[665] Windecke, Eberhard, mittelälterlicher Geschichtschreiber, geb. um 1380 aus einem reichen Mainzer Geschlecht, gest. um 1440, geschäftsgewandter Kaufmann, unternahm früh große Reisen und stand 1410 bereits im Dienste des nachmaligen Kaisers Siegmund, machte in dessen Gefolge die Reisen des Hofes mit, besorgte namentlich Geldgeschäfte und trat auch dem Kanzler Kaspar Schlik (s. d.) näher. Seit Anfang der 1430er Jahre lebte W., obwohl immer noch in kaiserlichen Diensten, wieder in Mainz und verfaßte nach des Kaisers Tode sein weniger als Geschichtsquelle denn als Kulturbild wertvolles Geschichtswerk, in dem er früher gesammeltes Material, auch geschriebene Zeitungen, zusammenfaßte und das er »Kaiser Sigmunds Buch« (zuerst teilweise herausgegeben von J. B. Mencke im 1. Bd. der »Scriptores rerum germanicarum«, Leipz. 1728; neue vollständige Ausgabe von Altmann, Berl. 1893) nannte. Vgl. Wyß, Eberhard Windecks Buch von Kaiser Sigmund und seine Überlieferung (Leipz. 1894).