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Epŏche

[805] Epŏche (gr., gewöhnlich Epoche gesprochen, Hemmung), 1) das Zurückhalten des Beifalls, Hauptgrundsatz der Skeptiker; 2) die Constellation u. das Zusammentreffen der Planeten, od. die Bahn eines Sterns, auch der Ort, den ein Himmelskörper zu einer bestimmten Zeit einnimmt. Die E. des mittleren Orts ist der mittlere heliocentrische Ort eines Planeten für eine bestimmte Zeit, z.B. der Mittag eines gewissen Tages unter bestimmtem Meridian; kennt man die mittlere Geschwindigkeit eines Planeten, so läßt sich darnach der mittlere Ort desselben für jede Zeit bestimmen; 3) Zeitraum, wo eine neue Zeitrechnung, Jahresberechnung anhebt, od. welche eine wichtige Veränderung bezeichnet, z.B. die Erbauung, Zerstörung einer Stadt, Stiftung neuer Reiche, Veränderung der Regierung u. Gesetzgebung, Feierlichkeiten, Feste, die Geburt berühmter Männer (z.B. E. der Elephanten, s.u. Abrahah) etc. Die Dauer einer E. ist sehr verschieden. Oft behielt man auch bei einer angenommenen Hauptepoche (z.B. Olympiaden) Nebenepochen (z.B. Rechnung nach Königen, Ephoren, Archonten) bei. Die bekanntesten Epochen s.u. Jahresrechnung; 4) E. machen, durch Auszeichnung in Kunst, Wissenschaft etc. Aufsehen erregen.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 5. Altenburg 1858, S. 805.
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