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Verdi

[42] Verdi, Giuseppe, Komponist, geb. 10. Okt. 1813 in Roncole bei Busseto (Parma), gest. 27. Jan. 1901 in Mailand, erhielt seine Ausbildung durch Lavigna, Maestro al cembalo des Scalatheaters, debütierte 1839 mit »Oberto, conte di San Bonifazio« und hatte bereits 1841 mit seiner dritten Oper »Nebukadnezar« (»Nabucco«) einen entscheidenden Erfolg, so daß er bald eine erste Stellung unter den italienischen Opernkomponisten errang; besonders bürgerte sich auf den Bühnen ganz Europas ein: »Ernani« (1844), »Rigoletto« (1851), »Il Trovatore« (1853) und »La Traviata« (1853). Eine Reihe andrer Werke blieb[42] zwar hinter diesen zurück (»I Lombardi alla prima crociata«, 1843; »I due Foscari«, 1844; »Giovanna d'Arco«, 1845; »Alzra«, 1845; »Attila«, 1846; »Macbeth«, 1847; »I masnadieri«, 1847; »Il corsaro«, 1848; »La battaglia di Legnano«, 1849; »Luisa Miller«, 1848; »Stiffelio«, 1850; »Simone Boccanegra«, 1857; »11 ballo in maschera«, 1858; »La forza del destino«, 1862) und auch die für Paris geschriebenen französischen Opern »Les vêpres siciliennes« (1855) und »Don Carlos« (1867) errangen nur bedingte Erfolge. Dagegen nahm aber Verdis Schaffen einen neuen Aufschwung mit den unter dem Einflusse der Kunst Wagners geschriebenen letzten drei Opern: »Aida« (1870 für Kairo zur Feier der Einweihung des Suezkanals), »Othello« (Mailand 1887) und »Falstaff« (daselbst 1893). Unstreitig besaß V. eine hervorragende Begabung für das Dramatisch-Wirksame, auch fehlte es ihm nicht an melodischer Erfindung, aber er steht mit seiner Richtung auf den äußerlichen Effekt tief unter den deutschen Musikdramatikern seit Weber. Von den ältern Italienern scheidet ihn der geringe Sinn für die Reize des bel canto. V. wurde 1872 zum Senator des Königreichs Italien ernannt. Er lebte zuletzt meist auf seinem Landgute bei Busseto, im Winter in Genua. Einen glänzenden Erfolg erzielte er auch mit seinem dem Gedächtnis Manzonis gewidmeten »Requiem« (1874), das sich auch außerhalb seines Vaterlandes auf den Konzertprogrammen einbürgerte. Eine Gesamtausgabe seiner Werke (im Klavierauszug) veranstaltete Ricordi in Mailand (1896 ff.). Vgl. Basevi, Studio sulle opere di G. V. (Flor. 1859); Pougin, V., sein Leben und seine Werke (deutsch. Leipz. 1887); Valori, V. et son œuvre (Par. 1894); Desstranges, L'évolution musicale chez V. (das. 1895); Crowest, V. man and musician (Lond. 1897); Monaldi, G. V. und seine Werke (zuerst deutsch von Holthoff, Stuttg. 1898; ital., Turin 1899); Perinello, Giuseppe V. (Berl. 1899); Soffredini, Le opere di V. (Mail. 1901).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 20. Leipzig 1909, S. 42-43.
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