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Sepp

[349] Sepp, Johann Nepomuk, kath. Kirchenhistoriker, geb. 7. Aug. 1816 zu Tölz in Oberbayern, erhielt nach längern Reisen im Orient die Professur der Geschichte in München, ward aber 1847 mit sieben seiner Kollegen abgesetzt und aus der Hauptstadt verwiesen. 1848 in das Frankfurter Parlament, 1849 in die bayrische Kammer gewählt, ward er 1850 wieder angestellt. Wegen persönlicher Beziehungen wurde S. 1867 plötzlich in Ruhestand versetzt (vgl. seine Schrift »Denkschrift in Sache meiner Quieszierung«, Münch. 1868). 1868 wurde er in das deutsche Zollparlament, 1869 wieder in die bayrische Kammer gewählt und übernahm 1872 im Auftrag des Deutschen Reiches eine neue Reise nach Palästina. Unter seinen zahlreichen Schriften sind hervorzuheben: »Das Leben Jesu Christi« (Regensb. 1842–46, 5 Bde.; 4. Aufl. mit Haneberg, 1898–1902); »Das Heidentum und dessen Bedeutung für das Christentum« (das. 1853, 3 Bde.); »Geschichte der Apostel vom Tod Jesu bis zur Zerstörung Jerusalems« (2. Aufl., Schaffh. 1866); »Jerusalem und das Heilige Land« (das. 1862–63, 2 Bde.; 2. Aufl., Regensb. 1872–76); »Ludwig Augustus, König von Bayern« (Schaffh. 1869; 2. Aufl., Regensb. 1903); »Altbayrischer Sagenschatz« (Münch. 1876); »Görres und seine Zeitgenossen« (Nördling. 1877); »Meerfahrt nach Tyrus zur Ausgrabung der Kathedrale mit Barbarossas Grab« (Leipz. 1879); »Der bayrische Bauernkrieg mit den Schlachten von Sendling und Aidenbach« (Münch. 1884); »Kritische Beiträge zum Leben Jesu und zur neuesten Topographie von Jerusalem« (das. 1890); »Die Religion der alten Deutschen und ihr Fortbestand in Volkssagen etc.« (das. 1890); »Denkwürdigkeiten aus dem Bayeroberlande« (das. 1892); »Religionsgeschichte von Oberbayern« (das. 1895); die Biographie »Görres« (Bd. 23 der »Geisteshelden«, Berl. 1896); »Die geheime Offenbarung Johannis« (Münch. 1902).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 18. Leipzig 1909, S. 349.
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