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Filangiēri

[273] Filangiēri (spr. Filandscheri), 1) Gaetano, Sohn des. Prinzen Cäsar Araniello, geb. 1752 in Neapel, war Anfangs Soldat, dann Jurist u. Vertheidiger zeitgemäßer Reformen; er wurde 1787 zum neapolitanischen Finanzrath ernannt u. war in diesem Posten offener Gegner Actons; er st. 1788 u. schr.: La scienza della legislazione, Neapel 1781–1808, 8 Bde. (fast in alle Sprachen übersetzt, deutsch von Link, Ansb. 1784–93,8 Thle.; franz. wieder von B. Constant, Paris 1822, 5 Bde.). Vgl. I. Tommasi's Gedächtnißschrift auf F., aus dem Italienischen von F. Münter, Ansb. 1790. 2) Carlo F., Herzog von Taormina, geb. 1784 zu Cava (im Königreich Neapel), kam 1800 nach Frankreich, trat 1803 als Souslieutenant in die französische Armee ein, focht unter Mortier im Hannöverschen, 1804 in den Niederlanden, wurde 1805 Lieutenant u. zeichnete sich namentlich bei Austerlitz aus. 1806 ging er nach Neapel zurück u. wurde 1809 Ordonnanzoffizier des Königs Joseph von Spanien. Wegen eines Duells wieder nach Neapel zurückgeschickt, wurde er 1811 Oberst, 1813 Generalmajor, erhielt 1814 als Adjutant Murats Verwendung in diplomatischen Sendungen nach Wien, Paris u. Mailand u. zeichnete sich 1815 durch die Erstürmung der Brücke über den Panaso aus, worauf er Generallieutenant wurde. Nach der Rückkehr des Königs Ferdinand wurde F. zum Mitglied des obersten Kriegsrathes ernannt, bei der Reorganisation der Armee 1822 aber außer Activität gesetzt. Erst 1831 fand er wieder Anstellung u. seitdem mehrfache Verwendung bei der Organisation der Armee. 1848 erhielt er das Commando der gegen die Aufständischen der Insel Sicilien bestimmten Truppen, er nahm Messina, lieferte im Frühjahr 1849 den Aufständischen eine Reihe Gefechte, gewann Catania u. Palermo u. stellte die Ruhe wieder her. Der König verlieh ihm den Titel eines Herzogs von[273]

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 6. Altenburg 1858, S. 273-274.
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