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Streichen der Schicht

[114] Streichen der Schicht (oder des Ganges), die Richtung, in der sich die Schicht oder der Gang horizontal weiter erstreckt (streicht). Sie wird durch den Winkel bestimmt, den die in der Schichtfläche oder in der Grenzfläche des Ganges gedachte Horizontallinie (Streichlinie) mit der Magnetnadel bildet. Die Streichlinie steht senkrecht zur Fallinie (s. Fallen der Schichten), und durch gleichzeitige Angabe des Streichchens und Fallens ist die Schicht oder der Gang im Raum vollständig orientiert. Der Winkel gegen die Nordsüdlinie wird entweder (neuerdings häufiger) in Graden angegeben oder (früher ausschließlich) in Stunden (horae), indem man sich den Limbus des Kompasses in zweimal 12 oder auch in 24 Stunden (à 15°) und diese in Achtelstunden (à 1°52'30'', den Einheiten mißbräuchlich als Dezimalstellen angefügt) geteilt denkt. Eine Schicht, die hora 6 (oder hora 18 zu 6) streicht, wird sich hiernach in westöstlicher Richtung horizontal weiter erstrecken und gegen Süden oder N. einfallen.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 114.
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