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Zisternen

[961] Zisternen (lat.), künstliche, gemauerte, mit Zement glatt geputzte oder mit Fliesen ausgekleidete, auch in Stein gehauene Behälter zum Sammeln und Aufbewahren des Regenwassers in wasserarmen Gegenden. Die meisten Z. finden sich in weiten Seeküstengebieten, am Unterlauf von Strömen und in höhern Gebirgslagen, und zwar besonders in Ländern der heißen Zone, soz. B. auf den Wüstenstrecken Westasiens und Nordafrikas. Z. von großem Umfang werden überwölbt und wohl auch mit Zwischenmauern versehen. Bis zur Wasserfläche der Z. führen Treppen oder Leitern, oder das Wasser wird mittels Eimer oder Pumpen zur Höhe gebracht. Z. in Festungen müssen bombenfest überdacht sein. Die Z. liegen am besten an einem schattigen, nicht dumpfen Ort im Freien. Die Oberfläche der Umgebung der Z. muß gut befestigt sein und nach allen Seiten hin Gefälle besitzen, um sogen. wilde Wässer abzuhalten. Die Sammelflächen und die Leitungen für das Regenwasser müssen Verunreinigungen möglichst ausschließen. Da aber das frei fallende Regenwasser stets Staub etc. enthält, so schaltet man in die Leitungen Sammelkasten für gröbere Verunreinigungen ein und läßt das Wasser ein Filter passieren. Trotzdem setzt das Regenwasser stark ab, so daß die Zisterne öfter gereinigt werden muß. Zum Filtrieren baut man eine Zisterne aus zwei konzentrischen Brunnen, läßt das Wasser in den äußern Ring fließen und sammelt das filtrierte Wasser in dem innern Raum. Als Filter dient der zwischen der äußern und innern Brunnenwand befindliche ringförmige Raum. Vgl. Tafel »Wasserleitungen«, S. IV.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 20. Leipzig 1909, S. 961.
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