[44] Chinōn (Chinoyl, Chem.), C12H4O4, entsteht beim Behandeln von Chinasäure (s.d.) mit Braunstein u. Schwefelsäure u. bei der Oxydation des Hydrochinons (s.d.); glänzende, goldgelbe Nadeln, welche bei 100° zu einer gelben Flüssigkeit schmelzen u. sich unter Verbreitung eines zu Thränen reizenden Geruches sublimiren lassen. Es ist sehr wenig löslich in kaltem Wasser, leichter löslich in Alkohol u. Äther. Trockenes Chlorgas verwandelt es in eine gelbe, flüchtige Verbindung (Trichlor-Ch.), ein Gemenge von chlorsaurem Kali u. Salzsäure führt es in Chloranil (übergechlortes Ch.) über. Verdünnte Salpetersäure u. Salzsäure lösen es zu einer gelben Flüssigkeit; es fällt neutrale Lösungen von Silber, Blei u. Kupfer nicht, mit Bleiessig entsteht eine hellgelbe, gallertartige Masse. Der Einwirkung reducirender Substanzen ausgesetzt, wie z.B. der schwefeligen Säure, des Zinnchloriums etc. zieht das Ch. zuerst einen grünen Körper (eine Verbindung von Ch. mit Hydrochinon) u. verwandelt sich endlich in farbloses Hydrochinon.
Herder-1854: Chinon · Château Chinon
Meyers-1905: Chinon · Château-Chinon
Pierer-1857: Chinon [2] · Chinon [1] · Château-Chinon