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Chambord [1]

[851] Chambord (spr. Schangbor), Dorf im Arrondissement Blois des französischen Departements Loire u. Cher; auf einer Insel des Cosson (Causson); 450 Ew.; dabei großer königlicher Park (umgeben von einer Mauer von 8 Stunden), mit Schloß (worin 440 Zimmer), an der Stelle des alten, von dem Grafen von Blois 1190 erbauten Jagdschlosses (Chambost, Chambourg), erbaut von Franz I., unter Leitung von Primaticcio, durch 1800 Menschen in 10 Jahren (1523–33); unter Ludwig XV. wohnte Stanislaus Leszcinski 9 Jahre lang hier; 1745 schenkte es der König dem Marschall von Sachsen, welcher große Kasernen für sein Uhlanenregiment hier errichtete u. 1750 daselbst starb; unter Ludwig XVI. besaß es die Familie Polignac (1771 damit belehnt); in der Revolution (1790) wurde es als Staatsgut eingezogen u. zum Remontedepot eingerichtet, 1809 von Napoleon dem Marschall Berthier. geschenkt mit der Umgegend als Fürstenthum Wagram; seit 1821 ist es im Besitze des Herzogs von Bordeaux, für den es die Nation um 1,749,677 Frcs. von der Witwe Berthiers kaufte; 830 zog es die neue Dynastie ein, aber mußte es in Folge eines Processes 1841 wieder herausgeben.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 3. Altenburg 1857, S. 851.
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