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Bornholm

[100] Bornholm, Insel in der Ostsee u. Amt des dänischen Stiftes Seeland, mit den nahen kleineren Inseln 101/2 QM. u. hat 28,000 Ew. B. ist felsig, daher schwer zugänglich, hat abergegen Sturm gesicherte Buchten (die Bai von Roe u. von Sand. wig), mit gutem Ankergrund; im Innern fruchtbar, mit viel Weideland u. gesund. Auf der Nordspitze liegt ein tiefer See mit granitnen Uferrändern. Man treibt Acker-, namentlich Getreidebau, Viehzucht (gutes Rind- u. Schafvieh, Bienen), Fischerei (Heringe, Dorsche, Lachse), Bergbau (Steinkohlen, Porzellanerde, Mühl- u. Sandsteine u.a.). Die Einwohner sind Dänen, ein starker, muthiger Menschenschlag; die Güter erben auf den jüngsten Sohn od. auf die älteste Tochter. Der Kunstfleiß liefert Wollenzeuge, Stubenuhren u. Branntwein, der Handel beschäftigt viele Einwohner. Hauptst.: Rönne (s.d.). Nordostwärts u. 2 Meil. von B. liegen drei kleine bewohnte Inseln: Christiansöe mit Hafen, Leuchtthurm u. Schloß, das als Staatsgefängniß dient, Grasholm u. Frederiksoe.– B. heißt bei Saxo Grammaticus Berongia, sonst auch Burgundarholm. B. gehörte seit uralter[100] Zeit den Dänen, u. die Einkünfte bezog das Erzbisthum Lund. 1522 wurde es von den Lübeckern erobert, n. And. an sie versetzt. Bei B. am 9. Juni 1535 untschiedene Seeschlacht zwischen der schwedisch-dänischen Flotte unter Admiral Peter Skramm u. 26 Fahrzeugen der Hanse unter Hans Albrecht. 1645 wurde B. den Schweden überlassen, aber 1658 durch eine Empörung unter Jens Koeföd von denselben befreit, wobei die ganze schwedische Besatzung erschlagen wurde. Seitdem ist B. dänisch geblieben. Am 4. Sept. 1712 bei B. Seesieg der Schweden über die Dänen.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 3. Altenburg 1857, S. 100-101.
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