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Mamluken

[808] Mamluken (Mamelucken, Plur. vom arabischen Worte Memalik, Sklave), hießen in Ägypten die aus den Gegenden des Kaukasus herstammenden Sklaven der Beis, welche die bewaffnete Macht derselben bildeten. Der Sultan Nodschmeddin von Ägypten kaufte zur Zeit Dschingiskhans 12,000 Mingrelier, Tscherkessier u. Kiptschaker als Sklaven u. bildete aus denselben ein wohlgeschultes Kriegercorps, welches jedoch bald zügellos u. rebellisch wurde, sich in die Regierungsangelegenheiten mischte u. endlich 1254 nach Ermordung des Sultans Turan-Schah aus seiner Mitte den Ibegh zum Sultan erhob. Mit Letzterem begann die Mamlukendynastie der Bahariden, unter welcher 1291 die Franken aus dem Orient vertrieben u. mehre Eroberungen gemacht wurden; derselben folgte 1382 die Dynastie der Bordschiten, bis 1517 mit der Erstürmung von Kairo durch den Osmanensultan Selim I. ihr Reich gestürzt wurde u. Ägypten in die Hände der Türken fiel, s. Ägypten (Gesch.) VII. Es wurde ein türkischer Pascha über Ägypten gesetzt, doch ließ man die 24 Mamlukenbeis, welche als Statthalter den einzelnen Provinzen vorstanden, fortbestehen. Durch ihre Anzahl, wie durch ihren Reichthum erhielten die M. allmälig so sehr das Übergewicht, daß der türkische Pascha ganz von ihrem Willen abhing u. das Land thatsächlich nur von den Beis regiert wurde. Vorzüglich geschah dies unter Ali-Bei, welcher 1763–73 von der Pforte ganz unabhängig regierte, aber 1773 ermordet wurde. Die M., deren Zahl 10–12,000 betragen mochte u. aus denen allein die Beis, wie alle höheren Staatsämter besetzt wurden, herrschten nun in Ägypten fort, litten zwar durch die Franzosen 1798–99, zu deren Zeit namentlich Murad-Bei eine wichtige Rolle spielte, hoben aber nach deren Abzug ihr Haupt wieder empor u. wurden erst durch die. Ermordung der Beis durch Mehemed-Ali gänzlich unterdrückt; s. Ägypten (Gesch.) IX.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 10. Altenburg 1860, S. 808.
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