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Höllenmaschine

[481] Höllenmaschine, explodirende u. minenartig wirkende Vorrichtungen, theils zur Zerstörung von Brücken, Festungswerken, Schiffen, theils zur Tödtung von Menschen etc.; für erstern Zweck hatte man früher eine Art schwimmender Minen, den jetzigen Brandern ähnlich; die im Kriege 1855 den Russen gegen die englische Flotte in der Ostsee empfohlne unterseeische Jacobische H. bestand aus verkehrt kegelförmigen, 11/2 Fuß hohen Gefäßen von Eisenblech, welche. an einem auf dem Boden befestigten Strick unter dem Wasserspiegel schwimmen u. in zwei Abtheilungen getheilt sind: in der untern Hälfte befindet sich eine Pulverladung, in der obern ein Zündapparat, welcher durch den geringsten Stoß an einer außerhalb des Gefäßes liegenden Querstange eine Explosion bewirkt. Diese Querstange stößt nämlich an eine mit Schwefelsäure gefüllte Glasröhre, welche zerbricht u. ihren Inhalt auf mit Zündmasse angefüllte Baumwolle verbreitet. Durch diese Explosion entzündet sich auch die Pulverladung im untern Theile des Gefäßes. Von solchen Vorrichtungen gegen Menschenleben sind bes. bekannt in Frankreich die H., bestehend aus zwei mit Pulver u. Steinen beladenen Schuttkarren, womit der erste Consul Bonaparte am 24. Decbr. 1800 Abends auf dem Wege von den Tuilerien in die Oper in die Luft gesprengt werden sollte; u. dir Maschine, durch welche Fieschi den König Louis Philipp am 28. Juli 1835 auf dem Boulevard du Temple tödten wollte: eine Menge Flintenläufe, welche gleichzeitig abgeschossen werden konnten, s.u. Fieschi 2). Zwar wurden durch beide mehre Menschen getödtet, aber nicht die, gegen welche das Attentat gerichtet war.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 8. Altenburg 1859, S. 481.
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