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Tarsos

[330] Tarsos, im Altertum Hauptstadt von Kilikien in Kleinasien, am Kydnos (Tarsus Tschai), vom assyrischen König Sanherib (705–681) gegründet und bald Sitz eigner, später unter persischer Hoheit stehender Könige, gelangte besonders zu Ansehen, als sich unter den Seleukiden viele Griechen hier niederließen. Die dortige Philosophenschule blühte namentlich unter den ersten römischen Kaisern. Augustus verlieh der Stadt das Recht der sogen. freien Städte. Von besonderer Wichtigkeit war T. in den Partherkriegen der Römer, und selbst noch unter den Arabern war es eine volkreiche Stadt. Später sank ihr Wohlstand. T. war Geburtsort des Apostels Paulus. Jetzt Tarsûs, im Wilajet Adana, mit 16–18,000 Einw., die im Sommer meist fortziehen (viel Sattler, Gerber und Zeltmacher), antiken Resten, Ausfuhr von Baumwolle, Südfrüchten, Getreide, Wolle, Sesam etc. und Eisenbahnverbindung nach Mersina und Adana.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 330.
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