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Zionskirche

[953] Zionskirche, christlich-katholische (Zionisten), amerikanische Sekte, gestiftet von dem Schotten John Alexander Dowie (Dauie). Geboren 1846 in Edinburg, in Australien erzogen, dann in seiner Heimat zum Prediger ausgebildet, trat Dowie nach kurzer Wirksamkeit unter den Kongregationalisten (Independenten) in Sydney selbständig als Erweckungsprediger mit der Gabe der Krankenheilung auf. 1888 verließ er Australien und gründete in Amerika zahlreiche »Gesellschaften göttlicher Heilung«. 1893 erschien er auf der Weltausstellung in Chicago und erbaute unmittelbar vor dieser ein Zionstabernakel mit Krankenheim unter gewaltigem Erfolge. 1896 organisierte er seine Anhänger zur christlich-katholischen Zionskirche, sich vielfach an die Formen der Heilsarmee (s. d.) anlehnend, und erbaute in der Nähe von Chicago die Stadt Zion, die auf etwa 12,000 Einw. stieg und als Industriestadt zunächst prosperierte. Ärzte und Apotheker waren ausgeschlossen, Tabak, Alkohol und Schweinefleisch verboten. Propaganda suchte die neue Lehre der Krankenheilung auszubreiten, hatte aber nur mäßigen Erfolg (auf dem Kontinent namentlich in Zürich). 1904 proklamierte sich Dowie, der bisher den Namen »Elias III.« geführt hatte, zum ersten Apostel seiner Kirche. Infolge unlauterer finanzieller Machenschaften und polygamistischer Neigungen wurde Dowie 1906 abgesetzt und starb 1907. Unter seinem Nachfolger Voliva sucht sich die Sekte wieder zu festigen, hat aber keine nennenswerten Erfolge mehr. Vgl. W. Lotze, Elias III. (Stuttg. 1905) und die Zeitschrift der Sekte »Leaves of Healing« (seit 1896; deutsche Ausgabe: »Blätter der Heilung«, seit 1899).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 20. Leipzig 1909, S. 953.
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