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Trimĕter

[719] Trimĕter (griech., lat. Senarius, »Sechsfüßer«), das gewöhnliche Versmaß im Dialog des antiken Dramas, bestehend aus drei iambischen Metren oder Dipodien, mit einer Cäsur, die, gewöhnlich nach der fünften, seltener nach der siebenten Silbe, den Vers in zwei ungleiche Hälften teilt. Dem Grundschema: Bild im Fließtext verleihen Abwechselung teils die Auflösung der Längen in zwei Kürzen, teils die Ersetzung des Jambus durch den Spondeus in den ungeraden Versstellen (bei den altrömischen Dramatikern auch in den geraden, mit Ausnahme der letzten) oder den Anapäst, namentlich bei den Komödiendichtern. Von neuern Dichtern haben den T. Goethe in den Helena-Abschnitten des »Faust« (2. Teil, 3. Akt), Schiller in den Montgomery-Szenen der »Jungfrau« (II, 6–8), Platen in seinen Literaturkomödien gebraucht. Versuche, wie von Minckwitz, Märcker etc., ihn für große Tragödien zu verwenden, sind als mißlungen zu bezeichnen.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 719.
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