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Stieda

[28] Stieda (spr. ßtjēda), Wilhelm, Volkswirt, geb. 1. April 1852 in Riga, studierte in Dorpat, Berlin und Straßburg, habilitierte sich 1876 in Straßburg, war 1878–82 Professor in Dorpat, folgte dann einem Rufe als Regierungsrat an das kaiserliche Statistische Amt des Deutschen Reiches in Berlin, wurde 1884 Professor an der Universität Rostock, 1898 in Leipzig. Von selbständig erschienenen Schriften sind zu nennen: »Das Sexualverhältnis der Gebornen« (Straßb. 1875); »Zur Entstehung des deutschen Zunftwesens« (Jena 1876); »Das Verfahren bei Enqueten über soziale Verhältnisse« (in Bd. 13 der Schriften des Vereins für Sozialpolitik, 1877) und »Literatur, heutige Zustände und Entstehung der deutschen Hausindustrie« (ebenda, Bd. 39, 1889); »Die Eheschließungen in Elsaß-Lothringen 1872–1876« (Straßb. 1879); »Revaler Zollbücher und Quittungen des 14. Jahrhunderts« (Halle 1887); »Das Gewerbegericht« (Leipz. 1890); »Hansisch-venezianische Handelsbeziehungen im 15. Jahrhundert« (Rostock 1894); »Der Befähigungsnachweis« (Leipz. 1895); »Die Schragen der Ämter und Gilden in Riga« (zusammen mit C. Mettig, Riga 1895); »Die Lebensfähigkeit des deutschen Handwerks« (Rostock 1897); »Die Anfänge der Porzellanfabrikation auf dem Thüringer Walde« (Jena 1902); »Ilmenau und Stützerbach« (Leipz. 1902); »Über die Quellen der Handelsstatistik im Mittelalter« (Berl. 1903); »Die keramische Industrie in Bayern während des 18. Jahrhunderts« (Leipz. 1906). Auch besorgte er die 7. Auflage von Roschers »Nationalökonomik des Handels- und Gewerbefleißes« (Stuttg. 1899) und gibt seit 1901 »Volkswirtschaftliche und wirtschaftsgeschichtliche Abhandlungen« (Leipz.) heraus.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 28.
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