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Gers

[249] Gers (spr. Schehr), 1) Fluß im südwestlichen Frankreich, entspringt auf den Haiden von Pinas in einem Pyrenäenzweige, im Arrondissement Bagnères des Departements Hautes-Pyrénées, fließt durch das Departement Gers in das Departement Lot u. Garonne, nimmt die Flüsse Sedon, Sousson, Arron u.a. auf, u. fällt nach einem Laufe von 18 Meilen oberhalb Agen in die Garonne. 2) Departement daselbst, 114,43 QM., aus den ehemaligen gasconischen Landschaften Condomais, Armagnac, Astarac, Lomagne u. Cominges gebildet; grenzt an die Departements Lot u. Garonne, Tarn u. Garonne, Haute-Garonne, Hautes-Pyrénées, Basses-Pyrénées u. Landes; im S. durch Vorgebirge der Pyrenäenzweige hügelig (nicht über 1200 Fuß hoch), nach N. zu flacher; Flüsse: Adour, Losse, Baise, Gers, Midou, Douze, Save u.a.; Boden sehr fruchtbar, aber nicht hinreichend angebaut; Klima sehr mild, häufige Stürme, Winter meist ohne Schnee, Sommer sehr heiß; Producte etwas Blei u. Eisen, bei Castera-Vivent eine Mineralquelle; Getreide u. Wein (nur der von Madiran von guter Qualität, die anderen werden meist zu Branntwein [Armagnac u. Condom] verwandelt), Flachs, Gartengewächse (namentlich Kohl u. Zwiebeln), wenig Obst; Schafe, Esel, Maulesel, Rindvieh, Gänse u. Enten. Die Bewohner sind gutmüthig, einfach,[249] gastfrei, etwas träg, abergläubisch u. sprechen ein eigenes Patois; Industrie von geringer Bedeutung: Gerberei, Baumwollengarnspinnerei, Kattun-, Wollen-, Schreibfeder-, Glas-, Fayence- u. Branntweinfabrikation; Handel ebenfalls nicht von Wichtigkeit; Hauptausfuhrartikel sind: Mehl, Wein u. Branntwein. Eintheilung in die fünf Arrondissements Auch, Condom, Lectoure, Lombez u. Mirande mit 29 Cantonen, 486 Gemeinden u. (1856) 304,497 Ew. (gegen 1846 in Abnahme); Hauptstadt: Auch. Das Departement bildet die Diöcese des Erzbischofs von Auch, gehört zur 13. Militärdivision u. zum vierten der im Februar 1858 gebildeten Militärobercommandos (Toulouse). 3) So v.w. Sark.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 7. Altenburg 1859, S. 249-250.
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