitbänder nach den Schirrpferden; das Sattelpferd des Vordergespanns wird hier durch den Zügel, wie jedes Reitpferd, gelenkt u. das Handpferd an das Sattelpferd nur angehängt. Bei acht Pferden hat man entweder auf jedem der beiden Vordergespanne einen Vorreiter, od. auch nur einen, für beide Vordergespanne, welcher auf dem Sattelpferde des hintern Vordergespanns sitzt u. beide, wie der Kutscher die beiden Hintergespanne lenkt Auch lenkt der Kutscher, häufig bei einem Viergespann, von dem Sattelpferde des Deichselgespanns aus beide Gespanne, auch wohl sechs auf dieselbe Art, die beiden Vorderpaare dann durch Leitbänder, das Deichselpaar aber durch Zügel.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 10. Altenburg 1860, S. 269.
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