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Wichmann

[586] Wichmann, 1) Karl Friedrich, Bildhauer, geb. 1775 in Potsdam, gest. 8. April 1836 in Berlin, bildete sich in G. Schadows Werkstätte und ging 1813 nach Rom. Nach der Rückkehr ließ er sich 1821 in Berlin nieder. Zu seinen Hauptwerken gehört die lebensgroße Marmorstatue der Kaiserin Alexandra von Rußland, die 4831 in St. Petersburg aufgestellt wurde. Außerdem hat er eine Reihe charakteristisch aufgefaßter Büsten von Staatsmännern und Gelehrten geschaffen.

2) Ludwig Wilhelm, Bildhauer, Bruder des vorigen, geb. 10. Okt. 1788 in Potsdam, gest. 29. Juni 1859 in Berlin, lernte bei G. Schadow, hielt sich 1807 bis 1813 in Paris, wo er bei David und Bosio arbeitete, sodann in Berlin auf. 1819 ging er nach Rom; seit 1821 war er wieder in Berlin, wo er mit seinem Bruder ein Atelier gründete, unter anderm mehrere Figuren für das Denkmal auf dem Kreuzberg, Skulpturen für das Opernhaus und das Alte Museum und 1830 die Marmorgruppe Amor und Psyche im Auftrag des Königs ausführte. 1833 modellierte er die kolossalen Figuren des Erzengels Michael und der beiden andern Engel von gebranntem Ton über den Türen der Werderschen Kirche. Hierauf fertigte er die Modelle zu den kolossalen Figuren und Gruppen in Sandstein für die Außenseite der Nikolaikirche in Potsdam. 1843 brachte er die Statue Winckelmanns zur Ausstellung, die in Erz gegossen und in Winckelmanns Vaterstadt Stendal errichtet wurde. Eine Marmorstatue desselben Mannes fand 1851 in der Vorhalle des königlichen Museums eine Stelle. Eins seiner Hauptwerke ist die Marmorgruppe auf der Schloßbrücke in Berlin, einen verwundeten Krieger darstellend, den die Viktoria krönt.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 20. Leipzig 1909, S. 586.
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