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Leisnig

[257] Leisnig, 1) Gerichtsamt im königlich sächsischen Kreisdirectionsbezirk Leipzig mit 16,460 Ew.; 2) Amtsstadt darin, an der Freiberger Mulde; altes Bergschloß (Mildenstein), 2 Kirchen, Superintendentur, Handels- u. Sonntagsschule, Spar- u. Leihkasse, Buchdruckerei, Hornwaarensabrik, Tuchfabrikation, Gerberei, Marktschuhmacherei, Braunkohlengruben, Schieferbrüche u. Getreidemärkte; 5500 Ew. – L. ist sorbenwendischen Ursprungs u. gehörte als Burgwart Liznik u. Reichslehn dem Grafen Wiprecht von Groitzsch, von dessen Nachkommen es 1157 Kaiser Friedrich I. wieder an sich brachte, um hierher Burggrafen zu setzen. Diese erwarben noch die Herrschaften Penig, Rochsburg, Mutzschen u. Strehla, so wie Güter in Böhmen etc., starben aber 1538 mit Graf Hugo (auf Penig) aus, nachdem sie schon seit 1329 meißnische Vasallen geworden waren u. 1365 Stadt u. Pflege L. ganz. an die Markgrafen von Meißen überlassen hatten. L. kommt schon 1215 als Stadt vor; dabei das um 1190 gestiftete Cistercienserkloster Buch. L. wurde den 20. März 1637 von den Schweden geplündert. Hauptbrände 1294, 1510, 1637, 1700 u. 1803. Chroniken von L. schrieben Kamprad, Leisn. 1753, u. E. von Mildenstein, ebd. 1857.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 10. Altenburg 1860, S. 257.
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